Für die Republik als ganzes bin ich eigentlich froh, dass Merz es wohl wird. Denn damit ist relativ sicher, dass die CDU sich in Richtung eines klaren Wirtschaftsprofils entwickeln wird. Sie wird sich inhaltlich deutlich klarer als in den letzten 16 Jahren von Parteien wie der SPD und FDP und auch Grünen unterscheiden. Das ist erst mal gut, weil dadurch bei Wahlen wirklich eine Wahl stattfindet.
Als Oppositionsführer halte ich Merz für geeignet, als Kanzlerkandidat auch. Ob er aber die CDU führen kann - da habe ich so meine Zweifel. Immerhin gibt es in der CDU auch viele deutlich sozialere Stimmen - wird Merz die integrieren können? Als Integrationsfigur ist er nicht gerade bekannt......es kann gut sein, dass er tatsächlich schon bei der Frage des Fraktionsvorsitz sich so mit der Fraktion anlegt, dass er innerhalb der CDU schon zu viele Gegner hat, um ernsthaft die Partei voranzubringen.
Was die Partei eigentlich braucht ist eine programmatische Erneuerung. Es muss klar werden, wofür die CDU steht. Und das eben nicht nur im Bereich der Wirtschaftspolitik, sondern auch in der Steuerpolitik, der Sozialpolitik, der Umweltpolitik, der Gesundheitspolitik, der Verkehrspolitik etc. etc. etc......
Es kann sein, dass die CDU die Fehler der SPD wiederholt, und sich nun die nächsten Jahre zerfleischt. Wenn das passiert ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass die Ampel sogar länger als 4 Jahre im Amt bleibt.
Merz ist auch nicht mehr der Jüngste (66) - ob er ernsthaft mit 70 als nächster Kanzlerkandidat antreten will....das wird ihm die Partei nicht so ganz leicht machen......und Söder wird trommeln.....
Ich denke, der CDU stehen noch schwere Monate und Jahre bevor, sie hat einiges an Erneuerungsbedarf! Merz aber erneuert nicht, sondern steht für einen konservativen Schwenk.
Trotzdem - die Alternativen Kandidaten waren deutlich schwächer als Merz......ich vermute, der nächste Vorsitzende nach Merz heißt dann Brinkhaus. DER wäre bei der nächsten Wahl für Scholz eine ernsthafte Gefahr.....