#61

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 23.08.2017 08:02
von antenna (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #60
Es geht aber bei dem Konzert nicht um Palästina sondern um Musik.


Liebe Anthea, es sei dir unbenommen, den Rapper als Antisemiten zu bezeichnen. Ich sehe das anders, und sehe mich bestaetigt von anderen Kuenstlern, die aehnliche Zeichen setzten wie der Rapper, vielleicht deswegen eindrucksvoller, weil mit klangvollem Namen - der aus meiner Sicht jedoch nichts an der Idee aendert.

"Roger Waters fordert Musiker zum Kulturboykott Israels auf

21.3.2013: Roger Waters besuchte vergangenes Wochenende Brüssel. Er war nicht angereist, um sich das Atomium anzusehen. Nein, am 16. März sprach er beim Russell Tribunal Palästina.

Waters ist wütend darüber wie Israel und seine Verbündeten mit den Palästinensern umgehen.

Roger Waters: „Wenn man nicht dort gewesen ist, dann ist es sehr schwierig zu beschreiben, wie furchtbar die Apartheid dort ist!“

Musiker zum kulturellen Boykott gegen Israel auf. Tretet nicht dort auf, so seine Botschaft. Er hat auch in persönlichen Gesprächen, Kollegen daraufhin angesprochen. In einem Schreiben an seine Kollegen weltweit, möchte er diese dazu bewegen, von Auftritten in Israel Abstand zu nehmen!

Er beschäftige sich gerade mit der Idee, ein Lied ala „Sun City“, dem Anti-Apartheid-Song, zu schreiben, in dem er Musiker dazu auffordert nicht in Israel aufzutreten, aufzunehmen. Waters sieht darin eine Möglichkeit, um auf die miserablen Zustände, unter denen die Palästinenser leben, aufmerksam zu machen. Er hofft darauf den E Street Band Gitarristen Steven Van Zandt, der bei „Sun City“ beteilgt war, für einen neuen Apartheid Song gewinnen zu können.

Steve Wonder von Auftritt abgehalten.
Als Waters vergangenen Dezember erfuhr, dass Steve Wonder einen Auftritt vor israelischen Militärs plant, versuchte er ihn davon abzuhalten. Waters schrieb ihm und erklärte ihm, dort aufzutreten wäre in etwa so, als wenn er beim Polizeiball in Johannesburg, einen Tag nach dem Massaker in Sharpeville (1960) auftreten würde! Das wäre keine gute Sache, noch dazu, weil er UN Friedensbotschafter ist. Daraufhin sagte Wonder den Auftritt ab.

https://www.pulse-and-spirit.com/intervi...tt-israels-auf/

Ja, ich finde diese "Reaktionen toll" um es mit deinen Worten zu sagen. Diese Musiker haben meinen vollen Respekt.
Es reicht mir nicht, "die Politik Netanjahus daneben zu finden". Wer die Moeglichkeit hat, Zeichen zu setzen, kleine oder grosse, sollte sie nutzen.

Und nun musste auch noch der Vergleich mit den "Hamas-Schergen" herhalten.... Billiger gehts kaum noch.

"Die BDS-Kampagne fordert die Aufgabe aller seit 1967 entstandenen israelischer Siedlungen im Westjordanland und Ostjerusalem sowie ein Rückkehrrecht für palästinensische Flüchtlinge und deren Nachkommen nach Israel, wie es diverse UN-Resolutionen verlangen. Sie wurde vor über zehn Jahren auf dem Weltsozialforum in Porto Alegre gestartet, zu ihren prominenten Unterstützern zählen der südafrikanische Bischof Desmond Tutu sowie die Philosophen Judith Butler und Slavoj Žižek, die Globalisierungskritikerin Naomi Klein, der Regisseur Ken Loach und die Feministin Laurie Penny."

Der BDS Kampagne hat sich auch die "Juedische Stimme fuer einen gerechten Frieden in Nahost e.V." angeschlossen.
deren Konto bei der Bank fuer Sozialwirtschaft deswegen gekuendigt wurde - ohne Angabe von Gruenden.

