Krieg hat mit Bildung nichts zu tun!
in Deutschland 06.04.2019 12:49von Anthea • | 12.406 Beiträge
Nur im Geschichts- und Ethikunterricht als Aufklärung hinsichtlich der entstehenden Gräuel von Blut und Tod.
Ich habe schon lange gesagt, dass es ein Unding ist, wenn quasi „headhunter“ der Bundeswehr an Schulen vorstellig werden, um Werbematerial zu verteilen. Unmöglich auch die Radiowerbung für tolle sichere Arbeitsplätze. Von der Leyen hatte ja zu Beginn ihrer Kriegsministerin-Karriere alles „angehübscht“, bessere Unterbringungen etc. So richtig wohnlich und gemütlich für die vielen der Abteilung „Schütze Arsch“ – wie man sie früher nannte – ihren Arbeitsumkreis gestaltet. So lässt es sich doch voller Freude in irgendwelche Kriegsgebiete ziehen, wo es etwas zu verteidigen gilt, was jedoch ein vorgetäuschter Grund ist. Z.B. Freiheit etc… Die Wahrheit liegt woanders.
Somit finde ich die Vorstellung der SPD gut, die Bundeswehr-Offizieren Besuche an Schulen verbieten lassen will. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) ist jedoch dagegen und hat sich im Bundestag energisch dagegen verwehrt.
So ruderte dann SPD-Landesvize Andreas Geisel zurück und präzisierte in der Art, dass Jugendoffiziere weiterhin Schulen besuchen dürften. Jedoch nicht werden, nur informieren! Ja, was ist das denn anderes als Werbung durch die Hintertür?
Ich bin total dagegen, dass es überhaupt solche Informationen an Schulen gibt. Ich denke an den unsäglichen Gauck, der in Hamburg flammende Werbereden nach dem Motto „Deutschland muss sich mehr einmischen“ in der Militärakademie in Hamburg hielt. Das war in meinen Augen schon Kriegstreiberei und ich nannte Gauck im Verbund mit von der Leyen das „Duo Infernale“.
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Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi
RE: Krieg hat mit Bildung nichts zu tun!
in Deutschland 06.04.2019 14:16von heiner • | 881 Beiträge
Der Beruf eines Soldaten kann nicht ernsthaft einer sein, der in der Schule als der Eine, professionell aufgebaut, beworben wird. Wenn alle anderen Berufe einen vergleichbaren Auftritt hätten, ja, aber so werden die Jugendlichen in der Form geprägt, dass töten & sterben etwas herausragend Positives ist.
dass ein Traum nicht wahr ist, sehe ich ein, dass er wahr werden kann, auch.
RE: Krieg hat mit Bildung nichts zu tun!
in Deutschland 06.04.2019 14:22von Anthea • | 12.406 Beiträge
Zitat von heiner im Beitrag #2
Der Beruf eines Soldaten kann nicht ernsthaft einer sein, der in der Schule als der Eine, professionell aufgebaut, beworben wird. Wenn alle anderen Berufe einen vergleichbaren Auftritt hätten, ja, aber so werden die Jugendlichen in der Form geprägt, dass töten & sterben etwas herausragend Positives ist.
Vor allen sind junge Menschen leicht verführbar. Und man sollte auch nicht den Hang der Deutschen zum Uniformismus unterschätzen. Und wenn da jemand in Uniform gewandet mit irgendwelchen Abzeichen/Orden und Epauletten behaftet/behängt da auftritt, das hat dann möglicherweise so einen Ruch von Heldentum.
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RE: Krieg hat mit Bildung nichts zu tun!
in Deutschland 06.04.2019 14:35von Teddybär • | 1.675 Beiträge
Meine Meinung ist anders.
Krieg hat eine Menge mit Bildung zu tun.
Aber ich würde das eher eingrenzen als Krieg als Phänomen des Lebens und auf das Offizierskorps (weniger auf den einfachen Soldaten) beschränken. Bildung Schütz aber weder vor Verbrechen als auch vor fatalen militärischen Entscheidungen. Und es gilt dass der Krieg der Vater vieler Dinge ist (nicht aller).
Es gibt immer ein a🐻|Plüsch ist liebe|🐻🐻🐻 an die Macht|🐻🐻🐻 aller Wälder und Wiesen vereinigt euch!!|The First Reel Director in 🐻wood|
RE: Krieg hat mit Bildung nichts zu tun!
in Deutschland 06.04.2019 18:46von moorhuhn • | 1.486 Beiträge
"So ruderte dann SPD-Landesvize Andreas Geisel zurück und präzisierte in der Art, dass Jugendoffiziere weiterhin Schulen besuchen dürften. Jedoch nicht werden, nur informieren! Ja, was ist das denn anderes als Werbung durch die Hintertür? " (Anthea)
Auch hier sollte man die Kirche im Dorf lassen und die Arbeit der Jugendoffiziere pragmatisch und als Teil der allgemeinen Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen sehen. Diese ist übrigens gesetzlich vorgeschrieben und soll ein breites Spektrum an Berufsfeldern vorstellen. Insofern wüsste ich jetzt nicht, warum man die Bundeswehr als sehr "großen" Arbeitgeber da außen vor lassen soll.
