#31

RE: Gewalt in der Schule

in Schule und Bildung 04.05.2018 19:59
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Moin, SirPorthos,
die Zusammenarbeit von Eltern und Lehrern ist gesetzlich verpflichtend und in meinen Schulen funktionierte sie gut.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#32

RE: Gewalt in der Schule

in Schule und Bildung 04.05.2018 20:09
von Findus (gelöscht)
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Wenn ihr sehr gut zwischen Eltern und Schulen zusammenarbeitet, was macht ihr?
Du sagst ja selbst, dass Meinungen eben nur Meinungen sind. Umso neugieriger bin ich daher auf ein konkretes Beispiel guter Praxis


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#33

RE: Gewalt in der Schule

in Schule und Bildung 04.05.2018 22:29
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Nun, es gibt Sprechtage/Sprechzeiten, die oft genutzt werden, um über individuelle Belange, wie Leistungsentwicklung, Verhaltensauffälligkeiten oder besondere Situationen des Schülers zu sprechen, meist in Anwesenheit des Kindes.

Auch in das Schulleben bringen sich Eltern ein, Organisation von besonderen Ereignissen, Belange der Hausordnung, Schulkonzepte.
Ich bin momentan dabei, gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe von engagierten Eltern ein Konzept zur Berufsorientierung zu erarbeiten. (wir sind eine Schule im Aufbau, momentan erst 5-7)
Über die Schulkonferenz und Fördervereine bekommen Eltern immer einen Einblick in wichtige Entscheidungen und Probleme und unterstützen bei Projekten und außerschulischen Aktivitäten.
Konkretes Beispiel: Unser diesjähriger fächerverbindender Unterricht behandelt u.a. das Thema: Stress und Aggression. Dafür haben uns interessierte Eltern Kontakte zur Kriminalpolizei und zu einem Jugendrichter vermittelt, womit wir auch noch andere "Kräfte" in der Gesellschaft bündeln. Darüber hinaus werden workshops zum Thema ausgerichtet, in denen die Kids vor allem soziale Interaktion betreiben.
Lange Rede, kurzer Sinn, Findus, du wirst aus der Vogelperspektive niemals den vollen Einblick in die Materie bekommen, weder über Presseberichte, Statistiken, noch über Erfahrungsberichte an "Brennpunktschulen". Jede Schule erfüllt neben ihrem Bildungsauftrag mit zahlreichen Programmen auch ihren Erziehungsauftrag. Es ist aber eine Arbeit mit Menschen, welche die unterschiedlichsten Vorraussetzungen, biografischen Besonderheiten und individuelle Befindlichkeiten "in die Schule bringen" , sodass eine mehr oder weniger ausfallende "Erfolgsquote" nicht als Maßstab für das (Nicht)Vorhandensein pädagogischer Standarts gesehen werden kann.


Der frühe Vogel kann mich mal !


zuletzt bearbeitet 04.05.2018 22:30 | nach oben springen

#34

RE: Gewalt in der Schule

in Schule und Bildung 05.05.2018 18:41
von Findus (gelöscht)
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Nun, liebes moorhuhn, Berufsorientierung ist heute "in". Von "Jugendberufsagenturen" die aufgebaut werden bis zu mehr Praktika, die Schüler durchführen sollen. Das es auch noch ein schulisches Konzept zur Berufsorientierung gibt, ist ein weiteres eher strukturelles Merkmal schulischer Arbeit - was nicht falsch sein muss.

Es freut mich ehrlich, dass du vom fächerverbindenden Unterricht geschrieben hast Der Ansatz klingt gut und lässt auf neue innovative Unterrichtsformen hoffen. Und vielleicht schwappt ein wenig Pädagogik 4.0 aus dem Sozialwesen ja in die Schule über

Eines verstehe ich aber nicht:
Dann zählst du hier Sprechtage auf, Fördervereine, Schulkkonferenzen, Hausordnung etc. pp. Was bitte ist daran pädaggisch? Was daran geht über das hinaus, was Schule nicht schon in den letzten 100 Jahren gemacht hätte?


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#35

RE: Gewalt in der Schule

in Schule und Bildung 05.05.2018 22:07
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Nimms mir nicht übel, Findus, aber deine Ansagen lassen darauf schließen, dass du weniger an einer sachlichen Diskussion, dafür mehr an provokatorischem Schlagabtausch interessiert bist. Kann ich gut drauf verzichten, schon deshalb, weil dein Verständnis von schulischer Arbeit ohne jeden aktuellen konkreten Praxisbezug auskommt.

