#1

Klimaschutz - "Verfehlt" - das sind Verfehlungen

in Ökonomie 08.02.2019 11:42
von Anthea | 12.413 Beiträge

Schwerwiegende Fehler
Nachtrag zur Petition auf change.org


Der aktuelle "Klimaschutz" ist peinlich!
Nick Heubeck
Deutschland

7. Feb. 2019 —

Hallo an alle,

gestern musste die Bundesumweltministerin verkünden, dass wir unsere eigenen Klimaziele für das Jahr 2020 um Welten verfehlen. Statt die Treibhausgase im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu senken, hat die Politik nur eine 32-prozentige Senkung geschafft. Das ist ein Armutszeugnis! Während die Klimakrise von Tag zu Tag voranschreitet – das Jahr 2018 wird als Jahr der Wetterextreme bezeichnet. Und diese Entwicklung wird durch die aktuelle Politik noch verstärkt! Lasst uns mit der Verbreitung der Petition jetzt nicht abreißen! Bitte teilt die Petition!

JETZT auf Twitter teilen!
JETZT auf Facebook teilen!

Auch Greta Thunberg unterstützt unsere Forderung!

Deutliche Worte findet auch Great Thunberg. Die 16-jährige Klimaikone bezeichnet den geplanten Ausstieg aus der Kohle im Jahr 2038 als "absurd"! Sie sagt, dass Deutschland vorangehen muss beim Klimaschutz, um als Industrienation ein deutliches Zeichen um die Welt zu senden.

So wie die Fridays-For-Future-Schulstreiks nicht abreißen, wird auch unser Druck nicht weniger werden! Ein Ausstieg NACH 2030 ist nicht verhandelbar – nicht mit dem Klima und nicht mit meiner Generation!

Verbreitet deshalb bitte weiter die Botschaft: 2038 ist #keinKonsens!
Wir brauchen den Ausstieg deutlich vor dem Jahr 2030!

JETZT auf Twitter teilen!
JETZT auf Facebook teilen!

Vielen Dank an alle!

Nick Heubeck


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi
nach oben springen

#2

RE: Klimaschutz - "Verfehlt" - das sind Verfehlungen

in Ökonomie 08.02.2019 12:33
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Liebe Anthea,

ich kenne diese Petition. Aber worauf willst du explizit raus???
Auf unsere Defizite bei der Umsetzung der Klimaziele?
Oder doch eher auf die mediale Resonanz auf Greta Thunberg?
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1252070.html


Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen sie doch bitte die anderen.
nach oben springen

#3

RE: Klimaschutz - "Verfehlt" - das sind Verfehlungen

in Ökonomie 08.02.2019 12:59
von Anthea | 12.413 Beiträge

DU, lieber Kuschi, kennst diese Petition. Und auch das ganz gravierende Problem!
Aber nun einmal nicht alle anderen.
Somit möchte ich darauf aufmerksam machen, dass - obwoh es "klimamäßig 5 vor 12 ist, wichtige Entscheidungsträger sich nicht beeilen. Sondern offenbar noch ihre "Bedenken" haben. Profit versus Lebenserhalt.

----


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi
nach oben springen

#4

RE: Klimaschutz - "Verfehlt" - das sind Verfehlungen

in Ökonomie 08.02.2019 13:11
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Profit vs. Lebenserhalt???
Lass mich raten, wie die Wirtschaft die Sache sieht?
Ich denke, dann weißt du auch wo man am ehesten intervenieren müsste...

Lass mich mal gucken, ob meine Vermieterin noch ein paar Msitgabeln zum Ausmisten und zur Not evtl. Dreschflegel übrig hat...

Wer aber am politischen Geschehen interessiert ist, der sollte sich vielleicht auch mal bei change.org und oder campact.de anmelden. Ok - es sind ein paar viele Aktionen, zu denen man dann Mails erhält, aber man kann das ja aussortieren.

Manchmal frage ich mich, ob man nicht einen eigenen Strang aufmachen sollte, wo man Quellen und Informationen beziehen kann.


Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen sie doch bitte die anderen.


zuletzt bearbeitet 08.02.2019 13:17 | nach oben springen

#5

RE: Klimaschutz - "Verfehlt" - das sind Verfehlungen

in Ökonomie 08.02.2019 13:42
von Meridian | 2.862 Beiträge

Die Verfehlungen im Klimaschutz sind vielfältig. Die Nicht-Einhaltung der CO2-Senkung für 2020 ist nur eine von mehreren Verfehlungen. Man kann es so sehen: Der Ökostromanteil in DE hat ja inzwischen einen beachtlichen Anteil bekommen. Und doch ist er verschwindend gering. Warum? Es kommt darauf an, auf was der Anteil bezogen ist:
- 40% bezogen auf den Nettostromverbrauch
- 37-38% bezogen auf den Bruttostromverbrauch (Netto + Kraftwerkeigenverbrauch und Leitungsverluste), auf diesen Wert bezieht sich das dafür zuständige Ministerium
- knapp 37% bezogen auf die Bruttostromproduktion (Bruttostromverbrauch + Stromexporte)

Auf den Strom bezogen sind diese Werte für ein Industrieland beachtlich. ABER:

unter 5% bezogen auf den Primärenergieverbrauch. Primärenergie ist alle Energie aus Rohstoffen, die für die Energieversorgung benötigt werden. Zu Energie zählt nicht nur Strom, sondern auch Wärme und Kraftstoff für die Mobilität. Und es wird auch die Energie gezählt, die nutzlos verbraucht wird. Das ist v.a. die Abwärme in Großkraftwerke, die in die Kühltürme geleitet wird.

Und nehmen wir zur Primärenergie noch den Energieverbrauch aller hier konsumierten Produkte für deren Herstellung im Ausland (besonders China) und natürlich deren Transport hinzu, dann dürfte der Ökostromanteil bei unter 1% liegen. Bsp.: Für die Herstellung einer Jeans werden im Mittel 8000l Wasser verbraucht. Auch Fleischkonsum ist sehr wasserintensiv (Tierhaltung und Schlachtung). Ich habe gelesen, dass der Wasserverbrauch in DE pro Person verglichen mit anderen europäischen Ländern eher niedrig ist (120-130l p.P. und Tag, im wasserärmeren Spanien dagegen fast 270l), aber nehmen wir den Wasserverbrauch aus der Herstellung der konsumierten Produkte hinzu, ist DE mit 4000l pro Person und Tag unter globalen Spitzenverbrauchern.

Man sieht, es gibt viel zu tun. Viel geholfen wäre, wenn die Preispolitik so gestaltet wird, dass Produkte aus der Umgebung am günstigsten sind und mit zunehmender Entfernung immer teurer werden. Es würde dann auch so manch unnötige Transporte quer durch die Welt unrentabel machen.

Ich erwarte jetzt nicht, dass jeder konsequenterweise nur noch Produkte aus der Umgebung isst*. Aber für Produkte aus fernen Regionen sollte mehr bezahlt werden. Es soll aber nicht heißen "Kauft deutsche Produkte" (mit vergiftetem Lob aus rechtsradikalen Kreisen), sondern "kauft regionale Produkte". Wer in Flensburg wohnt, sollte eher dänische (sofern nicht aus Färöer oder Grönland) als bayrische Produkte kaufen. Und jemand aus Garmisch-Partenkirchen sollte lieber österreichische Alpenbutter statt die Küstenbutter aus Schleswig-Holstein kaufen. Und ein Aachener sollte lieber belgische Pralinen statt Brandenburger Streuselkuchen besorgen (aber nur, wenn ihm Sprengel nicht gut genug ist).

