#1

Vernunft contra Gewissen?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 11.03.2021 11:49
von Anthea | 12.400 Beiträge

Oder umgekehrt?

Handle sofort, handle hier, handle offen, handle aus Überzeugung, handle gewaltlos, verweigere dem Bösen die Zusammenarbeit, gehe positiv an einen Streit heran und betrachte ihn als eine Gelegenheit, die Gesellschaft sinnvoll umzuformen. All dies sind zusammengefasst einige Ratschläge von Ghandi. Die jedoch dann zu Fragen führen.

Einige Betrachtungen:
„Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen“ sagt der Volksmund. Aber „Gewissen“ ist nicht so recht messbar. An ihren Taten sollt ihr sie erkennen? Nun ja, aber diese zeugen dann des Öfteren von dem, was man „gewissenlos“ nennen kann. Ist "Gewissen" nur anders "gepolt"?

Hier steh ich nun, ich kann nicht anders. Gott helfe mir, Amen. So oder ähnlich sprach Luther darüber, was ihm das Gewissen gebot. Dem er „alternativlos“ Folge leisten musste..

Edward Snowden z.B. ist ein gewissenbehafteter Mensch. Ein mutiger Mann. Es wäre bequemer gewesen, ungefährlicher, komfortabler, hätte er geschwiegen. Wenn da nicht das Gewissen ihn angehalten hätte, an die Öffentlichkeit zu gehen. Er hätte ja auch alles für sich behalten können. So wie viele andere Mitwisser. Haben die sich gesagt: Ach, man macht ja doch nichts daran? Oder: Alles nicht so schlimm? Gab es da ein Gewissen das schläft? Oder ist es „verkrüppelt“?

Man sagt bei diversen Anlässen: Jemand „hätte“ etwas gegen irgendwas unternehmen müssen. Das „Gewissen“ hätte sich rühren müssen! Aber wenn dieses doch gar nicht quantitativ und qualitativ in einem jeden vorhanden ist?
Müssten nicht all diejenigen, bevor sie an die Schaltstellen der Macht gelangen können, nicht nur sich hinsichtlich Bestätigung des Intellektes und des Wissens gewissermaßen durch einen Befähigungsnachweis (IQ-Test) auch einem EQ-Test unterziehen? Erst wenn beide Tests gute Werte aufzeigen, könnten Entscheidungen als wertvoll und gewissensdiktiert getroffen werden? Dann wäre der Mann/die Frau am richtigen Platz.

Interessant finde ich, was Nietzsche schrieb:
"Gewissensbisse erziehen zum Beißen."

So ähnlich vielleicht zu sehen wie: Wer schreit hat Unrecht?

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#2

RE: Vernunft contra Gewissen?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 11.03.2021 16:56
von Arion | 73 Beiträge

Zitat von Anthea
Haben die sich gesagt: Ach, man macht ja doch nichts daran? Oder: Alles nicht so schlimm? Gab es da ein Gewissen das schläft? Oder ist es „verkrüppelt“?



Wahrscheinlich trifft von Allem etwas zu. Über die Motive von Snowden können wir, auf der Grundlage dessen, was bekannt geworden ist, nur mutmaßen. Gleiches gilt auch für diejenigen, die weiterhin schweigen. Ein großer Teil spielt das schmutzige Spiel der Politik einfach mit. Andererseits mag es Personen geben, die sich ausmalen können, bzw. jetzt am Fall Snowden erkennen, dass es große Repressalien mit sich bringt, wenn man geheime Informationen leakt.

Zitat von Anthea
Man sagt bei diversen Anlässen: Jemand „hätte“ etwas gegen irgendwas unternehmen müssen. Das „Gewissen“ hätte sich rühren müssen! Aber wenn dieses doch gar nicht quantitativ und qualitativ in einem jeden vorhanden ist?

Jeder Mensch hat ein Gewissen. Es kommt natürlich darauf an, auf welchem ethischen Niveau es sich befindet.

