#1

Alles unter einem Dach – Anker Zentren

in Deutschland 01.06.2018 11:55
von Anthea | 12.414 Beiträge

Da streiten sich die Geister. Aber das ist ja nichts Neues und immer gibt es irgendwo ein „aber“ und Bedenken.

Der Bundesinnenminister Horst Seehofer steht da momentan noch relativ unbegleitet von den meisten Ländern mit seiner Idee.
Zuerst einmal: Ich finde diese Form der Entscheidungsfindung, wer bei uns bleiben darf und wer hier nichts zu suchen hat durchaus gut. Da angedacht ist, dass das Bundesamt für Migration, Jugendämter, Justiz und Ausländerbehörden eng und lückenlos zusammenarbeiten sollen, wird es möglich sein, eine schnelle Antwort darauf zu finden. Das ist für alle Beteiligten - Asylsuchende und Deutschland - von Vorteil. Und endlose bürokratische Querelen könnten vermieden werden.

Dass eine so genannte Anti-Abschiebe-Industrie tätig geworden ist hörte man den CSU-Dobrindt lauthals tönen. Diese zitierte Aussage stieß gestern auf das Missfallen diverser Beteiligten der Maybritt Illner Laberrunde. Wobei man natürlich nicht außer Acht lassen sollte, dass Rechtsanwälte gut beschäftigt sind mit den Verzögerungstaktiken Ausreisepflichtiger. Wobei natürlich der Widerspruch legal ist. Hier müsste mEn eine Gesetzes-Nacharbeitung erfolgen der Art, dass das Definitive einer Entscheidung mehr herausgearbeitet wird und Widersprüche dagegen unbedingt umgehend! bearbeitet werden müssen.

Apropos Illner Talk: Diese Frau zählt seit Jahren zu den „roten Tüchern“ für mich. Warum das so ist, das wurde mir gestern noch einmal verdeutlicht. Unhöfliche Unterbrechungen, Kommentare von oben herab, affektierte Gestik, andauernd schiefe Kopfhaltung… Hat alles was zu bedeuten, so man Körperhaltungsforschern folgt. Geht alles auf Kosten der Natürlichkeit.
Gefreut hat mich gestern, dass sich die Gäste wie Herrmann und Lindner von Illners gewünschten „Maulkorb“-Anlegungen keinesfalls beeindrucken ließen und ihre Ausführungen, das, was sie zu sagen beabsichtigten, weiter machten.

Aber zurück zu den Anker Zentren. Ich denke, dass das Konzept noch nicht ganz ausgereift ist. Hinzufügen müsste man aus meiner Sicht eine so genannte „Residenzpflicht“. Wer dagegen verstößt, der hätte keine Chance mehr auf eine positive Entscheidung seines Bleibeantrages und müsste sofort das Land verlassen.
Dass Asylsuchende mit hoher Prognose eines Bleiberechts bereits vorab auf Länder verteilt werden, ist bereits festgeschrieben.

Ich weiß gar nicht, was gegen Anker Zentren sprechen sollte! Ich sehe jedenfalls Vorteile.
----


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
nach oben springen

#2

RE: Alles unter einem Dach – Anker Zentren

in Deutschland 01.06.2018 13:22
von Findus (gelöscht)
avatar

Zitat von Anthea im Beitrag #1
Ich weiß gar nicht, was gegen Anker Zentren sprechen sollte! Ich sehe jedenfalls Vorteile.


Einen Teil der Antwort gegen Ankerzentren gibst du doch bereits selbst:

Zitat von Anthea im Beitrag #1

Aber zurück zu den Anker Zentren. Ich denke, dass das Konzept noch nicht ganz ausgereift ist. Hinzufügen müsste man aus meiner Sicht eine so genannte „Residenzpflicht“. Wer dagegen verstößt, der hätte keine Chance mehr auf eine positive Entscheidung seines Bleibeantrages und müsste sofort das Land verlassen.
Dass Asylsuchende mit hoher Prognose eines Bleiberechts bereits vorab auf Länder verteilt werden, ist bereits festgeschrieben.



Betrachten wir es doch realistisch: Die CSU treibt die Ankerzentren politisch an, aber es gibt überhaupt noch KEIN Konzept! Warum also sollten sich die Bundesländer auf eine Abenteuerreise ins Unbekannte aufmachen? Es müsste durch das CSU - Ministerium doch eher schnell geklärt werden, wie Ankerzentren organisiert werden und arbeiten sollen.

