#46

RE: Ukraine - Waffen - Verteidigung

in Europa 08.02.2022 17:03
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #45
Der im Übrigen jetzt mehr Soldaten an den EU-Außengrenzen weiß, als noch vor wenigen Wochen. Ich denke, den Konflikt kann man also getrost ad acta legen. Wenn Putin eine Eskalation gewollt hätte, hätte er schon früher anders agieren müssen.


Moin !

Ein guter Feldherr massiert erst seine Angriffskräfte, bevor er angreift.

Uralte Regel: Das Verhältnis von Angreifern zu Verteidigern muss 3:1 sein. Dann klappt es.

LG


Imperare sibi maximum bellum est
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#47

RE: Ukraine - Waffen - Verteidigung

in Europa 08.02.2022 17:06
von Dr. Yes | 1.341 Beiträge

Das galt vielleicht im 30-jährigen Krieg.
Angesichts der eklatanten Luft- und See-Überlegenheit der Russen reicht auch weniger.


Sita usvi late in ista per canes
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#48

RE: Ukraine - Waffen - Verteidigung

in Europa 08.02.2022 17:12
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von Dr. Yes im Beitrag #47
Das galt vielleicht im 30-jährigen Krieg.
Angesichts der eklatanten Luft- und See-Überlegenheit der Russen reicht auch weniger.


Moin !

Ja, da gebe ich Dir Recht.

Die Regel gilt für Infantrie im Angriff und verschanzte Verteidiger.

Aber eine Atombombe stellt eh alle Regeln auf den Kopf.

Lieben Gruß !


Imperare sibi maximum bellum est
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#49

RE: Ukraine

in Europa 08.02.2022 22:55
von Atue (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #38
In Afghanistan könntest du mit einem neuen UN-geführten Einsatz etwas bewirken. In der Ukraine wird verbal mit den Säbeln gerasselt statt die Hohe Kunst der Diplomatie zu üben. Es ist doch wirklich bezeichnend, dass eigentlich nur Annalena Baerbock sich traut, den Weg der Diplomatie zu gehen. Am besten wäre es, es kommt ein ordentliches Handelsabkommen zwischen Russland und der Ukraine raus. Wer miteinander handelt führt keine Kriege.


Die Ukraine ist europäisches Kernland - und dazu eines, welches durchaus ähnlich wie Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Lettland, Estland, Litauen, Rumänien und Bulgarien den Weg in den Westen seit vielen Jahren sucht. Es geht um die Möglichkeit als Staat souverän zu entscheiden, mit welchen Partnern man ein Bündnis eingehen will. Die Anerkennung dieser Souveränität war vor einigen Jahren noch Politik Russlands - ist es aber heute nicht mehr. Die Ukraine drängt mehrheitlich gen Westen, in die NATO und in die EU. Es war nicht nur aber auch eine klare Rücksichtnahme auf die Interessen Russlands, dass bisher weder NATO noch die EU sich diesem Drängen geöffnet haben.

Die Situation in der Ukraine also mit Afghanistan, Irak oder anderen Konflikten auf der Weltbühne zu vergleichen, entspricht insofern nicht der Sachlage. Weder Afghanistan noch der Irak haben quasi um Aufnahme in westliche Strukturen gebeten - das Gegenteil war der Fall.


Ich glaube auch nicht, dass es Russland um ein Handelsabkommen geht. Russland möchte auf die politische Weltbühne zurück, wieder in der ersten Liga spielen. Dazu möchte es seinen Einflussbereich klar zurückgewinnen - so weit als möglich wieder in Richtung der Gebiete der alten UDSSR.

Eventuell wäre es denkbar, dass Russland einem Vertrag zustimmen könnte, der wenigstens folgende Punkte mit beinhaltet:

