Was heißt relative Schwäche der AfD? 12-13% ist ein typisch westdeutsches Ergebnis. Es ist damit unter den Bundesumfragen von 14-18%.

Zw. der SPD und den Grünen gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den 2. Platz. Die SPD liegt leicht vorn. Auch ein Kopf-an-Kopf-Rennen gibt es zw. CDU und SPD, wer mehr Prozentpunkte verloren hat. Bei beiden sind es je 10,5-11%. Die SPD scheint auch hier die Verluste leicht anzuführen.

https://www.welt.de/politik/deutschland/...Liveticker.html

Nahles hat gerade gesprochen. Ein Fahrplan für eine"Politik für die Bürger" soll es geben. Wird dieser zur Halbzeit nicht erfüllt, will Nahles die Regierung verlassen. Von der Union forderte Nahles in ihrem Statement, Konsequenzen aus dem Wahlergebnis zu ziehen.
Keine Panikreaktion, aber auch kein vorbehaltloses Statement für die GroKo. Das beste, was Nahles in dieser Situation formulieren konnte.

Schwarz-grün hätte jetzt gerade ein den Hochrechnungen eine Mehrheit. Schwarz - grün wird von den Unions-Wählern deutlich der ebenfalls möglichen GroKo gegenüber bevorzugt.

Nochwas zur Wahlbeteiligung: Mit 67-68% ist sie niedriger als die von 2013, aber 2013 war ja zeitgleich die BT-Wahl. Lässt man diese Wahl 2013 weg, dann war die Wahlbeteiligung 2018 die höchste seit 1991.

Für schwarz-grün scheint es eher nicht zu reichen. Es kann aber die Situation kommen, dass es für schwarz-rot doch knapp reicht. Aber mit einer so knappen Mehrheit würden CDU und SPD in Hessen kaum regieren wollen. Alles läuft auf Jamaika hinaus.

Interessant wird, wieviele Direktmandate v.a. die Grünen holen. Das von Tarek Al-Wazir in Offenbach ist schon ziemlich sicher.

http://www.fr.de/rhein-main/hessenwahl/w...inden-a-1607200

Doch wenn man die Karte sieht, dann überrascht mich eher, wie wenig Direktmandate die Grünen erhalten im Vergleich zur SPD, obwohl sie kaum weniger Zweitstimmen bekommen. Doch alle Wahlkreise sind noch nicht ausgezählt. Dass die CDU trotz Verlusten weiterhin kaum an Direktmandaten verlieren wird, liegt daran, dass der Abstand zur zweitstärksten Partei (wahrscheinlich SPD) sich kaum verändert hat.

Würde in Hessen die Mehrheitswahl nach britischem Vorbild gelten (da gelten nur die Direktmandate, egal wie knapp oder wie deutlich gewonnen), wäre die CDU weiterhin der große Gewinner.

Sieht man sich die Sitzverteilung im Landtag mal nach klassischem Links-Rechts-Schema an, dann sind 67 Sitze links der Mitte, und 60 Sitze rechts der Mitte vergeben - dazwischen ist die FDP, die tendenziell meist lieber mit rechts der Mitte koaliert.....

So gesehen sind die Hessen heute konservativer als noch vor 30 Jahren....

Realistisch scheinen nun möglich.

Jameika
Ampel
Große Koalition

Die FDP wird die Ampel nicht mitmachen - und die SPD wird die große Koalition wohl kaum als geeignete Antwort auf das Wahlergebnis ansehen...

Es bleibt Jameika übrig - und was die Statistiker so gefragt haben, scheint das ja auch auf Zustimmung durch die Wähler mehrheitlich zu treffen.

Unterm Strich war es wohl eher eine Abrechnung mit den politischen Verhältnissen in Berlin, als in Hessen.

Hier das vorläufig Endergebnis, das noch kleine Überraschungen hat.

https://www.wahlrecht.de/news/2018/landt...#sitzverteilung

https://www.sueddeutsche.de/politik/land...reise-1.4181009

https://www.tagesspiegel.de/politik/news...i/23239280.html

Die Grünen sind im letzten Moment sehr knapp auf den 2. Platz vor der SPD gerückt, jedenfalls bei den Zweitstimmen (Grüne 19,81%, SPD 19,80%). Dennoch holten sie nur 5 Direktmandate, die SPD jedoch 10 Direktmandate. Grund sind die Erststimmen: Da holte die SPD mit 23,34% deutlich mehr als die Grünen mit 18,03%. Doch für die Platzierung zählen nunmal die Zweitstimmen. Und da haben die Grünen 94 Stimmen mehr. Naja, das Ergebnis ist ja noch vorläufig, so dass das amtliche Ergebnis durchaus noch anders werden kann.

