#1

Groko - da capo?

in Deutschland 27.11.2017 11:57
von Anthea | 12.405 Beiträge

Und bist du nicht willig..... dann stimmen wir einer Groko nicht zu. So die Position, die die SPD einnimmt. Mit so einer Art "Erpressungslizenz". Eigentlich dürfte es gar nicht so schwer sein, wenn CDU und SPD sich wieder offiziell zusammen schließen. Denn die letzten vier Jahre haben sie es ja auch gemacht und tun es "geschäftsführend" immer noch.

Vorstellungen/Forderungen der SPD, die sicherlich überlegenswert sind und wogegen sich die CDU (noch) sträubt. Einige Beispiele, die ich persönlich gut finde.

"Die SPD will ein weiteres Absinken des Rentenniveaus nicht hinnehmen und fordert staatliche Garantien, um dieses zunächst bis 2030 mindestens auf dem jetzigen Stand von etwa 48 Prozent zu stabilisieren.

Für die gesetzliche Krankenversicherung will die SPD die Beitragsparität von Arbeitnehmern und Arbeitgebern wiederherstellen. Das hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) noch vor der Wahl abgelehnt. Nach dem Willen der SPD soll es zudem eine Bürgerversicherung geben, in die auch Beamte und Selbstständige sowie Angestellte mit hohen Einkommen einbezogen werden." Quelle AFP

Wobei so einige Ideen wie Steuersenkungen oder Erhöhung des Spitzensteuersatzes mit der üblichen Vorgabe der Entlastung der Mittelschicht immer Augenwischereien sind, da oftmals eben nur "ein paar Euro" übrig bleiben. Geworben wird immer mit dem Gesamtpaket, was das kostet.

Nirgendwo jedoch las ich gute Vorschläge, sprich: To do-Liste hinsichtlich der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und Armut. Das wird ausgeblendet. Würde jedoch der SPD des Attribute "sozial" wegen gut zum neuen Gewand stehen. Oder wird das nur ein wenig "gewaschen"? Und dann "same procedure"

---


Ist das, was das Herz glaubt, nicht genau so wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran
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#2

RE: Groko - da capo?

in Deutschland 27.11.2017 20:15
von Findus (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #1
To do-Liste hinsichtlich der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und Armut. Das wird ausgeblendet.


Was würdest du den lesen wollen?

Zitat von Anthea im Beitrag #1

Und bist du nicht willig..... dann stimmen wir einer Groko nicht zu. So die Position, die die SPD einnimmt. Mit so einer Art "Erpressungslizenz". Eigentlich dürfte es gar nicht so schwer sein, wenn CDU und SPD sich wieder offiziell zusammen schließen.


Sollte man annehmen. Althusmann hat heute den Preis für eine GroKo hoch getrieben. Grundlage sei das CDU - Wahlprogramm. Sicherlich, die stärkste Partei kann normal solche Aussagen wählen, um den Preis für eine Koalition zu drücken. Da Merkel bereits einmal mit Jamaika gescheitert ist und die SPD auch nicht in eine GroKo muss, bewirkt so eine Aussage genau das Gegenteil.

Zitat
Vorstellungen/Forderungen der SPD, die sicherlich überlegenswert sind und wogegen sich die CDU (noch) sträubt. Einige Beispiele, die ich persönlich gut finde. "Die SPD will ein weiteres Absinken des Rentenniveaus nicht hinnehmen und fordert staatliche Garantien, um dieses zunächst bis 2030 mindestens auf dem jetzigen Stand von etwa 48 Prozent zu stabilisieren.Für die gesetzliche Krankenversicherung will die SPD die Beitragsparität von Arbeitnehmern und Arbeitgebern wiederherstellen. Das hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) noch vor der Wahl abgelehnt. Nach dem Willen der SPD soll es zudem eine Bürgerversicherung geben, in die auch Beamte und Selbstständige sowie Angestellte mit hohen Einkommen einbezogen werden."



