#31

RE: Das Leid mit der Deutschen Leitkultur

in Deutschland 30.08.2017 17:17
von Till (gelöscht)
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Zitat von Kammerjäger im Beitrag #29
Diese Vielvölkerstaaten haben durchweg ihre eigenen Minderheiten unterdrückt, sei es auch nur so, dass die Angehörigen der Minderheiten Bürger zweiter Klasse waren bzw. noch sind.
Die größten Verbrecher der Sowjetunion (mMn Stalin, Berija und Mikojan) waren Georgier resp. Armenier.


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#32

RE: Das Leid mit der Deutschen Leitkultur

in Deutschland 30.08.2017 21:12
von Martin | 343 Beiträge

Zitat von Beowulf im Beitrag #22


Das Selbe gilt aber auch für christliche Glaubensrichtungen. Ob die "Zeugen Jehova" oder die Katholiken, wer hier "abtrünnig" wird, muß mit massiven existentiellen Einschnitten rechnen. Das gilt wohl für alle religiös geprägte Sekten.

Wobei es schon von Intoleranz zeugt, wenn man sich so wie Du auf eine Religion fixiert.

All das trifft auf nahezu alle Religionen zu, mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt.

Inwieweit das zutrifft kennen wir ja aus PSW, gell?



Unter welchem Nick verkehrst du dort doch gleich? Trau´dich nur, ich beisse nicht... >&´)

Aber ich habe hier keine andere Meinung als dort. Schon gar nicht zu den Auswüchsen des christlichen Fundamentalismus, von dem zum Glück nicht allzu viel übrig geblieben ist, zumindest hierzulande. Wenn´s gegen die Zeugen Jehovas geht oder gegen den Opus Dei, die Evangelikalen und die Orthodoxen, bin ich jedenfalls immer an vorderster Front dabei, kein Problem also.
Aber erzähl´ doch mal, welche Abgründe diese gottesanbeterischen Geschmacksrichtungen im aktuellen Hier und Heute so auf Lager haben in unserem Land. Wieviele christliche Jungs und Mädchen, Homosexuelle und Lesben werden denn jährlich zwangsverheiratet, bedroht und geschlagen, bis sie den Wünschen der Paschas Folge leisten oder alternativ dazu ehrengemordet werden? Wo sind denn heute die Bischöfe, die Todesurteile aussprechen und die Pfaffen, die an Recht und Gesetz vorbei ihr eigenes göttliches Gesetz durchsetzen? Und bleib mir weg mit den Zeugen Jehovas. Denen sollte pauschal das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen werden, nicht anders als den Hardcore-Muslimen der salafistischen und erdoganhörigen Moscheegemeinden. Übrigens: Würdest du es auch als intolerant erachten, gegen die NPD zu sein..?


"Die Kröte hat einen schlechten Leumund." >&´)


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#33

RE: Das Leid mit der Deutschen Leitkultur

in Deutschland 30.08.2017 21:33
von Luftdrache (gelöscht)
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Was hat das alles noch mit diesem Thema zu tun


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#34

RE: Das Leid mit der Deutschen Leitkultur

in Deutschland 30.08.2017 21:43
von Martin | 343 Beiträge

Hier geht es um Leid, also leide gefälligst! >&´))


"Die Kröte hat einen schlechten Leumund." >&´)


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#35

RE: Das Leid mit der Deutschen Leitkultur

in Deutschland 30.08.2017 21:53
von Luftdrache (gelöscht)
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Hier geht es dem Titel nach einen Begriff "Leitkultur".
Ich habe in diesem Kontext von Religion gelesen, ich habe Stichworter wie Goethe und Schiller gesehen und wie verschiedene Werte und Normen angesprochen werden.
Mir fehlt in dieser Diskussion jedoch der individuelle Charakter, den Kultur haben kann. Jeder Forist hier stellt mit seinem Lebensstil beispielsweise für sich eine eigene Kultur dar.



