Zitat von Anthea im Beitrag #1

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Wie man im negativen Sinne so sagt.
Ich meine die "letzte Generation", die der irrigen Meinung ist, durch Straftaten ihre Ziele durchsetzen zu können.
Nun wollen sie ganz Berlin stillegen!

Auch Bundesjustizminister Marco Buschmann kritisierte gegenüber dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland", die "Letzte Generation" habe "überzogene, aggressive Vorstellungen von der Durchsetzung ihrer Ziele".

Ich denke nicht, dass der Zweck die Mittel heiligt.

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Tja, wenn du das so siehst, dann fehlt nur noch eine Öko- und Klima-RAF, die dann gezielt Menschen tötet, die durch ihr Handeln der Umwelt besonders schaden. Und wenn man sich weiter steigert, bekommt jeder, der ein Flugticket bucht, zumindest Morddrohungen, wenn die Online-Buchung gehackt wird. Selbiges würde dann für jeden SUV-Besitzer gelten.

Wenn dann wegen militanten Klimaschützern Kriegs-ähnliche Bedingungen herrschen, wird sich Putin noch totlachen.

Zitat von Anonymer Gutmensch im Beitrag #2

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Da wird der anonyme Gutmensch zum Bösmenschen und behauptet, daß Demonstrationen wie auch Streiks nur einen Sinn haben, wenn sie wehtun. Eine Barrikade im Niemandsland tut das nicht, sondern ist eine Beleidigung des Protestes. Und wenn ich 15 statt 75 Jahre alt wäre, gäbe es kaum genug Pattex und Zebrastreifen, um sich als lebendes Hindernis gegen alles, was in den letzten Jahrzehnten gegen die Wand geknallt wurde, anzukleben.

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Zitat von Anthea im Beitrag #5

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Was mir so einfiel war eine "Erziehungsmaßnahme." Man lasse die Leute in ihren Klebepositionen und kümmere sich nicht darum. Sperre die Straße ab und lasse auch niemanden zu den Demonstranten.
Und wenn die dann hungrig und durstig mit vollgemachten Hosen in ihrer Klebeposition verbracht haben, dann ist vielleicht das Bewusstsein da, dass dies kein probates Mittel ist und sie sich selbst schaden. Schätze mal, die machen das nicht wieder, oder?
Was dann aber passiert ist wohl, dass sie dann Anzeigen wegen "unterlassener Hilfeleistung" stellen. Oder was auch immer.

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Mobilität: Natürlich muss das besser gehen. Und trotzdem wirst du den Menschen sagen müssen, wie Sie ohne Verbrenner oder teures Geld für ein E-Auto ihren Alltag bestreiten sollen. Sehr städtisch gedacht könntest du auf den ÖPNV verweisen. Auf dem Land ist der aufgrund geringer Dichte und geringen Taktes keine Alternative - das Geld für die Verkehrswende fließt ungerechterweise in die bereits gut ausgestatteten Städte.


Tarife: Der öffentliche Dienst besteht aus mehr als KiTa, Pflege und Verwaltung. Auch der Gärtner will seinen Lebensunterhalt bestreiten. Auch die Sozialpädagogik leistet in Jugendarbeit und Sozialen Diensten einen guten Job. Amtsärzte sind - auch wegen der Bezahlung - Mangelware. Oder denk an die Reinigungskräfte oder Küchenkräfte im KiTa.
Gegenüber diesen Gruppen haben die Sonderrunden für Erzieher, wie 2022, durchaus auch ein unsolidarisches Element und halten manchen auch deshalb von der Gewerkschaft fern.
Auch wird das Problem beantwortet werden müssen, wie man Kräfte für komplexe und verantwortungsvolle Aufgaben gewinnt. Um konkurrieren zu können wird die Antwort eigentlich "mit höherem Gehalt" lauten müssen. Freie Wirtschaft bzw. freie Träger im Sozialwesen zahlen diesen Fachkräften durchaus üppiger als der öffentliche Dienst.
Es braucht auch eine Komponente Leistungsgerechtigkeit.