Zitat von Anthea
Müssten nicht all diejenigen, bevor sie an die Schaltstellen der Macht gelangen können, nicht nur sich hinsichtlich Bestätigung des Intellektes und des Wissens gewissermaßen durch einen Befähigungsnachweis (IQ-Test) auch einem EQ-Test unterziehen? Erst wenn beide Tests gute Werte aufzeigen, könnten Entscheidungen als wertvoll und gewissensdiktiert getroffen werden? Dann wäre der Mann/die Frau am richtigen Platz.

Wer wollte denn darüber urteilen, was genau jetzt die "guten Werte" bei den Tests sind? Allein darüber würde ein erbitterter Streit entstehen.



Anthea hat sich bedankt!
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#3

RE: Vernunft contra Gewissen?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 11.03.2021 17:26
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Zitat von Arion

Jeder Mensch hat ein Gewissen. Es kommt natürlich darauf an, auf welchem ethischen Niveau es sich befindet.



Ich denk mal, Faschisten haben auch sowas wie ein Gewissen. Dieses dient aber dann der faschistischen Ideologie oder der Gruppe. Die sagen, einen von uns darf niemand ungestraft töten, einen unserer Feinde dagegen schon.

Gewissen ist damit auch nicht absolut, sondern an die Gruppe oder die Partei gebunden. Parteiinteressen über menschlichen oder persönlichen Interessen. Nur so ist es zu erklären dass Menschen fähig sind, Landsleute, die die eigene Politik nicht mit tragen, zu töten wie das an der DDR Grenze bei Grenzübertritt getan wurde. Parteigewissen kam hier vor persönlichem Gewissen.

Ein Ausweg wäre, ein Gewissen in unsere Köpfe zu installieren, das jeden Menschen bedingungslos respektiert, dass gar kein Mensch getötet oder misshandelt oder diskriminiert werden darf, auch nicht für eine wie auch immer ausgerichtete Politik. Wenn diese Politik wirklich nur das allerbeste für die Menschheit will, muss sie das Töten, Misshandeln oder diskriminieren von Menschen unter wirklich allen Umständen ausschließen.

Was aber soll dann mit Menschen passieren die dieses eherne Gesetz missachten? Terrorosten, Vergewaltiger, Kinderschänder oder Anhänger anderer politischer Richtungen, die durchaus Menschen zu töten bereit sind, die deren Politik nicht folgen wollen????

Todesstrafe müsste dann auch gegenüber schlimmsten Verbrechern ausscheiden, weil der Vollstrecker ja sonst selber zum Mörder wird. Gefängnis wäre möglich. Ist das wirklich die Einzige Lösung? Schließlich gibt es ja Menschen die immer wieder straffällig werden und ihren Mitmenschen schweren Schaden zufügen.

Zitat von Arion

Wer wollte denn darüber urteilen, was genau jetzt die "guten Werte" bei den Tests sind? Allein darüber würde ein erbitterter Streit entstehen.



Stimmt. Das geht nur innerhalb einer politischen Gruppe zu entscheiden oder mit einem gemeinsamen Konsens, der die Normen festlegt. Wie diese Normen aber konkret aussehen, entscheiden die Menschen die nach diesen Kriterien dann ihre Autoritäten auswählen.

Das kann dann in jede nur erdenkliche politische Richtung gehen.

Wir können uns nur darauf einigen dass das dann keine zerstörerische Politik werden darf,, wie die der Faschisten.

Zerstörerisch weil mit deren Rassismus und eventuellem Krieg die Menschen nicht nur diskriminiert sondern auch physisch vernichtet werden. Wenn die sich wehren und Vergeltung üben würden, wären wir danach dran. Menschlich durchaus verständlich, aber dem Leben alles andere als dienlich. Die Juden hatten solche Vergeltung den Naziverbrechern gegenüber geplant, aber ebenso ohne Differenzierung, wer nun beim Holocaust wirklich Schuldig geworden ist und wer nicht. Schließlich haben vorher deutsche auch Juden wahllos ohne nach Verbrechern und loyalen Menschen zu unterscheiden, ermordet. Und auch die Sowjets haben zu Beginn nicht differenziert, alle Deutschen waren zuächst in den Augen der Sowjets Kriegsverbrecher die man töten oder die schwere Wiederaufbauarbeit unter widrigsten Bedingungen erledigen lassen muss.