Ein weiteres Gegenargument auf die Ankerzentren:
1.500 Personen auf engem Raum? Hausgemachte Konflikte sind da vorprogrammiert.


nach oben springen

#3

RE: Alles unter einem Dach – Anker Zentren

in Deutschland 01.06.2018 13:35
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #2
Zitat von Anthea im Beitrag #1
Ich weiß gar nicht, was gegen Anker Zentren sprechen sollte! Ich sehe jedenfalls Vorteile.


Einen Teil der Antwort gegen Ankerzentren gibst du doch bereits selbst:

Zitat von Anthea im Beitrag #1

Aber zurück zu den Anker Zentren. Ich denke, dass das Konzept noch nicht ganz ausgereift ist. Hinzufügen müsste man aus meiner Sicht eine so genannte „Residenzpflicht“. Wer dagegen verstößt, der hätte keine Chance mehr auf eine positive Entscheidung seines Bleibeantrages und müsste sofort das Land verlassen.
Dass Asylsuchende mit hoher Prognose eines Bleiberechts bereits vorab auf Länder verteilt werden, ist bereits festgeschrieben.



Betrachten wir es doch realistisch: Die CSU treibt die Ankerzentren politisch an, aber es gibt überhaupt noch KEIN Konzept! Warum also sollten sich die Bundesländer auf eine Abenteuerreise ins Unbekannte aufmachen? Es müsste durch das CSU - Ministerium doch eher schnell geklärt werden, wie Ankerzentren organisiert werden und arbeiten sollen.

Ein weiteres Gegenargument auf die Ankerzentren:
1.500 Personen auf engem Raum? Hausgemachte Konflikte sind da vorprogrammiert.


Ich sehe nicht, dass ich da eine Antwort gebe? Ich stelle fest, dass die Idee noch nicht ausgereift ist, aber im Grundsatz gut.
Und es ist ja durchaus möglich, die Zentren dem Bedarf anzupassen, sprich: zu erweitern.
Und es ist nun einmal so, dass man nicht einem jeden Ankömmling direkt eine private Heimstatt geben kann.
Und ich denke mal, diejenigen, die tatsächliche und wirkliche und berechtigte Asylbeantrager sind, die werden sich eine Zeitlang durchaus mit der Situation abfinden. Denn sie sind doch sicherlich froh, in Sicherheit zu sein nach einem Abenteuer Flucht.

Du liegst richtig damit, dass es mehr Information seitens des BIMs an die Länder geben sollte.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
nach oben springen

#4

RE: Alles unter einem Dach – Anker Zentren

in Deutschland 01.06.2018 13:39
von Findus (gelöscht)
avatar

Zitat von Anthea im Beitrag #3
Und es ist nun einmal so, dass man nicht einem jeden Ankömmling direkt eine private Heimstatt geben kann.Und ich denke mal, diejenigen, die tatsächliche und wirkliche und berechtigte Asylbeantrager sind, die werden sich eine Zeitlang durchaus mit der Situation abfinden. Denn sie sind doch sicherlich froh, in Sicherheit zu sein nach einem Abenteuer Flucht.


Trotzdem muss bei einer zentraleren Aufnahme nicht eine so große Konzentration von Menschen auf engem Raum stattfinden, wie in den geplanten Ankerzentren. Kleinere Zentren würden von vorne herein helfen, unnötige Konflikte zu vermeiden.
Da sind wir wieder bei "Es gibt kein durchdachtes Konzept" aus Bayern.



zuletzt bearbeitet 01.06.2018 13:41 | nach oben springen

#5

RE: Alles unter einem Dach – Anker Zentren

in Deutschland 01.06.2018 13:45
von Anthea | 12.414 Beiträge

Konflikte können auch bei kleineren Gruppen auftreten, da muss nur ein "Stinkstiefel" drunter sein.
Das "wäre" und "könnte" ist für mich kein Grund, darauf zu verzichten.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
nach oben springen

#6

RE: Alles unter einem Dach – Anker Zentren

in Deutschland 01.06.2018 14:03
von Findus (gelöscht)
avatar

Jetzt weichst du aus, Anthea. Die gruppenpychologische Dymanik ist deutlich größer in großen Gruppen und in kleinen. Enger Raum trägt in diesem Sinne deutlich zu einer schnellen Eskalation bei.
Sich der Thematik zu verschließen, dass Ankerzentren neue Probleme auch erst schaffen werden, ist blind. Ein gutes Konzept müsste hier doch genau schon auf Deeskalation setzen um hausgemachtes Konfliktpotenzial zu vermeiden.

