#16

RE: Die Burg N E U

in DIE Pension - Eine "German Horror Story" 29.05.2018 13:47
von Anthea | 12.393 Beiträge

Heute nun hatte ich die erste Verhandlung mit einer Filmfirma, die auf der Burg als Hauptkulisse einen Film drehen wollten.
Es sollte ein Heimatfilm sein.... Drei Herren vom Produktionsteam und zwei gestrenge Damen machten so rein optisch auf mich eher den Eindruck, als wollten sie einen Kriegsfilm aus der GröFaZ-Aera drehen und selber dabei mitspielen.
Ich war also etwas skeptisch.

Nun ja, aber sie waren bereit, die von mir geforderten Kosten für die Drehtage zu zahlen. Das war positiv.
Ich erkundigte mich dann nach dem Inhalt des Filmes.

Es sollte sich also um eine Liebesgeschichte handeln. Ein herziges Madel, Tochter des Burgherrn verliebt sich in einen "Fremden", der so gar nicht in die Gegend und das Weltbild von Papa passte. Und wo dann dieser Liebe ein dramatisches Ende beschieden sein sollte. A la Romeo und Julia. Nur am Ende mit richtigem Mord.

"Ich bin selbst adlig", bekundete mir eine der beiden Damen "und manche Leute passen nun einmal nicht zu Deutschland...äh, ich meinte, in unsere Kreise..."

Einer der Herren hatte sich während der Gespräche in seine Zeichnungen vertieft. Ich blinzelte mal rüber und sah, dass er Fahnen zeichnete. Er bemerkte meinen Blick und fühlte sich zu einer Erklärung bemüßigt. "Zu einer guten deutschen Burg gehört eine ordentliche Fahne. Fahnen sind ganz wichtig". Und zur Bestätigung summte er vor sich hin und obwohl es ganz leise war, glaubte ich doch wo was wie "die Fahne hoch" zu hören.

Manchmal bin ich ja etwas begriffsstutzig. Das heißt, der alte Groschen fällt in Pfennigen. Kann man auf Euro und Cent modernisieren, klingt dann aber nicht mehr so nett.

Der ältere Herr, der wohl der Produktionsleiter war, wurde etwas nervös. All das dauerte ihm etwas zu lange. So schob er mir denn einen vorgefertigten Vertrag hin, den ich unterzeichnen sollte.
Da las ich den Namen der Produktionsfima:

Alternative Filmgesellschaft Deutschlands.

Ich lächelte freundlich und schob ihm den Vertrag zurück. Unterdrückte dann jegliche bösen Bemerkungen.
Und bekundete, dass es nichts mit uns werden würde, da mir der Inhalt des Filmes nicht gefallen würde.
Sie redeten zwar noch alle durcheinander auf mich ein - aber ich blieb hart. .
So trollte sich das Team.

Habe ich das richtig gemacht?

Ich werde mich jetzt mal um eine weitere Anfrage kümmern...

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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#17

RE: Die Burg N E U

in DIE Pension - Eine "German Horror Story" 31.05.2018 12:36
von narr des königs | 131 Beiträge

werte anthea,

das hast du gut gemacht.
ich wünsche dir noch glück, beim prüfen der weiteren anfragen.
ist da ggf. auch eine anfrage vom charmin-teddy-bären dabei? da solltest du auch aufpassen, das dieser meist militänte, schusswütige, bayrische grenzhüter anzieht. da sollten im vertrag mindestens die herstellung des ursprünglichen zustands und die entfernung der flecken vereinbart werden...


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#18

RE: Die Burg N E U

in DIE Pension - Eine "German Horror Story" 31.05.2018 13:25
von Anthea | 12.393 Beiträge

Zitat von narr des königs im Beitrag #17
werte anthea,

das hast du gut gemacht.
ich wünsche dir noch glück, beim prüfen der weiteren anfragen.
ist da ggf. auch eine anfrage vom charmin-teddy-bären dabei? da solltest du auch aufpassen, das dieser meist militänte, schusswütige, bayrische grenzhüter anzieht. da sollten im vertrag mindestens die herstellung des ursprünglichen zustands und die entfernung der flecken vereinbart werden...


Na ja, grundsätzlich ist der Teddybär ja recht plüschig. Aber, wie ich schon einmal erwähnte: Gefährlich ist's den Teddy (Leu) zu wecken. Genau so ist das ja auch mit Frauen, die eigentlich (siehe mich ) ganz lieb und umgänglich sind. Aber man denke an die Glocke, wo der gute Schiller schon von den Weibern schrieb, die zu Hyänen mutieren können!

Ich denke nicht, dass Teddy einen Film drehen möchte? Oder doch? War das ein Drehbuch, das er bei einem Besuch in der Burg in den Tatzen trug? Oh, ich sehe, er hat es vergessen... Ich werde es mal lesen und hier veröffentlichen...

Oh je, ich muss es abschreiben. Aber der Inhalt ist gut. Ein Anti-Rassismus-Film. Hauptrollen: Ein Teddybär und ein türkischer Hase!

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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#19

RE: Die Burg N E U

in DIE Pension - Eine "German Horror Story" 31.05.2018 13:27
von narr des königs | 131 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #18
...Ein Anti-Rassismus-Film. Hauptrollen: Ein Teddybär und ein türkischer Hase!


ob der plüschige den hasen zum fressen gern hat?


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#20

RE: Die Burg N E U

in DIE Pension - Eine "German Horror Story" 31.05.2018 17:35
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Ich wäre eher für einen Puppentrickfilm aus dem Erotikbereich

Da ist auf jeden Fall die Finanzierung leichter hinzubekommen.


