Zitat von Anthea im Beitrag #7
Zitat von SirPorthos im Beitrag #5
Moin woipe,
ich werde mich in ein paar Wochen hier in einer lutheranischen Gemeinde für Flüchtlinge engagieren. Neben meinem Orgeldienst. Nach furchtbaren Jahren des Katholizismus und danach als Heide, werde ich Protestant.
Ich muss mich nicht mal "konfirmieren" lassen. Alles wird anerkannt. Die Lutheraner sind irgendwie unkomplizierter.
Gruß aus dem alten Land !
Lieber SirPorthos, du bist doch nie ein "Heide" gewesen, denn du warst schließlich immer gottgläubig. Was kümmert dich das Geschwätz bigotter "Gläubiger"?
Und genau das zählt und keine "Vereinsmeierei", wie Angehöriger einer christlichen "Sekte" zu sein.
Ich hatte auch diesen Werdegang, der mir schlimme Erlebnisse seitens katholischer Menschen und Institutionen bescherte. Worauf ich dann zum evangelischen Glauben konvertierte. Denn irgendwie hatte man ja gelernt, dass die Nichtzugehörigkeit zu einem christlichen Verein gleichbedeutend sei mit ewiger Verdammnis...
"An diesen Klang von Jugend auf gewöhnt..." So ging es Faust, als er die Kirchenglocken hörte.
Aber auch bei den Evangelen ist nicht alles "Gold was glänzt". Und deshalb bin ich nach einem weiteren "'Abenteuer" in Bezug auf die Handhabung von wirklicher Menschlichkeit auch von dort geflohen.
Und, oh Wunder, wenn ich in die Kirche gehen will, dann steht da draußen kein Engel mit dem Flammenschwert und verwehrt mir den Eingang.
Ich denke, du bist ein sehr auf Harmonie bedachter Mensch und willst dich da an Gegebenheiten deiner neuen Umgebung anpassen. Oder darf kein "Heide" die Orgel spielen?
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Moin Anthea,
ein Heide war ich aus dem Herzen nie und werde ich auch nie sein.
Aber als solcher wird man betitelt, wenn man keiner Religionsgemeinschaft angehört.
Und zum Orgelspielen. Auch bei den Katholiken habe ich nach meinem Austritt Orgel gespielt. Der verlogene Pragmatismus äußerte sich darin, dass ich die heilige Messe begleiten durfte, aber von allen anderem als Abtrünniger ausgeschlossen war. Ja, das tat mir irgendwie weh. Ich denke, es wäre diesem verlogenen Klerus auch Recht gewesen, wenn der Leibhaftige an der Orgel gesessen hätte, um den unmusikalischen Pfaffen im Fummel die richtigen Töne vorzugeben. Singen und Töne treffen, konnten die wenigsten.
Ich habe auch mal erlebt, dass eine 1-Euro Reinigungskraft bei der Kirche angestellt war. SIe war konfessionslos. Als sie sich nach einem Jahr ordentlich auf die mittlerweile ausgeschriebene Stelle bewarb zu einem halbwegs anständigen Lohn, lehnte man sie ab, da sie keiner Konfession angehöre. Da diese "einfache" Reinigungskraft Charakter hatte, hat sie den Eintritt in die "heilige Mutter Kirche" abgelehnt. Hut ab vor dieser Dame ! Ich bin sicher, sie wäre eingetreten, wenn man sie nicht mißbraucht und anschließend verachtet hätte.
Eine Gemeinde wird vom Hirten (Pastor/Priester) geführt. Wenn er Charakter hat, wird alles gut.
Hier haben wir wirklich einen sehr lieben und ehrlichen Pastor, der sogar singen kann. Es ist doch völlig egal, ob er Katholik oder Lutheraner ist. Das Herz und der Glaube an die Worte Jesu zählen.
Und der Engel mit dem Flammenschwert, es ist der Erzengel Uriel (auch das weiß kaum ein Pfaffe), wird Dir nicht den Eintritt verwehren, denn er sieht in das Herz der Menschen. Vielleicht erschlägt eher einen korrupten Pfaffen, der es nicht verdient, Eintritt gewährt zu bekommen.
Lieben Gruß aus dem alten Land !