Es kann eben nicht klappen, eine programmatische Forderung zu vertreten, aber keine Antwort für eine gute Umsetzung zu haben. Da kann ich den Seehofer nicht verstehen.



zuletzt bearbeitet 01.06.2018 14:04 | nach oben springen

#7

RE: Alles unter einem Dach – Anker Zentren

in Deutschland 01.06.2018 14:16
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #6
Jetzt weichst du aus, Anthea. Die gruppenpychologische Dymanik ist deutlich größer in großen Gruppen und in kleinen. Enger Raum trägt in diesem Sinne deutlich zu einer schnellen Eskalation bei.
Sich der Thematik zu verschließen, dass Ankerzentren neue Probleme auch erst schaffen werden, ist blind. Ein gutes Konzept müsste hier doch genau schon auf Deeskalation setzen um hausgemachtes Konfliktpotenzial zu vermeiden.

Es kann eben nicht klappen, eine programmatische Forderung zu vertreten, aber keine Antwort für eine gute Umsetzung zu haben. Da kann ich den Seehofer nicht verstehen.


Ich weiche keinesfalls aus, denn das ist meine Auffassung.
Es bedarf immer Zweier, einer der anfängt und einer, der mitmacht. Okay, bei mehreren Leuten findet sich schnell ein "Zweiter".
Vielleicht sollte man die Zenter so gestalten, dass junge Männer unter sich bleiben in eigener Unterkunft. Dann haben Ordnungshüter diese auch alle unter einem Dach.
Dort können die sich ja "die Köppe einhauen"...
Wobei mir ein Zusatz einfällt: Wer in solchen Zentren kriminell/rabiat wird und andere verletzt, der hat auch direkt verwirkt, dass sich jemand noch mit seiner Aufenthaltsgenehmigung beschaffen muss.

Ehrlich gesagt, habe ich irgendwie etwas "die Schnauze voll" von all den Überlegungen, die da getätigt werden, wie man - übertrieben gesagt - jetzt alle "auf Rosen betten" kann.
Diese Menschen wollen etwas von Deutschland - und nicht umgekehrt. Und da ist es nicht zuviel verlangt, dass sie sich eine Zeitlang etwas bescheiden.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
nach oben springen

#8

RE: Alles unter einem Dach – Anker Zentren

in Deutschland 01.06.2018 14:23
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zum Glück bin ich nur Mathematiker und Musiker.

Das ist logische Arbeit.

Soziologie, Pyschotherapie, Pyschiatrie, etc....

Das würde mich ins Grab bringen oder zum Konsumieren von Substanzen illegaler Art.

Gruß aus Hamburg !


nach oben springen

#9

RE: Alles unter einem Dach – Anker Zentren

in Deutschland 01.06.2018 14:59
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Der 🐻 zitiert selber

Zitat
Mit den Anker-Zentren, die ab Herbst kommen sollen, ist Eskalation vorprogrammiert.

Man stelle sich folgende Fragen:
- wer stell das Wachpersonal?
- Polizei oder Wachdienste?
- Private Sicherheitsdienste für 1500 Menschen?
- Wo sollen die „Zentren“ entstehen? Wohngebiete?

Es funktioniert m.E. nur dann, wenn diese Zentren durch die Polizei bewacht werden und die Zentren in einem menschenleeren Gebiet errichtet werden: da werden nur Truppenübungsplätze in Frage kommen, also Speergebiete, ohne Presse und vor den Augen der Öffentlichkeit entzogen.



In welchem Staat leben wir eigentlich ? (3)


Es gibt immer ein a🐻
nach oben springen

#10

RE: Alles unter einem Dach – Anker Zentren

in Deutschland 01.06.2018 16:10
von Findus (gelöscht)
avatar

Zitat von Anthea im Beitrag #7

Ich weiche keinesfalls aus, denn das ist meine Auffassung.
Es bedarf immer Zweier, einer der anfängt und einer, der mitmacht. Okay, bei mehreren Leuten findet sich schnell ein "Zweiter".
Vielleicht sollte man die Zenter so gestalten, dass junge Männer unter sich bleiben in eigener Unterkunft. Dann haben Ordnungshüter diese auch alle unter einem Dach.
Dort können die sich ja "die Köppe einhauen"...
Wobei mir ein Zusatz einfällt: Wer in solchen Zentren kriminell/rabiat wird und andere verletzt, der hat auch direkt verwirkt, dass sich jemand noch mit seiner Aufenthaltsgenehmigung beschaffen muss.