Du schreibst hier von Pädagogik 4.0., als hättest du sie erfunden, ebenso strapazierst du ständig den Begriff Pädagogik, ohne auch nur ansatzweise zu erklären, was du damit überhaupt meinst.
Die Formen, in denen konkrete pädagogische Arbeit nach meinem Verständnis und konkreter Ausgestaltung stattfindet, habe ich in groben Zügen erklärt, sorry, wenn dir dies antiquiert erscheint.
Klär mich auf über die innovativen schulpädagogischen Methoden 4.0, dann kommen wir wieder ins Gespräch, gell.


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#36

RE: Gewalt in der Schule

in Schule und Bildung 06.05.2018 08:55
von Findus (gelöscht)
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Verzeih mir moorhuhn, ich halte dich ebenso für relativ ahnungslos, was die Pädagogik angeht. Ein Eindruck und auch ich kann mich vielleicht täuschen. Aber wir diskutieren eben in einem Forum: Ob du in der Schule arbeitest oder nicht, kann ich über das Internet nicht nachvollziehen. Daher bleibt diese Information hier für mich irrelevant. Ich kann nur die Art beim lesen beurteilen, wie du auf das Argument reagierst.

Auch solltest du dir vor Augen halten: Theorie ist zwar ohne Praxis sicher grau. Praxis ohne Theorie dafür aber beliebig. Ein Forum bringt es mit sich, als Ort des Arguments ein Ort der Theorie zu sein.
Auch das ein Grund, warum du mich bisher im Argument wenig überzeugt hast.
Praxis muss man live erleben. Der Ort des Praxisaustauschs wäre also eher der Methodenworkshop oder die Hospitation. Beides kann kein Diskussionsforum liefern.

Fragen und vielleicht auch ein wenig Reibung in der Diskussion nähren in jedem Fall dem Diskussionsgegenstand an. Da du aber nicht diese Diskussion führen willst und doch immer antwortest frage ich einmal direkt: Wie wollen wir es halten? Macht es Sinn gemeinsam zu diskutieren oder willst du lieber, dass wir uns beim Antworten aus dem Weg gehen? Fände ich zwar schade, wenn du dich für letztere Variante entscheiden würdest. Aber eine Diskussion soll Spaß machen und nicht lästig sein.

PS: Selbst ohne Begriffskenntnis müsste sich dem Leser erschließen, dass sich der Begriff "Pädagogik 4.0" über Lernen in einer digitalen Welt dreht - also offensiv die Frage neuer Lernformen anspricht.



zuletzt bearbeitet 06.05.2018 09:14 | nach oben springen

#37

RE: Gewalt in der Schule

in Schule und Bildung 06.05.2018 10:30
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #36
PS: Selbst ohne Begriffskenntnis müsste sich dem Leser erschließen, dass sich der Begriff "Pädagogik 4.0" über Lernen in einer digitalen Welt dreht - also offensiv die Frage neuer Lernformen anspricht.


Lieber Findus, mir als Laien hat sich der Begriff nicht erschlossen. Daher danke, dass du ihn erläuterst, dass er sich um Lernen in einer digitalen Welt dreht.
Und darunter nun vermag ich mir nichts vorzustellen außer, dass der Schüler sein Wissen durch "künstliche Intelligenz" am Computer erhält. Vielleicht kann sich dann ein jeder sein Lehrpersonal schaffen, was das Aussehen, die Art des Lehrens, die Schnelligkeit anbelangt. Wo nur eines am Ende steht: Der Erfolg, also: Lehrziel erreicht.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#38

RE: Gewalt in der Schule

in Schule und Bildung 06.05.2018 13:03
von Findus (gelöscht)
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Ich denke, liebe Anthea, dass jeder hier in der Lage ist, die Frage nach neuen und zur Zeit passenden Lernformen aus dem Begriff herauszulesen. Wenn dies nicht der Fall wäre, würde ich mir in der Tat Gedanken machen zum Zustand unseres Bildungswesens.
Genau das ist es doch, was hier diskutiert wird: Wie lernt es sich um 21. Jahrhundert? Und wie kommt die Förderung sozialer Kompetenzen hinzu? Und um die Frage auch einmal so scharf zu stellen: Warum müssen andere Unterstützungssysteme das ausbaden, was Schule in den letzten 50 Jahren versäumt hat? Das Schule sich überhaupt heute ein klein wenig bewegt, dass ist die gute Seite der Pisa-Studien. Das hat dazu geführt, dass Politik von Schule Veränderung verlangt.
Schule scheint durchaus ein System zu sein, dass zu gerne eigene Verantwortung auf Familien und andere Institutionen des Sozialwesens abschiebt. Denke ich an die OECD - Studien wird sie zusätzlich noch zum Ort der Verschärfung sozialer Ungleichheit. Regelmäßig auf ein neues von der OECD bestätigt. Es bedarf also dringendst einer massivsten Reform des Schulwesens! Glücklich, wer private Ersatzschulen in seinem Lebensumfeld hat.

