Dem Thema sei noch ein interessanter Aspekt hinzugefügt.
Schreib wie du sprichst geht nun mal erst, wenn man sprechen kann.

http://www.lvz.de/Region/Mitteldeutschla...ichtig-sprechen

Moin,

es ist mir sowas von egal, welche Rechtschreibreform ein auserwählter Kreis aus Professoren installiert.

Ich denke da wie Luther:

Ich schreibe so, wie mir das Maul gewachsen ist....ohne Rücksicht auf Migration und islamischen Einfluss.

Ich habe hier in meinen Regalen ganz alte Literatur stehen. Unter anderem eine Lutherbibel aus dem 18. Jahrhundert. Und Kopien von Briefen des 5. Evangelisten J.S.Bach aus derselben Epoche.

Und nein, ich werde niemals Filosof schreiben !!! Das ist abartig.

Gruß aus dem alten Land !

PS: Ja, die deutsche Sprache ist nicht einfach. Aber sie ist erhaltenswert ! Wir müssen uns nicht dummen Menschen beugen.

Niedersachsen hat aktuell die vorschulische Sprachförderung in die Hand der Bildungsinstitution Kindertagesstätten verlagert.

Auch sollte man vertiefend auf die Ergebnisse der EKOS - Studie der FU Berlin schauen. Die schulischen Sprachförderinstrumentarien haben nicht gewirkt.

Zuletzt ist auch darauf zu verweisen, dass die Zahl ambulanter Eingliederungshilfen - darunter auch Legasthenietherapie - bundesweit steigt. Begründung immer wieder: Schulische Förderung reicht nicht aus.

Moin Findus,

meine Ahnen sind mit der alten deutschen Rechtschreibung aufgewachsen. Das waren nicht nur Akademiker. Mein Großvater war Rittmeister im Landgestüt. Meine Großmutter war Hausfrau und hat nach dem WK2 in einer Keksfabrik gearbeitet.

Was soll der ganze Wahnsinn ?

Wer die alte deutsche Rechtschreibung im Ansatz nicht versteht, der ist auch unfähig für höhere Mathematik. Er ist sogar unfähig für ein Studium jeglicher Art.

Aber er mag vielleicht fähig sein, sich Bullshit auf youtube, facebook oder instagram anzuschauen.

Arme Welt !

Gruß aus dem alten Land !

Hallo Porthos,

vielleicht erst einmal so viel: Zum Spracherwerb gehört deutlich mehr als reine Rechtschreibkenntnisse. Der Mensch beginnt von Anfang an, Sprache zu lernen und zu verstehen. Von den ersten Versuchen Laute zu formulieren, über die Entwicklung phonologischer Bewusstheit bis hin zum erkennen des Wortsinns und dem Aufbau eines ersten Wortschatzes nimmt die Sprachentwicklung ihren Lauf. In der Grundschule geht es dann um den Erwerb der Kulturtechniken Lesen und Schreiben, zu denen auch die Rechtschreibung funktioniert.
Es ist deutlich zu spät angesetzt, erst im letzten Jahr vor der Einschulung mit Sprachförderung zu beginnen. Sprachförderung muss im Elternhaus beginnen, sich über den Krippen / Kindergartenbesuch ziehen und Anschluss an die Grundschule finden. Kooperation der beiden Bildungsinstitutionen Schule und KiTa ist also unbedingt notwendig.

Du fragst, was falsch läuft. Einige Einflüsse wie Medien und Co. sind größer geworden, als sie früher waren. Schule hat ihren Unterricht verändert - das Beispiel "Schreiben nach Hören". Und sehr oft wird vergessen, dass es eben eine zweite Bildungsinstitution vor Schule gibt, die wesentlich Sprachentwicklung fördern kann. Es reicht eben nicht, eine Lehrerin in die KiTa zu schicken und Kinder mit Förderbedarf in Gruppen zu verinseln (oft leider eine Haltung unser heutigen Schule). Sprache gehört im Alltag gefördert. Der einzige Ansatz der Sprachförderung, beim dem eine pädagogische Wirkung nachgewiesen wurde. Mit hohen Anforderungen an die Erzieher - es geht um die deutsche Hochsprache, die erst den Anschluss an die folgenden schulischen Anforderungen stellt.

Moin Findus,

da magst Du Recht haben.

Ich bin oft ungehobelt in meiner Ausdrucksweise. Vielleicht werde ich auch langsam zu alt, mich neuen Gegebenheiten anzupassen.

Ich habe in meinen Regalen ganz alte Bücher stehen und auch modernere. Aber ich akzeptiere keine Rechtschreibreform von einem Gremium aus 4 Professoren, die meinen, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.

Für mich zählen auch die alten Sprachen, aus denen sich unsere deutsche Sprache entwickelt hat.

Eine Sprache entwickelt sich von selber....ohne Doktrin !

Gruß aus dem alten Land !

