#1

Der missbrauchte Mann

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 28.10.2018 10:45
von Anthea | 12.406 Beiträge

"Eine beträchtliche Anzahl der Opfer von Vergewaltigungen oder sexueller Nötigung sind männlich. Eine in England durchgeführte Studie kam zum Ergebnis, dass 3 % der befragten Männer nicht einvernehmlichen Sex als Erwachsene, 5 % nicht einvernehmlichen Sex als Jugendliche (unter 16 Jahre) und 8 % nicht einvernehmlichen Sex als Kinder (unter 14 Jahre) erlebt haben. Die Vergewaltigung männlicher Personen unterliegt immer noch weitgehend einem Tabu in der Gesellschaft, sowohl bei heterosexuellen wie auch bei homosexuellen Männern.

Die meisten männlichen Vergewaltigungsopfer wollen und können häufig nicht wahrhaben, dass sie vergewaltigt worden sind und versuchen, die Tat zu verdrängen. So kommt es dazu, dass männliche Vergewaltigungsopfer bei einer Untersuchung sehr vage Aussagen zu den ihnen zugefügten Verletzungen machen, wenn sie medizinische oder psychiatrische Dienste aufsuchen. Es stellt für heterosexuelle wie auch für homosexuelle Männer große Schwierigkeiten dar, die Erlebnisse anderen Menschen mitzuteilen, da sie fürchten, von der Gesellschaft und ihrem sozialen Umfeld nicht ernst genommen zu werden, und sie Angst vor sozialer Stigmatisierung und Ablehnung haben." Wikipedia

Dass es schon im alten Rom z.B. nicht unüblich war, sich der "Lustknaben" zu bedienen ist bekannt.
Darum soll es auch gar nicht gehen.
Sondern tatsächlich um die sexuelle Nötigung und Vergewaltigung von Männern. Durch andere Männer oder auch durch Frauen. Die Vergewaltigung von Männern ist wohl auch ein Problem in Haftanstalten.

Ich denke mal, dass ein vergewaltigter Mann sich besonders schwer tut zuzugeben, dass er sich nicht hat wehren können. Dass man ihm unterstellen könnte, dass er eigentlich wohl latent homosexuell sei und den Missbrauch genossen habe. Bei einer Frau wird man das wohl nicht unterstellen können.

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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#2

RE: Der missbrauchte Mann

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 28.10.2018 12:44
von Meridian | 2.860 Beiträge

Das mit missbrauchten Männer, die sich nicht trauen, das einzugestehen, hat eigentlich einen Hauptgrund: Es ist das alte (tief sitzende) männliche Prinzip, dass ein Mann seinen Mann zu stehen hat. Ein Mann, der von einer Frau vergewaltigt wurde und das zugibt, wird v.a. in konservativen Kreisen im Nachhinein "entmannt". D.h. so einer wird als einer betrachtet, dass er sich nicht gegen eine Frau wehren konnte und vielleicht sogar als Schwächling bezeichnet.

Dazu kommt, dass es unter Männer lange als Schwäche galt, über schlimme Erlebnisse offen zu sprechen. Ein "harter Mann" steckt doch solche Sachen mit links weg (gerne mit viel Alkohol). Übrigens ein Grund, warum immer noch 2/3 aller Patienten für psychologische Behandlungen Frauen sind. Ein Mann, der zugibt, dass er Hilfe braucht, ist in konservativen Kreisen immer noch kein richtiger (auch: "kein rechter") Mann. Immerhin setzt sich durch, dass das Zugeben von Hilfebedürftigkeit sogar eine Stärke sein kann.

Gerade bei von Frauen vergewaltigten Männern kommt noch, dass sie Angst haben, dass man ihnen nicht glaubt. Und so manche Frauen drehen den Spieß um und zeigen den selber vergewaltigten Mann an wegen Vergewaltigung. Und Frauen haben eine recht gute Chance, Recht zu bekommen.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
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#3

RE: Der missbrauchte Mann

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 28.10.2018 15:01
von Anthea | 12.406 Beiträge

Zitat von Meridian im Beitrag #2
Das mit missbrauchten Männer, die sich nicht trauen, das einzugestehen, hat eigentlich einen Hauptgrund: Es ist das alte (tief sitzende) männliche Prinzip, dass ein Mann seinen Mann zu stehen hat. Ein Mann, der von einer Frau vergewaltigt wurde und das zugibt, wird v.a. in konservativen Kreisen im Nachhinein "entmannt". D.h. so einer wird als einer betrachtet, dass er sich nicht gegen eine Frau wehren konnte und vielleicht sogar als Schwächling bezeichnet.

Dazu kommt, dass es unter Männer lange als Schwäche galt, über schlimme Erlebnisse offen zu sprechen. Ein "harter Mann" steckt doch solche Sachen mit links weg (gerne mit viel Alkohol). Übrigens ein Grund, warum immer noch 2/3 aller Patienten für psychologische Behandlungen Frauen sind. Ein Mann, der zugibt, dass er Hilfe braucht, ist in konservativen Kreisen immer noch kein richtiger (auch: "kein rechter") Mann. Immerhin setzt sich durch, dass das Zugeben von Hilfebedürftigkeit sogar eine Stärke sein kann.

Gerade bei von Frauen vergewaltigten Männern kommt noch, dass sie Angst haben, dass man ihnen nicht glaubt. Und so manche Frauen drehen den Spieß um und zeigen den selber vergewaltigten Mann an wegen Vergewaltigung. Und Frauen haben eine recht gute Chance, Recht zu bekommen.


Danke für deine Stellungnahme, der ich durchaus im Inhalt folgen kann.
Ich empfand es im Grunde genommen schon immer als eine sehr gefährliche Sache, wie Frauen ihre Macht missbrauchen können. Möglicherweise rührt (unbewusst) diese übertrieben betrachtete "Glaubwürdigkeit" der Frau aus den vielen Fehlern der Vergangenheit, wo Frauen, die sich zur Wehr setzten nach einem Missbrauch und den Täter anzeigten, ein "Spießutenlaufen" beginnen mussten. Das hat viele abgeschreckt.

Jetzt aber, und das habe ich schon vor Jahren geschrieben, ist es so, dass Frauen ihre neue "Macht" gespürt haben. Ein Instrument der Rache z.B., oder eines, sich wichtig zu machen. Ich habe erlebt, wie durch eine "dumme Pute", die aufgrund ihrer totalen Unattraktivität nicht als ein Objekt der Begierde funktionieren konnte, plötzlich durch die harmlosesten Dinge unter Kollegen "sexuelle Anmache" witterte. "Der hat auf meine Beine geguckt" "Der hat dieses,jenes..." So wurden Männer in ein schlechtes Licht gerückt.
Und solche Frauen sind kein Einzelfall.

Was ich jedoch glaube ist, dass Frauen viel mehr Verständnis für einen Mann haben, so dieser sexuelle Gewalt erlebt hat. Verständnis in der Form von glauben und emotionale Hilfe bieten.
Aber schon richtig: Männer weinen nicht, Männer fressen alles in sich rein.
Ich frage mich, ob Männer solche Dinge mindestens einem guten Freund anvertrauen. Ich glaube, eher nicht. Frauen würden sicherlich die beste Freundin hinzuziehen.

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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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