#31

RE: Bundeswehrpropaganda an Schulen

in Deutschland 15.08.2018 22:10
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Nun ja, Lila, ich finde diese Auffassung antiquiert und irgendwo auch ungerecht. Schön die abwertende Bezeichnung "Schnösel" ist pauschal und erinnert mich an die keifenden Senioren in der Straßenbahn.
Sicher gibt es abgehobene Youngster, aber die Mehrheit ist einfach altersentsprechend ein bisschen hipp, neugierig, unbedarft und trotzdem zu allem bereit. Und wenn ich mich an meine Jugend erinnere, war das nicht viel anders. Ich wäre gestorben, hätte man mich im Altersheim zwangsverpflichtet. Und ich würde noch heute sterben, wenn ich diese Arbeit tun müsste.
Und überhaupt, welches Recht hast du zu definieren, was "richtige" Arbeit ist?


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#32

RE: Bundeswehrpropaganda an Schulen

in Deutschland 15.08.2018 22:18
von Lila von Rödelheim (gelöscht)
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Ich denke bei Schnösel an die Leuts, die von Papi zum Abitur ein Auto geschenkt bekommen und in großen Lettern "ABI 2018" draufkleben.
Natürlich gibt es auch andere. Zum Beispiel, die ein freiwilliges soziales Jahr machen.
"Richtige" Arbeit ist diejenige, die für die Gesellschaft wirklich wichtig ist. Dazu gehören beispielsweise Banker und Broker nicht.



zuletzt bearbeitet 15.08.2018 22:41 | nach oben springen

#33

RE: Bundeswehrpropaganda an Schulen

in Deutschland 15.08.2018 22:45
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Zitat von Lila von Rödelheim im Beitrag #32
Ich denke bei Schnösel an die Leuts, die von Papi zum Abitur ein Auto geschenkt bekommen und in großen Lettern "ABI 2018" draufkleben.
Natürlich gibt es auch andere. Zum Beispiel, die ein freiwilliges soziales Jahr machen.


Ja genau und eben diese Freiwilligen sollten genügen.
Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber ich stelle mir immer vor, im gebrechlichen Zustand auf "Leuts, die von Papi zum Abitur ein Auto geschenkt bekommen " und danach zwangsweise ins Altersheim geschickt werden, zu treffen. Das will ich nicht wirklich.


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#34

RE: Bundeswehrpropaganda an Schulen

in Deutschland 15.08.2018 22:47
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Banker und Broker mögen nach deiner Ansicht schlechte Menschen sein, aber sie bilden im Durchschnitt auch nicht die heutige Arbeitswelt ab.


Der frühe Vogel kann mich mal !


zuletzt bearbeitet 15.08.2018 22:48 | nach oben springen

#35

RE: Bundeswehrpropaganda an Schulen

in Deutschland 15.08.2018 22:53
von Lila von Rödelheim (gelöscht)
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Ein freiwilliges soziales Jahr ist erst recht Ausbeutung.
Man muss nicht jeden auf alte Leute loslassen. Aber selbst in einem Pflegeheim gibt es genug Arbeiten, die von Zivis gemacht werden können und die professionellen Pflegekräfte entlasten, z.B. Essen austeilen, Bettpfannen leeren, Schreibarbeiten ...
Banker und Broker war auch nur ein Beispiel. Für eine vollständige Liste würde der Platz nicht ausreichen.


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#36

RE: Bundeswehrpropaganda an Schulen

in Deutschland 15.08.2018 23:14
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Jo, mit dem feinen Unterschied, dass man sich freiwillig ausbeuten lässt, gell Und das sind dann die Vielen, die ohne Papis Auto mit der Bahn zum Altenheim fahren, vielleicht haben sie auch ein T-Shirt mit dem Aufdruck "Abi 2019" an, lol
Deine Argumentation hinkt ein bisschen, wenn du "erst recht" schreibst, weil du das Pflichtjahr dann auch als Ausbeutung einordnest. Oder verrichten die Pflichtdienstleister dann andere, höher vergütete Arbeit?


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#37

RE: Bundeswehrpropaganda an Schulen

in Deutschland 16.08.2018 00:17
von Gelöschtes Mitglied
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Zitat von Findus im Beitrag #25
Ich stelle dir folgende einfache Gegenfrage: Was fällt eigentlich den ganzen "Alten" ein, über das Leben der Jugend bestimmen zu wollen?


Sagen wir mal so: 18-20 ist man 2-3 Jahre lang......20-90 ist man 70 Jahre lang......

Vielleicht ist es nicht so ganz verkehrt, wenn junge möchtegern Erwachsene, die ihrerseits oft genug auch scheitern und noch jahrelang auf die älteren angewiesen sind, nicht jeden Erfahrungswert von Menschen, die einfach ein paar Jahre mehr Lebenserfahrung haben, gleich vorschnell und unsachlich als veraltet abtun.

Keine Sorge - in aller Regel bin ich ein großer Fan der Jugend und setze mich auch regelmäßig dafür ein, dass nicht die "Alten" vorschnell über die Jungen urteilen!


Es geht aber auch nicht um Zwangsarbeit, oder darum nur Sparmaßnahmen in der Pflege umsetzen zu wollen! Da würdest du mich grob missverstehen!


Es geht mir vielmehr darum, dass das Erwachsen-werden regelmäßig ein Prozess ist. Der dauert auch regelmäßig mehrere Jahre! Der ist auch nicht mit 17 noch zu früh, und mit 19 zu spät! Die Grenze mit 18 ist willkürlich, aber nicht ganz sinnfrei!

Früher gehörte zu diesem Prozess des Erwachsen werden für viele dazu, dass sie mit 16 fertig waren mit der Schule, und dann über die Ausbildung sukzessive auch mehr Geld und sukzessive immer mehr Verständnis für Zusammenhänge über die Schule hinaus erlernen konnten. Heute nimmt (und das ist gut so) der Anteil derer ab, die mit 16 in eine Lehre gehen - der Anteil derer, die das Abitur machen, steigt kontinuierlich.

G8 führt dazu, dass man das Abitur häufig mit 17 macht.
Vielen Abiturienten (nicht allen - auch hier darf man nicht pauschalieren) fehlen fundamentale Lebenserfahrungen, die sie durch sich das nahtlos anschließende Bachelor-Studium und anschließend einem Arbeitsleben von 20 bis 70 nie machen.

DAS war früher anders - sowohl in der Breite, als auch in den meisten Einzelfällen.

Dadurch das sich hier was gesellschaftlich verändert hat, fehlen vielen (nicht allen) Jungen Erwachsenen Erfahrungen, die durchaus wertvoll für das eigene Leben sind. Als junger Revoluzzer hätte ich auch sofort aufbegehrt, und in einem "Pflichtjahr" Arbeitszwang gesehen.....vielleicht hätte ich mich noch extremer ausgedrückt und über Sklavenarbeit geschimpft......

Ich habe aber den Zivi gemacht!
Und ich erlebe bis heute Menschen, die die Erfahrung der Bundeswehrzeit gemacht haben, oder auch jüngere, die freiwillig eine BFD o.ä. gemacht haben. Ich sehe auch, dass durchaus ein nicht gerade unwesentlicher Teil der G8-Opfer nach der Schule erst mal ein Jahr im Ausland verbringen - beispielsweise mit Travel At Work-Programmen oder als Aupair u.ä..

In Summe ist mein Eindruck, dass diese Form der Erfahrungen für Menschen die auf dem Weg zum Erwachsenen unterwegs sind, durchaus wertvoll sind!
Ich habe viele junge Bewerber vor mir, über deren Einstellung ich entscheiden darf/kann/muss.....auch aus diesen Gesprächen habe ich die Lebenserfahrung gewonnen, dass Menschen, die sich dieses Jahr Auszeit gönnen, in der Regel deutlich weiter in der Lebenserfahrung und Lebensentwicklung befinden, als andere, die meinen, einen möglichst stringenten Weg von der Schule über ein Bachelor-Studium hin zu 50 Jahren Job gehen zu müssen.......


Es sehe ein "Zwangsjahr" eher als Jahr der Chance - mal über sich selbst und die Welt nachzudenken, mal rauszukommen aus dem gesellschaftlichen Automatismus, dass man möglichst schnell in der Wirtschaft Karriere machen muss.......
Gerade nach der Schule bis 18 täte es sicherlich den meisten einfach menschlich gut, eine Kontrapunkterfahrung zu machen - mal weg von zu Hause, mal auf eigenen Füßen stehen, mal schon erleben, was die Arbeitswelt bedeutet......

Natürlich ist so ein Pflichtjahr ein Eingriff in die persönliche Freiheit! Nur - solche Eingriffe sind völlig normal. Schon das Straßenschild mit dem Parkverbot beschränkt meine Freiheit - ermögicht aber anderen beispielsweise mehr Freiheit.

Freiheit ist immer auch die Freiheit des anderen!

Wenn es Gesamtgesellschaftlich vernüftig ist, dass junge Menschen auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben auch mal ein Jahr haben, in dem sie für relativ niedriges Einkommen eine relevante Erwachsenenerfahrung machen, die sie garantiert im LEben maßgeblich voran bringt - dann halte ich einen solchen Eingriff in die Freiheit des Einzelnen im Sinne der Freiheit aller durchaus für akzeptabel. Früher wurden junge Männer zum Dienst in der Bundeswehr zwangsverpflichtet - dem gegenüber ist die Idee, dass junge Menschen für ein Jahr sich frei unter einer ganzen Reihe an alternativen Angeboten aussuchen können, wie sie ein solches Jahr verbringen wollen, schon Freiheit pur!


Es ist sicher richtig, dass nicht jeder junge Mensch diese Erfahrung braucht! Nur - das ist wenig relevant. Wenn es einer übergroßen Zahl an jungen Menschen gut tun würde, eine entsprechende Erfahrung zu machen - und wenn diese noch mit durchaus vielen Freiheitsaspekten in der Wahl dessen, was konkret getan wird, gespickt sind - dann sticht das Wohl Aller locker die Pain von einigen Wenigen, die ggf. ein solches Pflichtjahr als absolute Negativerfahrung verbuchen würden.

'Ich bin überzeugt davon, dass es locker 80% aller Betroffenen gut tun würde, wenn sie sich einem solchen Pflichtjahr stellen würden - würde man ihnen in diesem Jahr auch ein Einkommen/Auskommen auf Hartz IV Niveau ermöglichen, wäre das einmal mehr eine gute Erfahrung! Deutlich mehr, als sie bis zu diesem Zeitpunt an finanziellen Möglichkeiten hatten - aber gleichzeitig auch eine ganz reale Erfahrung, was beispielsweise ein Hartz IV Empfänger so zum Leben hat.....und was es bedeutet, damit ganz real auskommen zu müssen.


Wenn Menschen ein solches Pflichtjahr nicht machen wollen - von mir aus kann man dann auch denen eine passende Abkürzung anbieten...also unter der Voraussetzung, dass sie bewusst für sich entscheiden, dass sie auch begründet ein solches Pflichtjahr nicht machen wollen!

Ein solches Verfahren halte ich insgesamt für Zumutbar im Rahmen des Prozesses des Erwachsen-Werdens.

Werden Jugendliche mit dem Pflichtjahr ausgebeutet? Zumeist wohl eher nicht - im Einzelfall sicher auch schon - wobei da auch häufig und regelmäßig die jungen Erwachsenen auch selbst mit Schuld wären, weil sie versäumen, sich um die eigenen Rechte zu kümmern. Auch das wäre keine ganz unwichtige Lebenserfahrung!

Ausbeutung wäre es wohl nur, wenn man die Betroffenen als billige Zwangsarbeiter missbrauchen würde.....
In der Pflege müsste das aber nicht der Fall sein! Gerade dort könnten uns sollten entsprechende Angebote für das Pflcihtjahr konsequent als Ergänzungsangebote zu den normalen Leistungen gesehen und praktiziert werden. Das ist durchaus problemlos möglich - der entsprechende Bedarf ist riesig! Das, was professionelle Kräfte mit ihren Möglichkeiten und Mitteln anbieten können, ist gesellschaftlich nicht bezahlbar - wenn man einfach mit berücksichtigt, dass vielen zu Pflegenden einfach nur Zeit für ein Gespräch mit ihrem Betreuer fehlt......

Dabei geht es nicht nur um Pflege - vergleichbare Aussagen kann man auch im Bereich Umweltschutz treffen und in vielen anderen denkbaren Szeanrien auch.

Mit einem Dienstpflichtjahr würde man keinen einzigen 18-jährigen Ausbeuten! Eine Mehrzahl der Betroffenen würde klar duch ein solches Jahr profitieren. Deshalb (!) bin ich einem solchen Konstrukt sehr positiv gegenüber gestellt, und halte das Scheinargument der Ausbeutung für überzogen und falsch.


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#38

RE: Bundeswehrpropaganda an Schulen

in Deutschland 16.08.2018 12:03
von Lila von Rödelheim (gelöscht)
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Das FSJ ist Ausbeutung und Erpressung. Das soziale Engagement mancher junger Menschen wird ausgenutzt, um billige Arbeitskräfte in unterversorgten Bereichen zu bekommen. Andere werden erpresst, weil ihnen durch ein FSJ bessere Chancen auf einen begehrten Studienplatz eingeräumt werden. Natürlich lassen sich die Leute ganz freiwillig ausbeuten und erpressen.

Ein Dienstpflichtjahr für Alle kann man auch als Ausbeutung bezeichnen. Aber es wäre wesentlich gerechter.



zuletzt bearbeitet 16.08.2018 12:22 | nach oben springen

#39

RE: Bundeswehrpropaganda an Schulen

in Deutschland 16.08.2018 19:56
von Findus (gelöscht)
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Zitat von Lila von Rödelheim im Beitrag #32
Ich denke bei Schnösel an die Leuts, die von Papi zum Abitur ein Auto geschenkt bekommen und in großen Lettern "ABI 2018" draufkleben.
Natürlich gibt es auch andere. Zum Beispiel, die ein freiwilliges soziales Jahr machen.
"Richtige" Arbeit ist diejenige, die für die Gesellschaft wirklich wichtig ist. Dazu gehören beispielsweise Banker und Broker nicht.


Ja und? Da haben manch andere Leute komischere Dinge auf ihr Auto geklebt. An "Abi 2018" ist nun wirklich nichts auszusetzen.
Neid hilft uns in der Debatte auch nicht weiter. Das ist nur eine Nebelkerze.
Und was ist bitte "richtige Arbeit"? Der Maurer könnte ohne den Statiker kein stabiles Haus bauen. Der Statiker seinerseits kein handwerklich vernünftiges Mauerwerk errichten. Also was ist bitteschön "richtige Arbeit"?
Das ist wieder ein Beispiel für Meinung statt Argument.

Zitat von Lila von Rödelheim im Beitrag #35
Ein freiwilliges soziales Jahr ist erst recht Ausbeutung.
Man muss nicht jeden auf alte Leute loslassen. Aber selbst in einem Pflegeheim gibt es genug Arbeiten, die von Zivis gemacht werden können und die professionellen Pflegekräfte entlasten, z.B. Essen austeilen, Bettpfannen leeren, Schreibarbeiten ...
Banker und Broker war auch nur ein Beispiel. Für eine vollständige Liste würde der Platz nicht ausreichen.


Nein, dass ist verdreht. Auch wenn Moorhuhn das bereits ähnlich geschrieben hat: Beim Freiwilligendienst hast du die Wahl, dich für ein intensives soziales Engagement zu entscheiden.
Beim Pflichtdienst hingegen wird Zwang ausgeübt. Da nur eine Entscheidungsoption vorhanden ist, ist die Entscheidung im Sinne von bürgerschaftlichen Engagement und sozialer Zivilgesellschaft beim Pflichtdienst schlicht gesellschaftlich wertlos.

Zitat von Lila von Rödelheim im Beitrag #38
Das FSJ ist Ausbeutung und Erpressung. Das soziale Engagement mancher junger Menschen wird ausgenutzt, um billige Arbeitskräfte in unterversorgten Bereichen zu bekommen. Andere werden erpresst, weil ihnen durch ein FSJ bessere Chancen auf einen begehrten Studienplatz eingeräumt werden. Natürlich lassen sich die Leute ganz freiwillig ausbeuten und erpressen.

Ein Dienstpflichtjahr für Alle kann man auch als Ausbeutung bezeichnen. Aber es wäre wesentlich gerechter.


Mehr oder weniger den Quatsch von oben zu wiederholen macht ihn leider nicht besser.


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#40

RE: Bundeswehrpropaganda an Schulen

in Deutschland 16.08.2018 20:27
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

"Mehr oder weniger den Quatsch von oben zu wiederholen macht ihn leider nicht besser."

Ich glaub ja, dass das genau das Ziel ist. Lila MUSS ein Jungspund sein, beachtet man die Zeterei über die Jugend von heute, lol
Und wahrscheinlich gabs für sie kein Auto vom Papi, sondern eins hinten drauf, weil sie durchs Abi 18 geflogen ist.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#41

RE: Bundeswehrpropaganda an Schulen

in Deutschland 16.08.2018 20:30
von Lila von Rödelheim (gelöscht)
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Zwei akademische Überflieger im Formationsflug.


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#42

RE: Bundeswehrpropaganda an Schulen

in Deutschland 16.08.2018 20:35
von Findus (gelöscht)
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Ach Atue,

du bringst mich noch dazu, FDP-Wähler zu werden


Zitat von Atue im Beitrag #37
Dadurch das sich hier was gesellschaftlich verändert hat, fehlen vielen (nicht allen) Jungen Erwachsenen Erfahrungen, die durchaus wertvoll für das eigene Leben sind. [...]Ich sehe auch, dass durchaus ein nicht gerade unwesentlicher Teil der G8-Opfer nach der Schule erst mal ein Jahr im Ausland verbringen - beispielsweise mit Travel At Work-Programmen oder als Aupair u.ä..


Am G8-Abitur würde ich mich an deiner Stelle gar nicht mehr stören. Ist ein Auslaufmodell in den meisten Bundesländern. Werden doch wieder 13 Schuljahre. Aber das vielleicht nur am Rande.

Ich denke, dass die jungen Menschen selbst entscheiden sollten, wie sie sich nach der Schule sozial engagieren oder dergleichen auch nicht tun. Sie wissen besser als wir Älteren, ob für ihren individuellen Weg ein FSJ, die Bundeswehr oder meinetwegen das Au-Pair - Jahr im Ausland die beste Möglichkeit ist, Lebenserfahrung zu sammeln.
Darüber, wie lange ein Schulbesuch dauert oder wie stark Schule auf Ausbildung und Arbeit ausgerichtet ist, hat die Jugend auch nicht entschieden. Das waren wir Alten selbst. Also warum der Jugend dafür Vorwürfe machen?

Zitat von Atue im Beitrag #37

Natürlich ist so ein Pflichtjahr ein Eingriff in die persönliche Freiheit! Nur - solche Eingriffe sind völlig normal. Schon das Straßenschild mit dem Parkverbot beschränkt meine Freiheit - ermögicht aber anderen beispielsweise mehr Freiheit.


Dein Beispiel hinkt gewaltig. Ein Pflichtdienst ist ein ungleich deutlich größerer Eingriff in die persönlichen Freiheiten als ein Straßenschild. Wenn du Beispiele bringst, finde bitte ehrliche Beispiele.

Zitat von Atue im Beitrag #37

Wenn es Gesamtgesellschaftlich vernüftig ist, dass junge Menschen auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben auch mal ein Jahr haben, in dem sie für relativ niedriges Einkommen eine relevante Erwachsenenerfahrung machen, die sie garantiert im LEben maßgeblich voran bringt - dann halte ich einen solchen Eingriff in die Freiheit des Einzelnen im Sinne der Freiheit aller durchaus für akzeptabel. Früher wurden junge Männer zum Dienst in der Bundeswehr zwangsverpflichtet - dem gegenüber ist die Idee, dass junge Menschen für ein Jahr sich frei unter einer ganzen Reihe an alternativen Angeboten aussuchen können, wie sie ein solches Jahr verbringen wollen, schon Freiheit pur!


Ach komm. Die verstaubten 1950er und 1960er des letzten Jahrhunderts kannst du wohl kaum mit dem 21. Jahrhundert vergleichen. Die Antworten des 20. Jahrhunderts helfen im 21. Jahrhundert schlicht nicht weiter! Die Welt ist eine andere - wenn du das nicht siehst, dann bist du wirklich alt geworden.
Und nun versuchst du auch noch, eine Art "verordnete Armut auf Hartz IV-Niveau" zusätzlich sozial und nützlich zu verkaufen. Beträfe das die Oma mit wenig Rente oder den Arbeiter mit zu wenig Lohn, dann würdest du aber vermutlich lautstark protestieren. Lieber Atue, du misst schlicht mit zweierlei Maß.

Wer so soziales Engagement erzwingen will wird feststellen, dass die "Freiwilligen" entsprechend schlecht pflegen werden, entsprechend fpampig sein werden und gerne mal zum Schichtbeginn zu spät kommen werden.
Danke, von solchen unfreiwilligen "Freiwilligen" würde ich niemanden pflegen lassen wollen!


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#43

RE: Bundeswehrpropaganda an Schulen

in Deutschland 16.08.2018 20:37
von moorhuhn | 1.486 Beiträge

Nur kein Neid, aber ist nun auch gut, ich hab Feierabend.


Der frühe Vogel kann mich mal !
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#44

RE: Bundeswehrpropaganda an Schulen

in Deutschland 16.08.2018 20:41
von Findus (gelöscht)
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Zitat von moorhuhn im Beitrag #40
"Mehr oder weniger den Quatsch von oben zu wiederholen macht ihn leider nicht besser."

Ich glaub ja, dass das genau das Ziel ist. Lila MUSS ein Jungspund sein, beachtet man die Zeterei über die Jugend von heute, lol
Und wahrscheinlich gabs für sie kein Auto vom Papi, sondern eins hinten drauf, weil sie durchs Abi 18 geflogen ist.


An dir ist eine Systemikerin verloren gegangen, Moorhuhn


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#45

RE: Bundeswehrpropaganda an Schulen

in Deutschland 16.08.2018 20:47
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von Lila von Rödelheim im Beitrag #41
Zwei akademische Überflieger im Formationsflug.



Fräulein von Rödelsheim,

Adel verpflichtet !

Aus welchem Stall stammen Sie ?

Herzlichen Gruß aus dem alten Land !


Die Freiheit führt das Volk ! Eugène Delacroix


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