Zitat von Mecki im Beitrag #1
Daß Corona durchaus auch eine philosophische Komponente hat, zeigt nachfolgender schöner Kommentar:
"Schön" im Sinne von Rhetorik und Struktur der Darstellung- da gehe ich mit. Eine "schöne" Fleißarbeit für den Professor.
Inhaltlich gesehen erachte ich die Denkstruktur als eine von vielen dieser Zeit- Allgemeinplätze, Totschlagargumente und das ewig grüßende Murmeltier. Kann sein, dass das Thema nicht mehr hergibt, deshalb könnte man es getrost auch lassen..
Mich stört schon, dass der Autor die Definition von Wirtschaft ausschließlich auf "Kosten" reduziert und damit dem Problem von vornherin die Komplexität entzieht. Philosophie geht anders.
"Verglichen mit dem Verlust an Menschenleben, der im weiteren Verlauf der Pandemie im schlimmsten Fall allein in Deutschland droht, sind auch erhebliche wirtschaftliche Schäden nicht exzessiv. "
Hätte nur noch der Hinweis auf staatliche Corona- Hilfen gefehlt.
Wirtschaft wird von Menschen gemacht, die aufgrund von Arbeits- und Kontaktverbot über einen längeren Zeitraum erhebliche psychische und soziale Defizite erleiden. Von den Schutzbefohlenen dieser Kurz- und Gar nicht - Arbeiter will ich erst gar nicht reden.
Philosophisch und soziologisch gesehen haben wir schon lange den Verlust von Menschenleben zu beklagen, weil reine körperliche Abwesenheit von Viren nicht gleichzusetzen ist mit lebenswerter Gesundheit. Da gehört ein bisschen mehr dazu und wie exzessiv die Kollateralschäden von Corona sind, mahnen nicht nur Querdenker an.
Isolation, Einsamkeit, Gewalt, Denunziation und Existenzangst/verlust, das sind Diagnosen, die unser Leben bestimmen und bestimmen werden. Die wenigsten haben Angst vor Corona, es wird ihnen nur täglich diese Angst in imaginären, diffus bewerteten Zahlen gemacht.
Zumutbares und vermeidbares Risiko sind gute Stichworte. Ich behaupte mal, dass diese unsägliche staatliche Bevormundung zumindest seit Dezember einfach unangemessen und willkürlich ist!
Jeder kennt die Risiken, kennt sich selbst und seine gesundheitliche Verfassung. Soll heißen, er/sie kann selbst entscheiden, ob er sich mit seinem Nachbarn trifft, zum Friseur geht oder ein Rockkonzert besucht.
Und nein, Zahlen von überfüllten Intensivstationen, Krematorien und Todesopfern berühren mich erst mal nicht, weil sie kaum differenziert beschrieben wurden/werden und es mittlerweile genug relativierende Erhebungen gibt. Kann sein, dass das auch ein Stück weit zynisch ist, aber realistisch.
Allerorten wird die Impfung in den Himmel gehoben, schlägt man sich die Köpfe ein, weil Land A besser aufgestellt ist als Land B. Derweil überlegen Mütter in Afrika, womit sie ihre Kinder vor dem Hungertod bewahren können. Das wäre mal ein philosophisches Thema, nicht dieser vorgekaute Einheitsbrei mit ewig gleichem erhobenen Zeigefinger.