1) Internationale Anerkennung der Annexion der Krim
2) Dauerhafter Ausschluss, dass die Ukraine Mitglied in der NATO wird
3) Neutralitätsverpflichtung der Ukraine
4) Umfassende Minderheitsrechte für Russen in der Ukraine - bezogen auf die derzeit russischen Einflussgebiete eine weitgehende Souveränität, wenn auch ohne Recht, die Ukraine zu verlassen
5) Umfassende Abrüstungsinitiative in Europa was viele Waffengattungen angeht
6) Umfassende Handelsverträge beim Thema Gas und Rohstoffe versus Technologie und Zusammenarbeit bei der Transformation in Richtung Klimaneutralität - mit langfristigen Verpflichtungen des Westens auf Abnahme von Energie aus Russland - bei steigendem Anteil regenerativer Energien (die vom Westen gesponsort und mit Abnahmegarantien versehen werden) - hier braucht Russland eine Perspektive, auch um klar gegenüber China mittelfristig nicht den kürzeren zu ziehen.
7) Eine ausdrückliche Anerkennung russischer Souveränität und eine ausdrückliche Anerkennung des Westens der Grenzen von Russland (inkl. Krim) - ggf. mit einem Nicht-Angriffsaussage, sofern sich Russland an die Verträge hält....
8) Eine klare Aussage der NATO, sich nicht auf weitere Länder der ehemaligen UDSSR auszudehnen (aus Sicht der NATO machbar, weil nicht mehr all zu viele Länder wirklich von Interesse sind - Georgien, Weißrussland und am stärksten noch die Ukraine......aber in ein europäisches Gesamtkonstrukt kann man das akzeptieren......)
9) Eine Stärkung internationaler Formate, in denen Russland eine klare Rolle einnimmt - also so etwas wie ein Gesamteuropäisches Vertragswerk - ggf. auch mit einer Stärkung der Rolle Russlands in der UNO.


Ob der Westen bereit wäre, so etwas einzugehen......ist fraglich. Würde man es eingehen, könnte man im Gegenzug in den Verträgen klar vorsehen, unter welchen Voraussetzungen der Westen an welche Klauseln nicht mehr gebunden ist - also beispielsweise wenn Russland klar gegen einzelne Vertragsbestandteile verstößt.

Auch in Russland wird es eine Nach-Putin-Ära geben - könnte man Russland quasi umarmen, könnte es sein, dass das ein Ansatz sein könnte, der reizvoll ist.

Realistisch glaube ich eher, dass wir noch binnen der nächsten 8 Wochen klare Eskalation erleben werden, bis hin zu einem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine.



Anthea hat sich bedankt!
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#50

RE: Ukraine

in Europa 09.02.2022 13:40
von Anthea | 12.405 Beiträge

1961 schrieb der russische Dichter Jewgenie Jewtuschenko ein weltweit beachtetes Gedicht.

Meinst du, die Russen wollen Krieg?..
Meinst du, die Russen wollen Krieg?
Befrag die Stille, die da schwieg,
im weiten Feld, im Pappenheim,
befrag die Birken an dem Rain,
dort, wo er liegt in seinem Grab,
den russischen Soldaten frag!
Sein Sohn dir d'rauf die Antwort gibt:
Meinst du, die Russen woll'n,
meinst du, die Russen woll'n,
meinst du, die Russen wollen Krieg?

Nicht nur für's eig'ne Vaterland
fiel der Soldat im Weltenbrand –
nein, dass auf Erden jedermann
in Ruhe schlafen gehen kann.
Holt euch bei jenem Kämpfer Rat,
der siegend an die Elbe trat,
was tief in unsrem Herzen blieb:
Meinst du, die Russen woll'n,
meinst du, die Russen woll'n,
meinst du, die Russen wollen Krieg?

Der Kampf hat uns nicht schwach geseh'n,
doch nie mehr möge es gescheh'n,
dass Menschenblut, so rot und heiß,
der bitt'ren Erde wird zum Preis.
Frag Mütter, die seit damals grau,
befrag doch bitte meine Frau.
Die Antwort in der Frage liegt:
Meinst du, die Russen woll'n,
meinst du, die Russen woll'n,
meinst du, die Russen wollen Krieg?

Es weiß, wer schmiedet und wer webt,
es weiß, wer ackert und wer sät,
ein jedes Volk die Wahrheit sieht:
Meinst du, die Russen woll'n,
meinst du, die Russen woll'n,
meinst du, die Russen wollen Krieg?

In der Übersetzung von Siegfried Siemund


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


Urmel hat sich bedankt!
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#51

RE: Ukraine

in Europa 09.02.2022 14:13
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Moin !

Hatte dieser unwichtige Dichter das Turret Syndrom ?

Sein Geschreibsel klingt so.

