#1

Es war schon immer etwas teurer…

in Schule und Bildung 18.11.2018 16:32
von Anthea | 12.399 Beiträge

einen besonderen Geschmack zu haben. So ist es offensichtlich auch bei der Schulbildung. „Was nichts kostet, das ist nichts…“ so sagte immer meine Großmama...

So ist wohl die beste Bildung als Einstieg ins Erwachsenenleben diejenige, die in Internatsschulen erfolgen, die neben dem Unterrichtsalltag noch diverse Schwerpunkte anbieten. Also Förderung von Talenten.
Das finde ich persönlich ideal.

„Anerkannte Internate sind immer auch anerkannte Privatschulen. Wer hier seinen Abschluss macht, der hat nicht selten bereits einen enormen Vorsprung vor Absolventen ganz normaler Regelschulen. Privatschulen müssen zwar wie alle anderen auch die staatlich geforderten Lehrpläne einhalten, vermitteln aber oft darüber hinaus noch weitere Kompetenzen. Das ist nicht zuletzt deshalb möglich, weil in der Internatsschule oft die Klassen deutlich kleiner sind und die Lehrer mehr Zeit mit ihren Schülerinnen und Schülern verbringen. Deshalb werden immer wieder, auch externe Jungen und Mädchen in Internatsschulen beschult. Dafür verlangen die Internate dann ein monatliches Schulgeld, das je nach Status der Einrichtung etwa bei 200 bis 500 Euro im Monat liegt. "Externe" gehen nach dem Unterricht nach Hause. "Interne", also die, die im Internat auch wohnen, sehen ihre Familie dagegen meist nur am Wochenende. Dann dürfen Internatskinder in aller Regel ihre Familien besuchen. [So können Sie das Wochenende mit der Familie gestalten]“

https://www.familie-und-tipps.de/Kinder/...ate.html#Besser

Und „Zwischen Musik und Schule“

https://sonderveroeffentlichungen.rp-onl...112018/62208126

Im März dieses Jahres stellte die Friedrich-Ebert-Stiftung eine Studie vor, die zum Ergebnis hatte:
„Privatschulen kaum besser als öffentliche Schulen“
Daraus:

„Die Studie legt außerdem nahe, dass private Schulen die soziale und ethnische Trennung verstärken. So zeigen die Autoren auf, dass es an Privatschulen deutlich weniger Schüler mit Migrationshintergrund gibt. An öffentlichen Grundschulen waren es etwa 38,1 Prozent, an privaten Grundschulen nur 28,3 Prozent. An Privatschulen ist außerdem der Anteil von Schülern geringer, deren Eltern ein niedriges Einkommen oder keinen Hochschulabschluss haben.“

https://rp-online.de/panorama/deutschlan...en_aid-20640961

Alles jedoch eine Frage der Kosten. Manche Dinge sind für Schüler unerschwinglich, da sie sich die betuchten Eltern nicht aussuchen konnten.

Aber treffen sie es tatsächlich und grundsätzlich schlechter an, so sie auf reguläre Gymnasien gehen müssen?
Gibt es wie überall ein "für und wider"? "Kaum besser" wie es in der Studie heißt, heißt aber immer noch, DASS besser. Kleinvieh macht auch Mist. ;-)

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#2

RE: Es war schon immer etwas teurer…

in Schule und Bildung 19.11.2018 17:23
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Den letzten Link kann ich nicht öffnen, denke aber, dass ich den Inhalt ungefähr zuordnen kann.

Kostenpflichtige Internatschulen sind zweifellos materiell und teilweise auch personell besser aufgestellt als vergleichbare kommunal geführte Einrichtungen. Durch die Selektierung trifft man dort auch auf ein ganz anderes Schülerklientel. Dies muss nicht unbedingt schlauer sein, aber in der Regel interessierter, motivierter und bewusster, was den eigenen Werdegang angeht. Mag sein, dass da auch Eltern ganz anders in diesen Prozess involviert sind, leider ist es erwiesen, dass Bildungsgrad, soziale und ökonomische Voraussetzungen im Elternhaus ganz entscheidende Faktoren für das Lernverhalten von Kindern sind.
Aus diesen Kriterien heraus ergeben sich übrigens auch Bestrebungen von Eltern, den Hausunterricht wieder zu kultivieren, aber das ist ein anderes Thema.