Ich habe die Jugendoffiziere jedes Jahr im Haus, neben Polizei, Justiz, Architekten, Lehrern, Erziehern, Handwerkern aus allen Branchen, Medienfachleuten usw., sie machen nichts anderes als ihren Arbeitsplatz vorzustellen, Informationen zu Ausbildungsgängen, Tätigkeiten, Einsatz- und Verdienstmöglichkeiten zu geben.
Bei der letzten Veranstaltung kam auf Schülerinitiative eine rege Diskussion über die Risiken einer BW- Laufbahn, über ebendiese Vorbehalte aus diesem Beitrag ins Rollen. Zu keiner Zeit hatte ich den Eindruck, dass der Offizier Werbung macht oder gar die Themen Töten und Sterben verharmlost. Im Gegenteil, er hat immer darauf hingewiesen, dass eine längere Verpflichtung gut überlegt sein sollte und die Risiken beim Namen genannt.
In diesem Zusammenhang möchte ich das Thema aber mal weiter führen. Ich habe immer den Eindruck, dass der Ruf nach sozialem Frieden und damit einhergehendem persönlichen Engagement beim Einsatz von Polizei und Armee plötzlich ins Gegenteil umschlägt. Kriegstreiber, gewaltbereit und eigentlich überflüssig?
Man sollte hier etwas differenzierter argumentieren, die Aufgaben und Einsätze der Bundeswehr z.B. reduzieren sich nicht nur auf bewaffnete Aktionen in Kriegsgebieten, im übrigen wird das auch von den Jugendoffizieren erläutert, ohne Wertung und Pathos.
Ich finde gut, dass junge Leute nicht mehr verpflichtet werden, so kann die Öffentlichkeitsarbeit der BW als Teil der BO angesehen werden. Ob man sich letztendlich dafür entscheidet, wird sowieso nicht auf einer ersten Infoveranstaltung beschlossen. Da kommen noch viele weitere, sehr anschauliche und detaillierte Eignungstests.
Der frühe Vogel kann mich mal !
RE: Krieg hat mit Bildung nichts zu tun!
in Deutschland 06.04.2019 19:50von Anthea • | 12.406 Beiträge
Zitat von moorhuhn im Beitrag #5
die Aufgaben und Einsätze der Bundeswehr z.B. reduzieren sich nicht nur auf bewaffnete Aktionen in Kriegsgebieten,
Nicht nur, sondern auch... Es wäre jedoch mir und anderen lieber, wenn es bei dem "nur" bliebe. Ursprünglich war ja auch mal - wenn mir erinnerlich - angedacht, dass die BW zur Verteidigung im Innern sein sollte. Und weitere Aufgaben im Land erledigen sollte.
Und nicht die Welt irgendwo retten ...
Ich denke, dass die von dir angesprochenen Menschen aus bestimmten Berufsgruppen lediglich in Berufsschulen vorstellig werden sollten, nicht in Gymnasien oder Gesamtschulen. Wenn ja, dann jedoch nicht im Rahmen einer Schulstunde sondern als offenes Angebot. Und der Beruf "Bundeswehr" sollte überhaupt darin nicht vorkommen. Erst dann, wenn es ein "nur" der Aufgaben gibt. Viel gibt's zu tun im eigenen Land, packen wir es an.
Warum in die Ferne schweifen, sieh die Arbeit liegt so nah.
Berufsberatungsangebote gibt es sicherlich genug.
Und der Begriff "Jugendoffiziere" klingt in meinen Augen schrecklich. ;-(
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Mahatma Gandhi
RE: Krieg hat mit Bildung nichts zu tun!
in Deutschland 06.04.2019 19:57von kuschelgorilla • | 3.292 Beiträge
RE: Krieg hat mit Bildung nichts zu tun!
in Deutschland 06.04.2019 20:05von moorhuhn • | 1.486 Beiträge
Nun ja, es gibt klare Aufgabenverteilung, im Landesinneren lockt die Polizei mit "verdächtig guten Jobs", während die BW ihre Kernfunktion in der Verteidigung nach außen hat. Hinzu kommen klar definierte Sondereinsätze bei Naturkatastrophen und anderen zivilen Ausnahmesituationen.
Was genau ist verwerflich an der Mission, in Kriesengebieten zivile und militärische Unterstützung zu leisten? Wir leben nun mal in einem globalen Universum, dessen Konflikte auch vor Deutschlands Grenzen nicht halt machen. Über politische Entscheidungsträger in Außen-und Verteidigungspolitik kann man ja kritisch zu Gericht gehen, aber doch nicht die Sache an sich verteufeln.
