Die alten Götter haben sich lange schon von der Weltbühne verabschiedet, und der monotheistische Gott aktueller Weltreligionen teilt sich wohl nur sehr wenigen so mit, dass sie ihn glauben zu verstehen. Alle Übrigen lesen nur Texte, die letzten Endes Menschen verfasst oder zumindest geschrieben haben.
Ob es einen Gott gibt, weiß ich nicht - aber was völlig auf der Hand liegt ist, dass die Gotteskonzepte der üblich verdächtigen Religionen allesamt in sich wenig stimmig und wenig konsequent sind. WENN es einen Gott gibt, dann müsste man dringend mal sein Bodenpersonal mit der Überarbeitung und Grundrenovierung seiner Texte beauftragen.
Der Verdacht drängt sich aber auf, dass nicht Gott das Töten legitimiert und verantwortet, sondern dass es die Menschen sind. Die Töten schon ziemlich lange, mal in Gottes Namen, mal in eigener Regie....und so richtig macht es keinen Unterschied, die Opfer sind tot.
Ich vermute viel stärker, dass es dann doch eher zum Grundwesen des Menschen gehört, dass er nicht nur töten kann, sondern sogar innerhalb der eigenen Art keine all zu großen Skrupel vom Töten abhalten.
Um diese, vielleicht in alten Zeiten auch mal biologisch begründbare, Verhaltensweise beim Menschen weg zu bekommen, wird es wohl noch viele Jahrtausende brauchen - in jedem Fall aber einer Kultur bedürfen, die das Töten mehr noch als heute schon ächtet. Eine grundlegende Ablehnung von Gewalt hilft hier sicherlich.
Bei allen begründbaren Wurzeln des Menschen, mit denen man eine Tötung begründen kann - dies darf nie eine Ausrede sein! Letzten Endes ist es der einzelne Mensch der tötet - und der steht in der Verantwortung! Und wenn nicht vor einem Gott, dann wenigstens vor sich selbst und seinem Gewissen.