"Der Verein engagiert sich gegen die israelische Besatzung der palästinensischen Gebiete und unterstützt aus diesen Gründen einen Boykott von Firmen, die von dieser Besatzung profitieren". Ist das "antisemtisch" ?

http://www.taz.de/!5366334/


Herr Netanjahu sieht in dieser Kampagne die "groesste Bedrohung" . Deswegen gilt sie bei den "Israelfreunden" bestenfalls als "umstritten". Die letzte Waffe dagegen ist wie immer -- dreimal darfst du raten - die Antisemitenkeule.

Weil inflationaer benutzt, ist diese unwirksam geworden.



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#62

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 23.08.2017 08:23
von antenna (gelöscht)
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Und noch ein Artikel, den ich ergaenzend zum Thema Antisemitismus und BDS-Kampagne fand und ihn recht lesenswert finde:

"Freunde Israels, boykottiert diesen Staat!
Gegen die israelische Politik der Apartheid aufzubegehren, ist nicht antisemitisch, sondern stellt die höchste Form der Loyalität dar." Der Gastbeitrag."

20.03.2017 13:34 Uhr
Von Daniel Boyarin

http://www.fr.de/politik/meinung/gastbei...staat-a-1243434

"Mehr noch als in den USA, werden die Unterstützer der „BDS“-Kampagne (Boycott, Divestment, Sanctions – Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen) in Deutschland zu Antisemiten gestempelt, und ihr Vorgehen wird mit dem berüchtigten NS-Boykott jüdischer Geschäfte in den 1930er Jahren verglichen, um nicht zu sagen gleichgesetzt.

Ich bitte um Differenzierung."

(Dieser Bitte moechte ich mich anschliessen.)

"Das besagte Verhalten Israels hat in der jüngsten Zeit so ungeheuerliche Ausmaße angenommen, dass ich mich zu deutlich vernehmbarem Protest veranlasst sehe – Protest um der Gerechtigkeit willen, und zwar jener Gerechtigkeit, die zu verfolgen mich die Torah auffordert.

In der Tat hat mich die Zerschlagung der Rechte beider palästinensischer Bevölkerungsteile – der „arabischen“ Bürger Israels und der Bewohner der von Israel besetzten Palästinensergebiete – davon überzeugt: Ein machtvoller, aber nicht gewaltsamer Widerstand tut Not. Ausgerufen wird er von überall auf der Welt, von den Palästinensern selbst, von moralisch wachsamen Beobachtern außerhalb der beteiligten Bevölkerungsgruppen und nicht zuletzt – ja, keinesfalls zuletzt – von Juden innerhalb wie außerhalb Israels, denen zutiefst am Schicksal des jüdischen Volks und seinem moralischen Ansehen in der Welt liegt."



zuletzt bearbeitet 23.08.2017 08:24 | nach oben springen
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#63

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 23.08.2017 10:11
von Anthea | 12.411 Beiträge

Du hast deine Sicht der Dinge – ich die meinige.

Einig gehen wir wohl darin, dass Ruhe und Frieden in der Konfliktregion das Erstrebenswerte sein wird. Uneinig wohl möglicherweise darin, dass es immer zwei Seiten gibt! Und dass die beabsichtigte Vernichtung eines Staates eine Umschreibung ist für die Vernichtung von Menschen!

Einige Passagen aus dem von mir eingebrachten Link zum Artikel des Politik- und Nahostwissenschaftlers Johannes C. Bockenheimer möchte ich jedoch hier zitieren, bezogen auf das Interview mit einer BDS-Aktivistin im Beitrag: Die freundlichen Israel-Hasser von nebenan:

"Man kann der Terrororganisation Hamas vieles vorwerfen, nicht aber, dass sie aus ihrem Israel-Hass ein Geheimnis machen würde. Ganz im Gegenteil, als Hamas-Chef Chalid Maschal vor gut zehn Jahren nach den Zielen seiner Bande befragt wurde, zeigte er sich erfrischend ehrlich. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis seine Truppen Israel vernichten würden, bellte er damals und ließ seinen markigen Worten Taten folgen. Tausende Raketen schossen die Terroristen in der vergangenen Dekade auf Israel; zahllose weitere Anschläge verübten sie mit Granaten, Messern und Gewehren.[...]