zuletzt bearbeitet 30.08.2017 21:58 | nach oben springen

#36

RE: Das Leid mit der Deutschen Leitkultur

in Deutschland 30.08.2017 22:32
von Martin | 343 Beiträge

Das Problem mit der Leitkultur (dummes Wort) liegt m.E. darin, daß eine solche von den tonangebenden Linken einerseits bestritten, andererseits aber auch propagiert wird. Als spezifisch linksgrüne multikulturell ausgerichtete Leitkultur nämlich, der man auch gerne den Stempel "Made in Germany" aufdrückt mit der unausgesprochenen Hoffnung, am deutschen Wesen möge wieder einmal die Welt genesen.
Etwas nüchterner betrachtet haben wir es aber mit keiner deutschen Leitkultur zu tun, sondern mit einer europäisch geprägten, die ebenso in Hongkong ihre Gültigkeit hat wie in Buenos Aires oder Melbourne. Und dieser global vernetzten westlichen Kultur steht nun mal die Kultur der islamischen Welt konträr gegenüber, die gewisse Leute aber auf Teufel komm raus mit unserer westlichen verbinden wollen. Mit einem jetzt schon absehbaren Ergebnis, weshalb gegen solche Polit-Hasardeure entschieden angegangen werden muß...


"Die Kröte hat einen schlechten Leumund." >&´)


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#37

RE: Das Leid mit der Deutschen Leitkultur

in Deutschland 30.08.2017 22:42
von Till (gelöscht)
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Zitat von Martin im Beitrag #36
... Als spezifisch linksgrüne multikulturell ausgerichtete Leitkultur nämlich
Multikulti ist in USA, England, Frankreich völlig normal, also nix "Made in Germany".

Zitat
mit der unausgesprochenen Hoffnung, am deutschen Wesen möge wieder einmal die Welt genesen

Falls du damit unsere Flüchtlingspolitik meinst: die basiert auf humanistischen Grundwerten, die in UN-Charta und Genfer Konvention ihren Niederschlag gefunden haben. Also auch nix "Made in Germany". Nachdem sich Deutschland für zwölf Jahre aus dem Kreis der zivilisierten Nationen verabschiedet hatte, nehmen wir diese Werte zum Glück heute wieder ernst.


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#38

RE: Das Leid mit der Deutschen Leitkultur

in Deutschland 30.08.2017 23:16
von Mellnau (gelöscht)
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Mal eine Frage einwerfe:

Kann es innerhalb Deutschlands auch regional unterschiedliche Lebenskultur geben?


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#39

RE: Das Leid mit der Deutschen Leitkultur

in Deutschland 30.08.2017 23:21
von Gelöschtes Mitglied
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Zitat von Martin im Beitrag #36
Das Problem mit der Leitkultur (dummes Wort) liegt m.E. darin, daß eine solche von den tonangebenden Linken einerseits bestritten, andererseits aber auch propagiert wird. Als spezifisch linksgrüne multikulturell ausgerichtete Leitkultur nämlich, der man auch gerne den Stempel "Made in Germany" aufdrückt mit der unausgesprochenen Hoffnung, am deutschen Wesen möge wieder einmal die Welt genesen.
Etwas nüchterner betrachtet haben wir es aber mit keiner deutschen Leitkultur zu tun, sondern mit einer europäisch geprägten, die ebenso in Hongkong ihre Gültigkeit hat wie in Buenos Aires oder Melbourne. Und dieser global vernetzten westlichen Kultur steht nun mal die Kultur der islamischen Welt konträr gegenüber, die gewisse Leute aber auf Teufel komm raus mit unserer westlichen verbinden wollen. Mit einem jetzt schon absehbaren Ergebnis, weshalb gegen solche Polit-Hasardeure entschieden angegangen werden muß...


Gibt es tatsächlich so etwas wie eine einheitliche westliche Kultur? Oder auch nur eine einheitlich europäische Kultur?

