Zitat von Anthea im Beitrag #2

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Ich fange mal an: Ich finde die Werbung von Amazon, egal wie oft ich sie sehe, immer wieder hinreißend und berührend.

Da steckt so viel drin, wenn man darüber nachdenkt. Jenseits des kleinen einsamen ausgegrenzten Ponys.
Und wunderschön getroffen die Mimik der jungen Frau, die versteht....

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Ich kann nicht behaupten, daß ich in Punkto Werdung viel weiß, aber ich muß sagen, daß Werbung an sich nicht stört. Wenn einer eine alles Unheil dieser Welt tigende Salbe erfinden würde, aber keiner davon weiß, hätte er seine Zeit besser verwenden können. Aber das Problem ist nicht die Werbung, sondern ihre Biederkeit und ihre unterschwelligen Botschaften. Sehr viele Spots suggerieren das kleinbürgerlieche Milieu, wo man es zum Reihenhäuschen gebracht hat -

Little boxes on the hillside
Little boxes made of ticky tacky
Little boxes
Little boxes
Little boxes all the same
There's a green one and a pink one
And a blue one and a yellow one
And they're all made out of ticky tacky
And they all look just the same (Pete Seeger) -

nur auffallen darf.man nichtt. Denn dies ist eine der versteckten Hauptaufgaben der Werbung: die Egalisierung der Gesellschaft durch die Vergesellschaftung der Stereotypen.. Sie gibt vor, wie man zu sein hat, um dazu zu gehören. Und da dieses Milieu, diese Generalnorm, wie man zu sein hat, so unendlich langweilig ist, ist es auch die Werbung. Autos müssen schnell durch menschenleere Häuserschluchten sich bewegen, als wäre sie auf der Flucht vor dem heiligen Seibeiuns., In der Küche liegt nix rum und alles ist sagrotanisiert, die Familie drängelt sich zum Familienessen am Familientisch und schießt dann mit dem Familienball aufs Familientor..

Andererseits reagiert Werbung äußerst feinfühlig auf gesellschaftliche Strömungen. Und verstärkt sie. Am besten kann man dies im Gegensatz Ende der 60er zwischen Frau Clementine, der wandelnden gestärkten Schürze, die niemals Africola - alles ist in Africola - und andere psychodelisch sein sollenden und seinwollenden Brausenr trinken würde. Gerade in solchen Brüchen wird die Werbung zeitgeschichtlich spannend und relevant.

auskotzen ist wohl der richtige begriff...

wenn ich an die 80er denke...

ich denke auch immer wieder an die yogurettewerbung... und die verarsche vom michael mittermaier... dann bekommt das auskotzen einen realen bezug...

Moin liebe Gemeinde,

ich dachte immer, ich sei gegen bekloppte Werbung immun.

Dennoch wurde ich letztens in meinem Supermarkt verleitet, diesen Quatsch zu kaufen:

Danach stanken meine Klamotten, wie die einer Douglas Tunte.

Selbst ein anständiges Dior Rasierwasser (Fahrenheit) konnte das nicht überdecken.

Pfui !

Gruß aus Hamburg