"Sprache gehört im Alltag gefördert. Der einzige Ansatz der Sprachförderung, beim dem eine pädagogische Wirkung nachgewiesen wurde. Mit hohen Anforderungen an die Erzieher - es geht um die deutsche Hochsprache, die erst den Anschluss an die folgenden schulischen Anforderungen stellt." (Findus)

Sehr richtig!
Man schimpft immer auf die Kids, denen Handy und co in der Hand festgewachsen sind. Das ist bis zu einem gewissen Grade reine Nachahmung ihrer Eltern, was wiederrum ein entwicklungspsychologischer Grundsatz ist.
Man kann dieses Phänomen besonders gut in öffentlichen Verkehrsmitteln beobachten, wo junge Eltern mit dem einen Arm die Kinderkarre und mit dem anderen das Handy balancieren. Manchmal kriegen sie es sogar hin, während der Fahrt 2 Sätze an ihre Sprößlinge zu richten, meist, wenn sie weinen.
Aber das beste Erlebnis hatte ich vor ein paar Tagen im Restaurant so gegen 21.30 Uhr. Eltern mit Baby, zunächst verabreichte Papa Breichen blind, weil er die Augen am Handy hatte, ständig landete der Mus auf dem Lätzchen, Kind plärrte verzweifelt vor sich hin. Dann übernahm Mama, legte die Brust frei und das Baby an, auch handyblind, Baby plärrte weiter- Bluse wieder zu, Baby in die Karre und ab ging die Post, natürlich auch handyblind, aber wenigstens hatten beide Eltern je eine Hand an der Karre. Noch Fragen?

Der direkte Blickkontakt ist für das Kind sehr wichtig. Augen sind die sprichwörtlichen Fenster zur Seele. Bei diesem direkten Kontakt zwischen Kind und Elternteil geht es um viel mehr als nur Sprache.
Du beschreibst ein inzwischen durchaus verbreitetes Problem, Moorhuhn.

Blickkontakt und Gespräche, die über Reaktionen zu Gefühlsäußerungen hinausgehen.
Sich in ganzen Sätzen zu artikulieren, frei sprechen, das sind die neuen Herausforderungen, seufz

Für mich ist eine anständige Syntax und Semantik wichtig. Ohne irgendwelche Konstrukte aus der Gosse.

Das du sie verpöhnst, macht die "Konstrukte aus der Gosse" für andere vermutlich reizvoll.
Und man denke mal daran, wie viele Erwachsene sprachliche Ersatz-Umschreibungen nutzen, die zwar als wenigstens etwas schicklicher gelten, aber doch genau das ausdrücken, was als versöhnt gilt.
Wie glaubwürdig ist die schimpfende Mutter, die ihren Kindern die gleichen Worte verbietet? Wie glaubwürdig ist der empörte Nachbar, der am Stammtisch die gleichen "Konstrukte aus der Gosse" wählt? Sind viele Erwachsene da nicht ziemlich verlogen?

Was ist daran schlimm, ein Mindestmaß an Intelligenz und Logik zu verlangen ?

Bin ich Spok von Vulkan ?

"Das du sie verpöhnst, macht die "Konstrukte aus der Gosse" für andere vermutlich reizvoll."

Zwei Kandidaten für die nächste Rechtschreibreform. Warum schreibt man die Konjunktion "dass" mit zwei s und das Relativpronomen bzw. den Artikel "das" nur mit einem? Völlig unnötig. Und warum heißt es versöhnen, aber verpönen?

Der Verein Deutsche Sprache wählt regelmäßig den Sprachpanscher des Jahres. Darunter waren auch schon die Telekom mit ihrem Sunshine- und Moonshine-Tarif, Short-Distance-Call, City-Call und German-Call, die Deutsche Bahn für ihre Service Points, ticket counter, db-lounge, McClean, auch die evangelische Kirche mit ihren Wortkreationen godspots (freies WLAN in Kirchen), Moments of Blessing, BlessU-2.
Unübertroffen ist allerdings Jil Sander, die den Preis für folgendes Elaborat bekam: „Mein Leben ist eine giving-story. Ich habe verstanden, dass man contemporary sein muss, das future-Denken haben muss. Meine Idee war, die hand-tailored-Geschichte mit neuen Technologien zu verbinden. Und für den Erfolg war mein coordinated concept entscheidend, die Idee, dass man viele Teile einer collection miteinander combinen kann. Aber die audience hat das alles von Anfang an auch supported. Der problembewusste Mensch von heute kann diese Sachen, diese refined Qualitäten mit spirit eben auch appreciaten. Allerdings geht unser voice auch auf bestimmte Zielgruppen. Wer Ladyisches will, searcht nicht bei Jil Sander. Man muss Sinn haben für das effortless, das magic meines Stils.“

Erwachsener Werbemanager. Aus den hippen Dreißigern plötzlich doch 40 geworden. Nun in der Krise und die Welt nicht mehr verstehend. Den hast du parodiert.

Ich habe niemanden parodiert. Die besten Satiren schreibt immer noch das Leben.