Und die interviewte Aktivistin Deeg zeigte sich recht uninformiert:

"Der Moment etwa, in dem sie das südafrikanische Apartheids-Regime mit Israel in einem Atemzug nennt.
Deeg hätte wissen müssen, dass das israelische Grundgesetz keine Diskriminierung anhand ethnischer oder religiöser Abstammung zulässt. […]

Kaum ein anderes Recht gäbe es, das „moralisch dringlicher“ sei als das palästinensische Recht auf Rückkehr. Das schrieben die Aktivisten 2010 - und machten gleichzeitig deutlich, dass sie es als ihre "Hauptaufgabe" verstünden, das Rückkehrrecht langfristig auch durchzusetzen.

Oder anders ausgedrückt: Der Staat Israel soll so lange mit Boykotten und Sanktionen belegt werden, bis er seinem eigenen Untergang zugestimmt hat. Denn nichts anderes als der Untergang wäre es für den Judenstaat, wenn die Juden in ihm zur Minderheit würden. Einzig ein Antisemit könnte diesen Plan für eine koschere Idee halten.

Übrigens: Während die Aktivisten unablässig über das palästinensische Rückkehrrecht sprechen, schweigen sie über ein anderes beharrlich. Das Rückkehrrecht der 900.000 sephardischen Juden nämlich, die vor Jahrzehnten aus Iran, Syrien oder dem Jemen nach Israel fliehen mussten. […]

Die Hamas schätze und begrüße die Wirtschafts-Boykotte gegen die "zionistische Besetzung", lobte die Pressestelle der Terroristen schon 2014 in einem Statement. Und weiter: "Wir halten das für einen Schritt in die richtige Richtung, um die Besatzer dazu zu bringen, ihre Siedlungs-Aktivitäten und die Judaisierung von palästinensischem Land zu beenden."
Somit wächst zusammen, was zusammen gehört: Rüstige deutsche Rentner helfen islamischen Terroristen dabei, Palästina judenrein zu halten. [...]

Nicht auf Hilfe hoffen brauchen hingegen all jene Palästinenser, die von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten träumen. Denn anders als bisweilen kolportiert, handelt es sich bei der Hamas eben nicht um eine schlechtgelaunte, muslimische Variante der CSU, sondern um eine hochgerüstete Terrortruppe, die mit kruder Ideologie und bizarren Endzeitfantasien im Gazastreifen herrscht. Genauer noch: den zwei Millionen Menschen dort ihr brutales Regime aufzwängt.
Ein Regime übrigens, das Frauen verachtet, Schwule aufknüpft und Oppositionelle von Hochhäusern wirft. Und ein Regime, das behinderten Kindern mehrere Kilogramm Sprengstoff um die Hüfte bindet und sie anschließend in den Dschihad schickt.

Deeg täte daher gut dran, in ihren Boykott-Aufrufen nicht nur israelische Unternehmen und israelische Popstars zu berücksichtigen, sondern auch Chalid Maschal mit Sanktionen zu belegen. In Palästina dürfte sie für eine solche Forderung mit Zustimmung rechnen.

Der durchschnittliche Araber nämlich würde lieber zu den Songs des hebräischen Schmusebarden Eyal Golan schunkeln, als nach der Pfeife des Hamas-Regimes zu tanzen. Zumindest deuten das die verfügbaren Umfragen zum Thema an: So zieht es die Mehrheit der Palästinenser in Ostjerusalem vor, in einem jüdischen Staat zu leben statt in einem palästinensischen. „

http://www.tagesspiegel.de/politik/bds-b...n/14485104.html


Ich möchte mich nicht weiter hierzu äußern und die Meinungsbildung den Lesern überlassen.


Die Ewigkeit bewahrt nur die Liebe, weil sie von gleicher Natur ist.
Khalil Gibran


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#64

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 23.08.2017 10:13
von Kammerjäger (gelöscht)
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Antisemitismus ist immer dann vorhanden, wenn sich ein Jude (oder mehrere Juden) oder wenn sich eine jüdische oder (und) israelische Organisation angegriffen fühlen.


Wie immer, keine Zeit


zuletzt bearbeitet 23.08.2017 10:38 | nach oben springen
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#65

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 23.08.2017 11:36
von antenna (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #63
Ich möchte mich nicht weiter hierzu äußern und die Meinungsbildung den Lesern überlassen.



Direkt aus dem Hasbara - Lager uebernommen.
Das weiss, was der "durchschnittliche Araber" wuenscht."
... "hochgeruestete Terrortruppe Hamas"
(bei allem Ernst dieses Themas, muss ich beim Wort "hochgeruestet" laut lachen." Was ist dann dagegen die israelische Armee mit seinen Panzern, Kampfhubschraubern, Atom-U-Booten, die wir, die deutschen Steuerzahler mitfinanzierten usw. usw. ?