Hier eine der ersten Produktionsskizzen
47983B80-46ED-453A-B4B9-8A006C800AB9.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)

Die Hasen vermehren sich auch wie Narren


Es gibt immer ein a🐻
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#21

RE: Die Burg N E U

in DIE Pension - Eine "German Horror Story" 31.05.2018 17:51
von narr des königs | 131 Beiträge

hinsichtlich der vermehrung der narren spreche ich seiner bärlichkeit die kompetenzen ab.
er muss da nicht unbedingt von anderen aus sich schließen, nur weil er alles herbärt...


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#22

RE: Die Burg N E U

in DIE Pension - Eine "German Horror Story" 31.05.2018 18:06
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Zitat von narr des königs im Beitrag #21
hinsichtlich der vermehrung der narren spreche


Ich spreche Ihnen gar nichts ab, da können Sie sehen, dass ich selbst gegenüber Narren freundlich eingestellt bin und nur Sie haben durch die obige Formulierung gezeigt, wie stark die Narrheit an Ihnen einen Narren gefressen hat.

Schließlich sprach ich von der Vermehrung der Hasen... sie sind ja der Narr... wenn es um die Vermehrung der Narren gegangen wäre, würde ich mich für ein Fortpflanzugsverbot einsetzen.


Es gibt immer ein a🐻
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#23

RE: Die Burg N E U

in DIE Pension - Eine "German Horror Story" 31.05.2018 18:13
von Anthea | 12.393 Beiträge

Ich habe jetzt das Manuskript gelesen. Und finde es gut.

Und hier ist es:

Die Geschichte von Hüdülü Hasi und Brummi Bärchen
(by IBD)

Der dicke große Baum vor Brummi Bärs Haus ächzte und stöhnte, denn der Wind fuhr arg durch seine Zweige.
„Aua, aua“ klagte der Baum bei jedem Windstoß, „nicht so heftig. Meine Blätter geraten arg durcheinander und dann kann ich wieder zusehen, dass ich mich ordentlich herrichte. Was soll denn Frau Eichhorn sagen, die hier bei mir in meinem Stamm wohnt, wenn ich so zauselig bin!“ Insgeheim war Herr Baum nämlich in seine Untermieterin, die niedliche, rotbraune Frau Eichhorn verliebt.
Es war aber auch ein gar schreckliches Wettern. Gestern noch hatte die liebe Sonne geschienen, aber über Nacht war der Herbst ins Land gezogen. Und damit auch alle Waldbewohner Bescheid, wussten, dass jetzt ER das Regiment übernommen hatte, war er vorher zu dem Wind gegangen und hatte gesagt: „Hallo Wind, ich bin es, der Herbst! Ich bin wieder für drei Monate an der Macht und brauche deine tatkräftige Unterstützung. Du musst aber richtig kräftig pusten. Nicht dass du nur so sanft dahin hauchst, wie du es vom Sommer her gewohnt bist. Dann nimmt mich ja niemand ernst und weiß vielleicht gar nicht, dass ich ins Land gekommen bin“. „In Ordnung“ hatte der Wind gesagt, „du bist jetzt der Boss.“ Und er hatte seinen Mantel genommen und war gleich mit dem Herbst mitgegangen.
Und da waren sie nun.
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Brummi Bär brummte unwillig vor sich hin. Hatte es sich doch tatsächlich Fräulein Lausilaus in seinem Fell bequem gemacht. Und obwohl er versuchte, sie zu vertreiben, war sie doch immer wieder schneller als er und jagte durch seinen Pelz. Dabei kicherte sie ununterbrochen recht albern, was Brummi umso zorniger machte.
„Hör endlich auf damit“ knurrt er zuletzt. Du machst mich ja ganz strubbelig und es juckt dazu noch so arg“. Schwerfällig tapste er zu seinem Bett und ließ sich darauf fallen. „Und im Übrigen bin ich jetzt sehr müde und möchte ein Heiaschläfchen machen.“ Er schloss die Augen und hörte auf das Pfeifen des Windes in dem Geäst des Baumes vor seinem Haus.

Er war beinahe eingeschlafen, als er ein leises Klopfen an der Tür hörte. Es war so zaghaft und kaum vernehmlich, dass er zuerst glaubte, Fräulein Lausilaus, die ein wenig Ruhe gegeben hatte, wollte ihn erneut foppen.
Er öffnete ein Auge, blinzelte ein wenig und spitzte zunächst einmal ein Ohr. Da war es wieder: klopf, klopf, klopf! Tief aufseufzend wollte sich Brummi wieder auf die andere Seite rollen, hatte sich aber offenbar zu heftig bewegt, so dass er mit einem gewaltigen Plumps auf den Boden fiel. Jetzt öffnete er auch das andere Auge und war beinahe wieder ganz wach. Er rappelt4e sich hoch und tapste zur Tür. Und was er davor sah… das vertrieb den letzten Rest von Schlaf endgültig.