Warum also nicht den Preis für solche sozialdemokratische Punkte hochschrauben als Bedingung für eine GroKo? Dann wäre die GroKo wenigstens vernünftig genutzt und die GroKo würde vielleicht ein klein wenig Sinn machen (abgesehen davon, dass sie eigentlich reine Reserveoptionen sein sollten).

Zitat

Quelle AFPWobei so einige Ideen wie Steuersenkungen oder Erhöhung des Spitzensteuersatzes mit der üblichen Vorgabe der Entlastung der Mittelschicht immer Augenwischereien sind, da oftmals eben nur "ein paar Euro" übrig bleiben.



Das sind Dinge, die nicht von einer GroKo erwartbar sind. Möglicherweise von Rot-rot-grün, aber auch dort sind die Politiker der Linkspartei in Regierungsverantwortung oft plötzlich sehr realpolitisch und das Feld "Utopien" fällt den Grünen zu.


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#3

RE: Groko - da capo?

in Deutschland 27.11.2017 22:09
von Anthea | 12.405 Beiträge

Na ja, lieber Findus, ich möchte das lesen, was ich schrieb: Dass nämlich diese Probleme in Angriff genommen werden sollen. Und zwar verstärkt. Und mit Lösungsvorschlägen.

Ich denke, dass über gewisse Dinge eigentlich gar nicht gestritten werden muss, weil sie ein Selbstverständnis sein sollten: Dass Menschen ein Leben führen, wo sie zufrieden und vielleicht sogar glücklich sein können. Dazu gehören nun einmal gewisse Rahmenbedingungen, die der Staat mit seiner Fürsorgepflicht erfüllen sollte.

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#4

RE: Groko - da capo?

in Deutschland 29.11.2017 13:04
von Anthea | 12.405 Beiträge

Gibst du mir, dann gibst du dir?
Da hat die CDU alias Frau Merkel wohl gemerkt, dass das "nicht so gut war", was Schmidt da so autark entschieden hatte.
Unmöglich Seehofer, der diese Entscheidung verteidigt, da es ja sowieso auch ohne die Stimmen Deutschlands dazu gekommen wäre...
Ist das ein Grund? Nein!

Umso unseriöser empfinde ich nunmehr die Versuche, die Wogen zu glätten. Indem jetzt andere Themen/Forderungen der SPD wahrscheinlich wohlwollend behandelt werden.
Als da z.B. wäre: Möglichkeit der Rückkehr von Halbzeit in Vollzeit!
Was soll das?
Die Möglichkeit war schon immer gegeben und war eine Absprache zwischen AG und AN.

'Aber offenbar wird hier vergessen, dass Arbeitgeber planen müssen. Und nicht Obacht geben müssen, wenn ein AN nach "raus aus de Kartoffeln, rein in de Kartoffeln" handelt.
Somit wird ein AG eine durch Entscheidung des Arbeitnehmers für reduzierte Arbeitszeiten diese vakante Halbtagsstelle anders besetzen müssen, u.U. durch Neueinstellung.
Und wie soll das gehen, wenn jetzt der/die AN plötzlich sich anders entscheidet? Soll dann der neue MA wieder entlassen werden?
Das sind in meinen Augen alles keine durchdachten Forderungen. Klingt nur gut für den Arbeitnehmer: Wir tun was für euch...

Genau so halte ich es für eine Farce, wenn um den Soli gestritten wird. Um dessen Beendigung, wobei diese eigentlich bei der Einführung klar zu sein schien - kurze Zeit wegen des Wiederaufbaus der NBL. Und dann ging die Zahlung desselben in eine "stete Übung" über. Und keiner weiß mehr, wofür diese Abgabe überhaupt verwendet wird. Für Schäubles "schwarze Null"?
Ich denke, das Gros der arbeitenden Bürger wäre damit einverstanden, diesen weiter zu entrichten.
Jedoch mit der Maßgabe, dass dieser ausschließlich für Bildungsmaßnahmen zu verwenden wäre. Wozu es dann einen jährlichen "Rapport" geben müsste.
Aber von solch einer Forderung habe ich noch nichts vernommen.