Chaled Machal mit Sanktionen belegen? Da hatte der Mossad vor 20 Jahren eine "bessere" Idee - wie schon so oft, nur hat er damals nicht funktioniert, der Giftanschlag auf ihn auf offener Strasse in Amman.

Und was die Vertreibung der Juden aus dem Iran u. anderen muslimischen Laendern betrifft: Die haben laengst Entschaedigung erhalten. Will man den Palaestinensern noch den letzten Rest ihres Landes nehmen?



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#66

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 23.08.2017 15:20
von antenna (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #63
Einig gehen wir wohl darin, dass Ruhe und Frieden in der Konfliktregion das Erstrebenswerte sein wird. Uneinig wohl möglicherweise darin, dass es immer zwei Seiten gibt! Und dass die beabsichtigte Vernichtung eines Staates eine Umschreibung ist für die Vernichtung von Menschen!



"Ruhe und Einigkeit" die vor allem die Betroffenen wuenschen, wird mit Sicherheit nicht einkehren, wenn wir nicht Position beziehen und zwar die Position des Menschenrechts.
Es gibt keine "beabsichtigte Vernichtung" eines Staates. Es gibt die Negierung der Rechte der Palaestinenser. Fakt ist, dass Israel im Westjordanland eine Siedlungspolitik betreibt, mit der immer mehr Gebiete, die voelkerrechtlich nicht zu Israel gehoeren, de facto annektiert und von Israelis dauerhaft besiedelt werden.
Wer das kritisiert, ist kein Antisemit.

Wer oder was ist nun der groesste Feind der Juden? Vielleicht hat der amerikanische Autor und Nahostexperte Alan Hart eine Antwort darauf:
http://between-the-lines-ludwig-watzal.b...iche-feind.html



zuletzt bearbeitet 23.08.2017 15:21 | nach oben springen
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#67

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 23.08.2017 17:05
von grauer kater (gelöscht)
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Zitat von Kammerjäger im Beitrag #64
Antisemitismus ist immer dann vorhanden, wenn sich ein Jude (oder mehrere Juden) oder wenn sich eine jüdische oder (und) israelische Organisation angegriffen fühlen.


Die Opferrolle haben zumindest die Zionisten längst über Gebühr strapaziert. Man muss auch exakt zwischen Antizionismus und Antisemitismus unterscheiden. Der Zionismus hat die ähnlichen Wurzeln, wie der dt. Nationalsozialismus: ein erfundener Nationalismus, ein Anspruch auf Land, das vor mehr als 2000 Jahren von den Juden aufgegeben werden musste, nachdem sie es vor 3000 Jahren auch nur geraubt hatten, weil eben andere Reiche sich als stärker erwiesen, dazu eine völkische Übersteigerung als Herrenvolk, von Jahwe auserwählt, weiterhin Apartheit, Rassismus und Verachtung anderer Völker, insbesondere des Palästinensischen Volkes, dem man mit Hilfe der Briten und der USA das Land, die Kultur, die Ressourcen geraubt hat und dessen Rechte man mit militärischer Gewalt mörderisch verweigert.



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#68

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 23.08.2017 17:26
von grauer kater (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #63
.............. Und dass die beabsichtigte Vernichtung eines Staates eine Umschreibung ist für die Vernichtung von Menschen! ................................................... dass das israelische Grundgesetz keine Diskriminierung anhand ethnischer oder religiöser Abstammung zulässt. […]................................................................
Das Rückkehrrecht der 900.000 sephardischen Juden nämlich, die vor Jahrzehnten aus Iran, Syrien oder dem Jemen nach Israel fliehen mussten. […]...........................