Was nämlich vor seiner Tür stand, das war ein ganz merkwürdiger Zeitgenosse. Zuerst einmal fiel ihm die knallgelbe Mütze auf, die sein Gegenüber auf dem Kopf trug. Oben drauf war ein lila Bommel und rechts und links ragten zwei lange Ohren vorwitzig heraus. Um den Hals hatte der seltsame Besucher einen karierten Schal geschlungen. Darunter sah man einen roten Pullover, der eng über einer pludrigen blauen Hose hing. An den Füßen trug der Fremde große ausgelatsche spitze Schuhe, die wohl ursprünglich einmal schwarz gewesen waren, jetzt allerdings eine undefinierbare Farbe besaßen, da sie schmutz- und lehmverkrustet waren.
Brummi schluckte und atmete einmal tief durch. „Was willst du…äh Sie..ich meine, wieso, warum…“ Er verhaspelte sich, schwieg dann eine Weile, um seine Gedanken zu ordnen und brummte dann endlich mit seiner tiefen Stimme: „Was wollen Sie? Wer sind Sie?“ Jetzt war es heraus.
Der seltsame Typ trat ob der unfreundlichen Anrede einen Schritt zurück. Dann lüftete er mit einer Bewegung voller Grandezza seine Mütze. deutete eine leichte Verbeugung an und sagte: „Mit Verlaub, mein Name sein Hüdülü und ich fremd hier.“ Das hätte er gar nicht sagen müssen, denn es war unverkennbar, dass er nicht die Sprache des Waldes sprach, in dem Brummi zu Hause war. Solch einen merkwürdigen Akzent hatte dieser sein Lebtag noch nicht gehört. Er wartete, was der Fremde noch zu sagen hatte.
„Ich sein weit gelaufen, sagte dieser nun nach einer kleinen Weile, in der er seinerseits darauf gewartet hatte, dass Brummi das Gespräch aufnehmen würde. Da dieser sich aber in Schweigen hüllte, war es an ihm, die Unterhaltung in Gang zu bringen. „Wie gesagt, ich kommen von weit her. Särrr weit““. Er rollte das „R“, was sich sehr komisch anhörte. „Ich kommen aus Türkei und sein ausgewandert. Meine Mutter, Frau Lämpi-Hüdüli-Hasi außer mir noch acht Kinder. Sein gewesen schwer für sie, alle zu kriegen satt. Und da ich nun gegangen auf Reisen und wollen für mich selber sorgen. Vielleicht ich haben Glück und können ein bisschen sparen und dann Mutter schicken. Damit sie haben nicht mehr so große Sorgen. Ich hier gesehen diese Wald. Mir gefallen und wollen bleiben hier.“

Das war eine lange Rede gewesen. „Und was habe ich damit zu tun?“ fragte Brummi. „Nun ja“ antwortete Hüdülü Hasi, „ich mich haben umgehört eine bisschen. Sagte mir freundliche Dame glaube hieß Frau Foxi, dass hier du haben Platz und könne eine, wie heißen doch gleich … eine Obermieter..“ „Untermieter“ verbesserte Brummi und knurrte insgeheim: Das sieht der alten Füchsin ähnlich, mir hier fremde Leute auf den Hals zu hetzen, Die ist immer schon neidisch auf meine schöne geräumige Höhle gewesen, die mit ihrem unterirdischen kleinen Loch. Und wie es da aussieht. „ Einmal war Brummi bei Frau Foxi zu Gast gewesen, Er dachte mit Grausen daran zurück. Überall war er angeeckt, hatte seine dicken Bärenbeinchen gar nicht richtig ausstrecken können. Und überhaupt: Es ging doch nichts über seine eigene gemütliche Wohnung.
„Ich dir machen auch keine Mühe“ versicherte Hüdülü. „Ich dir auch können helfen.“ „So, womit denn?“ „Ich machen alles schön sauber und kochen dir leckere Sachen. Lääääcker!“ Brummi guckte skeptisch. Als aber die Rede aufs Essen kam, leckte er sich mit der Zunge doch genüsslich über die Lippen. Vielleicht war das doch kein so schlechter Gedanken, diesen türkischen Hasen aufzunehmen. Schließlich kam jetzt bald der Winter und da war er immer so müde. Da wäre es nicht übel, wenn er sich nur von seinem Lager erheben müsste, um an einem gedeckten Tisch Platz zu nehmen. Wäre dann beinahe wie früher, als seine Mutter Frau Brummi Bäri, die ihn liebevoll „Teddy“ gerufen hatte, noch lebte. Die hatte immer ganz prima für ihn gesorgt. Er schwelgte in Gedanken an Honigpfannkuchen oder eine exotische Bambusmahlzeit. Wie sie allerdings an die köstlichen Zutaten gekommen war, hatte sie nicht verraten. Er hatte sie in Verdacht gehabt, beim Krämer im nächstgelegenen Ort stibitzt zu haben. Aber das hatte sie nie zugegeben.

Er riss sich aus seinen Erinnerungen und rieb nachdenklich sein Kinn. „Tja…“ grübelte er und versuchte, zu einem Entschluss zu gelangen. „Ich guter Koch“ versicherte sein Gegenüber diensteifrig. „Tja nun…tja dann… gut, wir können es ja einmal miteinander versuchen. „Juhu!“ rief Hüdülü. Und ehe Brummi sich versah, hing er an seinem Hals und rückte ihm links und rechts ein Küsschen auf. Er musste sich dafür ganz schön recken, denn er war viel kleiner als Brummi. Und um ihm einen Kuss jeweils auf die linke und rechte Backe geben zu können, musste er immer einen kleinen Sprung machen. Einmal für die reche Backe…schmatz – und einmal für die linke Backe…schmatz!
„Du meine neue Freund“ juchzte er. Brummi schob ihn ein wenig unsanft zur Seite. „Nun einmal schön langsam“ brummelte er, „von Freundschaft kann doch gar keine Rede sein. Wir kennen uns doch überhaupt nicht. Und im Übrigen kannst du gar kein richtiges Waldesdeutsch sprechen wie wir es hier alle tun.“ „Bei uns haben wir andere Sprache. Ich aber können doch schon ein wenig deine Sprache. Wetten, ich kann besser Waldesdeutsch wie du Türkisch…?“ Dagegen konnte Brummi nichts sagen. „Aber ich müssen noch besser lernen deine Sprache“, meinte Hüdülü, „du mir sicherlich helfen“. ‚Auch das noch‘ dachte Brummi, ‚das fängt ja gut an. Will der mich vielleicht von meinem mir lieb gewordenen Ruhestunden abhalten, damit ich ihm richtiges Waldesdeutsch beibringe und eventuell auch noch meinen schönen Dialekt „Bärisch“?‘ Das wurde ja lästig und ungemütlich. Brumm.