Ehrlich gesagt, habe ich irgendwie etwas "die Schnauze voll" von all den Überlegungen, die da getätigt werden, wie man - übertrieben gesagt - jetzt alle "auf Rosen betten" kann.
Diese Menschen wollen etwas von Deutschland - und nicht umgekehrt. Und da ist es nicht zuviel verlangt, dass sie sich eine Zeitlang etwas bescheiden.


Flüchtlinge sind nicht verantwortlich für die Rahmenbedingungen, die in Ankerzentren vorliegen werden. Die Strukturqualität gibt der deutsche Gesetzgeber vor, liebe Anthea. Daher ist deine Antwort faktisch ein Ausweichen.


nach oben springen

#11

RE: Alles unter einem Dach – Anker Zentren

in Deutschland 01.06.2018 17:14
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Findus im Beitrag #10


Flüchtlinge sind nicht verantwortlich für die Rahmenbedingungen, die in Ankerzentren vorliegen werden. Die Strukturqualität gibt der deutsche Gesetzgeber vor, liebe Anthea. Daher ist deine Antwort faktisch ein Ausweichen.


Deine Logik verstehe ich nicht, aber sieh es, wie du es willst. Das ändert nun wirklich nichts an dem von mir Geschriebenen.
Natürlich sind die "Gäste" oder eben auch nur "Gäste auf Zeit" nicht verantwortlich in Bezug auf die Art ihrer zeitweilige Unterbringung. Aber verantwortlich sind sie für sich, nämlich in dem Falle sich anständig zu benehmen.Aber es soll doch nicht so getan werden, wie es manche tun, als wären das menschenunwürdige Zustände.
Sicher lassen sich Dinge verbessern. Vor allen Dingen: schnellere Abschiebung, wofür diese Zentren auch sorgen sollen.
Und vor allen Dingen sind dann Abschiebungen transparenter. Man wird sehr wohl erkennen können, wo ein good will zur Integration vorhanden ist. In der Vergangenheit sah es so aus, dass eine Abschiebequote erfüllt werden sollte - wie es aussah. Damit die damit befassten Entscheidungsträger nicht der Faulheit bei der Bearbeitung bezichtigt werden konnten. Und dann die Falschen, schon integrierten, dran glauben mussten.

Natürlich bedarf es entsprechenden Personals.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
nach oben springen

#12

RE: Alles unter einem Dach – Anker Zentren

in Deutschland 01.06.2018 17:35
von Findus (gelöscht)
avatar

Zitat von Anthea im Beitrag #11
Deine Logik verstehe ich nicht, aber sieh es, wie du es willst. Das ändert nun wirklich nichts an dem von mir Geschriebenen.


Das beruht hier wohl auf Gegenseitigkeit. An meinem Argument ändert sich nichts durch dein Geschriebenes.
Trotzdem interessant, deine Sicht zu kenne



zuletzt bearbeitet 01.06.2018 17:35 | nach oben springen

#13

RE: Alles unter einem Dach – Anker Zentren

in Deutschland 01.06.2018 18:07
von Till (gelöscht)
avatar

Zitat von Anthea im Beitrag #11
Und vor allen Dingen sind dann Abschiebungen transparenter. Man wird sehr wohl erkennen können, wo ein good will zur Integration vorhanden ist. In der Vergangenheit sah es so aus, dass eine Abschiebequote erfüllt werden sollte - wie es aussah. Damit die damit befassten Entscheidungsträger nicht der Faulheit bei der Bearbeitung bezichtigt werden konnten. Und dann die Falschen, schon integrierten, dran glauben mussten.
Da steht sehr viel Unlogisches. Ob Abschiebungen transparent sind oder nicht, hängt vom Asylverfahren selbst ab, nicht, wo es stattfindet. Ob ein "good will zur Integration" vorhanden ist, lässt sich feststellen oder nicht feststellen, egal, wo das Verfahren stattfindet. Dass es ausschlaggebend für das Asylverfahren ist, ist mir neu, denn es geht primär um Schutz vor Verfolgung; mir ist nicht bekannt, dass Art. 16a GG oder Genfer Konvention "good will zur Integration" (wie auch immer man dies messen will) zur Voraussetzung machen. Faulheit würde ich den Ayl-Bearbeitern nicht vorwerfen, eher mangelnde Ausbildung; aber auch das ist unabhängig vom Ort der Verfahren. Last but not least: Die Falschen hat es schon immer getroffen; wie oft wurden schon geduldete Migranten in einer Nacht- und Nebel-Aktion abgeschoben, obwohl sie sich im Laufe der Jahre hervorragend integriert hatten.

