Wenn ein Konzern wie Siemens so ein Angebot macht, kann eine wie Neubauer (oder auch Thunberg) nur misstrauisch reagieren. Früher wurden Gegner ja politisch verfolgt. Jetzt versucht man sie auf andere Weise irgendwie zu binden.
Ich glaube Neubauer hatte die nicht ganz unberechtigte Befürchtung, dass sie dann als Kopf der deutschen FFF-Bewegung quasi enthauptet wäre. Sie muss dann rechtfertigen, relativ hohe Gelder von einem Allerweltskonzern* anzunehmen. Außerdem würde Neubauer sich in der Meinungsfreiheit eingeschränkt fühlen. Denn als Teil des Vorstandes müsste sie für das Unternehmen mit seinen Aktionären sprechen, was zu ihrem Charakter überhaupt nicht passt. Aber sie hat ja empfohlen, diesen Posten von einem Wissenschaftler aus der FFF-Bewegung besetzen zu lassen. Das wiederum lehnte Siemens ab. Hier sehe ich, dass es Siemens mehr darum geht, Neubauer zu binden oder sogar als Feigenblatt einzusetzen.
Ich sehe das Angebot von Siemens als ähnliche Taktik wie dasjenige von Eurowings an Greta Thunberg, sich nach Madrid fliegen zu lassen für einen Klimaschutzausgleich. Wären die beiden eingegangen, würde es die FFF-Bewegung vermutlich schwächen.
*Ich bezeichne Siemens als einen Allerweltskonzern. Das meine ich weder positiv noch abfällig. Siemens steht halt für den globalen Handel mit vielen gängigen Produkten im Guten (z.B. Windräder, andere Umweltprojekte, Eisenbahn) wie im Schlechten (Waffen, Zulieferung zu Kunden mit hoher klimaschädigenden Aktivitäten wie Kohleabbau, Auslagerung und Ausbeutung von Arbeitskräften in Entwicklungsländern).