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#5

RE: Groko - da capo?

in Deutschland 29.11.2017 19:33
von Findus (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #3
die der Staat mit seiner Fürsorgepflicht erfüllen sollte.


Wo sieht du Probleme, Anthea? Es ist alles durch das Grundgesetz gut geregelt. Es gibt eine Regierung - wenn auch geschäftsführend und in irgendeiner Form wird sich eine neue Regierung finden. Steinmeier macht das gut.
Das kann GroKo heißen, kann aber eben so gut eine Minderheitsregierung sein. Meinetwegen kann auch die Linkspartei mit Merkel koalieren. So what?

Ach so, zum Fürsorgebegriff im Sinne der sozialpolitischen Fragen. Natürlich ist es wichtig, dass der Staat Risiken gut absichert. Zugleich aber muss er im gleichen Atemzug Menschen zur Hilfe zur Selbsthilfe befähigen. Der mündige Bürger soll sich schließlich sich gesellschaftlich engagieren und demokratisch einmischen.



zuletzt bearbeitet 29.11.2017 19:51 | nach oben springen

#6

RE: Groko - da capo?

in Deutschland 29.11.2017 20:10
von Anthea | 12.405 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #5
Zitat von Anthea im Beitrag #3
die der Staat mit seiner Fürsorgepflicht erfüllen sollte.


Wo sieht du Probleme, Anthea? Es ist alles durch das Grundgesetz gut geregelt. Es gibt eine Regierung - wenn auch geschäftsführend und in irgendeiner Form wird sich eine neue Regierung finden. Steinmeier macht das gut.
Das kann GroKo heißen, kann aber eben so gut eine Minderheitsregierung sein. Meinetwegen kann auch die Linkspartei mit Merkel koalieren. So what?

Ach so, zum Fürsorgebegriff im Sinne der sozialpolitischen Fragen. Natürlich ist es wichtig, dass der Staat Risiken gut absichert. Zugleich aber muss er im gleichen Atemzug Menschen zur Hilfe zur Selbsthilfe befähigen. Der mündige Bürger soll sich schließlich sich gesellschaftlich engagieren und demokratisch einmischen.



Man kann auch alles "so" oder "so" angehen.
Natürlich wird es zu irgendeiner Einigung resp. Regierungsbildung kommen.
Das ist jedoch nicht das Problem.
Sondern dass sich in eher "Kleinkram" verzettelt wird, wo dann verbal große Errungenschaften draus gemacht werden.
Und dass die wirklichen zu bearbeitenden Themen/Missstände dadurch ins Hintertreffen geraten.

PS: Habe ich mich vorhin verlesen? Hattest du nicht etwas von der Linkspartei geschrieben, die angeblich die Demokratie abschaffen will? So ähnlich, wo ich noch dachte, dass du die wohl mit der AfD verwechselt hattest?
Schätze mal, du hast das selbst gemerkt und deshalb geändert. Lach*

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#7

RE: Groko - da capo?

in Deutschland 29.11.2017 21:20
von Findus (gelöscht)
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Das war zwar nicht die These, sondern eher eine zum Verhältnis zur Sozialdemokratie, aber manch Eselei bemerkt man selbst

Natürlich ist etwas sozialpolitisch zu tun. Natürlich ist die Rentenfrage zu klären oder die Frage einer würdigen Absicherung von Arbeitslosen und kranken. Leider wird die GroKo ihrer Natur gemäß nur einen durchschnittlichen Kompromiss bedeuten...

Es geht mir aber auch um folgenden Zusammenhang: Gleichheit gibt es nur in Freiheit und Freiheit nur unter der Voraussetzung von Gleichheit. Oder etwas lebensweltliche ausgedrückt: Menschen sollen staatlich gut abgesichert sein, um freie und mündige Bürger sein zu können. Ein mündiger Bürger kann sich seine Freiheit nur erhalten, wenn er mit einer solidarischen staatlichen Absicherung sich die Freiheit schafft, in jeder Lebenslage teilhaben und mitreden zu können.