Es geht nicht um die Vernichtung von Menschen, wenn man den Apartheidsstaat Israel ablehnt. Aufgrund der Fakten (faits accompli) die die Zionisten in den letzten 100 Jahren geschaffen haben, gibt es nur noch eine konstruktive Lösung des Konflikts, die Einstaatenlösung in einem multinationalen Staat, der demokratisch verfasst ist und der gleiche Rechte für alle seine Bürger gewährleistet. Desweiteren hat Israel weder ein "Grundgesetz" noch eine Verfassung, auch keine definierten Grenzen, die völkerrechtlich akzeptiert sind. Es besteht eine Gründungsurkunde, die Diskriminierung ausschließen soll, doch niemand hält sich in Israel daran, wenn es um Palästinenser oder Nichtjuden geht!
Das Rückkehrrecht der autochthonen Bevölkerung Palästina ist unverhandelbar! Es ist die Basis einer Friedenslösung!
Zudem ist die angebliche Vertreibung von sephardischen Juden ein Mythos, ebenso, wie jener, die Zionisten hätten Wüste, "ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land" besiedelt und mit "jüdischer Arbeit" aufgebaut. Wahr ist, die Zionisten mußten nach der Nakba, der ethnischen Säuberung Palästinas Menschen ins Land bringen, weil sonst Arbeitskräfte gefehlt hätten. Also verbrachte man die Juden Nordafrikas, des Yemen, aus dem Irak und dem Iran nach Palästina. Dennoch leben heute im Iran noch rund 30 000 Juden völlig unbehelligt mit gleichen Bürgerrechten wie alle Iraner. Und dass angesichts der zionistischen Verbrechen gegen die Araber und Muslime, Christen etc. im Nahen und Mittleren Osten die Stimmung gegen Israel eingstellt war und ist, ist kein Wunder!



zuletzt bearbeitet 23.08.2017 17:28 | nach oben springen
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#69

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 23.08.2017 18:04
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Ich sag mal zur Eingangsfrage des Stranges, Israels Politik zu kritisieren ist kein Antisemitismus.


Der Antisemitismus fängt da an, wo ich Juden abwerte, weil sie Juden sind.


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#70

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 24.08.2017 15:48
von antenna (gelöscht)
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Juedische Kritik am Zionismus - nennt man diese auch Antisemitismus?

In ihrem neusten Buch erörtert die amerikanische Philosophin Judith Butler, warum eine Kritik am Zionismus aus dem Judentum selbst heraus angezeigt sei. Es passt zur Streitschrift des israelischen Historikers Shlomo Sand, der sich fragt, was es bedeutet, in Israel Jude zu sein.
Sollte es mir gelungen sein zu zeigen, dass man zur Kritik der staatlichen Gewalt, der kolonialen Unterdrückung von Bevölkerungsgruppen, der Vertreibung und Enteignung auf jüdische Quellen zurückgreifen kann, dann habe ich damit zugleich zeigen können, dass eine jüdische Kritik der von Israel ausgeübten staatlichen Gewalt zumindest möglich, wenn nicht sogar geboten ist."

http://www.deutschlandfunk.de/israel-jue...ticle_id=270869



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#71

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 24.08.2017 16:48
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Dieses Buch zeigt ja dann auch, dass nicht alle Juden Israels die herrschende Politik gut heißen. Die besagte Poltik kann, darf und muss kritisiert werden, aber nicht indem man Juden paschal verdammt, wie das in Nazideutschland der Fall war, sondern halt ausschließlich diese Politik anprangert. Allenfalls noch deren Ausführende Täter je nach Tiefe ihrer Verstrickung.


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#72

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 24.08.2017 17:18
von antenna (gelöscht)
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Zitat von denker_1 im Beitrag #71
Dieses Buch zeigt ja dann auch, dass nicht alle Juden Israels die herrschende Politik gut heißen. Die besagte Poltik kann, darf und muss kritisiert werden, aber nicht indem man Juden paschal verdammt, wie das in Nazideutschland der Fall war, sondern halt ausschließlich diese Politik anprangert. Allenfalls noch deren Ausführende Täter je nach Tiefe ihrer Verstrickung.