Am liebsten hätte er alles wieder rückgängig gemacht. Aber flugs war Hüdülü über die Schwelle getreten und hatte sein Bündel, das er bei sich trug, mit einem Schwung auf Brmmis Bettt geworfen. „Tu das sofort weg“ schnauzte ihn dieser direkt an. „Ja, wo sind wir denn hier Es gibt schließlich so etwas wie eine Hausordnung. Und daran wirst du dich halten müssen. „ Hüdülü sah ihn leicht verwundert an, nahm dann aber etwas widerwillig sein Bündel und stellte es auf den Boden. Dabei murmelte er etwas, das wie bu olmak zorunda mı klang. Aber ganz genau hatte Brummi das nicht verstanden. „Was war das denn?“ fragte er misstrauisch nach. „Das meine Sprache gewesen, haben geheißen so etwas wie müssen das denn sein.“ „Das müssen sein“ herrschte Brummi ihn an und merkte im gleichen Augenblick, das er schon begann das gleiche Kauderwelsch wie sein neuer Untermieter zu reden. „Und ich sage dir, je eher du dich an die Ordnung gewöhnst, je einfacher werden wir es miteinander haben. Und jetzt kannst du ja deine Sachen wegräumen und ordentlich in den Schrank hängen. Ich mache derweil ein kleines verträumte Schläfchen. Und keine Ruhestörung möchte ich mir auserbitten“. Damit tapste er zu seinem Bett und war gleich darauf eingeschlafen.

Ja, was war das denn? Brummi wusste nicht, ob er noch träumte. Aber träumen, in denen er richtig riechen konnte, die kannte er eigentlich nicht. Da gab es eigentlich immer nur bunte Bilder. Aber hier stieg ihhm unverkennbar ein Geruch in die Nase, ein sonderbarer, fremder Geruch, der seiner empfindlichen Nase so gar nicht gefiel. Und wenn es sich wider Erwarten doch um einen Traum handeln sollte, dann war dies ein Alptraum. Da gab es nicht den Wohlgeruch von wildem Honig, den Geruch herbstfrischer Äpfel oder knackiger Nüsse. Nein, das hier war etwas anderes, etwas Beißendes, ein Geruch, der überall war und bin in das kleinste Härchen seines Pelzes zog. Mit einem Ruck öffnete er die Augen und hob den Kopf. Hüdülü stand am Herd und rührte in einem Kochtopf. „Du aufstehen“ rief er nun fröhlich als er sah, dass Brummi wach geworden war. „Jetzt wir gleich etwas Gutes essen“. „Was um alles in der Welt soll dieser Gestank? Schimpfte Brumme. „Dies nicht stinken“, erwiderte Hasi empört, „heißen türkischer Möhrentopf“. „Red nicht“ knurrte Brummi, „Möhren kenne ich sehr gut. Frau Nicki Karnickel isst die auch. Die riechen aber nicht so.“. „Oh, sie dann haben vergessen die Knoblauch. Das sein Ah und Oh von die ganze Essen. Särrr gut. Du kommen und probieren“. „Nein, nein, nein, so etwas esse ich nicht. Kannst du nicht etwas Anständiges kochen? Vielleicht einen Blaubeerpfannkuchen mit Honigsoße?“ „Ich nicht kennen,“ sagte Hüdülu, „aber machen Vorschlag. Morgen du kochen und ich dann esse deine…wie heißen? „Balubeerpfannkuchen mit Honigsoße“. „Gut“, meinte Hüdülu, „und nun du kommen.“

Brummi zögerte. ‚Igitt‘ dachte er, ‚das überlebe ich nicht. Was ist das eigentlich: Knoblauch? Auf jeden Fall riecht es äußerst merkwürdig. Da will ich doch lieber fasten“. In diesem Augenblick aber gab sein Magen ein grimmiges Knurren von sich, als wolle er sagen: „Hast du mich vergessen?“
Widerwillig nach Brummi am Tisch Platz und beobachtete argwöhnisch, wie Hüdülü um ihn herumtänzelte und eine vollgeschöpfte Kelle auf seinem Teller entleerte. Es sah sehr eigenartig aus. Vorsichtig griff Brummi zum Essbesteck und schon ein Löffelchen hinein. Brrrr! Er schüttelte sich. Das konnte man doch nicht essen. Aber da knurrte sein Magen wieder drohend: „gib mir zu essen, gib mir essen, weiter, weiter, weiter…“Widerwillig nahm er den zweiten Bissen. Diesmal war es nicht mehr ganz so schlimm. Wenn man sich vorstellte, dass eigentlich nur ein Löffelchen Honig fehlte, war es schon genießbarer. Beim dritten Bissen dachte Brummi: ‚Nun ja, zwei Bissen habe ich schon lebend überstanden. Da wird es auf einen weiteren auch nicht mehr ankommen. Und beim fünften Happen hatte er sich schon fast mit der ungewohnten Mahlzeit abgefunden. Und dann war flugs sein Teller leer. „Oh, ich froh, dir haben geschmeckt“ freute sich Hüdülü. „Na, ich weiß nicht so recht, kannst du auch etwas anderes kochen? „Oh ja, ganz viele schöne Sachen“. „Zum Beispiel“ fragte Brummi misstrauisch. „Äh ja, eine schöne Kohlsuppe.“. „Das kenne ich, die macht Frau Nicki Karnickel auch immer. Da kommt dann Weißkohl rein und Kartoffeln.“. Jaaa, und viel Knoblauch“. „Oh nein“, rief Brummi entgeistert und ließ sich völlig geschafft mit dicken Plummibauch vom Essen wieder auf sein Bett fallen.