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#8

RE: Groko - da capo?

in Deutschland 29.11.2017 22:04
von Anthea | 12.405 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #7
Das war zwar nicht die These, sondern eher eine zum Verhältnis zur Sozialdemokratie, aber manch Eselei bemerkt man selbst

Natürlich ist etwas sozialpolitisch zu tun. Natürlich ist die Rentenfrage zu klären oder die Frage einer würdigen Absicherung von Arbeitslosen und kranken. Leider wird die GroKo ihrer Natur gemäß nur einen durchschnittlichen Kompromiss bedeuten...

Es geht mir aber auch um folgenden Zusammenhang: Gleichheit gibt es nur in Freiheit und Freiheit nur unter der Voraussetzung von Gleichheit. Oder etwas lebensweltliche ausgedrückt: Menschen sollen staatlich gut abgesichert sein, um freie und mündige Bürger sein zu können. Ein mündiger Bürger kann sich seine Freiheit nur erhalten, wenn er mit einer solidarischen staatlichen Absicherung sich die Freiheit schafft, in jeder Lebenslage teilhaben und mitreden zu können.


Nein, Freiheit hat mit Gleichheit nichts zu tun.
Auch Sisyphos in seinen Ketten war ein freier Mann. Aber das ist eine andere Geschichte und einer philosophischen Diskussion vorbehalten.
Was bitte sind denn für dich "mündige Bürger"? Du verwechselst diese vielleicht mit "erwachsenen Bürgern"? Ach, da gibt es eine Reihe von Unterschieden. Und die größte ist die Bildung. Des EQ und nicht zuletzt des IQ.
Frei sein bedeutet auch zu wissen, wofür man frei sein will.
Mit pekuniären Dingen hat das nichts zu tun. Nur oberflächlich betrachtet, die "Freiheit" zu besitzen, sich etwas leisten zu können.

Ich habe heute einen Bericht gelesen, da sträubten sich mir die Nackenhaare. Nicht, weil es derjenigen/denjenigen doch ach so schlecht erging, sondern weil einfach Forderungen gestellt wurden nach "Gleichheit". Die ganze Herumbarmerei strotzt nur so von einer Art, gegen die ich allergisch bin.
Z.B. setzen Leute Kinder in die Welt, ohne dass sie sich diese selbst leisten können. Und daraus werden dann auch die "Karrieristen" nach dem Motto: Ich werde HartzIVler. Die Gesellschaft, also die anderen, werden es schon richten.

http://www.huffingtonpost.de/michaela-ma..._18669612.html#

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zuletzt bearbeitet 29.11.2017 22:04 | nach oben springen

#9

RE: Groko - da capo?

in Deutschland 29.11.2017 22:30
von Findus (gelöscht)
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Oder doch kurz: Wer keine materielle Sicherheiten hat, wäre in Abhängigkeitsverhältnissen. Insofern ist Freiheit und Gleichheit (soziale Sicherheit) eben doch verbunden.
Ich antworte denke ich morgen genauer. Bin zu müde heute.



zuletzt bearbeitet 29.11.2017 22:34 | nach oben springen

#10

RE: Groko - da capo?

in Deutschland 30.11.2017 10:57
von sagittarius (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #7
Das war zwar nicht die These, sondern eher eine zum Verhältnis zur Sozialdemokratie, aber manch Eselei bemerkt man selbst

Natürlich ist etwas sozialpolitisch zu tun. Natürlich ist die Rentenfrage zu klären oder die Frage einer würdigen Absicherung von Arbeitslosen und kranken. Leider wird die GroKo ihrer Natur gemäß nur einen durchschnittlichen Kompromiss bedeuten...

Es geht mir aber auch um folgenden Zusammenhang: Gleichheit gibt es nur in Freiheit und Freiheit nur unter der Voraussetzung von Gleichheit. Oder etwas lebensweltliche ausgedrückt: Menschen sollen staatlich gut abgesichert sein, um freie und mündige Bürger sein zu können. Ein mündiger Bürger kann sich seine Freiheit nur erhalten, wenn er mit einer solidarischen staatlichen Absicherung sich die Freiheit schafft, in jeder Lebenslage teilhaben und mitreden zu können.

