#1

North-Stream II - Arbeiten laufen trotz US-Sanktionen fort.

in International 21.12.2019 09:44
von Findus | 2.516 Beiträge

Streit um Nordsee-Pipeline (Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/trump-...tionen-101.html)

Donald Trum ist politisch tätig geworden. Kurz vor Abschluss der Erdgas-Pipeline verhängen die USA Sanktionen gegen die am Projekt beteiligten Unternehmen. Pikanterweise leistete Trump seine Unterschrift auf einem Luftwaffenstützpunkt. Die Bundesregierung hatte bis zuletzt versucht, Trump zum Abstand von Sanktionen zu bewegen.
Die USA zeigen mit dem "Gesetzes zum Schutz von Europas Energiesicherheit" ein neuerdings hohes Interesse an innereuorpäischen Angelegenheiten. So ist es gut verständlich, dass SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich von "erpresserischen Methoden" spricht und auch Kanzlerin Merkel kritisiert die Entscheidung des Republikaners Trump und bot die Möglichkeit zum Gespräch an. Auf Gegenmaßnahmen verzichtet die Bundesregierung.

Die USA dürften indes weiterhin kein Interesse an Gaspipelines aus Russland haben. Europa ist ein notwendiger Absatzmarkt für amerikanisches Flüssiggas. Problematischerweise wir dieses oftmals durch die umstrittene Methode Fräcking gewonnen.

Nur ein Schweizer Unternehmen hat die Arbeiten am Projekt North-Stream II unterbrochen. Das Unternehmenskonsortium setzt ansonsten die Arbeit an der Pipeline fort.


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#2

RE: North-Stream II - Arbeiten laufen trotz US-Sanktionen fort.

in International 21.12.2019 09:58
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Es sind noch 60 Tage Zeit, in denen die Firmen ihre Geschäftsbeziehungen beenden sollen, bis die Sanktionen in Kraft treten, eventuell ist die Pipeline fertig, so Gott... bzw. das Wetter mitspielt.


Es gibt immer ein a🐻|Plüsch ist liebe|🐻🐻🐻 an die Macht|🐻🐻🐻 aller Wälder und Wiesen vereinigt euch!!|The First Reel Director in 🐻wood|

🐻 nutzt telegram.org als Messenger
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#3

RE: North-Stream II - Arbeiten laufen trotz US-Sanktionen fort.

in International 21.12.2019 12:55
von Meridian | 2.858 Beiträge

Zitat von Teddybär im Beitrag #2
Es sind noch 60 Tage Zeit, in denen die Firmen ihre Geschäftsbeziehungen beenden sollen, bis die Sanktionen in Kraft treten, eventuell ist die Pipeline fertig, so Gott... bzw. das Wetter mitspielt.


Leider nein. Die Sanktionen können rückwirkend greifen. Die betreffenden Formen haben nach Inkrafttreten 30 Tage Zeit, das Projekt abzuwickeln und nicht zu beenden.

https://www.t-online.de/nachrichten/ausl...aft-treten.html

Es ist ein Wirtschaftskrieg um den Gasabsatz, der nun auf europäischem Boden stattfindet.

Umso besser, den kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien so schnell wie möglich durchzuziehen. Dann bleiben USA und Russland auf ihrem Gas sitzen.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#4

RE: North-Stream II - Arbeiten laufen trotz US-Sanktionen fort.

in International 21.12.2019 18:06
von Findus | 2.516 Beiträge

Wie es aussieht, will Russland die fehlenden Kilometer innerhalb von drei Wochen fertigstellen lassen. Zur Not eben mit eigenen Spezialschiffen, die mithelfen.


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#5

RE: North-Stream II - Arbeiten laufen trotz US-Sanktionen fort.

in International 21.12.2019 18:48
von grimmstone | 478 Beiträge

Sanktionen, wie diese, sind Erpressungen.
Erpressung ist eine Straftat und wird von Kriminellen begangen.
Also ist demnach die US-Regierung kriminell. Das ist ein Fakt.


Die meisten Ruinen haben zwei Beine.
http://nachtschichten.eu
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#6

RE: North-Stream II - Arbeiten laufen trotz US-Sanktionen fort.

in International 21.12.2019 23:40
von Atue (gelöscht)
avatar

Wie wäre es, wenn die EU nach dem Ausstieg der USA aus dem Pariser Abkommen ein Gesetz zum Schutz des Klimas der USA erlässt, und dabei Firmen wie Exxon und andere sanktioniert, die an der Kohlenstoffwirtschaft verdienen?

Eine andere Maßnahme könnte sein, auf den Bau von Entladungsstationen zu verzichten, die in der Lage sind, Flüssiggas zu entladen....



