Beim Durchschmökern von Informationen zum Brexit und der Geschichte Großbritanniens in der EU bin ich auf die eine oder andere interessante Geschichte gestoßen.
Dass man auf der Insel immer wieder Sonderwege für die Briten gesucht, gefunden, eingefordert und teilweise auch bekommen hat, dürfte jedem hier bekannt sein. Aber warum sehen sich die Briten als ein Volk, das es verdient hat sich Sonderwege herausnehmen zu dürfen.
Hier ein Zitat des Verfassungshistorikers Vernon Bogdanor:

Zitat

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"Großbritannien ist ein ganz anderes Land, unsere Geschichte hat sich evolutionär vollzogen. Bei uns gab es - anders als auf dem Kontinent - 1789, 1848, 1917 eben keine Revolution. Unser Parlament reicht bis ins Mittelalter zurück. Viele europäische Länder existierten dagegen vor 200 Jahren noch nicht, während wir eine lange Geschichte haben."

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Gefunden hier: https://www.tagesschau.de/ausland/briten-eu-101.html

Dass man seitens der Briten mehr die Wirtschaftsvorteile haben wollte, statt einer politischen Kooperation (Bevormundung) durch eine vermeintlich übergeordnete Supraorganisation, dürfte somit nicht verwundern. Dies im Kontext mit den verlorenen Kolonien ist wohl ein Spagat aus Devoter Selbsterkenntnis, nicht mehr die Macht Nr.1 auf diesem Planeten zusein, und dem Wunsch, zu kompesieren was man verloren hat. Eine Art Britisches "Mia san mia".

Und wenn man jetzt noch anfängt, George Orwells 1984 miteinzubeziehen wird es ganz skuril...
Im Grunde geht den Briten jetzt noch ein "Ministerium für Wahrheit" ab, in dem die Geschichte umgeschrieben wird...

Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #18

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Und wenn man jetzt noch anfängt, George Orwells 1984 miteinzubeziehen wird es ganz skuril...
Im Grunde geht den Briten jetzt noch ein "Ministerium für Wahrheit" ab, in dem die Geschichte umgeschrieben wird...

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Ich frag mich, woran das liegen könnte...
Aber wenn du mal einen Tip brauchst, wie man das wieder in Angriff nehmen kann, solltest du mal bei der AfD, Victor Orban, oder auch Donald Trump nachfragen...

Mein lieber Gorilla,

wir müssen wir selbst bleiben.

Über Dinge, die wir nicht ändern können, machen wir uns in satirischer Weise lustig.

Das ist doch fast so gut wie Sex.

Die Welt machte mich zur Hure, ich mache sie dafür zum Bordell !

Lieben Gruß aus dem alten Land !

Manchmal - wenn ich das Gefühl bekomme, zum Zyniker zu werden, muss ich einfach an Douglas Adams denken und seinen Wonko den Verständigen (John Watson), der nach dem Lesen der Bedienungsanleitung von Zahnstochern auf die geistige Gesundheit des Universums schloss und dieses in ein Irrenhaus zu sperren gedachte. Daher baute er ein Haus, das von innen nach außen gekehrt war...
Wonko der Verständige hielt sich nur noch außerhalb des Irrenhauses auf...

Immer wenn ich daran denke, weiß ich, dass uns noch eine Option bleibt...

Wer ist denn dann eigentlich der Brandstifter??? Theresa May oder das Parlament - oder doch die unnachgiebige EU??? Das Risiko den zarten Frieden in Nordirland in ein Blutvergießen zu verwandeln ist verdammt hoch. Sollte man als EU dann doch den größten Trumpf, den man in der Hand hält, die Integrität des Binnenmarktes, aus der Hand geben um den Frieden in Nordirland zu wahren?

Zitat

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„May will keinen Applaus, sondern lässt ihrem zähen Parlament keine Wahl: Ihr Deal oder kein Deal. Dieses Pokerspiel ist riskant. Je näher der harte Brexit rückt, desto mehr spielt sie in Nordirland mit dem Feuer. ... Auf beiden Seiten der irischen Grenze besteht die berechtigte Sorge, dass kleinste Splittergruppen das No-Deal-Szenario einer 'harten' irischen Grenze missbrauchen wollen, um sich selbst mit Gewalt zu profilieren. ... May muss nun alles tun, um sowohl republikanische als auch unionistische Radikale im Zaum zu halten. Oberste Priorität: Das Karfreitagsabkommens darf nicht untergraben und ein Blutvergießen muss verhindert werden. Notfalls, indem man den gesamten Brexit-Prozess verschiebt.“


Maarten Rabaey

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https://www.demorgen.be/opinie/wie-poker...-vuur-b6f28e32/

Wenn ich es richtig im Kopf habe, war Großbritannien einer der Gründerstaaten der EFTA. Warum also sollte Großbritannien nicht wieder der EFTA beitreteten und auf diesem Wege die EFTA-EU-Beziehungen mitleben??? Sicher ließe sich auch über eine Übergangslösung zu diesem Schritt hin verhandeln.

Das Thema Brexit geht mir so ziemlich aus den Senkel.