Die andere Überraschung ist, dass es für schwarz-grün doch noch gereicht hat. Mit 69 Sitzen von 137 hat diese Koalition 1 Stimme Mehrheit. Eine GroKo ist jedoch auch möglich. Möglich ist aber auch eine Ampel, die wegen wegen der Zweitplatzierung von den Grünen geführt werden müsste. Auch sie käme auf 69 Sitze. Nicht reichen tut es für dagegen für grün-rot-rot (67 Sitze), das die Mehrheit um 2 Sitze verfehlt. Das bedeutet zwangsläufig, dass ein Bündnis aus CDU, FDP und AfD eine Mehrheit hätte.

Eine Fortführung von grün-schwarz mit nur 1 Stimme Mehrheit wird schwierig. Man kann natürlich versuchen, die FDP trotzdem mit ins Boot zu nehmen. Es gab schon früher in Landtagen Koalitionen, die mehr Partner hatten als nötig. Doch bei Uneinigkeit mit der FDP kann schnell die Drohung kommen "Wir können auch ohne euch". Damit ist die kommende Landesregierung in Hessen wohl zu einer sehr knappen Koalitionsmehrheit verdonnert. Auch die Mehrheit von CDU-AfD-FDP ist mit 70 Sitzen und 2 Stimmen Mehrheit kaum bequemer. Aber darauf würde sich Bouffier wohl nicht einlassen. Da auch die Ampel nur 1 Stimme Mehrheit hat und zudem die FDP Schwierigkeiten macht, dürfte es wohl bei schwarz-grün bleiben.

Und wieder einmal ist die FDP weniger wichtig bei der Regierungsbildung, als sie sich macht.

Schwarz - Grün mit nur einer Stimme Mehrheit im Landtag?

Zitat von Findus im Beitrag #22

---

Schwarz - Grün mit nur einer Stimme Mehrheit im Landtag?

---

Die gescheiterte Wahl von Ypsilanti hat nachhaltig rot-rot-grün verhindert. Nun hat das Projekt keine Mehrheit mehr.
Hessen ist echt ein spannendes Bundesland.

Zitat von Findus im Beitrag #24

---

Die gescheiterte Wahl von Ypsilanti hat nachhaltig rot-rot-grün verhindert. Nun hat das Projekt keine Mehrheit mehr.
Hessen ist echt ein spannendes Bundesland.

---

Historie, Sir Porthos. Historie.
Für einige war Frau Ypsilanti mutig, für andere das rot-rot-grüne Schreckgespenst. Mit Blick auf das ruhige Regieren in Thüringen müsste man heute wohl sagen, dass sie einfach nur versucht hat, eine Regierung zu bilden.

Todesstrafe in Hessen abgeschafft

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1236312.html

Erinnert mich an andere Dinge in Mitteleuropa, die sehr spät eingeführt bzw. abgeschafft wurden, z.B. das 1993 eingeführte Frauenwahlrecht bei den Volksabstimmungen im Schweizer Kanton Appenzell.

Nun doch! Nach einer Auszählungspanne in Hessen wurde nachgezählt (Probleme mit der Erfassungssoftware!). Eine Ampelkoalition ist mit dem amtlichen Endergebnis der Hessenwahl jetzt doch möglich.
SPD und FDP treiben die Bemühungen voran, mit den Grünen Sondierungsgespräche über eine Ampelkoalition voranzutreiben. Schäfer-Gümmels will am kommenden Montag offiziell die Grünen zu Sondierungsgesprächen einladen. Einzig eine Bedingung bleibt aus Sicht der FDP bestehen - sie würde keinen Grünen Ministerpräsidenten wählen.

(Quelle: https://www.hessenschau.de/politik/wahle...hancen-100.html)

Jetzt heißt es für die Grünen Farbe bekennen. Wie groß ist ihre Liebe zur Union geworden?

Es wurde nachgezählt und das Ergebnis bleibt: Die Grünen sind knapp auf Platz 2 vor der SPD.
Da nun die liberalen und sozialdemokratischen Hoffnungen auf ein Ampel-Bündnis zu Staub zerfallen sind, beginnen die Schwarz-Grünen Sondierungsgespräche in Hessen.