Ich hoffe, es gab in den 60ern schon Medikamente zum "ruhig stellen".

LG


Auf jeden Fall gab es schon die Schreibweise des Tourette-Syndroms in dieser Form.

PS: Langsam sehe ich deine Zitiererei trotz mehrmaligen Hinweises als Provokation an. Ich habe keine Lust, andauernd löschen zu müssen wie hier wieder, wo du das Gedicht wiederholst.. Die ganze Diskussion wird unübersichtlich.
Das Gleiche gilt auch für den Bereich Musik, der nicht dazu angetan ist, für jedes Musikstück einen eigenen Thread zu eröffnen. Dafür gibt es Überbegriffe.


Imperare sibi maximum bellum est


zuletzt bearbeitet 09.02.2022 21:04 | nach oben springen

#52

RE: Ukraine

in Europa 09.02.2022 15:00
von Meridian | 2.860 Beiträge

Der Postillon schreibt, was man mit der Nordstream-2-Pipeline machen kann, wenn sie nicht in Betrieb genommen wird:

https://www.der-postillon.com/2022/02/nord-flutsch-2.html

Nun, die größte freitragende Halle der Welt hat ja auch nicht ihre ursprüngliche Bestimmung als Cargolifter-Werk für die Herstellung von Luftschiffen. Sie heiß nun Tropical Islands.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tropical_Islands

Warum also nicht auch eine Umnutzung von Gaspipelines...?


Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)
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#53

RE: Ukraine

in Europa 09.02.2022 19:33
von Findus | 2.520 Beiträge

Zitat von Atue im Beitrag #49
Zitat von Findus im Beitrag #38
In Afghanistan könntest du mit einem neuen UN-geführten Einsatz etwas bewirken. In der Ukraine wird verbal mit den Säbeln gerasselt statt die Hohe Kunst der Diplomatie zu üben. Es ist doch wirklich bezeichnend, dass eigentlich nur Annalena Baerbock sich traut, den Weg der Diplomatie zu gehen. Am besten wäre es, es kommt ein ordentliches Handelsabkommen zwischen Russland und der Ukraine raus. Wer miteinander handelt führt keine Kriege.


Die Ukraine ist europäisches Kernland


Na komm, bleib bitte bei der Weltkarte. Europa ja, doch eher peripher gelegen.
Zentral eher in dem Sinne, dass sich die drei Weltmächte USA, Russland und China stark für die Ukraine interessieren.


Die Situation in der Ukraine also mit Afghanistan, Irak oder anderen Konflikten auf der Weltbühne zu vergleichen, entspricht insofern nicht der Sachlage. Weder Afghanistan noch der Irak haben quasi um Aufnahme in westliche Strukturen gebeten - das Gegenteil war der Fall.
Natürlich hat Russland Interessen. Die USA unter Joe Biden jedoch nicht weniger. Stellt nicht gerade dieses geopolitische Spiel die Regeln auf den Kopf? Ich denke, diesem Gedanken folgend bist du, lieber Atue, zu deinem Fazit

Zitat von Atue im Beitrag #49
Eventuell wäre es denkbar, dass Russland einem Vertrag zustimmen könnte, der wenigstens folgende Punkte mit beinhaltet:

[...] 3) Neutralitätsverpflichtung der Ukraine



gekommen.

Ich muss zugeben, dass du mit deiner ersten Idee - mehr Europa und eine europäische Verteidigungspolitik Recht gehabt hast. Wir leben in Zeiten, in denen sich die Europäer aufeinander verlassen müssen. Weder im Osten noch auf der anderen Seite des großen Teiches kümmern europäische Interessen.


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#54

RE: Ukraine

in Europa 09.02.2022 23:32
von Atue (gelöscht)
avatar

Zitat von Findus im Beitrag #53
Na komm, bleib bitte bei der Weltkarte. Europa ja, doch eher peripher gelegen.


Dann schau dir mal eine Europakarte an.....so gesehen ist die Ukraine nicht peripherer als Frankreich und schon gar nicht als Portugal.....

Wo genau der geographische Mittelpunkt Europas liegt ist umstritten - allerdings ist schon mal ein Hinweis, dass Rachiw in der Ukraine zeitweise diesen Titel für sich in Anspruch nehmen konnte......(1887)
Heute "streiten" sich um diesen Titel Städte in Litauen oder auch in der Slowakei oder in Tschechien - in jedem Fall ist die Ukraine recht nah dran am Zentrum Europas......zumindest am geographischen.