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#7

RE: North-Stream II - Arbeiten laufen trotz US-Sanktionen fort.

in International 22.12.2019 10:53
von Findus | 2.516 Beiträge

Das entspreche dem, was Trump gerade unter anderem Vorzeichen tut.
Trotzdem sollte die EU das internationale Recht beachten und nicht in dieses Raubrittertum, das Trump vorlebt, verfallen.

Demokratie und Rechtstaatlichkeit sind Werte von uns Europäern. Die Demokratie wurde immerhin in Athen geboren, das Prinzip der Gewaltenteilung in Frankreich, die Rechtstaatlichkeit in Großbritanien und durchaus auch in der Philosophie Immanuel Kants und das Subsidiaritätsprinzip in Deutschland.


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#8

RE: North-Stream II - Arbeiten laufen trotz US-Sanktionen fort.

in International 22.12.2019 11:39
von heiner | 881 Beiträge

Erpressern mit Erpressung zu drohen, ob das der richtige Weg ist? Vielleicht sollte Europa die Erpresser beschämen?
Aber ok. Fracking ist Umweltschädlich, sehr sogar und wenn man jene Firmen, die in den USA Umweltsünden veranstalten, Sanktionen auferlegt, so kann das nicht falsch sein.


dass ein Traum nicht wahr ist, sehe ich ein, dass er wahr werden kann, auch.
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#9

RE: North-Stream II - Arbeiten laufen trotz US-Sanktionen fort.

in International 27.12.2019 10:28
von Anthea | 12.402 Beiträge

Viel reden - wenig handeln. Man kann es nie allen Recht machen und muss klare Position beziehen. Nicht Merkels Ding...

Pipeline No, NATO No
Trump bittet zum Austritt aus der NATO

Autor: U. Gellermann
Datum: 23. Dezember 2019


Mit gewohnter Brutalität macht Donald Trump in diesen Tagen die Interessen der USA klar: Deutschland solle gefälligst das Nord Stream 2-Projekt stoppen und lässt ein US-Gesetz vom Stapel, dass er "Zum Schutz von Europas Energiesicherheit" nennt. Auch politisch wenig Gebildete wissen, dass es um den Absatz der US-Fracking-Industrie geht und um die Konkurrenz der USA zu Russland und gegen die nationale Souveränität der Deutschen. Vor allem aber geht es um den dicken NATO-Knüppel: Denn es werden Schiffe des NATO-Partners USA sein, die im Zweifelsfall die maritime Verlegung der Pipeline verhindern. Spätestens jetzt wäre der NATO-Vertrag von den Deutschen zu kündigen, zumindestens wäre dieser Schritt in die nächsten Verhandlungen einzubringen.

Immerhin tapfer äußert sich Dietmar Bartsch, Fraktionschef der Linken, und fordert Gegenmaßnahmen. Der Schritt der USA sei ein "völlig inakzeptabler Vorgang und ein Tiefpunkt in den transatlantischen Beziehungen". Er erwarte, dass die Bundesregierung "diesen Wirtschaftskrieg" nicht unbeantwortet lasse und Gegensanktionen auf den Weg bringe. Das Wort NATO kommt bei Bartsch nicht vor. Und so bleibt sein Protest eher eine Geste.

Sogar die SPD in Auflösung findet ziemlich klare Worte: Der SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich bezeichnet die Sanktionen als Eingriff in die energiepolitische Souveränität der Europäischen Union. Sie belasteten das transatlantische Verhältnis. "Die EU und Deutschland sind für Trump offenbar keine verbündeten Partner, sondern tributpflichtige Vasallen", sagt er und bereitet den Weihnachtsurlaub vor. Von der NATO ist nicht die Rede.

Den GRÜNEN fällt mit ihrem außenpolitischen Sprecher, Omid Nouripour, ein einerseits andererseits ein: "Genauso, wie ich Nord Stream falsch finde, finde ich die Freiheit Deutschlands, seine Geschäfte frei wählen zu dürfen, nicht verhandelbar." Nach dem grünen Einmarsch an der Seite der NATO in die Republik Jugoslawien war vom Fischer-Clan nun wirklich kein Ton zur NATO zu erwarten. Tatsächlich aber findet die Freiheit des deutschen Geschäfts seine Grenzen in den Geschäften der USA.

Aber, so könnte man denken, die sich national und oppositionell gebärdende AfD, die könnte doch jetzt den Kampf um die nationale Souveränität aufnehmen. Doch die AfD bietet in diesen Tagen nationaler Not auf ihrer aktuellen Website nur Schlapphüte an: "Donald Trumps Politik ist berechenbar - Trumps Zugehen auf Russland ist aus deutscher Sicht zu begrüßen", erfährt man bei AfD-Aktuell. Da diese Als-ob-Partei sich programmatisch als NATO-Liebchen ausweist, kommt auch bei ihr das verbotene Wort nicht vor.

