#1

A priori - ein Nachruf ;-)))

in Deutschland 11.03.2021 11:35
von Anthea | 12.408 Beiträge

Ich habe einmal vor der letzten Bundestagswahl, als noch nicht klar war, dass Frau Merkel noch eine Amtsperiode als Bundeskanzlerin dranhängen würde, einen Nachruf, eine Würdigung der ironischen Art, wie immer man es nennen will, geschrieben.
Ich mag eigentlich grundsätzlich Frau Merkel, jedenfalls „stellenweise“. Und ich denke auch, dass sie eine Lücke hinterlassen wird. Angie ist eine ganz besondere Geschichte. Böse Stimmen sagen, dass die letzte Rache Honneckers am Westen das Geschenk zweier Personen gewesen sei…

Science Fiction, Dokumentation oder einfach ein modernes Schauermärchen? Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig, oder auch nicht!

In einem Land fern der Vorstellung vieler Menschen, weshalb dieses auch "Dunkelland" genannt wurde, lebte einst ein liebliches Wesen. So ähnlich wie die Märchengestalt Rapunzel. Dieses wurde "Erika" genannt. Und es besaß auch kein langes Haar sondern trug eine Art von "Pisspottschnitt". Dadurch konnte es auch seine Mähne nicht über eine Mauer werfen, um daran runterzuklettern, oder hoch oder so. Aber es hätte sowieso nicht so recht gewusst, wohin es dann hätte gehen sollen. Denn da es ein sehr artiges Mädchen in Dunkelland war, hatten die Herrscher dort es richtig lieb und es bekam von diesen auch nette Aufgaben zugeteilt. Diese erfüllte es richtig gut und war nicht unzufrieden.

Richtig erschreckt war es beinahe, als es plötzlich – horch was klingt von draußen rein – in seinem stillen Kämmerlein laute Jubelschreie vernahm und ganz viele Menschen sichtete, die einen Aufbruch ins "Hellland", machten. So machte es sich dann auch auf den Weg und begegnete auf seiner Reise ins unbekannte Land, wo man auf Bananenschalen ausrutschen konnte, bald einem dicken Onkel, der das Mädchen in sein saugutes Herz schloss. So fand es sich schnell zurecht, denn es hatte einen gelenkigen Hals, den es in alle Windrichtungen hin recht flott bewegen konnte. So richtig frisch fromm fröhlich frei. ;-)

Als man es nach einiger Zeit zur Königin von "Hellland" machte, was jetzt allerdings Groß-Helland war, da Dunkelland dazu gehörte, da war es auch wieder ganz zufrieden. Da es aus Dunkelland wusste, dass man niemandem so richtig trauen konnte, so fürchtete es auch in der neuen Heimat solche Leute, die es von seinem Thron würden stoßen wollen. So hatte es sich einen schwarzen Spiegel zugelegt, den es dann von Zeit zu Zeit befragte: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Mächtigste im Land?“ Und der Spiegel antwortete dann wahrheitsgetreu: „Noch ist’s euer Thron. Aber der Friedrich wackelt dran schon.“

Oder der Spiegel sprach vom Norbert, Volker, Karl-Theo oder Christian. Da erinnerte sich die Königin an ihre Lieblingsperson bei Alice im Wunderland – die Herzkönigin. Die immer „Kopf ab“ forderte. So ließ sie dann auch ganz subtil „Köpfe rollen“. Vergoss nach dem Scheiden der Entmachteten durch Wegloben ein paar Krokodilstränchen, war erschüttert, bedauerte zutiefst. Und gab weiterhin Obacht, dass keine fremden Götter sich neben ihr breit machten.

Was so eine richtige Königin ist, die hat natürlich auch einen Hofstaat. Die Schleppenträger wechselten von Zeit zu Zeit. Dabei nützte auch keine Steigerung von Kniefällenzu Ovationen auf den Allerwertesten. Oder imposante Gewichtigkeit wie die eines Bodyguards. Auch gröh(l)ende Grinsekater im Speckmantel hatten nur eine begrenzte Lebensdauer.

