Als "Deutschland" sind die Möglichkeiten begrenzt - vor allem wenn man dann gleichzeitig der ganzen Welt helfen will.

Mit vereinten Kräften der EU wäre das aber deutlich möglich - wenn man sich fokussieren würde noch mehr.

Gegenüber den Ländern Afrikas würde es schon viel bringen, wenn wir nicht deren Märkte mit billigen Tiefabfallprodukten europäischer Schlachtbetriebe überschütten würden - dann hätten die lokalen Bauern eine größere Chance. Ähnliches gilt dann für den Kleidungsmarkt. Dann bitte faire Handelsbedingungen. Also auch Preise, bei denen die Menschen dort noch davon leben können. Das würde die Produkte bei uns etwas teurer machen - aber durchaus in überschaubarem Rahmen.

Dass wir Afrika als unsere Müllhalde betrachten, muss auch aufhören! Europäische Fischfangflotten, die die Küsten Afrikas leerfischen, und den Fischern Vor Ort nur noch leere Netze übriglassen - muss aufhören.

Waffenlieferungen an Afrikanische Staaten? Bitte allenfalls dann, wenn nur so ein echtes Nation Building angefangen werden kann.

Gegenüber Staaten, die wir aufbauen wollen, müsste es auch den Grundsatz geben, dass wir gegenüber diesen keinen Handelsbilanzüberschuss haben dürfen - wenn es einen Überschuss gibt, muss er in Form von Beauftragungen in diesen Ländern ausgeglichen werden.

Auträge in diesen Ländern dürfen nicht dazu führen, dass internationale Großkonzerne die Gelder abgreifen - sondern sie sind zu einem hohen Teil so zu tätigen, dass sie tatsächlich der lokalen Wirtschaft zugute kommen.

Eine Art Marshall Plan kann helfen - wenn die Rahmenbedingungen in den Ländern dann auch dazu passen.

Gerade der Klimaschutz und der Umstieg auf regenerative Energien könnten auch für Afrika enorme Entwicklungschancen bieten! In den Wüsten kann man die Energieversorgung der Zukunft für Afrika und sogar die Welt in wesentlichen Teilen organisieren. An den Randzonen kann man mit massiven Aufforstungsprogrammen neue Kohlenstoffsenken ausbilden.

Also - wir könnten schon - aber es wird tatsächlich nur gehen, wenn wir dafür Geld in die Hand nehmen, und anders verteilen. Derzeit leben auch wir auf Kosten der dritten Welt - ohne Verhaltensänderungen bei uns wird sich das nicht ändern. Wenn dann die dritte Welt ihren Anteil einfordert, stehen sie halt bei uns vor der Tür.