#1

Was Menschen Übles tun, das überlebt sie, Das Gute wird mit ihnen oft begraben.

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 13.02.2018 10:10
von Anthea | 12.406 Beiträge

Erkannte Shakespeare.

Es ist unkaputtbar, das, dem man seinen Namen gibt, nicht „etwas“ oder unverfänglich „ein“ sondern ganz gezielt es „DAS Böse nennt.

Der Philosoph und Autor Rudi Berner schreibt in seinem Werk „Zur Wahrheit“ über das Böse. Ein in meinen Augen recht interessanter Text. Deshalb so interessant, weil das „personifizierte Böse“ sich gerade an den Leitstellen der Macht, der Meinungsbildung, der Politik und auch der Religion umtut. Wie es den Anschein hat!

Ich glaube, es war Nostradamus, der schrieb, dass der Antichrist neugeboren würde aus den Reihen der Politik.

Auszüge aus dem Text von Rudi Berner:

<<Wenn ICH das Böse wäre, ICH würde nicht nur brachial und grausam Leben vernichten, das wäre MIR auf Dauer gesehen viel zu billig und äußerst unbefriedigend. ICH würde meine hässlichen Eigenschaften zum Einsatz bringen: die Verblendung, die Täuschung und die Hinterlist!

ICH würde MIR stets den Anschein des Guten geben, und aus dieser perfekten Täuschung heraus die Welt in Zwietracht, Hass, Krieg, Terror, Elend und Leid stürzen. ICH wäre der perfekte Wolf im Schafspelz. ICH hätte alles Geld der Welt zur Verfügung, und dank der Gier, mit der ICH die Menschen infizieren würde, wäre mein Geld allmächtig. ICH würde in feinsten Zwirn gekleidet, stets satt gefressen und mit höchstem Einfluß und Ansehen ausgestattet in allen Weltmetropolen und Regierungen sitzen und ein paar willenlose Hampelmänner dazu benützen, weltweit Hunger, Folter, Mord und Terror zu befehlen. Und um MEINER Bosheit noch die Krone aufzusetzen, käme ICH stets als Retter daher und würde in das von MIR angezettelte, blutige Szenario auch noch Retter-Blut vergießen und die dumme Welt würde MIR dafür sogar noch danken und MIR huldigen.

ICH würde die Menschen krank und süchtig machen und MICH durch deren Elend auch noch maßlos bereichern. ICH würde MEINEN Namen stets mit Hilfsorganisationen in Verbindung bringen, in denen sich die Menschen dahingehend aufopfern, das von MIR verursachte Leid zu lindern. Niemand käme auf den Gedanken, dass ICH es bin, der alles Leid verursacht. ICH würde das Gute - das ICH abgrundtief hasse - wo immer es sich zusammenfindet, geschickt und hinterhältig unterwandern, und ihm somit langsam aber sicher MEINE finstere Natur überstülpen. Dort, wo ICH auftrete, würde ICH mich stets national und gottesfürchtig geben, doch in Wahrheit bin ICH international, gottlos und verheize sämtliches Menschenmaterial, ganz wie es MIR beliebt.

ICH würde dieser Welt keine ruhige Minute mehr gönnen. All meine Propagandamittel, deren Empfangsgeräte und Einrichtungen ich weltweit so genial verteilt habe, würden 24 Stunden rund um die Uhr ANGST ausstrahlen, denn in der ANGST sonne ich MICH! ICH würde die Menschen in einen teuflischen Prozess verwickeln, der dazu führt, dass sie sich gegenseitig rücksichtslos bekämpfen, und dass sie ihre Erde gnadenlos ausbeuten, vernichten, vergiften und verstrahlen. ICH würde die Welt teilen in Arm und in Reich, in Hunger und in Satt, und ICH würde mich an der Gier der Reichen stündlich ergötzen, denn deren Gier ist unersättlich! ICH würde weltweit Terror und Angst verbreiten, in einem Maße, dass die Menschen zu mir gekrochen kommen und MICH um Sicherheit anflehen, und sie würden jeden Preis dafür bezahlen. ICH würde jedem einzelnen von ihnen mein Brandmahl aufdrücken, ihn kennzeichnen und für immer kontrollieren.

MEINE Augen wären überall auf der Welt installiert und es würde keiner auch nur einen Schritt unternehmen, über den ICH nicht informiert wäre. ICH würde den Menschen die höchsten Güter rauben, die sie besitzen - die Freiheit, die Eigenständigkeit, die Individualität und das Bewusstsein.