Sehr richtig, denker 1. Viele Juden kritisieren die Politik Israels und sagen "nicht in meinem Namen."
Wer Israel kritisiert, kritisiert nicht die Juden. Selbst innerhalb Israels gibt es zahlreiche Kritiker, juedische Kritiker, die sich fuer die Rechte der Palaestinenser einsetzen, sehr mutig und sehr engagiert.
Hervorheben moechte ich dabei die Aktivisten der Friedensbewegung Gush Shalom und B'Tselem. Oder die ueber einhundert Ex-Soldaten, die in einem Buch ihr Schweigen brechen. Nicht zu vergessen israelische Historiker wie Ilan Pappe,
der historische Fakten "aufdeckte" und mit dem Mythos aufrauemte, den die Zionisten bis heute verbreiten.
Oder jene Holocaust-Ueberlebende : 327 Unterzeichner aus den USA und vor allem Europa bezeichnen sich selbst als Ueberlebende oder Nachkommen von Opfern des Nazi-Völkermords, die den Einsatz der israelischen Armee „unmissverständlich verurteilen“ .
Oder die Mitglieder der "Juedischen Stimme fuer einen gerechten Frieden e.V. in Europa.
Die Liste liesse sich beliebig fortsetzen.
Siie zeigt, wie falsch und ungerecht eine pauschale Verurteilung waere. Es sind nicht "die Juden", auch nicht die Israelis, sondern die verantwortlichen israelischen Politiker, die es zu kritisieren gilt.



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#73

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 04.09.2017 16:34
von antenna (gelöscht)
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Nach einem Bericht der "Jerusalem Post" erwaegt das Simon - Wiesenthal - Zentrum Berlins Regierenden Buergermeister Mueller auf die Liste der schlimmsten antisemitischen Verunglimpfungen des Jahres 2017 zu setzen.

Zum einen, weil er sich anders als die Buergermeister in Frankfurt a.M. und Muenchen nicht deutlich von der antiisraelischen Boykottkampagne BDS gegen das Pop-Kultur-Festival distanziert hatte.

Dazu ist in "der Semit, die andere juedische Stimme" vom 1.Sept. zu lesen:

"Michael Müller sollte nach dem Motto verfahren: „Was interessiert es den Mond, wenn der Hund ihn anbellt.“ Sollen die zionistischen „Antisemiten Macher “ weiter bellen, die israelkritische Karawane zieht weiter.

Übrigens: Wie wäre es, wenn das SWZ eine Liste der berüchtigtsten „Antisemiten Macher“ im Dezember veröffentlichen würde? Darauf würde bestimmt der erste Platz von Benjamin Weinthal belegt, folgen könnten Benjamin Netanyahu, Naftali Bennett, Avigdor Liberman, Charlotte Knobloch, Henryk M. Broder oder Israellobby-Organisationen wie AIPAC, ADL, der Zentralrat der Juden in Deutschland und zahllose andere. Rabbiner Cooper: Kümmern Sie sich nicht um Ihre halluzinierten „Antisemiten“, sondern um die wirklichen Feinde Israels, die Philosemiten. Die Liste waere endlos.

Nun zu Weinthals neustem Coup. Er lanciert in der „JPost“ einen Artikel, in dem insinuiert wird, dass das rechtsextreme Simon-Wiesenthal-Zentrum in Los Angeles möglicherweise den Regierenden Bürgermeister von Berlin auf seine Hitliste der zehn „berüchtigtsten Antisemiten“ setzten wolle. So what, sollte Müller sagen. Dieser denunziatorische Artikel dient ausschließlich der politischen Einschüchterung von Müller, um ihn zu einer Verurteilung von BDS und zur Kriminalisierung dieser Organisation wie in Frankfurt und München zu bewegen. Ich hoffe, Müller ist von anderem Schrot und Korn als der israelhörige Thomas Krüger oder die Kollaborateure des israelischen Besatzungsregimes in Frankfurt und München."

http://der-semit.de/antisemitismus-ausze...ller/#more-1713



zuletzt bearbeitet 04.09.2017 16:38 | nach oben springen
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#74

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 05.09.2017 15:20
von Minou | 149 Beiträge

Antenna, ein Freund aus Haifa, der zur Zeit in München lebt, hatte das schon vor einigen Tagen im Tagesspiegel gelesen und dazu treffend bemerkt: "Die spinnen, die Israelis."


Beginne den Tag mit einem Lächeln, denn jeder Tag ist ein Geschenk.
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#75

RE: Was ist Antisemitismus?

in Naher und mittlerer Osten 05.09.2017 15:39
von antenna (gelöscht)
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Zitat von Minou im Beitrag #74
Antenna, ein Freund aus Haifa, der zur Zeit in München lebt, hatte das schon vor einigen Tagen im Tagesspiegel gelesen und dazu treffend bemerkt: "Die spinnen, die Israelis."


Es ist ja das Simon Wiesenthal-Institut, das diese LIste erstellt, nicht "die Israelis", zu denen auch Ihr netter Freund aus Haifa zaehlt.



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