Und zwischen Hutu und Tutsi gab es einst einen Genozid. Ich glaub zuerst waren die Tutsi die Herrschenden welche die Hutu in einem Genozid hingemordet haben. Die haben sich befreien können und danach die Tutsi ebenso hingemordet. Vergeltung halt.

Das wäre ein Beispiel für einen zerstörerischen Konsens wenn ein Volk basisdemokratisch entscheiden würde, solches zu tun.

Wenn die Menschheit überleben will, darf es eine solche Politik nicht noch einmal geben.


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#4

RE: Vernunft contra Gewissen?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 11.03.2021 21:25
von Anthea | 12.400 Beiträge

Zitat von Arion im Beitrag #2
Jeder Mensch hat ein Gewissen. Es kommt natürlich darauf an, auf welchem ethischen Niveau es sich befindet.



Das stimmt so nicht.

"Es mag sonderbar klingen und ist unserem Denken und Fühlen nach nahezu unvorstellbar: Es gibt Menschen ohne ein Gewissen. ... Sie empfinden weder Scham noch Schuld, geschweige denn Reue. Das Phänomen und dessen Folgen beschreibt Martha Stout in ihrem Buch „Der Soziopath von nebenan“.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/mit...ticle_id=134302

An solche Menschen kommt man nicht ran. Schlimm, wenn man mit ihnen zu tun hat.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


Arion hat sich bedankt!
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#5

RE: Vernunft contra Gewissen?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 12.03.2021 08:42
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Ups, diese Autorin empfiehlt sogar, Autoritäten in Frage zu stellen. Da bin ich ja schon mal auf einem guten Weg.


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#6

RE: Vernunft contra Gewissen?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 12.03.2021 09:30
von Arion | 73 Beiträge

Zitat von Anthea
Das stimmt so nicht.

"Es mag sonderbar klingen und ist unserem Denken und Fühlen nach nahezu unvorstellbar: Es gibt Menschen ohne ein Gewissen. ... Sie empfinden weder Scham noch Schuld, geschweige denn Reue. Das Phänomen und dessen Folgen beschreibt Martha Stout in ihrem Buch „Der Soziopath von nebenan“.



Solche Aussagen kommen unter der Prämisse eines bestimmten Verständnis von "Gewissen" zustande. Ansonsten wäre eine derartige Aussage ein Griff in die Luft. Menschen als "gewissenlos" zu bezeichnen, setzt ein Verständnis von Gewissen voraus, aufgrund dessen dann Personen in Relation zu diesem Verständnis als gewissenlos beurteilt werden. Das meinte ich mit dem "ethischen Niveau", auf welchem sich ein Gewissen befindet.

Insofern besteht weder zu deiner Ansicht, noch zur Ansicht der Autorin, die du erwähnst, ein Widerspruch.



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#7

RE: Vernunft contra Gewissen?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 12.03.2021 10:08
von Anthea | 12.400 Beiträge

Es gibt die "soziopathische Persönlichkeitsstörung", das dürfte unstrittig sein.
Ähnlich verhält es sich auch mit der "Asexualität", wobei des diejenigen gibt, die keinen Sexualtrieb verspüren.
Ich weiß, Vergleiche hinken. Von mir jedoch eingebracht unter dem Aspekt: Gibt's nicht, gibt's nicht.

Ich würde somit sagen: Eigentlich gehört das Vorhandensein eines "Gewissens" als Gradmesser zum Menschsein. Aber es sind eben nicht alle Menschen "vollständig" in ihrer Funktion.

