#1

Von Illusionen und Wirklichkeiten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 28.04.2021 11:13
von Anthea | 12.400 Beiträge

Das ewige Fragespiel. Die Religionsführer wissen alle darauf eine/ihre Antwort.
"Wahrheit, was ist schon Wahrheit" sagte Pilatus und wusch seine Hände in Unschuld.


Einige Überlegungen als eine Art von „free climbing“, gestützt auf philosophische Richtungen und der Möglichkeit, diese zu überdenken und weiter zu denken. Gedankliche Konstrukte der Fantasie und möglicherweise (Un)logik. Damit muss ein jeder rechnen, der sich nicht mit Vorgedachtem von Vordenkern auf der Suche nach DER Wahrheit zufrieden gibt! Und erkennt, dass ein jeder nur SEINE Wahrheit findet.

Die Ideen diverser Philosophen, dass die Welt nur Vorstellung sei, ist nicht gerade ein Lieblingskind der Wissenschaftler. Die metaphysische Philosophie dieser Betrachtung – z.B. hier auch Schopenhauer mit seinem gewaltigen Werk: Die Welt als Wille und Vorstellung, welches ich nicht in der Gesamtheit gelesen habe – lässt jedoch meiner Meinung nach auch eine Berechtigung der Frage zu, was denn zuerst da war. Die Welt oder der Sinn, der, einmal geboren die Antriebsfeder für den Willen der Schaffung war. Oder aber bestand sie, die Welt, ohne Sinn, und wurde erst durch ihre Geschöpfe geadelt? Nichts ist umsonst? Alles ist in allem verborgen? In der Wirklichkeit? Die wiederum vor der wirklichen Wirklichkeit steht? Der Hüterin des Geheimnisses? Im Buddhismus herrscht der Glaube, dass alles unwirklich ist „Maya“. Unser Leben ist ein langer Traum, aus dem es zu erwachen gilt. Um dann die Wahrheit erkennen zu können.

Der große Künstler Salvador Dali meinte einst:
"Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, dass das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes "

Der menschliche Genius hat sie erschaffen, die Parallelwelten. Das World Wide Web der Simulationen? Wirklich? Man kann eintauchen. Oder nach Hause kommen?

Man sieht nirgends und niemals überhaupt im Leben, was als absolute Wahrheit den Namen tragen könnte. Zwar gibt es sie - möglicherweise - aber wir können sie nicht fassen. Denn sie ist flüchtig, abhängig von Zeit und Raum. Wir können sie behaupten oder vermuten. Aber nicht behalten.

Flügel der Fantasie breiten sich aus, wenn es um die Frage geht: Ist die Welt vielleicht eine Illusion? Dass sie es nicht ist, kann nicht absolut wissenschaftlich untermauert werden, genau so wenig wie das Gegenteil

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Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#2

RE: Von Illusionen und Wirklichkeiten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 28.04.2021 21:43
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Wir sehen die Welt mit unseren indieviduellen Augen. Diese "Augen" umfassen im philiosophischen Sinne nicht nur das optische Sehen, denn dann wäre die Sache ziemlich eindeutig, da sehen wir die Welt alle genau gleich, aber bei der Betrachtung der Wirklichkeit im philosophischen Sinne kommt unsere Weltanschauung ins Spiel. Wir interpretieren das Gesehene verschieden. Und hier fragt sich, wer interpretiert die Welt wirklichkeitsgetreu?

Ist der Buddhist näher an der Wirklichkeit dran, der Christ oder gar der Moslem?

Wie nah ist ein Physiker an der Wirklichkeit dran?

Der Physiker hat immerhin den Vorteil, dass er sich durch Versuch und Irrtum an die Wirklichkeit heran tastet, ebenso der Biologe oder der Chemiker. Wenn die Interpretation richtig ist, gelingt das Experiment, es zeigt sich immer wieder das gleiche Ergebnis, je nachdem welche Anfangsbedingungen eingestellt wurden und in welcher Weise auf das System Einfluss genommen wurde.

Aber in Gesellschaften, die sich wie ein chaotisches System verhalten sind keine exakten Voraussagen mehr möglich, nur Trends sind vorhersagbar, zum Beispiel dass sich eine Gesellschaft in Kriesenzeiten radikalisiert, in ruhigeren Zeiten ist dieselbe Gesellschaft gegenüber anders denkenden toleranter. In welche Richtung sich eine Gesellschaft aber genau entwicklelt, kann nicht exakt vorher gesagt werden.

Und dann kommt die Philiosophie ins Spiel, die aber auch keine exakten Vorhersagen treffen kann.

Klar ist nur, dass keiner die absolute Wahrheit besitzt oder kennt, dass wir uns dieser absoluten Wahrheit nur so weit wie nur möglich annähern können. Deshalb gibt es auch kein völlig ideales System, ob nun technisch oder gesellschaftlich. Im Leben oder in der unbelebten Natur.


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#3

RE: Von Illusionen und Wirklichkeiten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 20.07.2023 10:31
von denker_1 | 1.598 Beiträge

@Anthea:
Das ewige Fragespiel. Die Religionsführer wissen alle darauf eine/ihre Antwort.
"Wahrheit, was ist schon Wahrheit" sagte Pilatus und wusch seine Hände in Unschuld.
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Diese "Wahrheit" ist immer subjektiv.

Weil sie nicht mit der Wirklichkeit verifiziert ist.

Und Sinn muss jeder Mensch dem Lebennselber geben. Der ist somit auch subjektiv. Ein Freiheitskämpfer sieht den Sinn seines Lebens im Kampf um die Verwirklichung seiner Freiheitsideale, ein Informatiker in der Realisierung aller technischen Möglichkeiten der EDV, ...



Anthea hat sich bedankt!
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#4

RE: Von Illusionen und Wirklichkeiten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 20.07.2023 19:28
von Findus | 2.515 Beiträge

Ich finde diese Definition doch schon recht traurig, könnte man so den "Wahrheit" nur im Beruf finden.



zuletzt bearbeitet 20.07.2023 19:30 | nach oben springen

#5

RE: Von Illusionen und Wirklichkeiten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 21.07.2023 00:28
von Atue (gelöscht)
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Schafft die Religionen ab! Das ist ein Befreiungsschlag für die Aufklärung.

Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.



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#6

RE: Von Illusionen und Wirklichkeiten

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 21.07.2023 08:03
von Anthea | 12.400 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #4
Ich finde diese Definition doch schon recht traurig, könnte man so den "Wahrheit" nur im Beruf finden.



Nun ja, "Freiheitskämpfer", den denker_1 neben dem Informatiker anführte, ist wohl eher eine "Berufung"...
Aber ich glaube auch, dass nun einmal viele Menschen recht einseitig sind und ihren Sinn in ganz speziell subjektivem (Wunsch)Denken geschuldeten Dingen suchen. Das ist dann, je nachdem, was es ist, die traurige Wahrheit ihres Lebens.

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Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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