Zitat von Findus im Beitrag #53
Die Situation in der Ukraine also mit Afghanistan, Irak oder anderen Konflikten auf der Weltbühne zu vergleichen, entspricht insofern nicht der Sachlage.


Gut, dass du das auch so siehst.

Zitat von Findus im Beitrag #53

Ich muss zugeben, dass du mit deiner ersten Idee - mehr Europa und eine europäische Verteidigungspolitik Recht gehabt hast. Wir leben in Zeiten, in denen sich die Europäer aufeinander verlassen müssen. Weder im Osten noch auf der anderen Seite des großen Teiches kümmern europäische Interessen.


Danke - ich schätze es so ein, dass faktisch eine europäische Verteidigungspolitik derzeit auch und gerade an der Haltung Deutschlands scheitert. Man kann keine entschlossene europäische Verteidigungspolitik auf der Maxime aufbauen, dass Deutschland sich aus Konflikten weitgehend raushält....

Wir brauchen keine Deutsche Armee, die europäische Interessen vertritt - aber ohne einen klaren deutschen Beitrag wird es nicht gehen.

Ich denke sogar, dass dies auch noch relativ gut zu den Interessen der USA passt - die haben gar kein so arg großes Interesse daran, immer und immer wieder für die Europäer die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Eine Stärkung der europäischen NATO-Komponente unter der Führung Deutschlands und Frankreich und eingebunden in eine klare westeuropäische Verteidigungsstrategie - das würde auch die USA (zumindest derzeit) akzeptieren.

Und Russland?

Tja - wenn man energisch genug entgegen tritt - gleichzeitig aber die Handelsbeziehungen verstärkt und eine aktive Friedenspolitik anstrebt - dann sollte auch da was gehen. Russland gehört langfristig eingebunden in eine europäische Sicherheitsarchitektur - auch dann, wenn es noch autokratisch unterwegs ist. Die rote Linie ist aber, wenn Russland übergriffig wird, muss man ihm klar entgegen treten.



zuletzt bearbeitet 09.02.2022 23:39 | nach oben springen

#55

RE: Ukraine

in Europa 10.02.2022 22:15
von Meridian | 2.860 Beiträge

Wenn das wirklich passieren würde, was der Postillon schreibt, dann würden manche anfangs hämisch grinsen, aber bald noch mehr Angst bekommen.

https://www.der-postillon.com/2022/02/no...a-russland.html

Denn bei einer so schnellen Eroberung würde Nordkorea auch ein paar tausend Atomwaffen samt Interkontinentalraketen erobern. Die USA müssen ihre Truppen auf Alaska und Kalifornien konzentrieren, während Kuba Florida angreift in die Südstaaten vorrückt und natürlich auch Atomwaffen erbeutet.

China ist mit seinen Olympischen Spielen und den Uiguren zu sehr beschäftigt, um darauf zu reagieren. Europa glotzt bloß blöde. Und Scholz schweigt.


Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)


zuletzt bearbeitet 10.02.2022 22:16 | nach oben springen

#56

RE: Ukraine

in Europa 11.02.2022 00:24
von Atue (gelöscht)
avatar

Die Geschichte geht aber weiter.....nachdem Südkorea gemerkt hat, dass Nordkorea seine Truppen braucht, um die weiten Ebenen Russlands zu besetzen, hat Südkorea die Gunst der Stunde genutzt, und Nordkorea erobert. Kim Jong-un schaute auf die Landkarte uns stellte fest, dass Ostrussland viel größer ist als Nordkorea, weshalb er zufrieden lächelte und den verdutzten Truppen Nordkoreas erklärte, welche Idioten doch die Südkoreaner wären.....ausgerechnet sich so ein armes Land wie Nordkorea ans Bein zu binden......

Richtig absurd wurde es aber in Europa - weil die NATO ein großes Manöver gestartet hatte, hat der Vatikan die Gunst der Stunde genutzt, und mit der Schweizer Garde erst Rom und dann ganz Italien für annektiert erklärt. Da niemand diesen Ausflug ernsthaft bemerkt hat, und die Annexionserklärung aufgrund eines Streiks der italienischen Post nicht zugestellt wurde, wurden Einspruchsfristen gegen die Annexion verpasst.