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Mahatma Gandhi


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#8

RE: Vernunft contra Gewissen?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 12.03.2021 10:24
von Anthea | 12.400 Beiträge

Zitat von denker_1 im Beitrag #5
Ups, diese Autorin empfiehlt sogar, Autoritäten in Frage zu stellen. Da bin ich ja schon mal auf einem guten Weg.


Autoritäten dürfen durchaus in Frage gestellt werden. Aber sie sind nun erst einmal in ihrer Funktion Entscheidungsträger. Aber als solche natürlich in einer Demokratie nicht tabu. Und wenn man sie hinsichtlich ihrer Qualifikatiion nicht akzeptiert, können sie abgewählt und ersetzt werden.
Das gebietet dann die Vernunft - oder das Gewissen.

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Mahatma Gandhi


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#9

RE: Vernunft contra Gewissen?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 12.03.2021 10:34
von Anthea | 12.400 Beiträge

Aus ideologischer Sicht ist ein jeder "seinem Gewissen verpflichtet". Das gebietet schon ein Treuversprechen.
Somit wird sich ein Beschuldigter unschuldig fühlen, da er seinem "Gewissen" folgte. Dass dessen "Wegbeschreibung" sich als falsch herausstellte ist jedoch kein Freispruch für den diesem Folgenden.
Fehlgeleitet, in die Irre geleitet.

Der Typ der letztendlich wirklich "Gewissenlosen" wird jedoch lediglich Lippenbekenntnisse erbringen können.
Ich sehe z.B. die damalige "Entnazifizierung", sprich Vergabe eines Persilscheines für eine bei einigen/mehreren Überzeugungstätern als keine nachhaltige Sinneswandlung an. Genau so wie bei der "Gauck-Behörde".

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Mahatma Gandhi


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#10

RE: Vernunft contra Gewissen?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 12.03.2021 11:34
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Ohne Gewisse keine Vernunft und ohne Vernunft kein Gewissen


Es gibt immer ein a🐻|Plüsch ist liebe|🐻🐻🐻 an die Macht|🐻🐻🐻 aller Wälder und Wiesen vereinigt euch!!|The First Reel Director in 🐻wood|

🐻 nutzt telegram.org als Messenger
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#11

RE: Vernunft contra Gewissen?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 12.03.2021 14:23
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Zitat von Anthea

Aber als solche natürlich in einer Demokratie nicht tabu. Und wenn man sie hinsichtlich ihrer Qualifikatiion nicht akzeptiert, können sie abgewählt und ersetzt werden.



Wenn das mit dem Abwählen soooo einfach wäre. Auch 1989 hatte die SED ihre 99,99%.

Irgendwann ist dann eine Revolution fällig und überlebensnotwendig.

Besonders dann wenn die Bosse sich unverschämte Sonderrechte genehmigen aber das Volk klein halten.

Natürlich auch dann wenn übergroße soziale Ungelichheit sich breit macht oder die Regierenden sich erdreisten, fremde Völker zu berauben. Wir können und sollten uns da nicht immer auf Alliierte Truppen verlassen.

Eine Wahl kann gefälscht werden.


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#12

RE: Vernunft contra Gewissen?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 15.03.2021 14:31
von kuschelgorilla | 3.292 Beiträge

"Das Gewissen ist fähig, Unrecht für Recht zu halten, Inquisition für Gott wohlgefällig und Mord für politisch wertvoll. Das Gewissen ist um 180 Grad drehbar.“ (Erich Kästner)

Gewissen ist die Fähigkeit, zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden. Diese Fähigkeit, dieses Wissen sind abhängig von dem, was ein Mensch im Rahmen seiner Sozialisation sich aneignet. Die Fähigkeit zur Vernunft ist ebenso eine Frage der Schulung des Gehirns, also des Denkens, die man ebenfalls im Rahmen der Sozialsiation erfährt.
Menschen, bei denen in der Sozialisation etwas falsch läuft, werden gerne als Soziopathen bezeichnet, denn sie können Richtig und Falsch, Recht und Unrecht nicht unterscheiden, fühlen sich immer im Recht und bereuhen nichts.
Ähnlich verhält es sich jedoch mit Psychopathen, die man nicht mit den Soziopathen in einen Topf werfen sollte.