ICH würde sie solange verblöden, bis sie nur noch eine dumme, geile, vergnügungssüchtige, geldgierige Masse sind, die sich in immer größer werdenden Arenen das letzte Stückchen Verstand aus dem Leib schreit. Und als Höhepunkt würde ICH den Leidenden einen lieben Gott vor die Nase setzen, den sie unaufhörlich anbeten dürfen, nur um MICH weiterhin ertragen zu können. Und ICH würde dafür sorgen, dass selbst MEINE ranghöchsten Sklaven davon überzeugt und dahingehend verblendet sind, dass sie stets glauben, das Richtige zu tun. Niemand, ICH wiederhole, niemand würde MEINEN Namen wirklich in aller Tiefe erfassen, denn ICH bin

DAS BÖSE!

Wie heißt es doch immer so schön: Eventuelle Ähnlichkeiten mit noch lebenden Personen oder Geschehnissen sind nicht beabsichtigt und, falls vorhanden, rein zufälliger Natur! Aber Assoziationen kommen zwangsläufig auf. Und dürfen. Der Art: So jemanden, der diesen Namen verdient, den kenne ich auch….

Das Böse zerstört sich selbst? Oder nur das Gute? Höchste Ansteckungsgefahr?

"Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
Ist wert, daß es zugrunde geht;
Drum besser wär's, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
Mein eigentliches Element." Goethe


---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)


zuletzt bearbeitet 13.02.2018 10:11 | nach oben springen

#2

RE: Was Menschen Übles tun, das überlebt sie, Das Gute wird mit ihnen oft begraben.

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 13.02.2018 11:20
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Moin Anthea,

"Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
Ist wert, daß es zugrunde geht;
Drum besser wär's, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
Mein eigentliches Element." Goethe

Schau dir mal das unvollkommene Versmaß an. Das Metrum holpert und stolpert bei genauem (!) Betrachten. Und genau daran wird man sie immer erkennen, wenn man achtsam ist.

Goethe war durchaus in der Lage, perfekte Dichtung und Wohlklang der Worte zu verfassen. Hier der Prolog zu seinem "Faust":

"Die Sonne tönt nach alter Weise
In Brudersphären Wettgesang,
Und ihre vorgeschriebne Reise
Vollendet sie mit Donnergang.

Ihr Anblick gibt den Engeln Stärke,
Wenn keiner sie ergründen mag;
Die unbegreiflich hohen Werke
Sind herrlich wie am ersten Tag.

Und schnell und unbegreiflich schnelle
Dreht sich umher der Erde Pracht;
Es wechselt Paradieseshelle
Mit tiefer, schauervoller Nacht;

Es schäumt das Meer in breiten Flüssen
Am tiefen Grund der Felsen auf,
Und Fels und Meer wird fortgerissen
In ewig-schnellem Sphärenlauf

Und Stürme brausen um die Wette
Vom Meer aufs Land, vom Land aufs Meer,
und bilden wütend eine Kette
Der tiefsten Wirkung ringsumher.

Da flammt ein blitzendes Verheeren
dem Pfade vor des Donnerschlags;
Doch deine Boten, Herr, verehren
Das sanfte Wandeln deines Tags.

Der Anblick gibt den Engeln Stärke,
Da keiner dich ergründen mag,
Und alle deine hohen Werke
Sind herrlich wie am ersten Tag."

Sobald jedoch Mephisto auftaucht und klug schwätzt, wird plötzlich alles unvollkommen. Und diesen Makel wird das Böse niemals los !

Gruß aus der freien und Hansestadt Hamburg !



zuletzt bearbeitet 13.02.2018 11:23 | nach oben springen

#3

RE: Was Menschen Übles tun, das überlebt sie, Das Gute wird mit ihnen oft begraben.

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 13.02.2018 12:37
von Anthea | 12.406 Beiträge

Der Faust ist ein grandioses Werk. Ich kann ihn in weiten Teilen auswendig.

Das ewige Suchen und - die Faszination des Bösen. Dem sich zu entziehen es doch ach so schwer ist...

Um es mal salopp zu zitieren: Gute Mädchen kommen in den Himmel, Böse überall hin.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#4

RE: Was Menschen Übles tun, das überlebt sie, Das Gute wird mit ihnen oft begraben.

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 13.02.2018 13:06
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Moin Anthea,

ohne meinen wirklich sehr guten Deutsch Lehrer in der Oberprima hätte ich dieses Werk nicht einmal ansatzweise verstanden.

Er konnte eine Klasse von Jungs für dieses Werk begeistern. Er hat sich sehr viel Zeit dafür genommen und auch einen Besuch im Theater für uns organisiert.

Dieser Mann hat mir Goethe näher gebracht. Ich hoffe, es gibt heute noch so gute Lehrer.

Auch ich habe noch einige Passagen auswendig drauf. Ich verliere meine Brille, mein verdammtes Handy etc. aber Episoden dieses genialen Werkes vergesse ich nie. Und es hat nichts an Aktualität verloren.

Lieben Gruß aus Hamburg !