Berechtigterweise machte dann die Schweiz darauf aufmerksam, dass die Annexion nicht durch vatikanische Truppen, sondern durch Schweizer Truppen geschah, weshalb sie sich als die neuen Besitzer Italiens sahen, und die Gelegenheit nutzten, um endlich ihrer Schweizer Flotte einen Hafen zu spendieren.

Die EU erkannte sofort die Gunst der Stunde, und machte die Schweizer darauf aufmerksam, dass Italien klar Mitglieder der EU sei, und nun damit auch die Schweiz Bestandteil der EU wäre. Beim Antrittsbesuch in Bern brachte Macron gleich einige Truppen mit, was seinen Forderungen klar Nachdruck verlieh.

Das Vermögen der schweizer Banken wurde eingezogen - was einen Streit um den EU-Haushalt beilegte, weil dieser auf Jahrzehnte ohne eigene Beiträge der Mitgliedsstaaten finanziert war. Erstaunlich daran war, dass niemand wirklich dagegen protestierte, weil zur Finanzierung lediglich die schwarzen Gelder der Banken genutzt wurden......wobei auffällig war, wie viele Großverdiener in den folgenden Wochen merkwürdig verschnupft wirkten......



Meridian hat sich bedankt!
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#57

RE: Ukraine

in Europa 11.02.2022 10:48
von Anthea | 12.405 Beiträge

Steter Tropfen höhlt den Stein. Das zeigt sich auch an der quasi vererbten Angst vor "dem Russen".
Nichts ist passiert. Im Gegenteil hat wohl Putin versichert, nicht einmarschieren zu wollen.
Also gilt: Die wollen nur spielen. Auf eigenem Territorium, allerdings in Grenznähe zu anderen (was sie durchaus dürfen). Da greifen dann wieder bei den anderen die russlandfeindlichen Einflüsterungen auf Basis Angst, die drob in Panik verfallen.

Uli Gellermann schrieb ironisch betrachtend in seiner Rationalgalerie:

"Die alltägliche Corona-Meldung könnte sich als regierender Angstfaktor abnutzen. Das lässt Politprofis wie Olaf Scholz nicht ruhen, er will eine „Verletzung europäischer Grenzen“ nicht hinnehmen. Zwar gibt es zur Zeit keine wirklichen Grenzverletzer, aber der Pawlowsche Medien-Konsument weiß schon, um wen es geht: Um den Russen. Der wird in deutschen Medien geradezu angebettelt, er möge doch endlich mal die Grenze zur Ukraine verletzen. Bitte! Schließlich hat die TAGESSCHAU, das ultimative Organ der Vorkriegszeit, berichtet: „Die NATO-Staaten bereiten sich auf einen möglichen Einmarsch Russlands in die Ukraine vor.“ Das machen die Russen jetzt seit Monaten: Den Einmarsch in die Ukraine vorbereiten. Nicht wirklich, aber in den deutschen Medien."

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#58

Die "Biermänner"

in Europa 12.02.2022 10:10
von Anthea | 12.405 Beiträge

Im Nachgang zu meinem vorigen Beitrag, wo ich Uli Gellermann aus einem seiner Artikel zitierte, hier wieder neu
einen meiner Meinung nach hervorragenden Kommentar aus seiner Rationalgalerie. Hier zeigt sich wie leicht es ist, durch bekannte Namen schlichten Nichtdenkern ein Bild zu vermitteln, das nicht der Realität entspricht. Nach dem Motto: Wenn der/die das sagt, dann muss das ja stimmen.
Dazu wohl zutreffend: Selberessen macht fett und Eigenrecherche macht schlau. Und: Es ist nicht alles Gold, was glänzt und nicht alles, was laut klappert, der böse Russe.


"Seit Monaten brüllt ein orchestrierter Medien-Apparat: „Die Russen marschieren bald in die Ukraine ein!“ Der US-Außenminister Blinken, einer der Dirigenten des Kriegschorals, weiß es ganz genau: «Wir befinden uns in einem Zeitfenster, in dem ein Einmarsch zu jedem Zeitpunkt beginnen könnte und um es ganz deutlich zu machen: Das schliesst die Zeit der Olympischen Spiele mit ein“. Doch während die Russen demonstrativ weiter im eigenen Land bleiben, sendet NATO-Deutschland 350 zusätzliche Soldaten nach Litauen in Richtung Russland. Die USA hat sogar 1700 Mann nach Polen verlegt. Und die dänische Regierungschefin will eine stärkere US-Präsenz in ihrem Land.

Einkreisung Russlands

Die Einkreisung Russlands wäre nur vergleichbar mit der Stationierung russischer Truppen in Kanada oder Mexiko, unweit der US-amerikanischen Grenze. Nach wie vor denkt die Ukraine laut über eine Mitgliedschaft in der EU und der NATO nach. Wer bei Verstand ist, der sieht in dieser Einkreisung Russlands zumindest ein Bedrohung der russischen Souveränität. Nicht bei Verstand ist der CSU-Parteitagsbarde Wolf Biermann, der gemeinsam mit anderen Intellektuellen wie dem früheren Bundestagspräsidenten Norbert Lammert (CDU) einen Appell loslässt, der den „sofortigen und bedingungslosen Abzug der russischen Truppen von den Grenzen der Ukraine“ fordert.

Russen nicht unter dem Kommando der Biermänner

Solche Propaganda-Angriffe auf Russland spielen ein gefährliches rhetorisches Spiel: Denn natürlich lassen sich die Russen von niemandem diktieren, wo sie in ihrem eigenen Land ihre eigenen Soldaten stationieren. Und doch wird eine gewissenlose Medienlandschaft die Forderung von Biermann und Konsorten ernst nehmen und bald verkünden, dass die bösen Russen ihre Truppen immer noch nicht dem Kommando der Biermänner unterstellt haben.

17 Prozent der ukrainischen Bevölkerung sind Russen

Mehr als 17 Prozent der ukrainischen Bevölkerung sind Russen. Sie sind der lebende Beweis dafür, dass die Ukraine einst Mitglied der sowjetischen Völkerfamilie war. Fast alle Ukrainer können russisch sprechen. Erst mit einem Regierungsdekret mussten die ukrainischen Medien dazu gezwungen werden, sich vom Russischen auf das Ukrainische umzustellen: Bis zu diesem Zeitpunkt folgten die Medien einfach den Sprachgewohnheiten ihrer Konsumenten.

US-Flüssig-Gas

Wer, wie die meisten deutschen Medien, verschweigt, dass die USA die Lieferung von Gas aus Russland kippen will, um das eigene, teure Flüssig-Gas zu verkaufen und auch deshalb den Konflikt um die Ukraine schüren, der macht sich zum Komplizen einer aggressiven Politik gegen ein nachbarschaftliches Verhältnis zu Russland.

Unterzeichner für Irak-Krieg

Unterzeichner des Biermann-Appells wie die Seriendarstellerin Caroline Peters müssen die Hintergründe des Ukraine-Konfliktes nicht unbedingt kennen. Da mögen blaue Augen als Entschuldigung reichen. Aber Unterzeichner wie der polnische Journalist Adam Michnik sind nicht blauäugig, sondern schlicht ideologische Handlanger der USA. Michnik hatte sich schon 2003 zum Befürworter des Irak-Kriegs erklärt. Dass sich ein Regisseur wie Oskar Roehler an der Seite solcher Kriegs-Freunde wie Michnik einfindet, ist dann nur noch peinlich.

Bevölkerung klüger als ein Kriegs-Bündnis

In einer aktuellen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Ipsos sprach sich die Mehrheit der Befragten dafür aus, die deutsche Regierung möge sich aus dem Ukraine-Konflikt raushalten. Nur 15 Prozent der Bundesbürger sagten Ja zu deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine. Offenkundig ist die Bevölkerung klüger als ein flüchtiges Bündnis zur Kriegs-Agitation." Rationalgalerie


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#59

RE: Die "Biermänner"

in Europa 12.02.2022 12:18
von Meridian | 2.860 Beiträge

Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Immer mehr Länder fordern ihre Landsleute auf, die Ukraine zu verlassen. Es werde im Kriegsfall keine Evakuierungsaktionen geben.