Ein recht gutes Händchen hatte Frau Königin jedoch immer mit den "Hofnarren". Sei es ein Witzbold, der der Freiheitsstatue Konkurrenz machte oder ein kleiner possierlicher Frosch, der dann allerdings ohne Metamorphose an die Wand geschmissen wurde und ein Lockenköpfchen, das immer beschäftigt war mit „wer zählt die Daten, zählt die Namen, die alle dort zusammen kamen“. Und wie das bei Hofe ja so üblich ist, gab es immer mindestens einen Lüstling, der Damen in den Ausschnitt fiel. Und wenn der nicht gerade von der Art eines Hollywood Brad oder George ist, sondern eher des Nachtgebetes verdächtig erschien „Lieber Gott, nimm mir mit dem Können auch das Wollen“ – dann war der Skandal schon vorprogrammiert. Denn da waren „Damen“ – oder wer sich dafür hielt („ich bin eine Dame, Sie Ar******* ) ganz eigen.

Ja, so eine Königin hat’s schwer. Und wenn man sie dann auch noch beim „Aushängeschild“ des Landes übertölpelte und ihr einen (L)Eid-Genossen aus Dunkelland hinsetzt, der ihrer hauseigenen Clownsparade dazu noch Konkurrenz machte, dann war Kummer angesagt. Und seit sie auch ihre Kicherfreundin quasi an den Papst verloren hatte, die mehr scheinen wollte als sein, zeigte ihr Spiegelbild kein fröhliches Mädchen mehr wie anfangs bei der Kohlsuppe und der Krönung. Die Einsamkeit erdrückte sie schier. Ihre Mundwinkel verzogen sich mehr und mehr Richtung Kinn.

Wie gut, dass sie da einen guten Freund ganz weit weg als eine Art von großem Bruder hatte. Dem vertraute sie voll. Der hielt seine schützende Hand über sie und ihr Volk und war - Ei der Daus, wo der das wohl herhat - ein Alleswisser. : Und der wusste auch, wer so richtig böse ist, gewissermaßen „ein Spion, der aus der Kälte kommt“. Und da sie dachte, dass der Feind des Freundes automatisch der eigene sein muss, war sie ganz froh, nicht selbst nachdenken, prüfen und sich entscheiden zu müssen. „Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch was Bessres findet“ hatte man sie in der Dunkelland Aera nicht gelehrt.

Aber eigentlich hatte sie es gut angetroffen. Das hatte sie wirklich mit ihrem Dunkellandzeitgenossen gemein. Der schwelgte gerne in „Milch und Honig“ und Erinnerungen ob seiner unbekannten Heldentaten vormals. Da machte ihm auch der kleine Schönheitsfehler nichts aus, dass keiner sich an diese erinnern konnte.

Wenn nur nicht das Volk wäre. Das hatte so merkwürdige Ansinnen und meinte, es müsse mitreden und alles wissen. Obwohl doch schon seit Marie Antoinette klar sein sollte, dass, wenn der Kuchen redet, der Krümel still sein muss. Wie auch immer das mit dem Brot und Kuchen damals in Frankreich war. Aber das Problem mit dem „Pane“ existiert eben immer noch. So galt es „panem et circensis“ der Römer in die heutige Zeit zu transportieren. Ablenkung war gefragt. Wie immer. Kleine (Wahl)Geschenke erhalten die Freundschaft. Nur dummerweise war das Volk gar nicht mehr so bescheiden. Und dumm auch nicht.
Aber das muss die scheidende Königin, die den Thron verlässt, bald nicht mehr kümmern.
"Le roi est mort, vive le roi" - ist dann symbolisch der nächste Ruf.

Möge es ein guter König oder eine gute Königin werden.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


denker_1 und Meridian haben sich bedankt!
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#2

RE: A priori - ein Nachruf ;-)))

in Deutschland 28.03.2021 23:35
von Meridian | 2.861 Beiträge

Dazu ein Link zu einem Kommentar von Prantl:

https://www.sueddeutsche.de/politik/pran...lerin-1.5220244

Schon oft wurde Merkel tot gesagt. Totgesagte neigen aber länger zu leben. Prantl meint aber, dass es nun wirklich soweit ist. Ob er recht hat?

Ein weiterer Satz über sie ist interessant:

"Merkels Charisma ist, dass sie keines hat."

Das stimmt. Und das ging lange gut. Aber Politiker mit Charisma sind zunehmend wieder gefragt. AUch daran sieht man, dass die Ära Merkel zu Ende geht.


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
Anthea hat sich bedankt!
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