Die Ergebnisse internationaler Studien kann man nur beiseite wischen, liebe Anthea, wenn man den Elfenbeinturm der Beliebigkeit der realen Welt vorzieht.



zuletzt bearbeitet 06.05.2018 13:14 | nach oben springen

#39

RE: Gewalt in der Schule

in Schule und Bildung 07.05.2018 08:11
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Genau das ist es doch, was hier diskutiert wird: [b]Wie lernt es sich um 21. Jahrhundert?

Eigentlich nicht, der Thread heißt "Gewalt in der Schule", digitales Lernen ist übrigens weniger ein pädagogischer Ansatz, sondern eine fachdidaktische Komponente im pädagogischen Prozess.
Meine Kritik bezog sich darauf, dass du Formen der Zusammenarbeit der Schule mit Eltern, die du selbst nachgefragt hast, als antiquiert bezeichnest.
Klar, seit ewigen Zeiten reden Menschen miteinander, wenn sie Konflikte haben, ich muss das nicht abschaffen, nur weil wir im digitalen Zeitalter leben. Sprechstunden/Tage werden übrigens sehr gerne angenommen.
Und mittlerweile ist die persönliche Auseinandersetzung als soziale Kompetenz bei Kindern und Jugendlichen extrem reduziert. Pädagogik hat auch mit Vorbildwirkung zu tun, die sich u.a. darin entfaltet, dass Schüler das klärende Gespräch erleben und darin einbezogen werden. Mehr wollte ich gar nicht sagen.


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#40

RE: Gewalt in der Schule

in Schule und Bildung 07.05.2018 17:52
von Findus (gelöscht)
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Und soziales Lernen ist in dein Augen kein Lernen?
Genau um die sozialen Kompetenzen, die du einforderst, geht es doch. Die Welt ist komplexer geworden und damit auch die Anpassungsleistungen höher, die Kinder erbringen müssen. Ist soziales Lernen dann nicht durchaus ein Teil dieser Thematik? Geht es nicht auch um den Gedanken der Prävention?


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#41

RE: Gewalt in der Schule

in Schule und Bildung 07.05.2018 18:02
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Ja, natürlich geht es auch um soziales Lernen, ich hab nur den Bezug zu Schule 4.0 dabei nicht herstellen können.

Nach deiner Erklärung geht dies in den Bereich der Digitalisierung. Klar sind moderne Medien wichtig, aber die persönliche Interaktion ist gerade die beste Methode für soziales Lernen.


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#42

RE: Gewalt in der Schule

in Schule und Bildung 07.05.2018 18:53
von Findus (gelöscht)
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Da kann ich gut mitgehen.
Freut mich, dass wir es doch besser miteinander in der Diskussion hinbekommen


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#43

RE: Gewalt in der Schule

in Schule und Bildung 07.05.2018 19:16
von moorhuhn | 1.486 Beiträge



Soziales Lernen ist hier in Sachsen eigentlich fest etabliert, es gibt feste Kontaktstunden mit dem Klassenlehrer und Beratungslehrer, wo dann anstehende Probleme der Klasse thematisiert werden und in akuten Situationen auch sofort gehandelt wird..
Wir haben neben dem FVU auch viele Ganztagsangebote, die diese Komponente besonders hervorheben- Theaterspiel, Debattierclub, ökologische Forscher uvm.
Ich glaube schon, dass sich in dieser Beziehung einiges in den Schulen getan hat. Allerdings fehlt mir persönlich, dass die Lehrerausbildung da auch mitzieht. Studenten werden in der Fachdidaktik zwar getrimmt, sozialpädagogische Belange erleben sie zum ersten Mal im Referendariat und als Absolventen, wo sie meist schon als Klassenleiter unterwegs sind und so mancher dann noch das Handtuch wirft.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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