Also alles keine Argumente pro oder contra Ankerzentren.



zuletzt bearbeitet 01.06.2018 18:10 | nach oben springen

#14

RE: Alles unter einem Dach – Anker Zentren

in Deutschland 01.06.2018 18:27
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Till im Beitrag #13
Zitat von Anthea im Beitrag #11
Und vor allen Dingen sind dann Abschiebungen transparenter. Man wird sehr wohl erkennen können, wo ein good will zur Integration vorhanden ist. In der Vergangenheit sah es so aus, dass eine Abschiebequote erfüllt werden sollte - wie es aussah. Damit die damit befassten Entscheidungsträger nicht der Faulheit bei der Bearbeitung bezichtigt werden konnten. Und dann die Falschen, schon integrierten, dran glauben mussten.
Da steht sehr viel Unlogisches. Ob Abschiebungen transparent sind oder nicht, hängt vom Asylverfahren selbst ab, nicht, wo es stattfindet. Ob ein "good will zur Integration" vorhanden ist, lässt sich feststellen oder nicht feststellen, egal, wo das Verfahren stattfindet. Dass es ausschlaggebend für das Asylverfahren ist, ist mir neu, denn es geht primär um Schutz vor Verfolgung; mir ist nicht bekannt, dass Art. 16a GG oder Genfer Konvention "good will zur Integration" (wie auch immer man dies messen will) zur Voraussetzung machen. Faulheit würde ich den Ayl-Bearbeitern nicht vorwerfen, eher mangelnde Ausbildung; aber auch das ist unabhängig vom Ort der Verfahren. Last but not least: Die Falschen hat es schon immer getroffen; wie oft wurden schon geduldete Migranten in einer Nacht- und Nebel-Aktion abgeschoben, obwohl sie sich im Laufe der Jahre hervorragend integriert hatten.

Also alles keine Argumente pro oder contra Ankerzentren.


Da steht in deiner Antwort so einiges drin, was du offenbar - nicht von mir geschrieben oder gedacht - aus meinen Zeilen mit irgendeiner Art von "Röntgenblick" herauszulesen meinst.
Deshalb verzichte ich auf ein weiteres Eingehen.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)


zuletzt bearbeitet 01.06.2018 18:30 | nach oben springen

#15

RE: Alles unter einem Dach – Anker Zentren

in Deutschland 01.06.2018 18:58
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Wir hatten hier in Leipzig mal so eine Art "Ankerzentrum"- eine alte Messehalle, in der Nachbarschaft lediglich die Automeile und ein riesiger Supermarkt. Es hat täglich geknallt, weil die Leutz untereinander nicht miteinander ausgekommen sind und ihre verschiedenen Bedürfnisse nicht koordienieren konnten. Rund um den Supermarkt versammelten sich bettelnde Kinder und am Zaun der Autoriesen patroullierten Wachmänner mit Kampfhunden, grusel
Man muss sich nichts schönreden, ob die Anlage nun Ankerzentrum oder Ghetto benannt wird, es bleibt der Zustand der Isolation und Massenunterbringung, oft hart an der Grenze zum Verlust von Würde und Privatsphäre .
Ob man diesen tolerieren kann, wenn die Aufenthaltsdauer zeitnah begrenzt ist und Asylverfahren entsprechend zügig abgewickelt werden, erscheint mir fragwürdig. Zum einen, weil deutsche Bürokratie niemals zügig funktioniert, zum anderen, weil die Würde des Menschen an keinem einzigen Tag unantastbar ist!
Man muss sich bei solchen Plänen schon mal überlegen, dass da oftmals Familien, Traumatisierte oder eben viele Kinder und Jugendliche betroffen sind, die man nicht so einfach Pappwand an Pappwand internieren kann.
Aus meiner Sicht sind das alles Entwicklungen, die vor 4 Jahren ihren unheilvollen Anfang genommen haben, als man an jedem dicken Baum einen Willkommensgruß für Flüchtlinge gepinnt hat. Schon zu dieser Zeit gab es massenhaft Trittbrettfahrer, der man später nicht mehr Herr wurde, weil in Deutschland daraus ein Politikum gemacht wurde, was bis heute nachwirkt.
Schadensbegrenzung auf Kosten von Würde und Sicherheit aller Beteiligten, so würde ich "Ankerzentren" nennen.


Der frühe Vogel kann mich mal !
nach oben springen



Besucher
0 Mitglieder und 10 Gäste sind Online

Besucherzähler
Heute waren 283 Gäste und 4 Mitglieder, gestern 358 Gäste und 3 Mitglieder online.

Forum Statistiken
Das Forum hat 2267 Themen und 50208 Beiträge.

Heute waren 4 Mitglieder Online: