#31

RE: Groko - da capo?

in Deutschland 02.12.2017 17:02
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #30
Zitat von Anthea im Beitrag #29
„Der heimliche SPD-Vorsitzende Steinmeier muss mit dem nicht ganz so guten SPD-Vorsitzenden Schulz reden, wie eine GroKo möglich ist.“


Durch die Medien geistert eine Kampagne #NoGroKo.


Dazu habe ich gestern noch einen Sprecher der Jusos gehört.
Der Richtung: "Nein heißt nein". Ist ja - eigentlich - auch so.
Möglicherweise erinnert sich Schulz gerade an den Film: Sag niemals nie. ;-)))

Oder, was mir gerade einfällt zu "ja" und "nein"

Was ist der Unterschied zwischen einem Diplomaten und einer Dame?

Wenn ein Diplomat ja sagt, meint er vielleicht
wenn er vielleicht sagt, meint er nein
und wenn er nein sagt, dann ist er kein Diplomat.

Wenn eine Dame nein sagt, dann meint sie vielleicht
wenn sie vielleicht sagt, meint sie ja
und wenn sie ja sagt, dann ist sie keine Dame.

Ein bisschen Lästerliches muss sein.

---


Ist das, was das Herz glaubt, nicht genau so wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran
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#32

RE: Groko - da capo?

in Deutschland 02.12.2017 17:51
von sagittarius (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #24
Zitat von Till im Beitrag #23
Es sind auch Teile der sog. Mitte, die Abstiegsängste haben.


Trotzdem zeigen sich andere Menschen in gleicher Lebenslage (wenig begütert bzw. Mitte mit Abstiegsangst) resilient gegenüber dem Werben der Populisten... Was macht den Unterschied aus?
Und warum scheint die harmonische GroKo andererseits bestimmte Trends zum Populismus überhaupt erst zu wecken?

Die Gemengelage ist sicher kompliziert.Einige Wähler rechter Parteienhaben haben sicher rein nationalistische Gründe für ihre Wahlentscheidungen,unabhängig von ihrer sozialen Lage.Dennoch bin ich überzeugt,dass die Mehrheit der Sympathisanten
rechter Parteien eine solche prinzipielle Einstellung nicht teilen sondern aus vermeintlichen Mangel an Alternativen ihre Stimme so vergeben.Die Sozialdemokraten als frühere Vertreter ihrer Interessen scheiden angesichts ihrer praktizierten Politik aus.Die Grünen,hervorgegangen aus einer links-ökologischen Bewegung,haben sich grundlegend neu orientiert,so dass sie auch keine Alternative sind.Man muss sehen,dass die überall propagierte Globalisierung,angeblich ein Segen für die Menschheit,außer wenigen Gewinnern nur Verlierer hinterlässt.Das halte ich für den Hauptgrund für das Entstehen nationalistischer Parteien,die mit dem Versprechen, zuerst kommt das eigene Volk,Kasse machen.
Um ein konkretes Beispiel zu nennen,der Brexit.Die Mehrheit der Briten hat so entschieden,weil der Zustrom ausländischer Arbeitnehmer aus Osteuropa zu einer wachsenden Konkurrenz um Arbeitsplätze und Wohnraum führt.Die in Europa regierenden Parteien nehmen diese berechtigten Ängste nicht wahr sondern vertreten durch ihre Politik die Meinung,dass nicht nur Firmen international miteinander konkurrieren sondern auch das dies auch für Arbeitnehmer zu gelten hat.Das muss schief gehen und ruft nationalistische Tendenzen hervor.
Auch wenn die AfD das Wort nationalsozialistisch nicht für sich in Anspruch nimmt,die Gründe dafür dürften klar sein,so suggeriert sie doch den Inhalt dieser Vokabel in die Praxis umzusetzen,nämlich die Ausrichtung der Politik auf die eigene Nation.Schlußendlich,um auf das Thema GroKo zurück zu kommen,Wenn die relevanten Parteien in Deutschland nur die Interessen der Oberschicht vertreten,machen sie Platz für andere.


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#33

RE: Groko - da capo?

in Deutschland 02.12.2017 18:57
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #17
Beispiele aus den europäischen Nachbarländern:

Niederlande: Partij van de Arbeid - nach Regierung mit Ruttes marktliberaler VVD nur noch 6%.
Griechenland: PASOK nach Koalition mit der konservativen Neo-Democratia eine 5% - Partei.
Österreich: Nach GroKo das schwache Wahlergebnis von 2013 knapp gehalten.

Das linke Lager ist insgesamt mit den Niederlagen der Sozialdemokratie nicht gewachsen, eher im Gegenteil.

Andererseits Jeremy Corbyn in Großbritanien: Mit klarer Haltung ein sehr gutes Ergebnis Errungen und fast Premier geworden. Jeremy Corbyn zeigt, wie Sozialdemokratie sein könnte. Wer braucht da GroKo?

Seh ich nicht so. Corbyn konnte nur groß werden, weil Cameron und May sehr schwach sind. Merkle aber ist nicht schwach, immer noch nicht. Man muß endlich auch einmal anerkennen, daß, wenn der Stimmkuchen statt auf vier wie bisher auf sechs verteilt werden muß, jeder der vier Ehemaligen Stimmen lassen muß. Jedenfalls hat die bisherige Regierung die Mehrheit behalten. Wo da der Wille des vielbeschworenen Volkes zur Änderung sein soll, ist wirklich nicht ersichtlich. Der Wähler wählt nich Koalitionen, sondern Parteien, und diese müssen aus dem Wahlergebnis, wenn es denn, wie bis auf weiteres zu erwarten, keine absoluten Mehrheiten mehr gibt, regierungsfähige Koalitionen überhaupt erst bilden. Und dazu gehören immer mehrere. Was also läuft denn bitte heute so maßlos falsch?


"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)

Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.
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#34

RE: Groko - da capo?

in Deutschland 02.12.2017 19:36
von Findus (gelöscht)
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Zitat von Hamlets Gummibärchen im Beitrag #33
Corbyn konnte nur groß werden, weil Cameron und May sehr schwach sind.


Dann wäre es auch einem Kandidaten des Blair-Flügels gelungen, May oder Cameron zu schlagen.
Die Sache ist doch, die, dass die Jugend Corbyns (von seinen Kritikern als "traditionssozialistisch" bezeichneten) Positionen wie Senkung der Studiengebühren, Steuererhöhungen zu Gunsten des National Health Systems usw. glaubwürdiger fanden, als die Politik der Torys oder den Wankelmut der Liberaldemokraten.
Es sind Corbyns Positionen. Miliband und Co. hätten diese Positionen nicht eingenommen. Sie wären von der Jugend schlicht nicht gewählt worden. Mit Corbyn aber hat Labour sogar massiv Parteieintritte junger Menschen zu verzeichnen.


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