Kindergrundsicherung: Überfällig. Und trotzdem abhängig von politischen Mehrheiten. Mit einer der beiden bürgerlichen Ampelparteien schwer umzusetzen.
Und trotzdem stellt sich die Frage, was an anderer Stelle eingespart werden kann. Auf Pump kann die Gesellschaft auch nicht ewig leben. Darüber wäre auch ein Dialog zu führen.
Die Grünen haben aus meiner Sicht verdammtes Glück, das Lindner den Schwarzen-Peter - Job hat. In jeder anderen Konstellation käme der undankbare Job des strengen Haushälters den Grünen zu. Bei aller berechtigten Kritik an den Liberalen sollen die Grünen manche Argumente nicht zu laut äußern - sie könnten ihnen auch selbst auf die Füße fallen.


Flughäfen: Du sagst das wesentliche. Ich ergänze - manche Flughäfen wären ohne Subventionen gar nicht wirtschaftlich.

Tempolimit: Gegen 120 auf der Autobahn wäre nichts zu sagen. Was der Gesetzgeber nicht geschafft hat, haben jedoch die Benzinpreise geschafft. Rasen auf der Autobahn erlebe ich zur Zeit eigentlich nur noch als Thema von Luxusautos wie den von dir angesprochenen Porsche oder Autos mit E-Kennzeichen.


Zusammenfassend: Aus meiner Sicht hat FFF zur Zeit die bessere Strategie als die Letzte Generation.

Was ich nicht so ganz verstehe: Wenn jemand an der Straße klebt - der Bus kommt dann doch auch nicht durch den Verkehr?!? Bestraft das nicht die Leute, die in den Städten bereits auf den ÖPNV oder P+R - zurückgreifen?

Und noch so eine Frage: Die Ampel ist geprägt vom Streit der Grünen mit den Liberalen. Keiner kann diese Interessensunterschiede mehr ausmoderieren. Wir können davon ausgehen, dass genau der gleiche Konflikt auch in einer Jamaika-Koalition stattfinden würde.
Etwas böse gefragt: Ist am Ende die GroKo doch das klimafreundlichste Regierungsmodell? Die Grünen fallen zur Zeit hinter die Fortschritte der GroKo-Klimagesetzgebung zurück - und das auch noch sozial unabgefdert.

Man muss sich schon selber hinterfragen, wie viel Nazi-artiges Wunschdenken in einem steckt. Das ist alles nicht schlimm, solange es beim Wunschdenken bleibt. Beispiel zu den Klimaklebern. Wenn da der Fall kommt, dass wegen so einer Klebeaktion ein Notarzteinsatz behindert wird und deswegen jemand stirbt, dann würde man gerne die Kleber des Mordes bezichtigen wollen. Oder denen gleich die chinesischen Methoden wünschen: Mehrere Jahre Zwangsarbeit in der Lausitzer Braunkohle, beaufsichtigt von strammen AfD-Kameraden. Und wenn sie nicht gut genug arbeiten, dann drohen den Angehörigen der Kleber Repressionen. Die Angehörigen bis zum 3. Grad haben natürlich während der Zwangsarbeit Ausreiseverbot. Im Ausland lebende Angehörige dürfen nicht darüber informiert werden, damit man sie festhalten kann, wenn sie ahnungslos zu Besuch nach DE einreisen. (Aber Vorsicht: Wenn sich herausstellt, dass der Kleber eh das Schwarze Schaf der gesamten Verwandtschaft ist, kann es sein, dass er sogar absichtlich schlecht arbeitet, um seiner verhassten Verwandtschaft gezielt zu schaden. Das muss man vorher unbedingt herausbekommen. Dann müsste man dem Kleber drohen, dass er bei jeder schlechten Arbeit ausgepeitscht wird, und jeder verhasste Verwandte pro Peitschenhieb 100€ erhält.)