Vielleicht greift Russland tatsächlich an, aber aus dem oben genannten Grund, weil es sich eingekreist fühlt nach dem Motto "Gegenangriff ist die beste Verteidigung". Das gilt auch häufig bei Schachspiel, das die Russen ganz gut können. Dazu kommt aus der Geschichte, dass RU nie Kolonien hatte, sondern ihre Einflussgebiete meist im eigenen Mutterland hatte (deshalb auch die riesige Größe).

Sollte RU die Einverleibung der Ukraine (und vielleicht auch Weißrusslands) innerhalb weniger Tage gelingen, dann wäre das eine Machtdemonstration nicht nur gegenüber der NATO, sondern auch gegenüber China und anderen Ländern mit Aggressionen gegen RU. Zwar ist das Verhältnis mit China gut, aber es sollte CN dennoch davon abhalten, an Expansionen in das rohstoffreiche Sibirien überhaupt nur zu denken.

Vielleicht dienen die vielen Panzer um die Ukraine nur als Ablenkung für eine neue Art von Invasion. Es kursieren russische Videos mit Animationen militärischer Operationen, die man vielleicht als Wunschdenken abtun kann.

https://www.youtube.com/watch?v=7FwDMzIbZrg

https://www.youtube.com/watch?v=EHviFIezV6o

Aber wenn aber nur 10% davon in die Tat umgesetzt werden kann... Russlands Militär hat Erfahrung mit dem Transport von schwerstem Gerät auf speziellen LKWs, z.B. auch atomare Interkontinentalraketen. Und ganze Batterien von Raketen sind auch russische "Spezialität". Nicht umsonst gab es schon im 2. Wk den Begriff "Stalinorgel". Vielleicht sind schon mitten in der Ukraine zweckentfremdete LKWs und andere zivil aussehende Fahrzeuge unterwegs, die jegliche militärische Infrastruktur blitzschnell zerstören, und die Panzer marschieren danach nahezu kampflos ein.

Dann wäre aber Lukaschenkos Warnung an die NATO, man wäre innerhalb weniger Tage am Ärmelkanal (sollte die NATO angreifen), nicht nur irgend ein Mannesgehabe.


Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)
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#60

RE: Die "Biermänner"

in Europa 12.02.2022 15:17
von Meridian | 2.860 Beiträge

Nachtrag: Selbst die Ukraine warnt vor Panikmache.

https://www.tagesspiegel.de/politik/russ...a/28063312.html

Und die betrifft es doch am meisten.

Ein Artikel in der Süddeutschen fängt an, tiefere Gründe für die panischen Meldungen aus den USA zu beschreiben, leider hinter einer Bezahlschranke. Es deutet sich an, dass Putin vielleicht gezwungen wird, anzugreifen, weil auch er unter Druck stehe. Vielleicht wollen genau das die USA. Dafür opfern sie die Ukraine. Aber den Rest von Europa haben sie hinter sich. Und können ihr teures Frackinggas verkaufen.

Nur dann lohnen sich die erneuerbaren Energien erst recht. Doch vielleicht provozieren die USA dann einen Konflikt mit China, damit CN an Europa keine Solarmodule und auch keine Seltene Erden liefert (stattdessen an Russland, Afrika und Südamerika). Das wäre ein echter Rückschlag, und Habeck kann da noch so viele Förderprogramme für die Energiewende ins Rollen bringen, wenn es an PV-Modulen sowie für die eigene Herstellung an nötigen Rohstoffen mangelt. Bis dann eine Produktionslinie in Europa aufgebaut ist, vergehen mind. 5 Jahre, in denen man viel teures Frackinggas kauft. Zudem können die USA Europa mit Rohstoffknappheit erpressen, wenn es an Loyalität mangelt (z.B. 2% Militärausgaben, warum nicht gleich 5%?). Zwangsweise müssen wir dann weiterhin auf Kohle setzen, vielleicht sogar wieder auf heimische Steinkohle. Gleichzeitig werden Umweltgruppen wie FFF und andere immer rabiater. In Berlin werden seit Wochen immer wieder die Stadtautobahnen blockiert.

Tja, uns erwartet ein turbulentes Jahrzehnt! Es könnte sogar um das Bestehen der Menschheit gehen.


Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)


zuletzt bearbeitet 12.02.2022 15:21 | nach oben springen


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