Und warum soll Berufsberatung nur in Berufsschulen passieren? Die Logik erschließt sich mir jetzt nicht, genauso die BW daraus auszuschließen, grübel
Der frühe Vogel kann mich mal !
RE: Krieg hat mit Bildung nichts zu tun!
in Deutschland 06.04.2019 20:08von moorhuhn • | 1.486 Beiträge
Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #7
Nur mal so lapidar in den Raum gefragt: Was sind das für Menschen, die den Berufswunsch Soldat haben? Welcher Typ Mensch bewirbt sich dort?
Ich weiß es nicht, Kuschelgorilla.
Wir führen nur Informationsveranstaltungen durch, in der Regel erfahren wir nicht, was die Kids daraus machen.
Der frühe Vogel kann mich mal !
RE: Krieg hat mit Bildung nichts zu tun!
in Deutschland 06.04.2019 20:10von kuschelgorilla • | 3.292 Beiträge
Zitat von moorhuhn im Beitrag #9Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #7
Nur mal so lapidar in den Raum gefragt: Was sind das für Menschen, die den Berufswunsch Soldat haben? Welcher Typ Mensch bewirbt sich dort?
Ich weiß es nicht, Kuschelgorilla.
Wir führen nur Informationsveranstaltungen durch, in der Regel erfahren wir nicht, was die Kids daraus machen.
Ich halte das aber für eine zentrale Frage. Wenn sich in der BW zum Bleistift lauter Waffengeile tummeln...
Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen sie doch bitte die anderen.
RE: Krieg hat mit Bildung nichts zu tun!
in Deutschland 06.04.2019 21:48von Anthea • | 12.406 Beiträge
Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #10
Ich halte das aber für eine zentrale Frage. Wenn sich in der BW zum Bleistift lauter Waffengeile tummeln
Da tummeln sich so einige (die aufgefallen sind), die die BW nicht gerade in seriösem Licht erscheinen lassen...
Da gehört eine ganz besondere Veranlagung zu ...
Festgestellt wurde jedenfalls, dass man oft nicht so genau hingeschaut und viele genommen hat, die da nicht hingehören.
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Mahatma Gandhi
RE: Krieg hat mit Bildung nichts zu tun!
in Deutschland 06.04.2019 22:06von Anthea • | 12.406 Beiträge
Zitat von moorhuhn im Beitrag #8
Und warum soll Berufsberatung nur in Berufsschulen passieren? Die Logik erschließt sich mir jetzt nicht, genauso die BW daraus auszuschließen, grübel
Weil erst einmal die Voraussetzungen geschaffen werden sollten, um sich einem Beruf zuwenden zu können.
"Nicht für die Schule sondern für das Leben lernen wir."
Wenn jemand eine Berufsschule aufsucht, dann hat er/sie bereits ein Lernprogramm absolviert.
Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi
RE: Krieg hat mit Bildung nichts zu tun!
in Deutschland 06.04.2019 22:56von moorhuhn • | 1.486 Beiträge
Zitat von Anthea im Beitrag #12Zitat von moorhuhn im Beitrag #8
Und warum soll Berufsberatung nur in Berufsschulen passieren? Die Logik erschließt sich mir jetzt nicht, genauso die BW daraus auszuschließen, grübel
Weil erst einmal die Voraussetzungen geschaffen werden sollten, um sich einem Beruf zuwenden zu können.
"Nicht für die Schule sondern für das Leben lernen wir."
Wenn jemand eine Berufsschule aufsucht, dann hat er/sie bereits ein Lernprogramm absolviert.
Sorry, Anthea, aber das ist absoluter Unsinn.
Gymnasiasten haben auch ein Lernprogramm absolviert und suchen in der Regel danach keine Berufsschule auf.
Berufsorientierung heißt ja gerade, dass sich schon Schüler (Schulart ist da völlig unerheblich) in den verschiedenen Berufsfeldern orientieren können. Eben um für "das Leben" zu lernen, wobei dabei der Begriff "Lernen" durchaus auch mit "sich orientieren" und "sich informieren" verbunden werden kann.
Und nochmal, die BW kommt nicht mit aufgepflanztem Bajonett in die Schule, alles, was sie dort erzählt, steht auch in den Lehrbüchern.
Der frühe Vogel kann mich mal !
RE: Krieg hat mit Bildung nichts zu tun!
in Deutschland 06.04.2019 23:32von kuschelgorilla • | 3.292 Beiträge
Zitat von Anthea im Beitrag #11Zitat von kuschelgorilla im Beitrag #10
Ich halte das aber für eine zentrale Frage. Wenn sich in der BW zum Bleistift lauter Waffengeile tummeln
Da tummeln sich so einige (die aufgefallen sind), die die BW nicht gerade in seriösem Licht erscheinen lassen...
Da gehört eine ganz besondere Veranlagung zu ...
Festgestellt wurde jedenfalls, dass man oft nicht so genau hingeschaut und viele genommen hat, die da nicht hingehören
Und was sollte man daraus lernen???
Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen sie doch bitte die anderen.
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