#1

Nichts oder Etwas - und Grenzen

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 06.07.2018 14:23
von Anthea | 12.400 Beiträge

Ich möchte einfach mal ein paar Betrachtunghen von "Vordenkern" in den Raum stellen.

"Was man die Grenzen der Dinge nennt, fängt da an, wo die Dinge aufhören und hört da auf, wo die Dinge anfangen."
Dschuang Dsi, Das wahre Buch vom südlichen Blütenland

"Denn wohl entwickelt sich der Mensch mit Freiheit, aber er schafft sich doch nicht aus nichts, sondern hat seine Aufgabe in seiner Konkretion, die zugleich das Gebiet und die Grenze seines Lebens ist. Insofern ist es gleich wahr, dass jeder Mensch das Allgemein-Menschliche repräsentiert und dass er eine Ausnahme ist. Indem der Ausnahmemensch das versteht, versöhnt er sich wieder mit dem Dasein."
Sören Kierkegaard, Kierkegaard - Philosophische Schriften

Alles Nichts, oder? Denn gibt es eigentlich "Nichts", denn dadurch, dass man es "Nichts" nennt, ihm einen Namen gibt, macht man es ja zu "Etwas", oder? Meine Betrachtungen. ;-)

Bei Kierkegaard habe ich schon immer so meine Schwierigkeiten, ihn zu verstehen. Da drifte ich immer irgendwie zu sehr ab und "verfranse" mich in den Interpretationen.

Einfach ein Thread für "brainstorming". Thematisch, aber "grenzenlos". ;-)

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#2

Existenzialismus

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 06.07.2018 16:26
von Findus (gelöscht)
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Kierkegaard geht es als Existiezialist um persönliche Erfahrungen. Vor allem Erfahrungen des Glaubens. Letztlich um den Sprung in den Glauben, der die Grenzen des rationalen empirischen Denkens überschreitet.


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#3

RE: Existenzialismus

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 06.07.2018 16:46
von Anthea | 12.400 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #2
Kierkegaard geht es als Existiezialist um persönliche Erfahrungen. Vor allem Erfahrungen des Glaubens. Letztlich um den Sprung in den Glauben, der die Grenzen des rationalen empirischen Denkens überschreitet.


Im Grunde genommen ist ein jeglicher Glaube immer das Fundament. Das kann nun ein "tönernes" oder "festes" Fundeament sein. Auch ein Atheist ist gläubig. Auch wenn er im Grunde das "Nichts" propagiert, wenn es um die Existenz Gottes geht, so ist doch die Grundlage seinesr "Anti-Theismus" Etwas, nämlich der Theismus. Ohne diesen wäre er ja gar kein Anti.
Die atheistische Gottesvorstellung resultiert aus der Existenzbehauptung des Theisten, die als nicht begründbar abgelehnt wird.

Nichtexistenz lässt sich nun einmal nicht beweisen. Braucht man ja auch nicht, so lange es keinen Beweis für Gott gibt. Und es gibt auch keinen zwingenden Grund, eine Existenz annehmen zu müssen.
Überall orientieren wir uns am Realen, am Greifbaren. Nur bei Gott nicht...
Wenn wir allem Unbewiesenen eine Existenz(berechtigung) zuschreiben würden, dann würde dies das Welbild sprengen, weil dann einfach alles existieren würde...

Gott ist eine rein subjektive Erfahrung. So liegt dann die Vermutung, der Verdacht nahe, dass es sich um einen "Geist" handelt, entsprungen eher den sehenden! Herzen als den Hirnen.

Das hört sich alles recht unterkühlt an, Ratio geprägt. Sind aber nur metaphysische Betrachtungen
Dann tatsächlich glaube ich an Gott (zweifelnd zwar) - und eben auch wieder alle Vernunft.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#4

Gott – ganz oder gar nicht oder ein bisschen?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 17.07.2018 11:35
von Anthea | 12.400 Beiträge

Glauben ist eine Entscheidung des Herzens und nicht – unbedingt – der Ratio. Was macht den Menschen u.a. aus? Verstand, der ihn befähigt, vernünftige Schlüsse zu ziehen, Instinkt und auch Emotionalität. Kann man diese erlernen?

