Zitat von denker_1 im Beitrag #6
Wenn es denn so einfach wäre. Die Vorfälle in Chmnitz sprechen da leider eine andere Sprache!
Die Vorfälle in Chemnitz haben wohl kaum etwas ursächlich mit Sarazzins Buch zu tun!
Zitat von denker_1 im Beitrag #6
Es braucht eine für ALLE Seiten menschenwürdige Lösung der Flüchtlingsfrage, wobei auch die Bedürfnisse der inländischen Bevölkerung zu berücksichtigen sind. Die Bereitschaft, den Gürtel enger zu schnallen, der Flüchtlinge zuliebe, geht gegen NULL.
Es gibt sehr viele Menschen, die durchaus mit hohem Engagement den Flüchtlingen seit vielen Jahren schon immer und immer wieder helfen. Die Idee, dass es keine Bereitschaft gäbe, sich für Menschen in Not zu engagieren, gilt nur für eine kleine Gruppe. Interessanterweise ist diese Gruppe in Gegenden größer, die relativ wenig mit Flüchtlingen zu tun haben - und in Gegenden, die schon seit vielen Jahren mit Integration beschäftig sind, ist sie geringer. Das spricht eher dafür, dass wir mehr Toleranz eher erhalten werden, wenn es normaler wird, dass man auch fremdländisch aussehende Menschen als MENSCHEN begreift.
Zitat von denker_1 im Beitrag #6
Nur ist Ausgrenzung und Fremdenhass keine Lösung und die AfD dürfte die letzte Partei sein, die an sozialen Verbesserungen interessiert ist, die will eher selber an den Fleischtopf der Macht! Die schreit "Merkel muss weg, aber Merkel ist immer noch dran. Wundert mich langsam nicht mehr, da die mit ihrer Politik den perfekten Weg für die AfD frei gemacht hat. Die setzt sich über die Bedürfnisse der inländischen Bevölkerung komplett hinweg. Die hat ja auch selber alles!
Erst Sozialismus predigen und dann im Kapitalismus so richtig absahnen, auf Kosten der Bevölkerung!
Die lange Kanzlerschaft von Frau Merkel ist sicher auch ein Baustein des Gesamtproblems - dieses aber auf Frau Merkel zu reduzieren, wird der Sachlage nicht gerecht.
Faktisch geht es heute vielen Menschen in Deutschland besser, als vor 16 Jahren. Subjektiv ist das Empfinden aber bei vielen Menschen ein anderes. Unsicherheit greift um sich, auch genährt durch die Unsicherheit, die man auch jenseits der deutschen Grenzen deutlich spüren kann. Unsicherheit ist EIN Nährboden für Extremisten.
Die Unfähigkeit des politischen Systems in Deutschland, zwei einander konkurrierender Politikmodelle im Wettbewerb anzubieten, führt dazu noch zu dem österreichischen Phänomen, dass die beiden Parteien, die man gewohnt als Alternativen auffassen wollte, inzwischen gemeinsam am Tisch sitzen. Rein linke oder rein rechte Mehrheiten gibt es nicht - wenn man Extremisten nicht mit einbinden möchte.
Die letzte größere Chance auf eine Alternative, hat die FDP mit ihrem kategorischen NEIN zunichte gemacht. Die SPD hat dann mit dem Kardinalfehler geantwortet, den Status Quo zu erhalten - anstatt wenigstens einzufordern, dass es einen Neustart mit Neuwahlen und einer echten Nachfolge nach Merkel gibt.
Ich könnte ohne Probleme noch zehn weitere Seiten über die Ursachen und komplexen Wirkmechanismen schreiben, die alle zum Erfolg der AFD beitragen - relevant wäre aber die Sicht in die Zukunft, wie man aus dem Schlamassel wieder rauskommt. Da fällt mir weniger ein - vor allem wenig, was ich für realistisch halte.
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