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Die Bevorzugten an der Himmelspforte...

in Religion und Ethik 21.07.2021 10:57
von Anthea | 12.404 Beiträge

das sind lt. biblischem Spruch die "Armen im Geiste".
Die werden nämlich "selig" genannt. Und aus diesem Grunde dachte ich bereits vor Jahren einmal darüber nach, was es denn eigentlich mit den Selig- und Heiligsprechungen der katholischen Kirche auf sich hat und stieß da auf eine "Ausschließeritis". Der Art: Nur katholische Christen verdienen eine Ehrung! Das geht sogar so weit, dass sich die gläubigen Christen der katholischen und evangelischen Ausrichtung darin "beharken".

Z.B. berichtete die katholische Wochenzeitung „Tag des Herrn“ vor einigen Jahren erklärend, als es mal wieder um das Event einer "Seligsprechung" ging:

…] <<Konkret wurde das 2011 bei der Seligsprechung der „Lübecker Märtyrer“. Die vier Geistlichen – drei katholische Kapläne und ein evangelischer Pastor – standen zusammen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, wurden zusammen verhaftet und vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und zusammen am 10. November 1943 hingerichtet. Seliggesprochen wurden aber nur die katholischen Geistlichen.
Das „Aufbrechen ihrer Einheit“ war dem Erzbistum Hamburg bewusst, als es den Prozess zur Seligsprechung einleitete. Doch für eine Seligsprechung des evangelischen Pastors Karl Friedrich Stellbrink hätte man dessen Einverständnis voraussetzen müssen – und das war undenkbar. <<

Das verwundert nun doch und man frage sich, ob denn der Herr Ratzinger, der unter dem Namen "Benedikt" doch der "Stellvertreter" war, keine direkte Leitung nach oben hatte, um sich ein Okay zur Mitehrung des evangelischen Mannes geben lassen konnte. Ganz abgesehen davon, dass ein Stellvertreter "Prokura" hat. Vorsicht Ironie*

Übrigens gab es beim päpstlichen Vörgänger Johannes Paul II alleine 1.338 Personen Selig- und 482 Heiligsprechungen.. Im Vergleich dazu gab es in den 300 Jahren davon nur ca. 300 Heiligsprechungen.

Ich finde, dass dieser besondere Personenkult vergleichbar einer „Götzenanbetung“ ist. Ich denke , dass viele Menschen ganz selbstverständlich Gutes tun und getan hatten und es ihnen aufgrund ihrer Einstellung peinlich wäre, post mortem da einen „Orden/Titel“ verliehen zu bekommen.

Aber das ist gut fürs Kichengeschäft. Belebt den Handel mit Devotionalien. So ist es auch mit den Wundern. Da muss von Zeit zu Zeit mal irgendwer der staunenden und ergriffenen Gläubigenschar präsentiert werden. So genannte Wunderheilungen z.B. Oder aber da taucht irgendein tumbes Bauernmädchen auf, das „Stimmen“ hört… Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Ist auch gut fürs Geschäft, denn irgendeine „heilige“ Quelle gibt es immer irgendwo. Ordensfrauen als Mystikerinnen mit Prophezeiungen kommen auch immer gut an. Was man bei anderen „Spinnereien“ nennt oder Träumereien, das heißt bei Ordensfrauen anders. Diese „Seherinnen“ sagen genau so was wie die „Esmeralda“ auf der Kirmes. Oder das Horoskop. Passiert oder passiert nicht, man muss nur richtig formulieren. Passiert nicht? Warte, warte nur ein Weilchen….

Ich finde jedenfalls diese Beweihräucherung Verstorbener in der Form, dass diese „heilig“ oder „selig“ gesprochen werden, ist gegenüber den vielen anderen guten und tapferen Menschen überall auf der Welt - und egal welchen Glaubens - eine Ungehörigkeit, Frechheit. Ein Bauerntheater, eine Posse.

Menschen leben in den Herzen und im Gedenken anderer. Dieses Erinnern ist "heilig". Und Menschen haben ihre eigenen „Altäre“ mit dem Bild von lieben Verstorbenen, die im Herzen der noch Lebenden weiterhin zu Hause sind. Unvergessen. Dafür bedarf es keiner einseitigen Institution, die jemanden nur ehrt, wenn er die richtige Konfession hat!

"Selig die arm im Geiste"…. Sind doch recht viele, sollten alle selig gesprochen werden... Was für eine nette "Gaudi". :cool:

Ach ja, Meldungen aus dem Vatikan:

"Konsistorium: Heiligsprechungen wegen Pandemie vorerst auf Eis
Dabei wurde feierlich beschlossen, sieben Selige der Kirche heiligzusprechen. Details oder Daten zu den vorgesehenen Heiligsprechungen wurden bei dem Ordentlichen Konsistorium aufgrund der globalen Pandemiesituation voererst noch nicht bekanntgegeben."

https://www.vaticannews.va/de/papst/news...i-pandemie.html

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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