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#5

RE: Was Menschen Übles tun, das überlebt sie, Das Gute wird mit ihnen oft begraben.

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 13.02.2018 13:56
von Anthea | 12.406 Beiträge

Bei mir wurde es nur am Rande gestreift. Genug für mich, es zu lieben und freiwillig mich darüber herzumachen.

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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#6

RE: Was Menschen Übles tun, das überlebt sie, Das Gute wird mit ihnen oft begraben.

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 13.02.2018 14:52
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Das Böse ist nicht stärker. Es ist nur gerissener. Es betrügt, lügt und verführt die Herzen der Menschen, indem es ihre Leidenschaften ausnutzt und zum eigenen Vorteil nutzt.

Das Gute jedoch tritt offen und ehrlich auf.

Lieber ein gutes Leben bei Kaminfeuer und gegrillten Kartoffeln als ein verlogenes Leben bei Kaviar und Champagner auf einer Yacht.

Aber es kommt der Tag, an dem wir hier alles zurücklassen. Was immer danach kommt, weiß ich nicht. Aber ich bin überzeugt, dass es eine Gerechtigkeit gibt, die wir nicht begreifen können, aber dann über uns richten wird.

Ein Mann, der vor knapp 2000 Jahren lebte, sagte folgendes:

"Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.
Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib opferte, um mich zu rühmen, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.
Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf.
Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach.
Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.
Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.
Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht.
Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden;
wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk.
Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war.
Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt ist mein Erkennen Stückwerk, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.
Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe."

Vielleicht wird das auch endlich mal der Klerus im Herzen bewegen, verstehen und danach handeln, anstatt Reichtümer anzuhäufen und Gebäude aus Gold und Prunk zu errichten, in dem sie ihre Zeremonien feiern, aber eines niemals finden: Ihren Schöpfer.



zuletzt bearbeitet 13.02.2018 15:05 | nach oben springen

#7

RE: Was Menschen Übles tun, das überlebt sie, Das Gute wird mit ihnen oft begraben.

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 13.02.2018 15:52
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Dazu passt das hier:

https://www.youtube.com/watch?v=NOKySVtYFA0

Der böse Geist!


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#8

RE: Was Menschen Übles tun, das überlebt sie, Das Gute wird mit ihnen oft begraben.

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 13.02.2018 15:54
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Seid nüchtern und wachet; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge.


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#9

RE: Was Menschen Übles tun, das überlebt sie, Das Gute wird mit ihnen oft begraben.

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 13.02.2018 17:09
von Anthea | 12.406 Beiträge

DAS Böse kann eigentlich gar nicht wirklich ausgemacht werden, denn es ist ja immer nur eine subjektive Betrachtung.
Nietzsche z.B. vermeidet das Wort „böse“ und schreibt von gut und schlecht. Das Wort „böse sieht er als der „christlichen Sklavenmoral“ zugehörig. Also etwas Oktroyiertes.

Das Böse hat viele Gesichter und viele Namen und war in der Auslegung immer wandelbar, zeitenabhängig.
Alleine im Krieg, wer ist der Gute, wer der Böse? Ein jeder ist von seiner eigenen Position aus gesehen „gut“… Und Böse ziehen sich ein Lammfell über, damit sie nicht erkannt werden. Oben hui, unten pfui…

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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#10

RE: Was Menschen Übles tun, das überlebt sie, Das Gute wird mit ihnen oft begraben.

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 13.02.2018 17:13
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Nietzsche schrieb auch mal: "Gott ist tot"

Letztens in der Kirche hörte ich der Predigt des Pastors zu. Er erzählte: Nietzsche sei tot.

Verwirrung ohne Ende.

Aber wenigstens lebe ich noch.


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#11

RE: Was Menschen Übles tun, das überlebt sie, Das Gute wird mit ihnen oft begraben.

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 13.02.2018 17:15
von Anthea | 12.406 Beiträge

Dass Nietzsche "Gott ist tot" schrieb ist unbestritten, wird aber falsch ausgelegt. Denn der Satz ist aus dem Zusammenhang gerissen. Tatsächlich meinte er, dass die Menschen ihn, das Gute, getötet hätten. In sich! Kurzfassung.

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Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#12

RE: Was Menschen Übles tun, das überlebt sie, Das Gute wird mit ihnen oft begraben.

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 13.02.2018 17:28
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #11
Dass Nietzsche "Gott ist tot" schrieb ist unbestritten, wird aber falsch ausgelegt. Denn der Satz ist aus dem Zusammenhang gerissen. Tatsächlich meinte er, dass die Menschen ihn, das Gute, getötet hätten. In sich! Kurzfassung.

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Vielleicht sollte ich mehr Zeit damit verbringen, philosophische Literatur zu studieren, statt meine Zeit mit vertrackten Algorithmen und IT-Sicherheit zu verbringen.


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