Am nächsten Tag dann gab es frisch gebackene Honigküchlein nach Teddybärenart, dazu ein Glas frische Honigmilch und zur Verdauung zum Nachtisch einen süßen Likör, der „Bärenfang“ hieß. Brummi beobachtete während des Essen seinen Mitbewohner und stellte fest, dass dieser zwar zuerst recht vorsichtig kostete, dann aber zunehmend größere Bissen zu sich nahm. „Interessant“ murmelte er und so etwas, das sie wie krzydü lümünü bilükü özdü anhörte. „Was hat das denn wieder geheißen?“ fragte Brummi. „Alte Sprichwort. Leute in meine Heimat sagen, gibt so viele Dinge auf der Welt, muss man alle ausprobieren um sagen zu können, ob gut oder schlecht. Nicht direkt sagen ‚will nicht‘“. Brummi staunte. „Bist du ein Philosoph oder so was? „Nein, nicht. Aber meine Vater gewesen kluge Mann. Hat uns beigebracht diese Dinge. Leute manchmal alle so dumm. Kennen nichts und wollen wissen alles besser“. Hatte er Brummi dabei mit einem kleinen Seitenblick gestreift?

„So und jetzt machen wir ein bisschen Musik. Kannst du singen?“ „Oh, kann ich, kann ich“ beteuerte Hüdülü. Und er begann mit hoher Stimme in der Brummi unbekannten Sprache zu singen. Es klang alles sehr fremdländisch, langgezogene Töne, eine Melodie, wie er sie auch ähnlich noch nie gehört hatte. „Ach, was ist denn das?“ unterbrach er schließlich Hüdülus Gesang. „Das soll ein Lied sein? Kannst du nicht etwas anderes? Zum Beispiel „Sum, sum, sum, Bienchen summ herum? Oder vielleicht den Bärentango?“ Nein, ich nicht kennen,“ sagte Hüdülu, du mir vorsingen. Und Brummi erhob seine sononore Stimme:

Teddybären habt gut acht,
heute ist ‚ne lange Nacht.
Putzt schön glänzend euer Fell,
kommt zum Tanze auf der Stell‘
Taps, taps, taps,
es ist jetzt Tangozeit.
Taps, taps, taps,
der Morgen ist noch weit.
Taps, taps, taps,
Die Füße hebt geschwind
Taps, taps, taps,
das kann doch jedes Kind.

Dabei drehte er sich ein wenig schwerfällig im Kreise. Hüdülü beobachtete ihn und klatschte dann begeistert zum Takt in die Hände. „Prima, prima“ rief er und versuchte, in der gleichen Art wie Brummi mitzutanzen. Es sah allerdings wesentlich lebhafter aus, denn Hasi brachte ein paar Sprünge und Drehungen in den Tanz hinein. „So geht das doch nicht“, meinte Brummi ein wenig atemlos. Hüdülü lachte und war guter Dinge. Und so ging dieser Tag ganz harmonisch zu Ende.

---

„Nein, so was“ schnatterte Frau Elster, die sich mit Herrn Uhu unterhielt. „Haben Sie gesehen, wer da bei Brummi Bär eingezogen ist? Nei sowas! Wie der aussieht. Ganz komisch. Und immer so bunt angezogen. Schrecklich!“ „Ach, Sie sind ja bloß neidisch, weil Sie so unscheinbar sind“ sagte Fräulein Schwalbe, die Frau ‚Elster nicht ausstehen konnte. „Und im Übrigen ist der Herr ganz nett. Er grüßt immer freundlich und zieht sogar seine Mütze.“ „Vor Ihnen?“ giftete Frau Elster, „dass ich nicht lache. Das haben Sie sich wohl nur eingebildet. „Jetzt aber Ruhe“, bestimmte Herr Uhu, der dafür bekannt war, ein ruhiger und besonnener Mann zu sein, der viel nachdachte. „Könnt ihr mir vielleicht einmal sagen, was dieses dumme Geschwätz eigentlich soll? Nun ja, ein wenig bunt ist er ja schon, das stimmt! Aber er kommt ja auch, wie ich gehört habe, aus einem ganz anderen Land. Und wie sagt man? Andere Länder, andere Sitten!“ Tatsächlich hatte Herr Uhu viele erstaunliche Dinge von den Zugvögeln vernommen, die Jahr für Jahr in den Süden zum Überwintern reisten.
„Hat er dir vielleicht etwas getan?“ herrschte er nun Frau Elster an, die ganz kleinlaut wurde. „Nein, das nicht…“ antwortete diese zögernd. „Na also,“ brummelte Herr Uhu, „dann halte auch deinen dummen Schnabel, wenn du nichts wirklich zu bemängeln hast. Nu weil der ein bisschen anders aussieht als zum Beispiel ich. Du gefällst schließlich auf Dauer auch nicht jedem!,. Das war jetzt ein bisschen boshaft, wusste doch jeder, dass Frau Elsters Mann eines Tages fortgeflogen und nicht zurückgekehrt war. Es war das Gerücht aufgekommen, bei einem seiner Ausflüge sei er durch ein offen stehendes Fenster in eine Wohnung geflogen und habe dort in einem goldenen Käfig ein wundervolles, buntgefiedertes Geschöpf gesehen und sich unsterblich verliebt. Er sei dann lieber gar nicht erst wieder zu seiner zänkischen Gattin heimgekehrt. Frau Elster gab jetzt ein empörtes „Tzzzz“ von sich, drehte sich auf dem Absatz um und flog von dannen. Herr Uhu grinste in sich hinein. „Der haben wir es aber gegeben!“ zwinkerte er freundschaftlich Fräulein Schwalbe zu. „Die wird sich hüten, noch einmal so schnell ihren Schnabel über andere aufzureißen.“ Fräulein Schwalbe lachte glucksend, schwang sich gleich darauf ebenfalls von dem Baum, auf dem das Gespräch stattgefunden hatte und erhob sich in die Lüfte. Herr Uhu seufzte und begann mit seinen tiefschürfen Betrachten über Gott und den Wald.