Und ja, solche Schulen trennen ungemein auf sozialer und kultureller Ebene. Das liegt in der Natur der Sache- behütete, auf höchstem Niveau geförderte und finanziell sorglos ausgestattete Kinder finden keine Reibungspunkte bzw. wird ihnen auch ein Stück Realität vorenthalten. Für eine umfassende, sachgerechte Meinungsbildung gibt es in dieser Parallelwelt m.E. kaum Vorbilder bzw. wenig lebensnahe Beispielsituationen. Das Ergebnis ist dann oft eine lebensfremde Arroganz oder manchmal auch späteres Scheitern, weil man durch welche unvorhergesehene Situation auch immer "ins pralle Leben" geworfen wird, sich aber nie so richtig damit auseinandergesetzt hat.

Staatliche Schulen werden sich in den kommenden Jahren immer mehr von solchen "Paradiesschulen" entfernen, weil allein die Zahl der zukünftigen Schülerbewegungen räumliche, materielle und personelle Kapazitäten an ihre Grenzen bringen wird. Dies sind aber entscheidende Vorraussetzungen für guten Unterricht und maximale Förderung und Differenzierung.
Insofern betrachte ich diese Vergleiche auch als müßig, bzw. überflüssig.


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#3

RE: Es war schon immer etwas teurer…

in Schule und Bildung 19.11.2018 21:56
von Anthea | 12.399 Beiträge

Liebes moorhuhn, du hast ja vollkommen Recht mit dem, was du schreibst.

Abe ich versuche mich in die Lage wohlhabender Eltern aus "gebildeten" Kreisen zu versetzen, dann würde ich allerdings nicht darüber nachdenken, wie gut es für den filius oder die filia sein würde, "Krethi und Plethi" schon in der Schule kennenlernen zu "dürfen". .Das mag arrogant oder elitär klingen, liegt aber im Bereich, dass Eltern für ihre Kinder "das Beste" wollen. Und das ist nun einmal eine Schule, die die hervorragenden Eigenschaften eines Internats aufweisen kann.

Ich denke nicht dass es vonnöten ist, die "solchen" - im Sinne von Kindern aus anderen (Sub)Kreisen - hautnah kennen lernen zu müssen. Es sei denn, man würde dem Spruch frönen, dass man in und durch die Schule"für das Leben lernt".
"Non scholae sed vitae discimus" - obwohl es andersrum richtig ist.
Das erworbene Wissen wird später angewandt und verbleibt erst einmal bei "grauer Theorie".

Und auf Begegnungen mit "Rabauken", um es mal vorsichtig auszudrücken, kann man gerne verzichten, wenn man auf der anderen Seite eine Wohlfühl-Atmosphäre vorfinden kann.

Ich möchte es mal so sagen: Man kann sich nicht alles aussuchen, aber grundsätzlich seinen Umgang. Und den können Eltern schon für ihre Kinder aussuchen. Auch wenn es heißt: Spiel nicht mit den Schmuddelkindern.

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#4

RE: Es war schon immer etwas teurer…

in Schule und Bildung 20.11.2018 12:25
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Liebe Anthea, ich kann durchaus verstehen, wenn Eltern die best mögliche Förderung ihres Nachwuchses bekommen wollen. Dieser Wunsch ist mE durchaus legitim.
Aber das möchten doch ganz sicher auch die Eltern der Kinder, die nicht den finanziellen Hintergrund haben, wie die der wohlhabenderen Gesellschaftsschichten, können das aber in Ermangelung der nötigen finanziellen Mittel nicht leisten.

Werden denn auf diese Weise nicht auch die bereits vorhandenen gesellschaftlichen Strukturen zementiert?
Die Elite bliebe unter Ihresgleichen und die "Nichtelite" ebenso... Chancengleichheit geht anders. Wenn ich daran denke, welches Potential auf diese Weise unentdeckt oder schlecht gefördert bleibt, kommt mir das kalte Grausen, genauso, wenn ich sehe, welche Betonköpfe nur durch den Zufall der Geburt in ein besseres Elternhaus ohne irgendwelche Erfolgsaussichten gefördert werden.


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#5

RE: Es war schon immer etwas teurer…

in Schule und Bildung 20.11.2018 13:30
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Zitat von Moorhuhn

Kostenpflichtige Internatschulen sind zweifellos materiell und teilweise auch personell besser aufgestellt als vergleichbare kommunal geführte Einrichtungen. Durch die Selektierung trifft man dort auch auf ein ganz anderes Schülerklientel. Dies muss nicht unbedingt schlauer sein, aber in der Regel interessierter, motivierter und bewusster, was den eigenen Werdegang angeht.



Ja logisch, die Reichen sind per se motivierter, arbeitsamer womöglich auch noch, interessierter und was sonst noch alles.

Weite was bei mir das Interesse an Elektronik geweckt hat. Nicht meine soziale Herkunft. Nicht irgendein beschissenes Internat. Nein, die 1968 Olympiade war es. Was hat denn Elektronik mit der 1968er Olympiade zu tun, wirst Du fragen?

Nun das ist leicht zu beantworten, denn als 1958 geborener war ich 1968 10 Jahre alt. Und habe darüber nachgedacht wie das überhaupt gehen kann. Eine Olympiade, von Tokio ausgestrahlt, ohne eine sichtbare Verbindung zu unserem Fernseher konnte ich dieses Ereignis in Deutschland sehen. Oder wie ist es möglich, das ich meinen Veter derals Musiker tätig war, im Ferndehen sehen konnte, obwohl er gar nicht zuhause war, hab doch oft genug gesehen wie er wegfuhr. Dennoch konnte ich ihn in so mancher Fersehsendung spielen sehen. Das wollte ich schon genauer wissen. Dass da kleien Männsche in diesem komischen Apparat sind die wie Schauspieler agieren und all das vorgaukeln, wes ich da sehen kann, konnte nict sein, dazu ist der Kasten zu klein, wie sollen da die vielen Männchen samt aller Requisiten rein passen. Es muss da eine andere Funktionsweise geben, aber welche? Volkshochschullehrgänge waren mir da zu oberflächlich, zwar für die Praxis durchaus geeignet um in der Lage zu sein, Baugruppen aufzubauen. Aber um deren Funktionsweise wirklich zu verstehen, führte für mich kein Weg am Studium der Eletronik vorbei.

Zitat von Moorhuhn

Mag sein, dass da auch Eltern ganz anders in diesen Prozess involviert sind, leider ist es erwiesen, dass Bildungsgrad, soziale und ökonomische Voraussetzungen im Elternhaus ganz entscheidende Faktoren für das Lernverhalten von Kindern sind.



Das ist wohl eher ein Kriterium. Gebildete Eltern können ihren Kindern auch bessere Unterstützung geben.

Zitat von Moorhuhn

Aus diesen Kriterien heraus ergeben sich übrigens auch Bestrebungen von Eltern, den Hausunterricht wieder zu kultivieren, aber das ist ein anderes Thema.



Und hierzu braucht es bessere Unterstützung der finanzschaschwachen. Eine Bildung halt unabhängig vom Geldbeutel der Eltern.


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#6

RE: Es war schon immer etwas teurer…

in Schule und Bildung 20.11.2018 14:16
von Anthea | 12.399 Beiträge

Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #4
Liebe Anthea, ich kann durchaus verstehen, wenn Eltern die best mögliche Förderung ihres Nachwuchses bekommen wollen. Dieser Wunsch ist mE durchaus legitim.
Aber das möchten doch ganz sicher auch die Eltern der Kinder, die nicht den finanziellen Hintergrund haben, wie die der wohlhabenderen Gesellschaftsschichten, können das aber in Ermangelung der nötigen finanziellen Mittel nicht leisten.

Werden denn auf diese Weise nicht auch die bereits vorhandenen gesellschaftlichen Strukturen zementiert?
Die Elite bliebe unter Ihresgleichen und die "Nichtelite" ebenso... Chancengleichheit geht anders. Wenn ich daran denke, welches Potential auf diese Weise unentdeckt oder schlecht gefördert bleibt, kommt mir das kalte Grausen, genauso, wenn ich sehe, welche Betonköpfe nur durch den Zufall der Geburt in ein besseres Elternhaus ohne irgendwelche Erfolgsaussichten gefördert werden.


Natürlich möchten das auch andere, die sich das nicht leisten können. Aber das ist nun einmal - und auch leider - so, dass nun einmal Geld die Welt regiert. "Haste nix, biste nix", das wussten schon unsere Altvorderen.

Natürlich werden gesellschaftliche Strukturen zementiert, wie du es fragst. Aber es war auch schon immer so, dass die Menschen nun einmal unterschiedlich sind - und das eben auch in ihrer "Grundstruktur". Das heißt, dass es zwar Chancen geben sollte, aber, auch so diese genutzt werden/würden, es nicht erfolgreich sein würde.
Es ist eigentlich so wie mit dem Beispiel der Peter Leiter. Diese können auch nicht alle hochsteigen, dann fallen sie....
Deshalb hat das Sprichwort "Schuster bleib bei deinen Leisten" durchgängig Bestand.

Was du von den "Betonköpfen" aus reichem Hause schreibst, das sehe ich genau so. Und vielfach melden Elteren ihren Nachwuchs direkt in einem teuren Internat an, da wird die Intelligenz auch etwas durch großzügige Spenden gefördert... Möglicherweise.

Woran unser System der "normalen Schulen" leidet, das ist zweifellos der Lehrermangel. Der dann eine gezielte, spezielle Beobachtung und Förderung der Schüler_innen auf dem Gebiet, dass diesen erkennbar liegt, nicht wirklich zulässt.

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#7

RE: Es war schon immer etwas teurer…

in Schule und Bildung 20.11.2018 16:51
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

"Ja logisch, die Reichen sind per se motivierter, arbeitsamer womöglich auch noch, interessierter und was sonst noch alles." (denker_1)

In diesem Fall meinte ich weniger den materiellen, mehr den geistigen Vorlauf, den Kinder aus bildungsstarken Familien mitbringen.
Ich schreibe hier auch von Durchschnittserfahrungen, aus anderen Quellen bedienen sich Statistiken ja auch nicht. Und es gibt natürlich neben den Internaten noch viele andere Möglichkeiten, Interesse und Motivation zum Lernen auszubilden. War halt hier das Thema.


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#8

RE: Es war schon immer etwas teurer…

in Schule und Bildung 20.11.2018 18:22
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Also brauchen wir Bildung unabhängig vom Geldbeutel der Eltern, damit auch die Kinder bildungsferner Elternhäuser ihren Kindern wirklich gleiche Chancen gewähren können und ein Fernsehprogramm, das nicht wie bisher nur noch mehr veblödet je öfter man den Kasten einschaltet! An den Menschen liegt es nämlich nicht. Die können nichts für die soziale Kaste in die sie hineingeboren werden! Aus der sie aus eigener Kraft nicht hinauskommen. Was so beabsichtigt ist, wie in Indien mit seinem Kastensystem.


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#9

RE: Es war schon immer etwas teurer…

in Schule und Bildung 20.11.2018 18:54
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Zitat von denker_1 im Beitrag #8
Also brauchen wir Bildung unabhängig vom Geldbeutel der Eltern, damit auch die Kinder bildungsferner Elternhäuser ihren Kindern wirklich gleiche Chancen gewähren können und ein Fernsehprogramm, das nicht wie bisher nur noch mehr veblödet je öfter man den Kasten einschaltet! An den Menschen liegt es nämlich nicht. Die können nichts für die soziale Kaste in die sie hineingeboren werden! Aus der sie aus eigener Kraft nicht hinauskommen. Was so beabsichtigt ist, wie in Indien mit seinem Kastensystem.




Ja klar. Nichts anderes wollte ich im letzten Abschnitts meines Posts weiter oben ausdrücken.
Durch das staatliche Schulsystem wird Bildung unabhängig vom Geldbeutel der Eltern ja auch grundsätzlich garantiert, allerdings ändert das nichts an der Vorbildwirkung des Elternhauses. Dies wiederrum speist sich nicht nur aus der Qualität der Fernsehprogramme. Da kommen ganz andere Kriterien ins Spiel- Zukunftsvisionen, Prioritäten im Lebensalltag oder eben vorgelebtes Interesse an mehr als nur an der Befriedung von Grundbedürfnissen.


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#10

RE: Es war schon immer etwas teurer…

in Schule und Bildung 20.11.2018 19:58
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Nachtrag:

Die Qualität der Fernsehprogramme kann man vielleicht nicht beeinflussen, wohl aber die Kritikfähigkeit ihrer Benutzer. Womit wir wieder bei der Vorbildwirkung von Eltern sind.
Jede Familie, unabhängig vom sozialen Status ist medial gleichgestellt, insofern liegt es vorerst in ihrer Verantwortung, welchen Stellenwert das Fernsehen im Familienleben hat.
Und ja, Medienkompetenz ist auch ein elementares Lernziel in der Schule, allerdings auch eine Sisiphusarbeit, weil bei vielen Kindern das Bewusstsein in Bezug auf Medienkonsum gar nicht vorhanden ist.
Dies kann die Schule aber nur ganz bedingt steuern.


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#11

RE: Es war schon immer etwas teurer…

in Schule und Bildung 21.11.2018 10:04
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Wenn da auch den Eltern Verantwortung zukommt, sind aber Ganztagsschulen auch der falsche Weg, da übt ja die Schule dann den maßgeblichen Einfluss aus. Extrembeispiel Südkorea, wo die Kinder im militärischen Drill zum Lernen gezwungen werden. Dann aber den Eltern die Verantwortung zuzuschieben ist mehr als zynisch. Ich habe zwar keine eigenen Kinder, aber ich weiß von Existenz der Deutschen Ganztagsschulen. Was haben dann die Eltern noch groß zu sagen? Und dann kriegen wir solche Nazis, die die Flüchtlinge für die soziale Verelendung verantwortlich machen. Nichts hat da die Ganztagsschule gebracht, gar nix!

Das gleich gilt fürt das BGE da gibt es noch viel zu viele GegenerWeil der Geldadel sich dagegen sperrt und die arbietenden Angst vor dem Verlust ihres privilegierten Status haben, obwohl die, so sie wirklich arbeiten, nichts verlieren, eher gewinnen, wenn keiner mehr für Dumpinglohn zu arbeiten bereit ist und dann auch deren Jobs besser bezahlt werden.

Das Bildungsergebnis ist seit den Neunziger mehr als dürftig, wenn ich mir die Anzahl der AfD Wähler und der CDU/CSU Wähler da so anschaue, obwohl die soziale Verelenfung mehr und mehr überall sichtbar wird.

Ich meine aber mit Bildung wirklich unterm Strich ganz effektiv MATERIELL gleiche Cahncen unabhängig vom Geldbeutel.

Dazu gehört auch die Berücksichtigung aller Lerntypen. Nicht nur der Schnellerner, die im Unterricht gut aufpassen, die Hausaufgaben vernchlässigen und trotzdem mit Sehr gut abschließen. Ich will dass auch die eine Chance haben, denen es nicht so leicht fällt. Ich zum Beispiel brauche bei ALLEM was ich neu lerne anschauliche Beispiele. Wie beim Lernen einer Fremdsprache die similierten Situationen in denen ich mich in dieser Fremdsprache verständigen muss. Würde ich Jura lernen, brauchte ich praktische Fälle, die ich wie der fertige Rechtanwalt zu bearbeiten habe, unter Anleitung des Lehrers zunächst. Nur das auswendig lernen des abstrakten trockenen Gesetzestextes wäre da entschieden zu wenig. Ich bin halt so ein visueller Lerntyp. Abstrakt wird das nix. Leider ist auch das Internet voll von so abstrakt gehaltenen Dokus zu Computersoftware, Programmbibliotheken u.a.

Und richtige Fachbücher oder mit Beispielen versehen Dokus dieser Programmbibliotheken kosten Unsummen Geld, Nichts für Rentner oder Geringverdiener!


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#12

RE: Es war schon immer etwas teurer…

in Schule und Bildung 22.11.2018 16:08
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #6


Natürlich möchten das auch andere, die sich das nicht leisten können. Aber das ist nun einmal - und auch leider - so, dass nun einmal Geld die Welt regiert. "Haste nix, biste nix", das wussten schon unsere Altvorderen.

Natürlich werden gesellschaftliche Strukturen zementiert, wie du es fragst. Aber es war auch schon immer so, dass die Menschen nun einmal unterschiedlich sind - und das eben auch in ihrer "Grundstruktur". Das heißt, dass es zwar Chancen geben sollte, aber, auch so diese genutzt werden/würden, es nicht erfolgreich sein würde.
Es ist eigentlich so wie mit dem Beispiel der Peter Leiter. Diese können auch nicht alle hochsteigen, dann fallen sie....
Deshalb hat das Sprichwort "Schuster bleib bei deinen Leisten" durchgängig Bestand.

Was du von den "Betonköpfen" aus reichem Hause schreibst, das sehe ich genau so. Und vielfach melden Elteren ihren Nachwuchs direkt in einem teuren Internat an, da wird die Intelligenz auch etwas durch großzügige Spenden gefördert... Möglicherweise.

Woran unser System der "normalen Schulen" leidet, das ist zweifellos der Lehrermangel. Der dann eine gezielte, spezielle Beobachtung und Förderung der Schüler_innen auf dem Gebiet, dass diesen erkennbar liegt, nicht wirklich zulässt.

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Mit diesem deinen Argumentationsstrang kann ich nicht viel anfangen. Im Grunde hört es (überzeichnet) sich so an: bist du in eine reiche Familie reingeboren, so sollst du studieren und eine Firma managen - bist du in eine arme Familie reingeboren, so sollst du Straßenkehrer werden.
Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass du das auch wirklich so meinst.
In der Regel sind Kinder durch die Erziehung ihrer Eltern vorbelastet - im Positiven wie auch im Negativen - ehe sie in die Schule kommen. Doch müssen Kinder aufgrund dieser Vorbelastung in der gleichen sozialen "Kaste", Schicht,... verbleiben?
Und ist etwas gut, schlecht,... weil "es immer schon so war"? War das Wissen der Altvorderen denn immer richtig? Letzteres ist für mich kein Argument, das ich gelten lasse. Andernfalls hat die Kirche doch mit der Inquisition Recht gehabt, da die Erde dann wohl eine Scheibe ist.


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#13

RE: Es war schon immer etwas teurer…

in Schule und Bildung 22.11.2018 16:51
von Anthea | 12.399 Beiträge

[

Zitat
quote="kuschelgorilla"|p23418]Mit diesem deinen Argumentationsstrang kann ich nicht viel anfangen. Im Grunde hört es (überzeichnet) sich so an: bist du in eine reiche Familie reingeboren, so sollst du studieren und eine Firma managen - bist du in eine arme Familie reingeboren, so sollst du Straßenkehrer werden.



Lies doch einfach noch einmal genau, was ich schrieb. Von "soll" war nie die Rede, lediglich von "ist nun einmal so". Es wird wohl kaum so sein, dass Eltern, die sich finanziell eine gute Schulbildung leisten können, der Meinung sind, dass doch das Beste für ihr Kind der "Straßenkehrer" sein würde. Auch mal überzeichnet gesagt. Sondern sie werden erst einmal alles versuchen, ihr Kind auf eine andere berufliche Ebene zu bringen.
Eine arme Familie hat diese Möglichkeiten nicht. Jedoch die Bildungschancen sind ja nicht wirklich anders, so das Kind auf eine "Normalschule" geht.

Zitat
Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass du das auch wirklich so meinst.



Ich wiederhole: Von "soll" ist keine Rede. Aber bekanntermaßen sind Kinder aus z.B. HartzIV-Milieu vorbelastet, sprich: haben es ungleich schwerer und rutschen selbst leicht dort hinein.

Zitat
In der Regel sind Kinder durch die Erziehung ihrer Eltern vorbelastet - im Positiven wie auch im Negativen - ehe sie in die Schule kommen. Doch müssen Kinder aufgrund dieser Vorbelastung in der gleichen sozialen "Kaste", Schicht,... verbleiben?



Natürlich prägt das Elternhaus. Und was Kinder untereinander daraus machen, wo Freundschaften entstehen, das ist eine andere Sache. Aber es wird es schwerer haben, sich durchzusetzen.

Zitat
Und ist etwas gut, schlecht,... weil "es immer schon so war"? War das Wissen der Altvorderen denn immer richtig? Letzteres ist für mich kein Argument, das ich gelten lasse. Andernfalls hat die Kirche doch mit der Inquisition Recht gehabt, da die Erde dann wohl eine Scheibe ist.



Auch hier behaupte ich nicht, dass alles richtig war. Aber es gibt nun einmal viele Dinge, die sich nicht geändert haben. Und dies auch nicht grundsätzlich werden.
Was schlägst du also vor, um die Unterschiede zwischen den einzelnen "Kasten" aufzuheben?
"Gleichmacherei" geht doch nicht, oder? Und wäre auch schrecklich. Es gibt nun einmal Abgrenzungen: Schlecht, gut, besser, am besten.

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#14

RE: Es war schon immer etwas teurer…

in Schule und Bildung 23.11.2018 07:14
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Kann man das wirklich nur zwischen Elite und Nicht-Elite teilen?

Was sind Nicht-Eliten?

Was ist beispielsweise mit dem Bildungsbürgertum ? Ist Bildung Klassen gebunden?




Fakt ist nur eine klassische Bildung kostet Geld, so viel Geld, das Viele, bis hinein zu den Mittelschichten, nicht mehr ausgeben können. Für klassische Bildung kann man im weitesten Sinne austauschen durch "Erziehung", Ausbildung usw.


es gibt immer ein a🐻|Plüsch ist liebe|🐻🐻🐻 an die Macht|🐻🐻🐻 aller Wälder und Wiesen vereinigt euch|es gibt immer ein a🐻|
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#15

RE: Es war schon immer etwas teurer…

in Schule und Bildung 23.11.2018 09:08
von Anthea | 12.399 Beiträge

Zitat von Teddybär im Beitrag #14
Kann man das wirklich nur zwischen Elite und Nicht-Elite teilen?

Was sind Nicht-Eliten?

Was ist beispielsweise mit dem Bildungsbürgertum ? Ist Bildung Klassen gebunden?




Fakt ist nur eine klassische Bildung kostet Geld, so viel Geld, das Viele, bis hinein zu den Mittelschichten, nicht mehr ausgeben können. Für klassische Bildung kann man im weitesten Sinne austauschen durch "Erziehung", Ausbildung usw.


Lieber Teddybär,

ich möchte da ganz fein unterscheiden zwischen Bildungselite und Geldelite. Die Bildungselite kann durchaus aus "kleinen Verhältnissen" hervorkommen, so die Anlagen, die Motivation, der Fleiß etc. des Einzelnen dies bewerkstelligt haben. Die "Geldelite" - oder der "Geldadel" zeichnet sich nicht zwangsläufig durch "Bildung" aus, schaut man sich so einige Figuren aus der "Kaste" an.

Ich glaube, dass oft auch Bildung mit Wissen verwechselt wird. So zählt für mich ein mit Wissen (zum Nachplappern) ausgestatteter Schüler nicht zwangsläufig in die Kategorie, dass man sagen kann: Der ist gebildet. Nein, er weiß eine ganze Menge, er hat gewissermaßen einen "Fachidiotismus" in sich hineingestopft. Aber sein "Tellerrand" ist überschaubar. Er ist wissensmäßig gut aufgestellt, aber "gebildet"? Darunter stelle ich mir Feinsinnigeres und Nuancierteres vor.

---


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zuletzt bearbeitet 23.11.2018 09:09 | nach oben springen



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