Ganz sicher ja - aber auch ganz sicher nein! Die Unterschiede in den Rechtssystemen zwischen GB und der BRD sind schon gravierend. Der Umgang mit Themen wie Ausländern und Asyl ist in Polen ein anderer, als in Italien. Beim Essen gibt es eine unerhörte Vielfalt von Bulgarien bis Portugal. In der Mode aber auch am Auftreten erkennt man Russen sehr schnell - und in Mallorca gehört die Klientel der Engländer genauso kritisiert wie der typisch deutsche Touri - also sowohl der, der mit weißen Socken oder gar Kniestrümpfen unterwegs ist, als auch der, der in der grölenden Menge Mallelieder singt.

Und die Religion?

Ach bitte - klar, die katholische Messe erkennt man weltweit. Aber die Gebräuche und der praktische Umgang sind auch in den jeweiligen Ländern unterschiedlich und durchaus auch heterogen innerhalb der Länder.

Zitat von Kammerjäger im Beitrag #29
Diese Vielvölkerstaaten haben durchweg ihre eigenen Minderheiten unterdrückt, sei es auch nur so, dass die Angehörigen der Minderheiten Bürger zweiter Klasse waren bzw. noch sind.



Das ist nicht spezifisch für Vielvölkerstaaten - Minderheiten werden allüberall gerne ausgegrenzt. Ob dies Schwule oder Lesben sind, oder in der Grundschule die Streber oder die Assis, oder später dann die verhassten Oberschlauen vom Gymnasium oder die unterprivilegierten der Gesamtschule.....
In kleineren Dörfern ist manchmal schon der Besucher vom Nachbardorf ein kritisch beäugter, und die Rivalität von Fußballclubs schlägt gerade auch auf dem Land immer wieder um in blanken Haß.

Es soll sogar Familien mit schwarzen Schafen geben.....

Es ist eine menschliche Eigenschaft, dass wir zur Abgrenzung neigen - oft wohl auch deshalb, um uns letzten Endes in der eigenen vertrauten Gruppe oder Gemeinschaft gegen Dritte zu positionieren und zu schützen. Diese vielleicht mal recht parktische Eigenschaft aus Urzeiten passt nicht mehr so ganz richtig in die Neuzeit - findet aber ihren Höhepunkt dann in Nationalismen, Religionsauseinandersetzungen oder der Feinschaft der Systeme.

Und trotzdem ist es richtig, dass auf Dauer die Gemeinschaften erfolgreicher waren und sich durchgesetzt haben, die in der Lage waren andere zu integrieren.


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#40

RE: Das Leid mit der Deutschen Leitkultur

in Deutschland 30.08.2017 23:36
von Martin | 343 Beiträge

Zitat von Mellnau im Beitrag #38
Mal eine Frage einwerfe:

Kann es innerhalb Deutschlands auch regional unterschiedliche Lebenskultur geben?

Natürlich. Warum auch nicht?


"Die Kröte hat einen schlechten Leumund." >&´)


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#41

RE: Das Leid mit der Deutschen Leitkultur

in Deutschland 30.08.2017 23:53
von Martin | 343 Beiträge

Zitat von Atue im Beitrag #39


Gibt es tatsächlich so etwas wie eine einheitliche westliche Kultur? Oder auch nur eine einheitlich europäische Kultur?

Ganz sicher ja - aber auch ganz sicher nein! Die Unterschiede in den Rechtssystemen zwischen GB und der BRD sind schon gravierend. Der Umgang mit Themen wie Ausländern und Asyl ist in Polen ein anderer, als in Italien. Beim Essen gibt es eine unerhörte Vielfalt von Bulgarien bis Portugal. In der Mode aber auch am Auftreten erkennt man Russen sehr schnell - und in Mallorca gehört die Klientel der Engländer genauso kritisiert wie der typisch deutsche Touri - also sowohl der, der mit weißen Socken oder gar Kniestrümpfen unterwegs ist, als auch der, der in der grölenden Menge Mallelieder singt.

Und die Religion?

Ach bitte - klar, die katholische Messe erkennt man weltweit. Aber die Gebräuche und der praktische Umgang sind auch in den jeweiligen Ländern unterschiedlich und durchaus auch heterogen innerhalb der Länder.


Wir reden hier von einem gemeinsamen Nenner, den all diese christlich, aufklärerisch oder auch jüdisch geprägten und gewachsenen Nationalkulturen und Rechtssysteme auszeichnen. Und da ist nun mal kein Platz für die Scharia, für vorsintflutliches Paschatum und für das strikte Beharren, das kritische Denken aus religiösen Gründen abzulehnen. Aus den genannten Gründen ist die Islamische Welt heute doch hoffnungslos abgehängt. Auch weil sie sich vor über einem halben Jahrtausend weigerte, den Buchdruck für sich zu nutzen, um die systematische Verdummung der islamischen Bevölkerung nicht durch die Verbreitung von Wissen zu gefährden. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, etwa durch die Aufzählung islamischer Nobelpreisträger, islamischer Universitäten, Geisteswissenschaftler, Künstler und Philosophen. Aber bitte nicht die Sufisten aus dem Mittelalter, sondern die aus dem Hier und Jetzt.


"Die Kröte hat einen schlechten Leumund." >&´)


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#42

RE: Das Leid mit der Deutschen Leitkultur

in Deutschland 31.08.2017 06:13
von heiner | 881 Beiträge

Zitat von Mellnau im Beitrag #38
Mal eine Frage einwerfe:

Kann es innerhalb Deutschlands auch regional unterschiedliche Lebenskultur geben?


Also zwischen den Badensern und den Schwaben da mag es so etwas ähnliches, humoristisches, geben. Oder zwischen den Bayern und den Preußen.

Und nun muss ich gestehen, ich hasse es wenn einer von den XYZ spricht. Er versucht das was die "Nazzen" gerne weiterführen um so "den Franzosen", "den Russen" usw. auf die andere Seite zu stellen.


Wer Tränen ernten will, muss Liebe säen.

Friedrich Schiller
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#43

RE: Das Leid mit der Deutschen Leitkultur

in Deutschland 31.08.2017 08:06
von antenna (gelöscht)
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Zitat von Martin im Beitrag #41
Und da ist nun mal kein Platz für die Scharia, für vorsintflutliches Paschatum und für das strikte Beharren, das kritische Denken aus religiösen Gründen abzulehnen. Aus den genannten Gründen ist die Islamische Welt heute doch hoffnungslos abgehängt.


Scharia, das schlagende Argument bei jeder Diskussion, das keinen Widerspruch duldet. Wer kann auch wissen, dass die Scharia kein Buch ist, das man einfach aus dem Regal nimmt, dass es kein kodifiziertes Regelwerk nach Paragrafen und Unterpunkten geordnet ist.


"Ein weiteres schlagendes Argument lautet: Der Islam ist bildungsfeindlich, schließlich haben die Muslime nur wenige Nobelpreisträger hervorgebracht. Gut gebrüllt, Löwe. Diese einfache „Beweisführung“ eignet sich prima, um munteres Kopfnicken an Stammtischen zu erzeugen. Dabei dürfte der Grund derselbe sein, warum die Hindus so wenige Nobelpreisträger hervorgebracht haben, oder die Afrikaner, oder die Südamerikaner oder die Chinesen. Nur, mit deren Religion und Kultur hat das weniger zu tun.

Man sollte besser fragen, warum die USA so einen Riesenvorsprung in allen Nobelpreis-Kategorien haben? Vielleicht sind US-Amerikaner ja tatsächlich so viel intelligenter als Europäer, Asiaten und andere. Ich glaub jedoch, es liegt weniger daran, dass eine Geburt in den nicht-muslimischen USA mit der Weitergabe einer besonderen Intelligenz verbunden ist. Ich glaube, es liegt eher daran, dass die Wissenschaftslandschaft in den USA um einiges besser ist als anderswo. Und beim Stichwort Wissenschaftslandschaft sind wir wieder bei den exogenen und endogenen Faktoren der staatlichen Entwicklung.

Selbstverständlich kann auch hier bezüglich der islamischen Welt das Islamverständnis als Faktor berücksichtigt werden, aber eben nicht als zentraler oder gar als einziger. Wenn explizit der Islam so sehr mit fehlender Bildung zu tun hätte, wie konnte dann die islamische Welt einst einen so großen Wissensvorsprung in allen Bereichen erzielen, während Europa im finsteren Mittelalter darben musste? Wer hätte wohl vor einigen hundert Jahren die meisten Nobelpreise bekommen?"

Quelle: http://www.migazin.de/2010/12/10/warum-d...ckstandig-sind/

Die muslimischen Wissenschaftler von damals hatten - natuerlich - ueberhaupt nichts mit dem Islam zu tun - das hat immer nur die fehlende Bildung. Gelle. Andere Faktoren hinzuzuziehen waere auch zu kompliziert.



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#44

RE: Das Leid mit der Deutschen Leitkultur

in Deutschland 31.08.2017 08:25
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Zitat von Martin

Wir reden hier von einem gemeinsamen Nenner, den all diese christlich, aufklärerisch oder auch jüdisch geprägten und gewachsenen Nationalkulturen und Rechtssysteme auszeichnen. Und da ist nun mal kein Platz für die Scharia, für vorsintflutliches Paschatum und für das strikte Beharren, das kritische Denken aus religiösen Gründen abzulehnen.



Dann aber ist auch kein Platz für eine autoritäre Herrschaft einer besonderen "Rasse", die sich anmaßt, über die Geschicke der anderen Völker zu bestimmen. Kein Führer ist unfehlbar. Kein Führer hat daher das Recht, die Volksmassen für seine dreckigen gewaltverherrlichenden Ziele zu missbrauchen. Jedem Bürger gebührt das unveräußerliche Recht, selber zu denken und so auch die Doktiren des Führers in Zweifel zu ziehen und den Gehorsam zu verweigern.

Zitat von Martin

Aus den genannten Gründen ist die Islamische Welt heute doch hoffnungslos abgehängt. Auch weil sie sich vor über einem halben Jahrtausend weigerte, den Buchdruck für sich zu nutzen, um die systematische Verdummung der islamischen Bevölkerung nicht durch die Verbreitung von Wissen zu gefährden. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, etwa durch die Aufzählung islamischer Nobelpreisträger, islamischer Universitäten, Geisteswissenschaftler, Künstler und Philosophen. Aber bitte nicht die Sufisten aus dem Mittelalter, sondern die aus dem Hier und Jetzt.



Dann schau Dir mal den Beitrag von @antenna an. Der eingebrachte Link zeigt recht deutlich, dass der Islam nicht deswegen rückständiger ist, weil die Menschen nichts taugen, sondern weil das politische System nichts taugt. Dieses jedoch lässt sich andern und das sogar mit friedlichen Mitteln. Denn wenn die Moslems merken, dass unser System das bessere ist, werden die schneller dieses System einführen, als es den Mullahs lieb sein kann. Schließlich gibt es in Deutschland mehr als genug Moslems, die unser System mit eigenen Augen sehen. Wenn die aber spüren, dass die hier nicht willokmmen sind, wird das eher den Mullahs in die Hände arbeiten. Ganz schlecht für die sooooo sehr unterdrückten Frauen dort.



zuletzt bearbeitet 31.08.2017 08:30 | nach oben springen

#45

RE: Das Leid mit der Deutschen Leitkultur

in Deutschland 31.08.2017 08:51
von antenna (gelöscht)
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Zitat von Mellnau im Beitrag #38
Kann es innerhalb Deutschlands auch regional unterschiedliche Lebenskultur geben?



Nette Frage.
Ich habe einen lesenswerten Aufsatz einer deutschen Tuerkin aeh tuerkischen Deutschen, nein, Fraenkin tuerkischer Herkunft gefunden, der auf einige Fragen antwortet und im entfernteren Sinne zu unserem Thema hier passt.:

"Kommen wir gleich zum Thema: Ich bin keine Deutschtürkin, sondern eine Turkodeutsche fränkischer Herkunft. Meine fränkische Herkunft macht sich darin bemerkbar, dass ich Berlin – zumindest bis zur massenhaften Einwanderung von Süddeutschen – als kulinarische Einöde empfunden habe. Kein gutes Brot, kein gutes Bier, keine guten Würste..

Ich bin keine Deutschtürkin, auch wenn ich Eltern aus der Türkei habe, Türkisch spreche und kulturelle Bezüge zur Türkei habe. Natürlich: ich lese die Erdogan-Debatten anders, mit persönlicher Betroffenheit bis zu einem gewissen Grad. Aber wenn ich nach dem knapp erfolgreichen AKP-Referendum in der FAZ lese, „die Integration der Türken ist gescheitert“, ärgert mich das mehr, als das, was ich in der Tagesschau über Erdogan höre. Warum genau bitte ist meine Integration gescheitert? Und wer bitte entscheidet das? Warum erklärt niemand die Briten in Deutschland nach der Brexit-Entscheidung für integrationsunfähig? Warum werden die US-Amerikaner in Deutschland nicht für demokratieunfähig erklärt?

Ich weiß, warum. Reden wir mal Tacheles: Der Unterschied ist, dass Menschen aus der Türkei als Muslime wahrgenommen werden. Und Muslime – das sind die Anderen. Die, die nicht zu uns gehören: zu den Deutschen, den Europäern, den Westlern. Die, die gekommen sind, obwohl wir das nicht wollten. Das ist der Tenor gerade.

Und der ist extrem problematisch. Und frustrierend.
Die AfD verwehrt sich gerade dagegen, von Medien als rechtspopulistische Partei bezeichnet zu werden. Das ist albern. Ich würde viel weiter gehen und von einer rechtsradikalen Partei sprechen. Laut Sicherheitsbehörden sind Personen und Organisationen rechtsradikal, wenn sie „klar rechts der Mitte des politischen Spektrums stehen, dabei allerdings im Rahmen der Verfassung bleiben“. Über die Verfassungsnähe der AfD kann man natürlich streiten. Trotzdem ist es eigentlich ganz einfach: Wer Menschen wie mir das Deutschsein abspricht, ist ein Rassist. Gaulands Meinung, „dass der Deutschtürke in diesem Land nicht richtig aufgehoben ist“, ist nicht verboten, aber rassistisch. Die einzige Argumentationsgrundlage, mich oder andere „Deutschtürken“ in Anatolien zu verorten, ist Genetik.

Die aktuelle Debatte um die Integrationsbeauftragte Aydan Özoğuz zeigt es sehr deutlich: Sie darf sich aus der Sicht von mehreren AfD-Politikern nicht über die deutsche Kultur äußern, weil ihre „Herkunft“ in Anatolien liegt. Auch, wenn ihre Herkunft eigentlich Hamburg ist. Die Haltung dahinter wird klar: Nur ein echter Deutscher darf sich über die deutsche Kultur auslassen, nicht aber so eine „Passdeutsche“ (wie die NPD unsereins bezeichnet), so eine dahergelaufene Muslimin – die soll sich lieber über „ihre“ Kultur äußern. Das kann man getrost schon als rechtsextremes Weltbild bezeichnen, mit völkischer Ideologie. Deutsch ist nur, wer von Deutschen abstammt.

Die Wissenschaft misst in der Bevölkerung eine wachsende Tendenz zu „Etabliertenvorrechten“: wer länger hier ist, darf mehr. Und wer neu hinzukommt, muss sich hinten anstellen. Ein moderner Rassismus, der gegen Menschenrechte verstößt, und höchst problematisch ist. Denn so läuft es nicht."

https://causa.tagesspiegel.de/kolumnen/w...ale-partei.html



zuletzt bearbeitet 31.08.2017 08:56 | nach oben springen


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