Die Briten sollen so schnell wie möglich raus aus der EU und mit ihnen sollten keine weitergehende Kompromisse mehr gemacht werden. Schließlich haben es sich die spinnerten Inselbewohner sebst verordnet, sollen sie doch zu sehen, wie sie aus ihren Schlamassel raus kommen. Pech gehabt, gnaz einfach. Und wenn die Briten den EU Austritt bereuen und irgendwann wieder an den Türen der EU anklopfen, dann gibt’s die EU Mitgliedschaft nur mit dem Euro.



Basta. Finito. Brite, Du hast fertig.

Lieber Teddybär,

mir geht es doch nicht viel anders...
Allerdings fühle ich mit den Iren, denn das ist das Land zu dem ich mich richtig hingezogen fühle.
Für die Iren, in welchem Teil auch immer, kann ein harter Brexit zur Hölle werden.

Irland, die grüne Insel. Ja die Menschen dort sind die eigentlichen Leidtragenden. Und das ist es auch was mich am meisten aufregt an diesem Brexitgedöns. In Großbritannien, vor allem in England, hat kein Mensch ernsthaft an die Folgen für das Karfreitagsabkommen nachgedacht. Oder es war ihnen entweder egal. Oder man hat gedacht, die Resteuropäer kriegen wir schon klein. Das ist echt zum Kotzen (Entschuldigung für den Ausdruck).
Am Ende des ganzen Gezerres wird man auf der Insel sowieso den Festlandeuropäern die Schuld geben. Ich meine ist doch auch logisch. Warum stellt man sich auch quer und gönnt den Briten nicht die Vereinskasse, das Recht Regeln aufzustellen und erteilt ihnen vorab schon mal die Entlastung?
Ich bin zwar kein Junckerfan, aber ich kann seine Verwunderung verstehen. Er hat mal gesagt, man könnte glauben die EU wolle aus Großbritannien austreten.

Zitat von Archimedes im Beitrag #26

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Ich bin zwar kein Junckerfan, aber ich kann seine Verwunderung verstehen. Er hat mal gesagt, man könnte glauben die EU wolle aus Großbritannien austreten.

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Die nächste Verhandlungsrunde ohne Ergebnis...
Ich kann jeden verstehen, der sagt, er sei genervt vom Thema.

Aus der Chef-Redaktion der SZ...

Zitat

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wieder einmal ist Theresa May Donnerstagabend von Brüssel aus zurück nach London gereist. Wieder einmal hat sie mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Ratspräsident Donald Tusk geredet. „Weiter kein Durchbruch in Sicht“, verkündete Tusk, wie immer, seit Monaten. Es gab kein Ergebnis, weil es nichts zu verhandeln gab – im Moment jedenfalls (noch) nicht.

Wie oft sollen wir uns diese traurigen Pressekonferenzen, in denen es nichts mitzuteilen gibt – die britische Flagge auf der einen, die europäische auf der anderen – noch ansehen? Mir ist die Lust daran schon lange vergangen. Manchmal wünsche ich mir, der 29. März solle einfach kommen. Wir berichten bis dahin nicht mehr, den täglichen Wasserstand der Befindlichkeiten im Londoner Unterhaus sparen wir uns. Die Briten wären endlich draußen aus der EU – also dort, wo offenbar eine Mehrheit von ihnen sein will. Und dann sollen sie doch sehen, was sie davon haben.

Natürlich weiß ich, dass das Unsinn ist. Die Briten gehören zu Europa. Ich mag dieses wunderbare Land mit seinen teils skurrilen Menschen. Und wir in der EU haben eine Verantwortung dafür, dass sie uns nicht ganz verloren gehen.

Über diesen Zwiespalt, mein Genervtsein über die unsinnige Austrittsentscheidung der Briten und meine Zuneigung zu Land und Leuten, habe ich seit dem Referendum vom 23. Juni 2016 immer wieder mit meinem Kollegen Alexander Menden gesprochen. Er war zum Zeitpunkt der Volksabstimmung unser Kulturkorrespondent in London, seit damals 13 Jahren. Vor ein paar Monaten ist er mit seiner Familie nach Deutschland zurückgekehrt, wegen des Brexit.

Was ihm heute, sieben Wochen vor dem geplanten Austrittstermin, so durch den Kopf geht? Wie er im Moment auf das blickt, was in London passiert, und was er hierzulande beobachtet? Das habe ich ihn diese Woche gefragt, und er hat ein paar Gedanken dazu für Sie notiert:

Das Erste, was meinen Sohn auffiel, als wir das deutsche Gymnasium besuchten, in das er künftig gehen sollte, war: „Die sind ja alle weiß!“ Tatsächlich war das ein großer Unterschied zu seiner Schule in London, die Kinder so ziemlich jeder denkbaren Schattierung und Herkunft besuchten. Und das war nur eine von vielen kleinen und größeren Umstellungen, die meine Familie beim Umzug aus der britischen Hauptstadt in die norddeutsche Provinz im vergangenen Sommer erwarteten.

Einige davon sind erfreulich: gut ausgebaute Radwege, effiziente Abwicklung von Amtsterminen, das deutsche Schokomüsli, das wir jetzt im Laden kaufen, statt es kofferraumweise auf Vorrat mit auf die Insel nehmen zu müssen. Weniger erfreulich: der im Vergleich zu England brutal frühe Beginn der ersten Schulstunde, die Facharztprüfung, die meine Frau nach fünf Jahren als Oberärztin in London wegen administrativer Inkompatibilität des britischen Zertifikates überraschend erneut ablegen musste, das weitgehend unsägliche Zeug, das in Deutschland als Fernsehunterhaltung durchgeht.

All das verblasst natürlich, wenn man den Blick auf das Chaos richtet, welches der Brexit in dem Land entfesselt hat, das mehr als 14 Jahre lang unser Zuhause war. Für den Zustand, den die politische Klasse des Vereinigten Königreichs nun erreicht hat, befeuert von einer großteils hetzerischen Presse, hat das Englische, wie so oft, eine schöne Redewendung parat: „They have painted themselves into a corner.“ Die Wendung beschwört das Bild eines Anstreichers, der den Boden eines Raumes anmalt und dabei nicht merkt, wie er sich selbst in eine Ecke manövriert, bis er das Zimmer nicht mehr verlassen kann, ohne seine ganze Arbeit zu zerstören.

Noch immer regiert Theresa May. Auch nach einem gescheiterten Putschversuch ihrer eigenen Hinterbänkler und einem gescheiterten Misstrauensantrag durch Labour wehrt sie sich gegen einen Rücktritt – trotz der schlimmsten parlamentarischen Niederlage eines britischen Premiers seit Menschengedenken. Die Labour-Opposition ist dominiert von der Kamarilla um den Brexit-Fan Jeremy Corbyn. Dessen halbgare Forderung, einen „No Deal“ als Option auszuschließen, verbirgt kaum, dass er, ebenso wie May, nicht nur keinen Plan hat, wie der Brexit noch geordnet zu bewerkstelligen sein soll, sondern einen „No Deal“ wohl einem Verbleib in der EU vorziehen würde.

Auf die erstaunlich undiplomatische Spekulation Donald Tusks darüber, „wie der besondere Platz in der Hölle für jene aussieht, die den Brexit vorangetrieben haben, ohne auch nur die Skizze eines Plans zu haben“, gibt es viele mögliche Antworten: In Dantes „Inferno“ ist für Verführer, Heuchler und böse Ratgeber zum Beispiel der achte Kreis der Hölle reserviert. Der Labour-Politiker Lord Adonis glaubt, dieser Ort sehe eher aus wie Eton College, wo David Cameron, Boris Johnson und Jacob Rees-Mogg ihre elitäre Schulbildung genossen. Tatsächlich werden wir bald herausfinden, wie dieser „besondere Platz“ aussieht, und er dürfte ziemlich deckungsgleich sein mit einem Vereinigten Königreich, das die EU ohne Abkommen verlässt.

Das alles aus der Ferne beobachten zu können ist einerseits beruhigend, andererseits hat die lange Abwesenheit aus Großbritannien aber auch die Sinne für die deutschen Seltsamkeiten geschärft. Warum tragen zum Beispiel fast alle Deutschen im Winter extrem hässliche Funktionsjacken statt eines wärmenden Mantels? Warum bleiben Fußgänger an einer roten Ampel stehen, wenn weit und breit kein Auto kommt? Und warum wird ununterbrochen über die harten Lebensumstände in einem Land gemosert, in dem es eine Mietpreisbremse gibt, in dem die Löhne steigen und fast 80 Prozent der Bevölkerung zur Mittelschicht zählen? Und von der Art Absicherung, die das deutsche Sozialsystem bietet, können die Briten mit ihrer unzureichenden „Universal Credit“-Sozialleistung nur träumen.

Ich hatte eigentlich nicht vor, nach Deutschland zurückzuziehen. Aber das kann ich mit der entsprechenden Draufsicht sagen: Hier ist nicht alles schlecht. Die Deutschen nerven halt manchmal ein bisschen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

Wolfgang Krach
Chefredakteur

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Diese Woche geht es in die dritte Runde. Also man stimmt wieder über den gleichen Vertragsentwurf ab. Das ist wohl gelebte Demokratie? Ach wäre es schon der 29. März und die Briten stünden draußen vor der Tür. Ich kann das Gerangel nicht mehr ertragen. Kann Orban vielleicht mal was Vernünftiges tun und eine Verlängerung ablehnen?

So. Eine weitere Runde ist vorbei. Acht Vorschläge. Achtmal nein. Der Wortschatz der Briten ist sehr begrenzt wie es scheint.
Frau May hat sogar noch ein Bonbon in die Runde geworfen. Man sagt Johnson sei so erregt gewesen, wie zuletzt als Teenager mit einem Centerfold der damaligen Erstausgabe des Playboys. Sie werde zurücktreten, wenn man den Deal, der ausgehandelt ist, endlich angenommen werde. Aber auch das war zunächst nicht genug. Wie sagt der Franzose gleich? C´est la fisch.