Anders aber, wenn ein Bielefelder sagt, er isst lieber Pizza von Dr. Oetker als von Wagner. Dr. Oetker hat zwar seinen Hauptsitz in Bielefeld, aber ich bin mir sicher, dass die Zutaten aus aller Welt kommen. Selbst die Teigvorlagen kommen heutzutage vorgefertigt aus China (mit all den dortigen reichlich vorhandenen Schadstoffen). Generell wird ja bei allen Fertiggerichten nicht die Herkunft der einzelnen Zutaten angegeben. Das findet man ja nur beim Obst und Gemüse.

Wichtig ist der (Wieder-)Aufbau heimischer Wertschöpfungsketten. Alleine das senkt den Energieerbrauch.


*Ich habe von einer Frau gehört, die in dieser Hinsicht sehr konsequent war. Mit den Worten "Wächst hier nicht, ess' ich nicht!" hat sie u.a. auch keine Bananen und Orangen gegessen. Auch auf Schokolade (weil Kakao) hat sie verzichtet. Sie wurde mit dieser Einstellung 92 Jahre alt bei guter Gesundheit. Gegen Wein hatte sie nichts, da sie Süddeutsche war, aber auch nur solcher aus der Umgebung. Auch gegen Süßes wie Kuchen hatte sie nichts, wenn keine Schokolade und keine andere nicht-heimische Produkte enthalten waren. So aß sie auch keine Schwarzwälder Kirschtorte.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.


zuletzt bearbeitet 08.02.2019 13:44 | nach oben springen

#6

RE: Klimaschutz - "Verfehlt" - das sind Verfehlungen

in Ökonomie 08.02.2019 14:20
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Genau - denke global, handle lokal...

Lieber Meridian,

so wie man bei der Energieversorgung dezentralisieren wird müssen, so müssen auch die Produktions- und Handelsstrukturen neu gestalten lassen.
Schlagworte, die ich gerne verwende, sind über Dezentralisierung hinaus: Autarkie, Europa der Regionen,...
Sicher wird vieles günstiger, wenn man es in Massen herstellt. Die Frage ist nur, auf wessen Kosten das letztlich geschieht.
Ja Harry Wijnvoord, der Preis ist heiß, aber das Klima eben auch...


Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen sie doch bitte die anderen.
nach oben springen


Ähnliche Themen Antworten/Neu Letzter Beitrag⁄Zugriffe
Welche Wirtschaftskrise?
Erstellt im Forum Ökonomie von Findus
2 26.02.2024 17:31goto
von Findus • Zugriffe: 186
Übergewicht
Erstellt im Forum Medizin und Psychologie von Meridian
12 12.09.2021 09:46goto
von denker_1 • Zugriffe: 308
Angst vor der "Höhle der Löwen"?
Erstellt im Forum Die Grünen von Anthea
4 23.01.2020 13:42goto
von Anthea • Zugriffe: 226
Nach uns die Sintflut
Erstellt im Forum Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm von Anthea
16 14.09.2019 16:36goto
von Anthea • Zugriffe: 422
Umweltschutz neue Technologien
Erstellt im Forum Wissenschaft und Technik von Anthea
95 01.08.2023 22:51goto
von Atue • Zugriffe: 5834
Boris Palmer mal wieder...
Erstellt im Forum Diverse Nachrichten von Meridian
32 04.05.2023 21:00goto
von Dr. Yes • Zugriffe: 1054
CDU: Klimaschutz: Nein danke?
Erstellt im Forum Ökonomie von Anthea
3 02.05.2018 22:10goto
von Meridian • Zugriffe: 201
Siemens
Erstellt im Forum Deutschland von Till
5 27.11.2017 22:52goto
von Meridian • Zugriffe: 186
Klimakonferenz in Bonn
Erstellt im Forum Ökonomie von Meridian
8 21.03.2018 09:32goto
von Meridian • Zugriffe: 166

Besucher
0 Mitglieder und 11 Gäste sind Online

Besucherzähler
Heute waren 216 Gäste und 2 Mitglieder, gestern 567 Gäste und 4 Mitglieder online.

Forum Statistiken
Das Forum hat 2267 Themen und 50203 Beiträge.

Heute waren 2 Mitglieder Online: