Lafontaine war schon immer für mich ein Ausnahmepolitiker. Dies gemeint in positivem Sinne.
Schon damals habe ich seinen Weggang von der SPD bewundert. Genau darum, weil er sich nicht verbiegen ließ. Und wenn er feststellte, dass quasi ein Kind in den Brunnen gefallen war und seine Rettungsrufe ungehört verhalten - sinnbildgemäß betrachtet - dann war es nur konsequent, einer solchen Partei den Rücken zu kehren. Und nicht um des guten Friedens willen und entgegen eigener Überzeugung still zu sein.
In diesem Zusammenhang sehe ich auch die Bemerkung von Riexinger.
"Bernd Riexinger, der bis vergangenes Jahr Co-Parteichef war, schickt Lafontaine neben Lobes für seine Verdienste bei der Parteigründung noch diesen Satz hinterher: "So viele Menschen, die mal Vorsitzender von zwei Parteien waren und dann ausgetreten sind, gibt es nicht. Vermutlich liegt das nicht nur an den Parteien."
Es ist zweifelsohne zweideutig und nicht erkennbar, wie Riexinger dies meint. Als Lob oder Tadel?
Für mich ist dies ein Lob: Ein fähiger Mann, der sich nicht verkauft und Mitläufer ist. Weil es die Menge/Masse so will.
Solche wirklich mutigen Menschen gibt es nicht viele.
Sein kurzer Kommentar zu seinem Austritt war ausreichend. Seine Rede zum Krieg etc. excellent.
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