#1

Spahns Ideen - nicht wirklich lösungsorientiert?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 29.07.2018 22:17
von Anthea | 12.406 Beiträge

Oder gar kontraproduktiv?

Hört sich erst einmal gut an und findet die Zustimmung des Spitzenverbandes der GKV. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will konkrete Vorgaben machen, wie die Zahl der Pflegekräfte in den einzelnen Kliniken zu sein habe. Hierbei soll dann ab 2020 das Verhältnis zwischen Pflegekräften und Pflegeaufwand seitens einer jeden Klinik errechnet und veröffentlicht werden.

„Hat ein Krankenhaus einen hohen Pflegeaufwand bei einer verhältnismäßig geringen Pflegepersonalausstattung, gilt dies als Indikator dafür, dass eine qualitativ hochwertige Pflege nicht gewährleistet ist und damit eine patientengefährdende Versorgung der Pflege in Kauf genommen wird", so zitierte die BZ aus dem Gesetzentwurf.

Das ganze sicherlich sinnvolle Vorgehen steht und fällt jedoch mit der Anzahl der Bewerber für den Pflegeberuf. Sollte also ein Krankenhaus die Vorgabe nicht erfüllen können, dann würde im schlimmsten Falle anstehen, dass es keine Patienten mehr aufnehmen darf. Das kann ja nun nicht wirklich im „Sinne des Erfinders“ sein.
Wichtig erscheint hierbei eine deutlich bessere Dotierung der Pflegekräfte. Es ist ein Beruf, der den Ausübenden viel abfordert. Er ist eigentlich eine Berufung.

Am kommenden Mittwoch soll das Bundeskabinett den Gesetzentwurf beschließen. Ist dieser möglicherweise nicht richtig durchdacht?

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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#2

RE: Spahns Ideen - nicht wirklich lösungsorientiert?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 30.07.2018 17:28
von Findus (gelöscht)
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Wichtig wäre es, dass Bewerber für eine Pflegeausbildung nicht sogar noch Geld mitbringen müssen. Gleiches Problem ja bekanntlich auch bei den Erziehern.
Das Problem der Dotierung des Pflegeberufs ist primär erst einmal der, dass viele Pflegekräfte nicht nach Tarif bezahlt werden. Die Tarifvergütung ist an sich in Ordnung, erst Recht in den Tarifen des öffentlichen Dienstes. Würden Pflegekräfte nach Tarif bezahlt, müssten sie keine Armut leiden.
Ein anderes Problem ist, dass selbst eine Ausweitung der Ausbildungskapazitäten erst über die Jahre Wirkung am Arbeitsmarkt zeigt. Es gehen eben weiterhin auch Mitarbeiter in den Ruhestand, nehmen Elternzeit und so weiter.

Ich bin gespannt, wie Spahn allein diese beiden Probleme lösen will. Die nächste Frage wäre die, welcher Pflegeaufwand denn noch als angemessen gilt und welcher nicht. Eine rein mathematische Lösung wäre nicht wirklich aussagekräftig.
So stimme ich dir zu Anthea - möglicherweise höchst problematische Lösungen des Spahn für das Gesundheitswesen!



zuletzt bearbeitet 30.07.2018 17:29 | nach oben springen

#3

RE: Spahns Ideen - nicht wirklich lösungsorientiert?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 30.07.2018 21:09
von grimmstone | 478 Beiträge

Ich denke, dass nicht im Ansatz vom Ministerium begriffen wird, um was es eigentlich geht.
Spahn, die Nulpe, lasse ich mal außen vor. Da ist nichts.

Es muss darum gehen, dass zu Pflegende, bei aller Fachlichkeit, noch so etwas wie Zuneigung spüren.
Das lernt man nicht, das hat man oder auch nicht.
Eigentlich wollte ich nie über so etwas hier reden, nur, meine Frau arbeitet als Schwester in einem Hospiz.
Und manchmal, immer öfter, muss ich meine Frau "retten"......


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#4

RE: Spahns Ideen - nicht wirklich lösungsorientiert?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 30.07.2018 22:04
von Anthea | 12.406 Beiträge

Zitat von grimmstone im Beitrag #3
Ich denke, dass nicht im Ansatz vom Ministerium begriffen wird, um was es eigentlich geht.
Spahn, die Nulpe, lasse ich mal außen vor. Da ist nichts.

Es muss darum gehen, dass zu Pflegende, bei aller Fachlichkeit, noch so etwas wie Zuneigung spüren.
Das lernt man nicht, das hat man oder auch nicht.
Eigentlich wollte ich nie über so etwas hier reden, nur, meine Frau arbeitet als Schwester in einem Hospiz.
Und manchmal, immer öfter, muss ich meine Frau "retten"......





Danke, dass du darüber sprichst...
Da sagen viele so "schlau", dass man das alles, was man erlebt, nicht an sich herankommen lassen sollte, um nicht selbst zu zerbrechen. Bis zu einem gewissen Grad ist das vielleicht möglich. Aber ganz geht nicht und wäre nicht gut, wenn Pflegende wie eine Art von Robotern wären, die ihre Arbeit "verrichten".

Gefühle, Empathie, Mitempfinden und mit traurig sein, das macht einen Menschen aus. Und gerade bei einem Beruf, wo Menschen für Menschen da sind und wo der andere Mensch eine ganz wichtige Aufgabe ist, da zählt im Endeffekt nur eines, das man besitzen muss: Liebe.

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