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So kam der Winter ins Land, ungestüm, wie es so seine Art ist, mit Väterchen Frost und Fräulein Schneeflocke. Brummi-Bäri ging fast nicht mehr aus seinem Haus. Drinnen war es gemütlich, allerdings zuweilen ganz schön nervenaufreibend. Dafür sorgte sein neuer Mitbewohner. Dieser hatte sich zwischenzeitlich häuslich eingerichtet. Oh je! Brumme seufzte tief, wenn er nur daran dachte.
Denn Hüdülü hatte knallig bunte Bilder aufgehängt. Vor seinem Bett hing ein Vorhang aus Perlen und Muschelschalen und vor dem Bett lag ein Teppich mit einem Mustern, das den wintermüden Augen von Brummi viel zu grell erschien. Und dann gab es noch die laute Musik. ‚Lärm ist das‘, sagte sich Brummi, war aber meistens viel zu träge, um lauthals zu protestieren.

Dann aber eines Morgens stand er mit dem linken Bein zuerst auf, was ja bekanntlich nicht gut sein soll. Er gähnte, reckte sich und rieb verschlafen seine Augen. Nachdem er diese halb geöffnet hatte, talpte er schwerfällig in Richtung Frühstückstisch. Und dann war da plötzlich ewas acheußlich Nasses an seinem Kopf, legte sich um seine Ohren und Augen.. Er kämpfte verzweifelt, um sich zu befreien. Dann hielt er das Ding in den Händen. Es war Hüdülüs Pluderhose, die dieser nach dem Waschen zum Trocken mitten im Zimmer auf einer Leine aufgehängt hatte. Brummi stieß ein fürchterliches Gebrüll aus und Hüdülü kam ganz erschreckt aus seiner Ecke hervor, wo er damit beschäftigt war, zarte Salatblättchen zu zupfen. „Warum du so schreien?“ fragte er verschüchtert. „Ich dir nix getan“. „Du mir nix getan“ schrie Brummi, „seit du hier bist, machst du nichts als Ärger. Du bist laut. Du gehst mir Tag für Tag mit dem Gedudel, das du Musik nennst, auf die Nerven. Du bist unordentlich, ewig hängt hier etwas im Zimmer herum. Es ist zum Mäusemelken. Seit du hier bist hat mich keiner mehr besucht. Alle machen einen großen Bogen um meine Höhle. Und warum? Immer dieser Geruch von Knoblauch und dieser Lärm. Da wendet sich ja der Gast mit Grausen. „ Brummi war sehr aufgebracht. Hüdülü hatte ihm zugehört. „Du mich nicht mögen“, sagte er jetzt traurig und ein kleines Tränchen tropfte aus einem Auge auf seine Nase. „Du mir nie richtig gesagt, dass dich alles aufregen“. Du immer liegen in deine Bett und nicht sprechen. Ich doch können nicht wissen, dass du nicht mögen, was ich mache. Ich doch nur wollen, dass du dich freuen.“ „Freuen“, rief Brummi, „hat man so etwas schon mal gehört! Ich…“Weiter kam er nicht. Ein fürchterlicher Stich in seinem Kopf ließ ihn verstummen. Da waren noch andere Schmerzen, die er jetzt wahrnahm, ein Kratzen im Hals, Gliederreißen und Bauchschmerzen. „Oh nein, oh nein, das überlebe ich nicht“, stöhnte er. Schwer ließ er sich nieder und hielt die schmerzende Stirn. „Du krank“ erkannte Hüdülü, „du bestimmt haben Wintergrippe“ „Das fehlt mir noch. Und keiner kümmert sich um mich. Oh, oh, Schmerz. Weh, ach, aua, aua!“ Und er blickte drein, als habe tatsächlich sein letztes Stündlein geschlagen.

„Du dir machen keine Sorgen“ sagte Hüdülü. „ich dich wieder heile pflegen“. Und schon hoppelte er hurtig im Zimmer herum, wühlte hier und da in den Schränken. Wasser plätscherte und bald darauf erschien er mit einer dicken bauchigen Flasche. Ganz vorsichtig nahm er Brummis Kopf hoch, was gar nicht so einfach war, denn dieser besaß einen ganz schön dicken Schädel. Sanft schob er ihm ein Kissen unter, legte ihm die Wärmflasche behutsam unter den Bauch und häufte alle Decken, die er finden konnte, auf den kranken Teddybär.
Dieser hatte die Augen geschlossen und stöhnte leise zum Gotterbarmen vor sich hin. Es tat aber auch alles so doll weh. Jeden Winter war es das gleiche und die böse Grippe packte ihn. Als Mutter Brummi-Bäri noch lebte, da hatte sie ein Liedchen davon singen können, wie unleidlich ein kranker Teddy war. Da wurde gestöhnt und gewehklagt, und immer hatte er neue Wünsche, die es auf der Stelle zu erfüllen galt. Mutter Brummi war pausenlos auf den Tatzen gewesen. Aber jetzt? Brummi fühlte sich unendlich verlassen. Da lag er nun, krank und gebrechlich, wie er sich vermeinte zu sein. Wie konnte er nur überleben, wenn sich keiner um ihm kümmern konnte… Aber da hüpfte Hüdülü herum, lupfte seine Bettdecke und er spürte etwas Nasses an seinen Waden. „Ihhhh“ schüttelte er sich. „Ich dir machen Wadenwickel.. Sein gut gegen Fieber“. Brummi war zu erschöpft um Widerstand zu leisten. Nach einiger Zeit waren die nassen Umschläge gar nicht mehr so schlimm und er merkte, wie die Hitze aus seinem Körper entwich. Langsam döste er ein und brummelte und stöhnte im Schlaf nur noch ein paarmal vor sich hin.