Schlimm wird es, wenn solches Wunschdenken immer stärker zu einer Sehnsucht wird und damit sich den Weg zur realen Umsetzung bahnt. Wenn dann noch ein Politiker sich hocharbeitet, der das Wunschdenken gezielt für seine Zwecke ausnutzt, dann wird es gefährlich.
Vielmehr sollte man an sich selber arbeiten, wie man sein Wunschdenken verwandeln kann (ja: Verwandeln, denn ersatzlos entfernen lässt sich das nicht). Oft hilft das kontrollierte Abreagieren von inneren Aggressionen, z.B. Boxen (und wenn es nur gegen den Sandsack ist), aber auch andere körperliche Betätigung. Wenn nicht, sollte man sich selber hinterfragen, woher so ein Wunschdenken kommt, d.h. mit sich selbst in die Tiefe gehen. Das ist ein langer Prozess, bei dem so manch Interessantes ans Tageslicht kommen kann.

Zur Radikalisierung der Klimakleber: Es können tatsächlich irgendwann RAF-artige Strukturen entstehen, ganz nach dem Motto "Die bisherigen Methoden haben ja nicht geholfen". Wie bei der RAF selber würde sich das Ganze immer weiter radikalisieren. Erst würde man Politiker und Großunternehmer gezielt töten. Und dann irgendwann auch irgendwelche Leute vom Volk, letzteres dann auch gerne, um bereits verhaftete Leute freizupressen. Dann kann es aber passieren, dass auch der Staat politische Morde begeht und die Gefangenen töten lässt.

Warum? Es bleibt ja bis heute der Verdacht, dass Baader und Meinhoff keinen Selbstmord begingen, sondern getötet wurden. Ich halte das durchaus für möglich. Denn das RAF-Netzwerk hat sich so weit radikalisiert, dass es allmählich jeden erwischen konnte. Ab der Landshut-Entführung betraf das tatsächlich auch gewöhnliche Bürger. Hätte die beiden weitergelebt, wäre für die Radikalsten der Weg frei geworden, wahllos Leute zu töten, den Staat verhöhnen, er könne seine Bürger nicht schützen, um die Freilassung der beiden zu erpressen. Sollten die beiden getötet worden sein, dann will ich das weder verurteilen noch gut heißen. Da war wohl der Schwur "Schaden vom Volk abzuwehren" von zentraler Bedeutung: Denn solange die beiden lebten, drohte dem Volk weiterer Schaden. Möglich auch, dass man Angst hatte, dass die öffentliche Ordnung zusammenbrechen konnte.

Es ist wohl so, dass Gesetze und Regelungen eine Gesellschaft immer nur in Grenzen repräsentieren. In Extremfällen wird deren Unzulänglichkeit offenbar. Und da kann es vorkommen, dass der Staat zu Methoden greifen muss, die in Konflikt mit den Gesetzen stehen, um Schaden vom Volk abzuwenden. Und da ist die Frage, was wichtiger ist. In der Haut solcher Entscheidungsträger will ich nicht stecken...

Versteht mich nicht falsch: Ich will nicht, dass man Klimakleber einfach tötet oder klebend sterben lässt (obwohl einen Tag auf der Straße kleben lassen entweder bei über 35°C und sengender Sonne oder bei windig-kaltem Dauerregen und 4°C oder auch bei hefigem Gewitter würde die Kleber mal mit dem Klima selber konfrontieren, für das sie angeblich kämpfen... Huch, mein Nazi-artiges Wunschdenken hat mich mal wieder übermannt...!). Sie schaden der Gesellschaft bislang kaum. Die Gefahr der Ausweitung des Ukrainekrieges ist eine größere Gefahr für die Gesellschaft. Doch wie gesagt: Wenn es zu extremer Radikalisierung kommt, kann das schwierige Entscheidungen erzwingen.

Argumentativ tut die Letzte Generation dem Klimaschutz einen Bärendienst. FFF oder WWF haben sich nicht grundlos von den Methoden und Wegen der Letzten Generation deutlich distanziert - oder auch Robert Habeck.
Das fatale für den Klimaschutz: Die Letzte Generationen spaltet, statt zu gesellschaftlichen Bündnissen zu verbinden.

Zitat von Anthea im Beitrag #13

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Seit ich die "letzte Generation" kenne, lerne ich beinahe, Greta Thunberg zu lieben...

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