Gleichheit kann es eigentlich nur vor dem Gesetz geben denn die Menschen ansich sind nicht gleich sondern sehr verschieden voneinander.In einem stimme ich aber zu,Freiheit im umfassenden Sinn hat eine ökonomische Basis.Wer kein Geld hat ist unfrei,weil im höchsten Maße abhängig.Aber konkret gesehen ist die Mehrheit der Menschen unfrei,weil abhängig von Arbeitseinkommen.Damit besteht der Zwang sein Leben auf den Erwerb auszurichten.


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#11

RE: Groko - da capo?

in Deutschland 30.11.2017 11:06
von sagittarius (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #1
Und bist du nicht willig..... dann stimmen wir einer Groko nicht zu. So die Position, die die SPD einnimmt. Mit so einer Art "Erpressungslizenz". Eigentlich dürfte es gar nicht so schwer sein, wenn CDU und SPD sich wieder offiziell zusammen schließen. Denn die letzten vier Jahre haben sie es ja auch gemacht und tun es "geschäftsführend" immer noch.

So einfach ist Politik denn doch nicht.Weshalb sollte die SPD keine Forderungen stellen für eine GroKo?Schließlich sollte ihre Handschrift erkennbar sein.Die SPD hat jetzt die Chance in Koalitionsverhandlungen wieder sozialdemokratische Vorstellungen in die Politik einzubringen.Als Erpressung kann ich das nicht deuten.Ob sie es machen wird steht auf einem anderen Blatt.Viel erwarte ich in dieser Hinsicht von der aktuellen SPD-Führung allerdings nicht.


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#12

RE: Groko - da capo?

in Deutschland 30.11.2017 11:50
von Archimedes | 148 Beiträge

Als Erpressung kann ich Forderungen oder Wünsche oder Begehren auch nicht sehen. Denn die Union erhebt die doch auch.
Die SPD hat unter anderem ein riesiges Kommunikationsproblem. Die Agenda 2010 wird allein ihr angekreidet, wobei man nicht vergessen sollte, dass die 16 Jahre Kohlregierung und nichts tun in dem Sektor es unabwendbar gemacht hatten, etwas unternehmen zu müssen. Außerdem gab es zum Zeitpunkt der Gesetzgebung auch eine schwarz-gelbe Mehrheit im Bundesrat, die die Gesetze letztlich so geformt haben, wie sie sind. In den Jahren der GroKo hat die SPD ja einiges versucht und auch durchgebracht, weil Mutti ja gerne auch den Zeitgeist aufnimmt und herumspringt wie ein Känguruh wenn es sein muss. Aber der Wähler hat ein sehr selektives Gedächtnis.


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#13

RE: Groko - da capo?

in Deutschland 30.11.2017 12:47
von Anthea | 12.405 Beiträge

Zitat von sagittarius im Beitrag #11
Zitat von Anthea im Beitrag #1
Und bist du nicht willig..... dann stimmen wir einer Groko nicht zu. So die Position, die die SPD einnimmt. Mit so einer Art "Erpressungslizenz". Eigentlich dürfte es gar nicht so schwer sein, wenn CDU und SPD sich wieder offiziell zusammen schließen. Denn die letzten vier Jahre haben sie es ja auch gemacht und tun es "geschäftsführend" immer noch.

So einfach ist Politik denn doch nicht.Weshalb sollte die SPD keine Forderungen stellen für eine GroKo?Schließlich sollte ihre Handschrift erkennbar sein.Die SPD hat jetzt die Chance in Koalitionsverhandlungen wieder sozialdemokratische Vorstellungen in die Politik einzubringen.Als Erpressung kann ich das nicht deuten.Ob sie es machen wird steht auf einem anderen Blatt.Viel erwarte ich in dieser Hinsicht von der aktuellen SPD-Führung allerdings nicht.