Ja, was kitzelte ihn denn da an der Nase? Es war ein warmer Strahl der Wintersonne, der sich vorsichtig ins Zimmer geschlichen hatte. Brummi öffnete die Augen. Oh Wunder! Es ging ihm wieder viel besser. Ein wenig schwach noch, aber der Druck an seinem Kopf und die Schmerzen waren weg. Er hatte tatsächlich überlebt, wie er zufrieden feststellte. Und dann sah er Hüdülü an der Fußseite seines Bettes. „Du wieder gesund“ lachte dieser, „ich dich wieder gesund gemacht.“ Brummi erinnerte sich, dass immer, wenn er kurz aus seinem Dämmerschlaf erwacht war, er Hüdülü gesehen hatte. Hüdülü mit einer Wärmflasche, Hüdülü mit Wadenwickeln, Hüdülü mit heißem Tee, Hüdülü mit einer heißen Brühe, die einen eigenartigen Geschmack gehabt hatte. Jetzt wusste er es wieder, es war Knoblauch. Aber sie war stärkend gewesen und hatte ihn erwärmt, wenn der Schüttelfrost ihn gepackt hatte und er mit den Zähnen klapperte und am ganzen Körper vor Kälte bibberte. Und da war Hüdülü da gewesen, der ihn immer wieder zudeckte. Der ihm, was gar nicht so einfach war, einen frischen Schlafanzug anzog, wenn der alte durchgeschwitzt war.
Hüdülü war immer für ihn dagewesen und hatte ihn gesund gepflegt.

Vorsichtig, weil er sich noch ein wenig schlapp fühlte, richtete Brummi sich auf. Er schluckte und kratzte ein wenig verlegen an seinem Kopf herum. Es fiel ihm zugegebenermaßen nicht leicht, die richtigen Worte zu finden. Aber sein Gefühl für Gerechtigkeit sagte ihm, dass er sich unbedingt bedanken müsse. Mindestens…

„Weißt du“, begann er vorsichtig, „ich glaube, du bist doch nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte“.. Verdammt, das war sehr ungeschickt formuliert und so sprach er schnell weiter. „Ich will damit sagen, dass es mir leid tut, dass ich so unfreundlich zu dir gewesen bin.“ „Ach, ich schon verstehen“ beruhigte Hüdülü. „bei uns gibt es auch Leute, die haben kein Verstehen für die anderen.“ „Jaaa“, sagte Brummi zögernd, „meinst du, wir sollen es noch einmal miteinander versuchen? Ich denke, du könntest mir vielleicht etwas beibringen, was ich noch nicht kann und ich könnte das Gleiche für dich tun. Zum Beispiel finde ich, du müsstest unbedingt lernen, wie man Honig sammelt ohne von den Bienen gestochen zu werden.“ „Au fein“ freute sich Hüdülü, „und du könntest vielleicht von mir lernen, wie man knüpfen eine schöne Teppich. Das machen Spaß und ist gut gegen Langeweile.“ „Na gut“ stimmte Brummi zu, „aber zuallererst bringe ich dir richtiges Waldesdeutsch bei. „Au fein, und ich dir lernen meine Sprache türkisch.“ „Siehst du“, schmunzelte Brummi, „da kann ich dir gleich die erste Lektion erteilen. Es heißt nämlich: Ich lehre dich meine Sprache. Verstehst du? Ich lerne deine Sprache und du lehrst mich diese. Deshalb heißt es auch Lehrer und nicht Lerner. Bist du denn überhaupt in eine Schule gegangen?“

„Wie gesagt, ich kommen von weit härr, Särrr weit. Aber ich habe dort die Schule besucht. War gute Schule. Hat geheißen Hoppelmannschule“. „Was ist denn das für ein Name? Bei uns heißen die Schulen anders. Ich habe zum Beispiel das Teddygymnasium besucht, und die dicke Eiche hier vor dem Haus war in der Baumschule. Frau Karnickel wiederum ging einige Jahre in die Lampe Lehranstalt. „Ach“, sagte Hüdülü, „Namen sind nicht so wichtig. Wichtig nur, dass man lernen.“ „Gut“, sagte Brummi „du hast mich überzeugt“. Hüdülü streckte ihm seine Hand hin. „Du jetzt wollen meine Freund sein? Bitttääää“. Brummi lachte und ergriff die ausgestreckte Rechte. „Aber sicher. Du hast so viel für mich getan, wie es nur ein wahrer Freund tut. Das werde ich nie vergessen. Und damit du siehst, dass ich es ernst meine, werden wir jetzt in die Waldschänke „Zum wilden Eber“ gemeinsam gehen. Dort werde ich dich allen Bekannten als meinen neuen Freund vorstellen. Und dann laden wir alle zu uns nach Hause ein und feiern ein richtig schönes Fest. Wir werden Musik machen, tanzen, trinken, fröhlich sein und etwas Schönes kochen.