An dieser Stelle frage ich mal ganz unverblümt: Wie sieht die Sozialisation eines Menschen aus, wenn die ganze Gesellschaft aus Soziopathen bestünde - der Mensch also sein Wissen und seine Sozialtechniken ausschließlich von Soziopathen beziehen würde???
Wer legt die Normen fest, die wir als Gesellschaft als Wertekanon lernen sollen?


Meine Motivation ging heute morgen winkend und lächelnd an mir vorbei
Arion findet das Top
Arion hat sich bedankt!
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#13

Vernunft contra Gewissen?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 16.03.2021 10:43
von Gysi (gelöscht)
avatar

Zitat von Anthea
Vernunft contra Gewissen

Vernunft musst du nicht mit Feigheit gleichsetzen. Auch nicht mit vernünftiger Feigheit. Wer vernünftig feige ist, wird unter Gewissensbissen leiden. Die Frage ist, was du an (selbst verursachten) Schmerzen ertragen kannst. Und an Nachteilen, die du zu erwarten hast, wenn du eben deinem Gewissen folgst.

Weiterhin darf man sich überlegen, auf was für Ausgängen (resp. Parametern) das Gewissen fußt. Wer früher einer paradiesischen kommunistischen Zukunft gewiss war (und den Kapitalismus für die Hölle auf Erden hielt), der hatte vielleicht die Kröte stalinistischer Verfolgungen, Deportationen und Ermordungen von Dissidenten mit gutem Gewissen schlucken können.

Wer von seinen Ideoligien, die ihm eingeimpft werden, überzeugt ist, kann über manche inhumane Klinge springen... Da helfen Appelle an 'das Gewissen' oft wenig. Aber Vielleicht ein Appell an die Vernunft. Doch ist der Vernunftweg oft durch blinden Glauben (an ein Hoffnungsversprechen) mit meterdicken Mauern zugebaut.


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)


denker_1 hat sich bedankt!
zuletzt bearbeitet 16.03.2021 10:43 | nach oben springen

#14

RE: Vernunft contra Gewissen?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 16.03.2021 12:15
von Anthea | 12.400 Beiträge

Ich denke mal, dass eine Idologie der "Baumeister" eines Brettes vor dem Kopf ist. Da bedarf es schon fähiger "Abrissunternehmen" , um ein festgefügtes Fundament einer Überzeugung mit "Stumpf und Stiel" zu vernichten.
Denn man kann vielen verbohren, starrköpfigen Leuten nicht mit "Vernunft" kommen.

Und die Verbindung vom Gewissen zur Feigheit brachte auch Shakespear als er schrieb:

"Gewissen ist ein Wort für Feige nur, zum Einhalt für den Starken erst erdacht: Uns ist die Wehr Gewissen, Schwert,
Gesetz."


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#15

RE: Vernunft contra Gewissen?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 16.03.2021 16:18
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Dieses ja gesellschaftliche Gewissen hängt immer vom jeweiligen Zeitgeist ab. Es gibt kein universelles, allgemein gültiges höheres Gewissen. Es gibt nur das gesellschaftliche, das dazu dient, unsere Spezies zu erhalten. Deshalb ist Mord ein Verbrechen. Weil es unserem Drang, zu leben widerspricht. Und wir sind fähig zur Emphatie und können und in das Befinden unserer Mitmenschen einfühlen und fühlen daher den Schmerz eines gemarterten zumindest seelisch. Weshalb ja auch Filme über die finstere Hitlerzeit gut funktionieren um damit zu zeigen, dass so ein Regime nie wieder groß werden darf.


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