Ich erinnere mich an eine Sendung, wo Precht sich mit Sloterdijk unterhielt und dieser das Beispiel einer Frau brachte, die zu ihrem ihren Unverstand anprangernden Mann sagte, dass sie ja gerne verstehen wolle, aber aufgrund seiner hohen Ansprüche dieser einfach nicht verstehen wolle…

Dass ich erkenne, was die Welt, im Innersten zusammen hält…

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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#5

RE: Gott – ganz oder gar nicht oder ein bisschen?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 17.07.2018 11:43
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Moin Anthea,

meine Firma meinte mal nach einem dekadenten "Manager Workshop" (was für ein albernes Konstrukt) die sogenannten "Core Beliefs" zu formulieren. Es war wirtschaftswissenschaftlich aufgeblähter Schwachsinn.

Als Rebell setzte ich mich an meinen Rechner und druckte meine "Core Beliefs" auf Firmenkosten in Farbe und auf DIN A3 aus.

"God Father, Son and the Holy Spirit".

Es waren nur 3 Grundsätze im Gegensatz zum dem dummen Geschwafel der Manager Mischpoke.

Ich heftete es demonstrativ an die Tür zu meinem Büro.

Was es danach für Ärger gab, möchte ich hier nicht ausbreiten. Nur soviel: Viel Feind viel Ehr ! Und der Betriebsrat hat mich um das Copyright gebeten. Ich sagte, es sei umsonst. Unsere Firma wurde danach sehr bunt.

Gruß aus dem alten Land !


Die Freiheit führt das Volk ! Eugène Delacroix


zuletzt bearbeitet 17.07.2018 11:47 | nach oben springen

#6

RE: Nichts oder Etwas - und Grenzen

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 28.06.2019 22:28
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Zitat von Anthea

Ich möchte einfach mal ein paar Betrachtunghen von "Vordenkern" in den Raum stellen.

"Was man die Grenzen der Dinge nennt, fängt da an, wo die Dinge aufhören und hört da auf, wo die Dinge anfangen."
Dschuang Dsi, Das wahre Buch vom südlichen Blütenland




Das klingt zwar ausgesprochen poetisch, aber was ist mit "Grenzen der Dinge" gemeint?

Auf jeden Fall ist unsere Existenz begrenzt und unser Wissen ist begrenzt. Diese Wissensgrenze können wir zwar erweitern aber der einzelne Mensch kann nur eine begrenzte Menge Wissen aufnehmen, in seinem Gehirn speichern. Deshalb gibt es ja Physiker, Chemiker, Informatiker, Elektroniker, weil der einzelne Mensch siech nur in eines, maximal 2 oder 3 Wissensgebiete vertiefen kann.

Zitat von Anthea

"Denn wohl entwickelt sich der Mensch mit Freiheit, aber er schafft sich doch nicht aus nichts, sondern hat seine Aufgabe in seiner Konkretion, die zugleich das Gebiet und die Grenze seines Lebens ist. Insofern ist es gleich wahr, dass jeder Mensch das Allgemein-Menschliche repräsentiert und dass er eine Ausnahme ist. Indem der Ausnahmemensch das versteht, versöhnt er sich wieder mit dem Dasein."



Jeder Mensch ist ein Individuum mit förderlichen und mit weniger förderlichen Eigenschaften für seine Existenz bzw. das Überleben der Menschheit. Ein Terrorist schadet mit seinem Tun dem Überleben der Menschheit, auch wenn er den Kreis der terrorisierten Menschen mit Ideologien begrenzt. (Hitler mit seiner Rassenideologie, ...) Der Mensch hat seine Aufgabe, entweder frei gewählt oder aufgrund wirtschaftlicher Zwänge. Ob er sich mit dieser Aufgabe mit seinem Dasein versöhnt, hängt wohl wiederum von der Freiwilligkeit der gewählten Aufgabe ab, aber nicht von der ethischen Richtigkeit dieser Aufgabe. So dürfte Hitler weitgehend mit sich im Reinen gewesen sein, er hat ja aus seine tiefsten Überzeugung gehandelt. Wenn auch zum Schaden von Millionen Menschen. Auch Jesus hat gemäß seiner tiefsten Überzeugung gehandelt.

Zitat von Anthea

Alles Nichts, oder? Denn gibt es eigentlich "Nichts", denn dadurch, dass man es "Nichts" nennt, ihm einen Namen gibt, macht man es ja zu "Etwas", oder?



Hier halte ich es als ostdeutscher lieber mit dem alten Marx. Der hat gesagt, alles ist Materie, also gerade nicht nichts, sondern etwas, eben Materie. Die Daseinsweise der Materie ist die Bewegung. Materie verändert sich. Sterne entstehen und vergehen wieder, unsere Existenz ist begrenzt, Materie kann umgewandelt werden in chemischen oder physikalischen Prozessen, ... Und dass nicht Nichts, sondern Materie uns umgibt, kann ich nachprüfen, wenn ich mich einer Hauswand nähere. Wäre dort nichts, könnte ich einfach hindurch gehen, die Wand wäre nur in meiner Einbildung da. Aber sie existiert als sehr dichte Materie, die ich nicht so einfach durchdringen kann. Wenn ich mir heftig auf die Lippen beiße, fühle ich Schmerz, also muss irgendeine Substanz da sein, die ein Signa an mein Gehirn leitet, das wiederum aus recht komplexer Materie besteht und das Signal als Schmerz interpretiert.

In Deiner Betrachtung aber ist das bloße Wort "Nichts" noch nicht "etwas" sondern nur eine Beschreibung dieses etwas oder eben nichts. SO ist auch das Wort "Materie" noch keine Materie sondern nur ein Begriff für das was uns alle umgibt. Irgendwie müssen wir uns ja über unsere Welt verständigen.


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#7

RE: Nichts oder Etwas - und Grenzen

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 29.06.2019 08:54
von Anthea | 12.400 Beiträge

Nichts steht für das noch nicht Seiende, ist aber unendlich wichtig. Denn ohne Nichts könnte keine Bewegung entstehen.

Kant sieht im Nichts einen leeren Begriff ohne Objekt. Vielleicht könnte man interpretieren, dass „Nichts“ eine Ruhe-/Vorstufe ist in Erwartung des Seins?

Die französische Sprache kennt hier feine Unterscheidungen und erläutert das Wort Nichts zwecks Verwendung folgendermaßen:

• Nichts (rien) ( = nichts) = Das, was nicht ist und nicht sein kann = Das Unmögliche.
• Nichtsein (néant) ( = Nichts) = Das, was nicht ist, aber sein kann = Das Mögliche.

Wobei mir dann der Werbespruch: „Nichts ist unmöglich“ in den Sinn kommt…

Oder aber auch Faust, wo er sagt:

„In deinem Nichts hoff ich das All zu finden“.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#8

RE: Nichts oder Etwas - und Grenzen

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 24.11.2019 10:35
von Findus | 2.515 Beiträge

Mal so ein Gedanke: Unser Universum soll aus purem Zufall aus dem Nichts entstanden sein.


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#9

RE: Nichts oder Etwas - und Grenzen

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 24.11.2019 10:59
von Anthea | 12.400 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #8
Mal so ein Gedanke: Unser Universum soll aus purem Zufall aus dem Nichts entstanden sein.



Wobei sich dann wieder Fragen ergeben. Zuerst einmal wieder: Was ist "Nichts"? Wie kann nicht Existierendes von einem zufälligen Ereignis betroffen sein? Oder so...
Alles Fragen, so man sich weiter hinein zu denken versucht, ganz "wuschig" machen können.

Ich hatte schon immer Probleme mit "grenzenlos" oder "Ewigkeit", z.B.
Aber es gibt nun einmal die Dinge jenseits unseres Fassungsvermögens.
Schön wäre eine Gewissheit, dass wir irgendwann einmal die Lösung erfahren würden....


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#10

RE: Nichts oder Etwas - und Grenzen

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 24.11.2019 11:10
von Findus | 2.515 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #9
Wobei sich dann wieder Fragen ergeben. Zuerst einmal wieder: Was ist "Nichts"? Wie kann nicht Existierendes von einem zufälligen Ereignis betroffen sein? Oder so...Alles Fragen, so man sich weiter hinein zu denken versucht, ganz "wuschig" machen können. Ich hatte schon immer Probleme mit "grenzenlos" oder "Ewigkeit", z.B. Aber es gibt nun einmal die Dinge jenseits unseres Fassungsvermögens. Schön wäre eine Gewissheit, dass wir irgendwann einmal die Lösung erfahren würden....


Physikalisch würde die Frage "Was ist das nichts" oder die Frage "Was ist denn außerhalb des Universums" keinen Sinn machen, da sie nicht überprüfbar sind. Ein Physiker kann das natürlich viel schöner erklären:


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#11

RE: Nichts oder Etwas - und Grenzen

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 24.11.2019 11:13
von Anthea | 12.400 Beiträge

Ein Physiker kann das natürlich besser erklären. Nur: Ich versteh dann nix....
Ich schwebe da lieber in "höheren Regionen".


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#12

RE: Nichts oder Etwas - und Grenzen

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 24.11.2019 11:25
von Findus | 2.515 Beiträge

Wenn du es hypothetisch magst, hätte die Physik auch da etwas parat.
Wie wäre es mit dem Leben im inneren eines Gravasternes? Das wäre wirklich hochspekulativ.


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#13

RE: Nichts oder Etwas - und Grenzen

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 24.11.2019 12:29
von Anthea | 12.400 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #12
Wenn du es hypothetisch magst, hätte die Physik auch da etwas parat.
Wie wäre es mit dem Leben im inneren eines Gravasternes? Das wäre wirklich hochspekulativ.


Ja, sicherlich interessant, Katerchen. Nur fürchte ich, dass ich da auch nicht die richtige Gesprächspartnerin mangels Wissen sein kann. Da sind andere besser aufgestellt. ;-)

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#14

Nichts oder Etwas - und Grenzen

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 03.03.2021 09:34
von Gysi (gelöscht)
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Das Nichts, das Etwas und das Alles - irgendwo liegt da der Hund (des 'Urgrundes') begraben! Das Nichts und das Alles (Unendlichkeit) haben eine Ähnlichkeit: In ihren Zuständen sind die Mathematik, sind die Verhältnisse (Relationen) aufgehoben!
Deswegen darf man ja nicht x durch null teilen. Weil dadurch alle Ableitungen daraus die Logik der Mathematik aushebeln.

Aber diese 'verbotene' Gleichung kann uns auch was sagen: Nämlich, dass das Nichts und das Alles und das Etwas möglicherweise eben doch in einem Verhältnis stehen!

Man sagt ja, dass aus nichts nichts entstehen kann. Aber wenn man die Unendlichkeit (diese quergelegte Acht) zu dem Nichts in ein Verhältnis setzt... dann kommt eben doch ein Etwas dabei raus! Oder ist es falsch, dem Nichts das Attribut der Unendlichkeit zu geben? Denn Nichts ist nichts. Keine Ahnung.

Aber die Vorstellung, dass man das Etwas (also zum Beispiel unser Universum) logisch aus dem Nichts ableiten könnte, hat schon was Faszinierendes! Oder?


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)
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#15

RE: Nichts oder Etwas - und Grenzen

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 03.03.2021 13:09
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Zitat von Anthea

Nichts steht für das noch nicht Seiende, ist aber unendlich wichtig. Denn ohne Nichts könnte keine Bewegung entstehen.



Dieses "Nichts" dessen Begriffsbedeutung müssen wir erst mal konkret definieren.

Ist es das nicht seiende, die Nichtexistenz von Materie oder was anderem. In welchem Zustand befinden wir uns wenn wir tot sind. Wir sind ja dann nach wie vor hier, sogar die Menschen die bei den Atombombenexplosionen in Hiroshima und Nagasaki völlig zerstrahlt wurden sind noch da. Weil deren Matereie die Atome aus denen diese Menschen mal bestanden haben, noch hier auf dieser Erde sind. Die fliegen jetzt um die Erde, die reisen auch jetzt in Corona Zeiten überall hin, die hält keine Grenzkontrolle mehr auf. Wo der Wind sie hin reägt da fliegen sie hin. Nur wir sehen da wo diese Menschen mal waren nichts. Außer natürlich der Umgebung wo diese Menschen zu Tode kamen.

Zitat von Anthea

Kant sieht im Nichts einen leeren Begriff ohne Objekt.



Mit dieser Definition stimme ich nicht überein. Nichts ist im philiosophischen Sinne die Abwesenheit von allem.

Zitat von Anthea

Vielleicht könnte man interpretieren, dass „Nichts“ eine Ruhe-/Vorstufe ist in Erwartung des Seins?



Noch eine Interpretation dieses Begriffes.

Zitat von Anthea

Die französische Sprache kennt hier feine Unterscheidungen und erläutert das Wort Nichts zwecks Verwendung folgendermaßen:

• Nichts (rien) ( = nichts) = Das, was nicht ist und nicht sein kann = Das Unmögliche.
• Nichtsein (néant) ( = Nichts) = Das, was nicht ist, aber sein kann = Das Mögliche.



Zitat von Anthea

Wobei mir dann der Werbespruch: „Nichts ist unmöglich“ in den Sinn kommt…



Abhängig davon wie wir nun "Nichts" definieren, ergeben sich aus diesem Werbespruch mehrer mögliche Interpretationen:

1). Alles ist möglich
2). "Nichts" kann es nicht geben.
3). Was nicht ist, kann noch werden

Zitat von Anthea

Oder aber auch Faust, wo er sagt:

„In deinem Nichts hoff ich das All zu finden“.



Was könnte hier dieses "Nichts" sein?

- der Raum ob leer oder nicht
- unsere Lebensumgebung
- Unsere Interpretation dieser Lebensumgebung
- ...

Zitat von Anthea

"Was man die Grenzen der Dinge nennt, fängt da an, wo die Dinge aufhören und hört da auf, wo die Dinge anfangen."



Könnte beides sein. Sowohl als auch.

Zitat von Anthea

Überall orientieren wir uns am Realen, am Greifbaren. Nur bei Gott nicht...
Wenn wir allem Unbewiesenen eine Existenz(berechtigung) zuschreiben würden, dann würde dies das Welbild sprengen, weil dann einfach alles existieren würde...



Sehr lange dachte ich auch so. Aber da Gott ja von Menschen geglaubt wird, gibt es ihn ja. Wenngleich auch nur im menschlichen Denken.

Zitat von Anthea

Gott ist eine rein subjektive Erfahrung. So liegt dann die Vermutung, der Verdacht nahe, dass es sich um einen "Geist" handelt, entsprungen eher den sehenden! Herzen als den Hirnen.



Entweder das, dann gibt es irgendeine schwer wahrzunehmende höhere Realität oder wir interpretieren besondere Zustände unseres Bewusstseins als besondern heilig und göttlich.

Zitat von Anthea

Das hört sich alles recht unterkühlt an, Ratio geprägt. Sind aber nur metaphysische Betrachtungen
Dann tatsächlich glaube ich an Gott (zweifelnd zwar) - und eben auch wieder alle Vernunft.



Weil du glauben willst.

Als Kind habe ich in der DDR hergestellte bestimmte Plastikteddys geliebt. Einen davon hatte mir eine meiner Tanten mal beim Besuch geschenkt. Unglücklicherweise hatte ich den aus meiner Hosentasche verloren und nicht wieder gefunden. Auch zu Gott beten hat nicht geholfen, den Teddy wiederzufinden.
Eines Tages hatte dann der Vater eines meiner Klassenkameraden erzählt, in seinem Garten wachse ein Taddybärbaum an dem genau diese Teddys wachsen die ich so liebte. Aber natürlich leider leider trägt der Baum gerade nicht. Nun ist je eingentich klar und war mir klar, dass an einem Baum keine Plastikteddys wachsen können, Plastik wächst nicht einfach so in der Natur und dann noch gerade so geformt, wie ich das gerade möchte.

Aber was half mir das, ich wollte an diesen Teddybärbaum glauben. Der gab mir Hoffnung, eines Tages so einen Teddy wiederzubekommen. Und mein Klassenkamerad hatte mir dann auch eines Tages einen Geschenkt. Jauuuuuuu!!!!!

Später, viel später schon längst erwachsen habe ich dann noch so einen gefunden. In der DDR war es schwierig so manchen Artikel zeitnah zu kaufen zu bekommen und das betraf auch diese Teddys. Wären die einfacher zu kaufen gewesen hätte ich mir von meinem Taschengeld einfach nach dem Verlust der ersteren einen anderen gekauft. Aber so einfach war das in der DDR leider nicht. Da muss ich grad an Flut- oder andere Naturkatastrophen denken. Da verlieren ja anderen Kinder dann auch ihr Spielzeug, auch ihr Lieblingsspielzeug. Echt traurig.


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