Brav und gehorsam schlägt der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Peter Beyer, die Hacken zusammen: "Deutschland (wird) keine Gegenmaßnahmen einleiten. Wenn, müsste dies sowieso auf europäischer Ebene geschehen, aber auch das wird nicht passieren." Die scheinbar schlaue Merkel faselt im Trump-Sanktionszusammenhang: „Wir sind gegen extraterritoriale Sanktionen“, will also keinen Finger gegen die USA krumm machen. Was mögen nur intraterritoriale Sanktionen sein, die sie auch nicht erwägt, die aber scheinbar eine Alternative wären.

Natürlich wird die Bevormundungs-Politik der USA auch dem Projekt "Turkish Stream" gelten – einer russischen Pipeline, die durch das Schwarze Meer Gas in die Türkei bringen soll. Und wie es der historische Zufall und das US-Imperium will, ist die Türkei auch NATO-Partner der USA. So tut sich erneut ein Spalt in der NATO auf. Wer den ausnützen will, der wird seriös mit den Russen reden müssen: Ohne eine Kooperation mit Russland kein Schutz vor den US-amerikanischen Schutzgeld-Erpressern.

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#10

RE: North-Stream II - Arbeiten laufen trotz US-Sanktionen fort.

in International 27.12.2019 12:15
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei


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#11

RE: North-Stream II - Arbeiten laufen trotz US-Sanktionen fort.

in International 27.12.2019 16:54
von Anthea | 12.402 Beiträge

Nach der Devise: So du mir, so ich dir....
Also das biblische "Angebot" mit dem Auge und dem Zahn...

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#12

RE: North-Stream II - Arbeiten laufen trotz US-Sanktionen fort.

in International 28.12.2019 00:26
von Atue (gelöscht)
avatar

Trump ist ein Egoist und Egozentriker. Er macht halt seine Amerika First Politik.
Die Welt hat den längeren Atem - seine Amtszeit ist so oder so begrenzt.



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#13

RE: North-Stream II - Arbeiten laufen trotz US-Sanktionen fort.

in International 05.09.2020 14:08
von Meridian | 2.858 Beiträge

Grundsätzlich bin ich für die Fertigstellung der Nordstream II Leitung. Doch je länger deren Fertigstellung - aus welchen Gründen auch immer - dauert, desto unnötiger könnte sie werden.

Die USA wollen sie nur deswegen blockieren, damit sie ihr Fracking-Gas verkaufen können. Inzwischen ist aber eine andere Technik immer ausgereifter, nämlich die Gewinnung von Gas aus überschüssiger Windkraft. Nun gibt es in MeckPomm einige Windparks sowie auch immer mehr Offshore-Parks in der Ostsee. Bei starkem Wind und geringem Strombedarf (z.B. Sturmtief am Sonntag) müssen diese oft abgeregelt werden trotz Einspeisepflicht. Man könnte doch an mehreren Standorten in MeckPomm (darunter auch Lubmin) mit dem Bau solcher Power-to-Gas-Anlagen beginnen. In Lubmin kann man das Gas gleich in das Erdgasnetz einspeisen, denn die Nordstream I Leitung gibt es ja bereits.

Nicht alle Power-to-Gas-Anlagen müssen dabei beide Schritte durchmachen. Schritt 1 ist die Herstellung von Wasserstoff durch Elektrolyse, Schritt 2 die Umwandlung mit Hilfe von CO2 in Methan, welches in das Erdgasnetz eingespeist werden kann. Doch Wasserstoff wird doch eh immer nötiger, z.B: in der Stahlbranche und vielleicht auch in Teilbereichen der Mobilität (auch wenn der Akku derzeit die Nase vorn hat, ist das noch nicht sicher, ob das so bleibt). Zudem kann man dem Erdgasnetz ohne Probleme bis zu 5% Wasserstoff beimischen. In Schleswig-Holstein läuft ein Experiment mit 10% H2-Anteil, was offenbar auch ohne Probleme funktioniert.

Sollte allerdings die Situation mit Russland und auch mit Weißrussland diplomatisch eskalieren, kann es im Extremfall sein, dass Russland aus Trotz auch die Nordstream I Leitung abdreht und Weißrussland die dortige Hauptgasleitung ebenfalls. Sogar die Leitung durch die Ukraine könnte sogar blockiert werden. Dann könnten wir ein Problem bekommen, wenn zudem der Winter kalt und windarm wird (Ausfall der Windräder; solche Winter sind trotz Klimawandel immer noch möglich). Die Kohlekraftwerke hätten wir noch in Reserve, aber es könnte trotzdem knapp werden. Die USA wären der Gewinner, denn sie könnten die Energienot ausnutzen und zu horrenden Preisen Fracking-Gas verkaufen und vielleicht noch einen Knebelvertrag von 10 Jahren aufbrummen mit der Verpflichtung, so lange kein russisches Gas überhaupt anzunehmen.

Auch hier kann man nur sagen: Die Energiewende muss dringend her, um sich von solchen (potentiellen) Abhängigkeiten zu lösen.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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