„Sollen ich kochen?“ erbot sich Hüdülü Hasi diensteifrig. „Tja…“ Brummi zögerte leicht. „Na gut“ stimmte er dann zu. „Und mit viel Knoblauch?“ „Natürlich“ lachte Brummi, „das müssen die alle kennenlernen. Und eigentlich schmeckt es ja auch ganz interessant“. „Und ist särrr gesund“. Teddy lachte schallend, Hasi kicherte. Brummi schlang seinen Arm um Hüdülü Und man konnte schon von Weitem ihr Gelächter hören, als sie sich auf den Weg zur Waldschänke machten. Zwei Freunde.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#24

RE: Die Burg N E U

in DIE Pension - Eine "German Horror Story" 31.05.2018 18:25
von Anthea | 12.393 Beiträge

Das wäre natürlich ein sehr lehrreicher Film, wo schon Kinder bemerken können, dass andere nicht direkt abzulehnen sind, nur weil sie anders sind. Dass man aufeinander zugehen muss, um dann im Idealfall erkennen zu können: Der/die/das ANDERE ist gar nicht schlimm. Und kann Bereicherung sein.

Aber ich weiß nicht, ob damit viel Geld zu machen ist.
Vielleicht doch eher einen Erotik Film, wie vorgeschlagen? Vielleicht "50 Shades of bear"?
Das arme Hasi.

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#25

RE: Die Burg N E U

in DIE Pension - Eine "German Horror Story" 03.06.2018 12:05
von Anthea | 12.393 Beiträge

Nachdem ich jetzt rauf und runter überlegt habe und entsprechende Verhandlungen führte - z,B. mit Verbänden gegen Rassismus etc. - muss ich eine Verfilmung auf der Burg jedoch ablehnen. Das Bildungsministerium wollte nur "einen Appel und Ei" locker machen und sagte wie üblich, dass kein Geld vorhanden sei und man höchstens sozusagen 3 Euro fuffzig zahlen könne.
Nein, das geht nicht. Ich hätte es mir vielleicht nochmal überlegt, wenn die denn zugestimmt hätten, dass Otto Waalkes den "Hüdülü" spielt und Ottmar Fischer in die Rolle des Brummibär schlüpfen würde. Unter anderem.
Aber das wurde auch abschlägig beschieden und mir erklärt, man würde aus eigenen Politikerreihen die Rollen entsprechend besetzen. Oh je....

Jetzt also ist alles offen. Darum bitte ich, ein paar Vorschläge einzureichen, die sich lediglich auf das Thema beziehen müssen. Also kurze Inhaltsangabe, woraus dann ein Drehbuch geschrieben werden kann.
Wo dann anhand eines Drehtagebuchs man die Entstehung des Filmwerks erleben kann.
Es soll ja nicht alles vorweg genommen werden.
Ich bitte um rege Teilnahme und Vorschläge.


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#26

RE: Die Burg N E U

in DIE Pension - Eine "German Horror Story" 10.06.2018 06:48
von narr des königs | 131 Beiträge

offensichtlich ist die herrin der burg nicht in der lage, aus diesem trauerspiel etwas positives zu ziehen...
der narr hat zumindest mal für etwas musikalische untermalung gesorgt, damit ihr eventunnel wieder geerdet werdet...


was halten madame davon auf eurer burg das juhubiläumsfest zu organisieren?


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#27

RE: Die Burg N E U

in DIE Pension - Eine "German Horror Story" 10.06.2018 10:06
von Anthea | 12.393 Beiträge

Meint seine Narretei das Jubelfest zum Einjährigen? Wäre natürlich möglich, aber da möchte ich doch vorher um Anmeldungen bitten. Nicht dass ich dann ganze Ochsen grille und keiner erscheint.


Möchten Sie der Organisator sein? Oder DAS Programm? Bänkelsänger oder Ritter, welcher vor den Burgzinnen einer lieblichen Gästin in ihrer Kemenate ein Lied zur Laute singen?

Außerdem bitte ich noch unabhängig davon um Vorschläge, welche Art von Filmen gedreht werden sollen...
Alternativ denke ich über eine Eigenproduktion nach. ...Das bietet viele Möglichkeiten, besonders, wenn alle am Drehbuch schreiben können...

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#28

RE: Die Burg N E U

in DIE Pension - Eine "German Horror Story" 12.06.2018 21:24
von woipe (gelöscht)
avatar

hm? drehbuch zu einem film??? hm? da wir es grad mit dem feiern haben... ein film über die feier. nein - nicht mit dem titel "das große fressen"... auch keine doku - eher eine reality-soap....


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#29

RE: Die Burg N E U

in DIE Pension - Eine "German Horror Story" 27.07.2018 10:00
von Anthea | 12.393 Beiträge

Grübel - wie wäre es mit einem Filmtitel " Met und Mett"

Darin könnte dann die Hauptrolle ein Honigbär spielen, der einen Metzger namens Hannibal zum Feind hat? Woraufhin dann ein edler Ritter ihm immer wieder zu Hilfe eilt?

Das wäre ja schon einmal eine nette Rahmenhandlung. Nur muss diese natürlich noch mit Erotik gewürzt werden. Sex sells.

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#30

RE: Die Burg N E U

in DIE Pension - Eine "German Horror Story" 27.07.2018 10:05
von Anthea | 12.393 Beiträge

Und dann könnte natürlich für den Sex "Mette die Nette" hinzukommen.


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