Es geht um den Konflikt zw. Armenien und Aserbaidschan.

https://www.tagesschau.de/ausland/bergka...aempfe-107.html

Oder ist der Krieg schon ausgebrochen. Beide Länder haben den Kriegszustand erklärt, auch wenn es keine direkte Kriegserklärung an das feindliche Land gegeben hat. Aber direkte Kriegserklärungen dürfte es seit dem 2. WK nicht mehr gegeben haben. (Hat aber die Anzahl der Kriege keineswegs verringert. Im Gegenteil...)

Es kann auch zu einem Krieg zw. Russland (auf der Seite Armeniens) und der Türkei (auf der Seite Aserbaidschans) ausarten, im Extremfall noch schlimmer, wenn Erdogan nur so darauf wartet, dass eine russische Granate in der TR einschlägt und er den NATO-Bündnisfall ausruft.

Für Russland ist es bereits der dritte Konflikt an dessen Peripherie nach Ukraine und Weißrussland. Mich würde nicht wundern, wenn Putin den USA vorwirft, selber dahinter zu stecken und die TR anstachelt, diesen Konflikt aufleben zu lassen. Ein weiterer, eingefrorener Konflikt ist zudem in Georgien, wo sich mit Südossetien und Abchasien 2 Regionen de facto abgespalten haben. Anerkannt sind sie nur von Russland, von denen sie auch wirtschaftlich stark abhängig sind. Auch hier ist weitere Konflikt-Gefahr. Und wenn es Erdogan einfällt, Islamisten nach Tschetschenien einzuschleusen, kann ein weiterer Konflikt, den Russland mühsam unter Kontrolle gebracht hat, wieder aufflammen.

Für Putin habe ich zwar keine großen Sympathien, aber es fällt auf, wie Russland von Konflikten umzingelt wird.

Wäre der Vorwurf denn sooooo leicht von der Hand zu weisen???

Ich schmeiß jetzt einfach mal ein paar Beiträge zum Thema hier rein.
Ein alternativer Gedanke zur "Umzingelung" Russlands durch die USA
Ist das ggf. ein Stellvertreter-Krieg um die Vormacht dorten - und zwar zwischen Russland und der Türkei???

Zitat

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„In diesem lokalen Konflikt spielt ein zweites Element eine wichtige Rolle: Der neo-osmanische Ehrgeiz von Erdoğan, der die ethnisch-kulturelle Affinität zwischen Türken und Aseris ausnutzt, um seinen geopolitischen Einfluss weiter auszubauen. Es wäre schön, dazu die Stimme Europas zu hören. Ich befürchte jedoch, dass auch diesmal Zurückhaltung herrschen wird: Wer auf dem alten Kontinent will schon für Berg-Karabach sterben? Niemand wollte 1939 für Danzig sterben, von Stepanakert heute ganz zu schweigen. ... Wir Armenier sind allein. Derzeit ist die einzige Macht, die sich wirklich gegen die Türkei stellt, Russland, und so hoffen wir zwar mit dem Herzen auf Hilfe aus Brüssel, wissen aber mit dem Kopf, dass wir maximal mit der Hilfe Putins rechnen können.“

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Quelle: Antonia Arslan (la stampa)
https://www.lastampa.it/topnews/lettere-...tato-1.39360571

Zitat

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Armeniens Ministerpräsident Nikol Paschinjan warf der Türkei vor, an den Gefechten direkt beteiligt zu sein. "Es gibt 150 hochrangige türkische Offiziere, die die Militäroperationen Aserbaidschans leiten", sagte Paschinjan am Samstagabend in einer Ansprache an sein Volk. "Das Ausmaß der Offensive ist beispiellos."

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Quelle: tagesschauseite
https://www.tagesschau.de/ausland/bergka...aempfe-113.html

Angesichts des von der Türkei noch immer geleugneten Genozids an den Armeniern wird das eine höchst brisante Angelegenheit.

Man könnte fast denken, Erdogan will bei den Armeniern vollenden, was Atatürk begonnen hat. Russland sollte die GEfahr schon erkennen. Denn eingeschleuste Islamisten würden nicht nur in Bergkarabach für Eroberungen sorgen. Warum auch nicht Armenien selber. Als nächstes muss auch das christliche Georgien sich vorsehen. Dann hätte man den Südkaukasus eingesackt. Und den russischen Nordkauskasus würde man auch aufmischen, wenn man in Tschetschenien Islamisten einschleust, die wieder für Unruhe sorgen werden.

