#1

Sind Gesellschaften lernfähig?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 31.08.2021 12:16
von Anthea | 12.406 Beiträge

"Consuetudo (quasi) altera natura" - Die Gewohnheit ist die andere Natur des Menschen meinte Cicero.

Nun gibt es ja auch schlechte Gewohnheiten. Nach der Devise "das war schon immer so, das haben wir schon immer so gemacht"! Stillstand ist jedoch oftmals Rückschritt. Manches geht dann bis in die Steinzeit. Vorsintflutlich. Auch die Dummheit ist unauslöschlich.

Man sagt zu Recht, dass ein Krug so lange zum Brunnen geht, bis er bricht. Und dafür gibt es das schreckliche Beispiel von Atomkatastrophen, die letzte in Fukushima.
Da lässt sich durchaus vermuten, dass ganz bewusst der sprichwörtliche Krug weiter getragen wurde, bis er brechen musste. Alles wider besseren Wissens, für den Profit, gegen Menschen und Natur.

Und alles wiederholt sich. Kaum sind die Schreckensrufe leiser geworden, werden wieder Stimmen lauter, die zwar grundsätzlich einer Sache, die sich nicht wiederholen soll, zustimmen, die aber ein "aber" einbringen, sozusagen die Ausnahmen propagieren. Nur ein bisschen... Als ob "ein bisschen" frei wäre von Schadensvermutung.

Unter dem Deckmantel des Namens „Demokratie“ kann/konnte diese nach den Feudalherrschaften und Dikaturen zu einem einzigartigen Konstrukt „demokratische Diktatur“ werden. Und keiner merkt(e) es. Weil die „grauen Eminenzen“ im Hintergrund „Wirtschaft“ – also „Profit“ - heißen und vom Volk, dem Bürger nicht (ab)wählbar sind.

Und so kann sich Geschichte wiederholen. Wenn der Oberste, der Meinungsbildner eines Volkes ein Scharlatan ist, ein Schlechter, oder wie vormals sogar ein „Schlächter“. Und subtile „Schlachterfolge“ sind auch diejenigen, bei denen die Hände angeblich sauber bleiben, weil ja keiner selbst auf einen Knopf oder Abzug drückt. Und nur die Materialien liefert. Oder die Hetzreden..

Ist eine Gesellschaft nicht lernfähig? Eigentlich schon? Allerdings sollte sie ihrer unverzichtbaren Grundwerte nicht verlustig gegangen sein. Und diese sind keineswegs z.B. das Führen von „heiligen Kriegen“. Heute heißt das ja anders. Die nach Afghanistan oder in andere Regionen gesandten und dort getöteten Soldaten sollten ja im Namen der „Demokratie“ kämpfen, bewahren oder erlangen, je nach Standpunkt. Faustdicke Lügen, aber sie ziehen immer noch.

Menschen vergessen oftmals schnell. Das kann gut sein, aber auch schlecht. Denn dann besteht die Gefahr "aus gemachten Fehlern nichts gelernt".

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Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#2

RE: Sind Gesellschaften lernfähig?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 31.08.2021 12:23
von Meridian | 2.860 Beiträge

Um auf dein Bsp. auf Atomkatastrophen zu kommen:

Die Japaner haben diesbezüglich nichts gelernt. Denn sie hatten mit Hiroshima und Nagasaki bereits die Erfahrung von Atombomben und deren radioaktiven Nachwirkungen. Dennoch haben sie auf Atomkraft gesetzt in einem Land, bei dem es an Erdbeben keineswegs mangelt. Irgendwann musste es soweit kommen.

Oder wie lange muss der Westen begreifen, dass man Demokratien nicht herbeibomben kann, besonders in Gesellschaften, wo diese Herrschaftsform gar nicht passt. Ob nach Vietnam, Irak, Syrien, Libyen, Somalia usw. und jetzt nach Afghanistan der Westen das endlich begriffen hat??


Die äußere Welt ist der Spiegel deines Inneren.
Anthea hat sich bedankt!
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#3

RE: Sind Gesellschaften lernfähig?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 31.08.2021 13:06
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Moin !

Sind Gesellschaften lernfähig ? Das ist eine schwierige Frage. Eine Gesellschaft denkt nicht mit einem Verstand.

Aber manche Mitglieder dieser Gesellschaft können mentale Genies sein.

Gelingt es ihnen andere zu überzeugen, so gibt es gewaltige Synergieeffekte. Und durch diese Synergie kann eine Gruppe Menschen mental stärker sein als die Summierung der mentalen Fähigkeiten einzelner.

Durch Harmonie wird eine Gruppe immer stärker sein als die Summierung ihrer Mitglieder.

MIt einer Einschränkung: Ein Verräter kann alles zerstören.

Lieben Gruß aus dem alten Land !


Imperare sibi maximum bellum est
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#4

RE: Sind Gesellschaften lernfähig?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 31.08.2021 14:30
von Anthea | 12.406 Beiträge

Der russisch-amerikanische Biochemiker und Autor schrieb:

"Der traurigste Aspekt derzeit ist, dass die Wissenschaft schneller Wissen sammelt, als die Gesellschaft Weisheit."

"Weisheit" bedeutet doch auch, auf Menschen hören, die es einfach besser wissen. Die einem "laissez faire" durch ihre fundierten Erkenntnisse einen Riegel vorsetzen wollen. Somit geschehen viele Fehler und Versäumnisse durch Leugnung und Anerkennung von Erfordernissen. Sozusagen dann "die ewig Gestrigen".


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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