Nein, einfach ist Politik sicherlich nicht.
Das Wort bezüglich der Erpressung schrieb ich in Anführungszeichen, was darauf hindeuten sollte, dass es in der Aussage etwas überzogen ist. Bewusst! Denn tatsächlich ist immer derjenige in einer besseren Position - in dem Falle die SPD - die als momentan noch mitregierende Koalitionspartei einen Vertrauensbruch konstatieren musste. Und zwar ausgelöst vom Koalitionspartner.
Und wenn Frau Merkel nach Art "Mein Name ist Häsin, ich wusste von nichts" sich wieder in dieser Art äußert, aber gleichzeitig natürlich wieder hinter Schmidt steht - kennt man ja - dann sind das aus meiner Sicht keine guten Voraussetzungen für eine zukünftige gute Partnerschaft auf vertrauensvoller Basis.

Natürlich hat die SPD jetzt wieder ihre Chance, sich besser aufzustellen, was ihr Programm anbelangt.
Ich sehe jedoch darin etwas zu viel "Kleinkram".

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Ist das, was das Herz glaubt, nicht genau so wahr wie das, was das Auge sieht? Khalil Gibran
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#14

RE: Groko - da capo?

in Deutschland 30.11.2017 12:49
von sagittarius (gelöscht)
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Ein Kommunikationsproblem bei der SPD kann ich nicht erkennen auch wenn unabweisbar die Agenda 2010 von der FDP (Lambsdorfpapier) lange vorher vorbereitet und auch von der CDU und den Grünen mit umgesetzt wurden.Dennoch wurden diese Repressionsgesetze gegen die Arbeitnehmerschaft von einer sozialdemokratischen Regierung verabschiedet.Die SPD verweist nur nicht auf die Mittäterschaft anderer Parteien weil sie jegliche Diskussion über dieses Thema vermeiden möchte.Sie möchte nichts daran ändern und versucht deshalb die Thematk tot zu schweigen.Solange die jetzige Parteiführung die SPD-Politik bestimmt wird sich daran auch nichts ändern.


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#15

RE: Groko - da capo?

in Deutschland 30.11.2017 12:53
von Anthea | 12.405 Beiträge

Zitat von sagittarius im Beitrag #10
Zitat von Findus im Beitrag #7
Das war zwar nicht die These, sondern eher eine zum Verhältnis zur Sozialdemokratie, aber manch Eselei bemerkt man selbst

Natürlich ist etwas sozialpolitisch zu tun. Natürlich ist die Rentenfrage zu klären oder die Frage einer würdigen Absicherung von Arbeitslosen und kranken. Leider wird die GroKo ihrer Natur gemäß nur einen durchschnittlichen Kompromiss bedeuten...

Es geht mir aber auch um folgenden Zusammenhang: Gleichheit gibt es nur in Freiheit und Freiheit nur unter der Voraussetzung von Gleichheit. Oder etwas lebensweltliche ausgedrückt: Menschen sollen staatlich gut abgesichert sein, um freie und mündige Bürger sein zu können. Ein mündiger Bürger kann sich seine Freiheit nur erhalten, wenn er mit einer solidarischen staatlichen Absicherung sich die Freiheit schafft, in jeder Lebenslage teilhaben und mitreden zu können.

Gleichheit kann es eigentlich nur vor dem Gesetz geben denn die Menschen ansich sind nicht gleich sondern sehr verschieden voneinander.In einem stimme ich aber zu,Freiheit im umfassenden Sinn hat eine ökonomische Basis.Wer kein Geld hat ist unfrei,weil im höchsten Maße abhängig.Aber konkret gesehen ist die Mehrheit der Menschen unfrei,weil abhängig von Arbeitseinkommen.Damit besteht der Zwang sein Leben auf den Erwerb auszurichten.


Mit dem von mir Markiertem gehe ich einig. Jedoch ist der Mensch keineswegs frei, wenn er keine finanzielle Not leiden muss. Dann ist er möglicherweise Gefangener bei seiner Jagd nach "Glücklichsein", das er dann durch den Erwerb vieler unnötiger Luxusdinge zu erwerben sucht. Somit unterliegt er Zwängen. Und diese bedeuten "Unfreiheit".

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