Und die USA? Die würde die TR sogar gewähren lassen, solange es Russland schadet. Denn auch für die USA sind Islamisten nützliche Idioten, wenn sie deren Zweck erfüllen. Überhaupt sind die USA Großmeister für die Verwendung übelster Verbrecher als nützliche Idioten.

Inzwischen ist Krieg in Europa. Doch drohen weitere Konflikte?

Erdogan droht mit Krieg gegen Griechenland.

https://www.tagesschau.de/ausland/europa...uerkei-117.html

Krieg zw. 2 NATO-Ländern, für Russland dürfte das kaum besser laufen. Dabei frage ich mich, warum die Türkei überhaupt noch in der NATO ist, vielleicht nur, um weitere Mitgliedschaften zu blockieren (SE, FI)...?
Angeblich hat das mit Wahlkampf zu tun, denn Erdogan will wieder gewählt werden. Aber muss diesmal ein Krieg deswegen her? Immerhin hat die TR mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen.

Auch die Reglungen nach dem Brexit sind immer noch nicht ausgestanden.

https://web.de/magazine/politik/grossbri...rechen-37017170

Kann das zu Konflikten in Nordirland führen?

Und der Balkan ist und bleibt eine Region mit viel politischem Zündstoff.

https://www.tagesschau.de/ausland/europa...balkan-103.html

Neben der EU engagieren sich Russland und China stark für diese Region. Ein chinesisches Projekt ist aktuell die Eisenbahn-Schnellfahrstrecke Belgrad - Budapest, derzeit fertig zw. Belgrad und Novi Sad mit bis zu 200km/h, für dortige Verhältnisse sehr schnell.

Gerade Hofreiter hat eine 180°-Wendung gemacht wie kaum ein Grüner. Er geht sogar so weit, Scholz als Kanzler anzuzweifeln. Ich glaube aber vielmehr, Hofreiter nimmt dem Kabinett Scholz übel, dass er keinen Ministerposten bekommen hat. (Er war während der Koalitionsverhandlungen zeitweise als Verkehrsminister gehandelt worden, doch dieses ging dann doch an die FDP.) Als die Familienministerin Fischer wegen der Urlaubsaffaire zurückgetreten war, war darauf Hofreiter erneut als Nachfolger vorgeschlagen, aber dann doch nicht genommen worden. Das dürfte Hofreiters Zorn auf Scholz verstärkt haben.

Hofreiter ist für mich der typische Idealist: Bricht sein Ideal zusammen (Putin sorgte dafür), drehen sich solche Leute wie er aus Wut darüber ins Gegenextrem. Gerade bei den Grünen gibt es solche Idealisten. Umso besser dass Hofreiter kein Ministerium bekommen hat.

Zur Kriegsgefahr: Ich lese derzeit ein Buch über die Geschichte des Mittelmeers*. So manche Parallelen zu heute sind durchaus zu erkennen. So der erste Punische Krieg, ein Krieg letztlich zw. dem Römischen Reich und Karthago. Er brach ähnlich wie der Erste Weltkrieg eher unerwartet los. Aber es gab davor mehrere kleinere Konflikte, die im Einzelnen lösbar gewesen wären, doch dann ist das Ganze zu einem Flächenbrand gekippt.
Eine ähnliche Situation haben wir jetzt: Neben den Konflikten in und nahe Europa köchelt es weiterhin im Kaschmir (Indien vs. Pakistan), generell im Nahen Osten (Iran gegen Israel, aber auch gegen Saudi-Arabien; IS immer noch aktiv) und im Fernen Osten, hier auch die USA einbezogen, dort China gegen Taiwan und weitere ungelöste Konflikte mit Japan sowie Nordkorea vs. Südkorea plus USA.


*Hierzu eröffne ich einen eigenen Thread.

Zitat von Anthea im Beitrag #6

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Es scheint sowieso teilweise eine allgemeine "Kriegslust" zu herrschen.

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Besser konntest du die Putinversteher, die sich ja nicht entblöden, bei uns mit Autokorsos für Putin zu werben (und nebenbei ukrainische Flüchtlinge zu verstören), nicht charakterisieren.