#31

RE: Eigene Gedichte

in Gedichte 12.07.2018 15:57
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Zitat von grimmstone im Beitrag #30
Danke für dein "Outing". Ich dachte mir schon so etwas.

Ich hatte zu DDR-Zeiten leider nicht die Möglichkeit, Abitur zu machen.
Erst nachdem ich den Meisterbrief in der Tasche hatte, durfte ich studieren.
Da war ich bereits 38.... und studierte Literatur in Leipzig.
Von 1988 - 1991.... also zu Wendezeiten.
Und ich mittendrin.

Im Nachhinein: Es war eine wahnsinnig schöne Zeit.



Moin grimmstone,

das war auch für mich die schönste Zeit. Endlich frei in den Osten reisen, ohne Grenzkontrollen. Keine Cola und Kaffee mehr im Wagen schmuggeln für meine Verwandten.

Trotzdem vermisse ich noch den "schwarzen Kanal" von Schnitzler, der mir immer ein Grinsen bescherte.

Lieben Gruß aus dem alten Land !


Die Freiheit führt das Volk ! Eugène Delacroix


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#32

RE: Eigene Gedichte

in Gedichte 23.09.2018 10:30
von Anthea | 12.404 Beiträge

Dem heutigen Datum angepasst

Herbstimpressionen - Seasons of life


Am späten Abend geh ich durchs Feld
und fühl tiefe Einsamkeit.
Ein dumpfes Ahnen von Zeit.

Fast kahle Äste biegen sich im Wind
verlangend, gespenstig dem Mond entgegen.
Der Himmel verkündet Regen.

Wie schön wär's dort, wo die Sonne scheint -
weit sind Gedanken geirrt.
Ein Traum, der keine Wahrheit wird.

Ein einsames Blatt - vom Winde getrieben -
flattert vor mich hin.
Ich weiß, dass ich im Herbst bin.

Und fröstelnd wende ich mich um
und sehe, dass es Zeit -
geh heim durch schwarze Dunkelheit.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#33

RE: Eigene Gedichte

in Gedichte 11.11.2018 13:33
von Anthea | 12.404 Beiträge

Lebensstationen

Auf dem Bus stand “Glück”.
Ich hab´ ihn genommen.
Fuhr mit ihm ein Stück.
Bin nicht angekommen.
Geändert der Fahrplan
dies sagte man mir.
Fahr´n anderswo an
so etwa um vier.

Dort ging´s dann nicht weiter.
Ich musste verweilen.
Und fühlte die Zeit
Vieler Jahre enteilen.
Ich bin dort geblieben
Wusst´doch nicht wohin.
Es blieb mir mein Hoffen
Und Sehnen nach „Sinn“.

Und als ich dann dachte
Jetzt ist es genug
Erschien unerwartet
Am Bahnhof ein Zug.
Ich hab´ihn genommen
Und fuhr viele Stunden.
Am Ende des Wegs
Hab dich dann gefunden.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#34

RE: Eigene Gedichte

in Gedichte 13.11.2018 23:52
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Danke für die Gedichte!


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#35

RE: Eigene Gedichte

in Gedichte 18.08.2019 11:13
von Anthea | 12.404 Beiträge

Ich habe gesehen, dass dieses Eigene Gedichte-Forum schon lange nichts mehr bedient worden ist.
Ich will es mal wieder erwecken.

Flucht

Fliehst du vor mir – kaum dich gefunden
im Glückestaumel, der vergeht.
Denn alle köstlichen Sekunden
sind im Entstehen schon zu spät.

Oh, teurer Freund, du willst enteilen?
Hinweg von köstlichem Genuss?
Ich bitte dich noch zu verweilen
empfange einen letzten Kuss.

Ist er ein Freund, der Augenblick?
Ist er ein Feind weil er entfleucht?
In jedem Bruchteil vom Geschick
nie über seine Absicht täuscht?

Sich offenbart als ew´ges Sehnen
nach Sterben der Vergänglichkeit.
Doch endlich bleiben nur die Tränen.
Du bettest mich in Dunkelheit.

Ich fleh´, sollst liebend mich berühren
in endlos langer Zärtlichkeit.
Vielleicht lässt du dich dann verführen
und schenkst mir deine Ewigkeit.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#36

RE: Eigene Gedichte

in Gedichte 18.08.2019 11:17
von Anthea | 12.404 Beiträge

Die Metamorphose der Nymphe

Sie floh im flatternden Gewand
die Nymphe vor Satyrens Lust.
Hat´ Leidenschaft noch nicht gekannt -
das Sehnen in der bebend´ Brust.

Apollon selbst, der sie begehrt
tat immer um Erhörung flehn.
Die Pforte ward´auch ihm verwehrt,
denn Eros ließ es nicht geschehn.

So stand der schöne Lorbeerbaum
im sanften Ruhen viele Jahr´.
Die Jungfrau träumte einen Traum
und im Erwachen ward er wahr.

So stachelig das Blätterkleid
so schlug es ihn mit Schmerz und Wunden.
Er kämpfte weiter und auf Zeit
hat´ihre Seele er gefunden.

Und in der Tiefe dunkler Nacht
ward sie Gefäß aus Haut und Gier.
Denn Leidenschaften tiefster Macht
obsiegt in Liebeslust auch hier.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#37

RE: Eigene Gedichte

in Gedichte 02.05.2020 08:32
von Anthea | 12.404 Beiträge

Warum man den Frühling genießen sollte

Im Frühjahr, allen ist´s bekannt
Natur, sie wechselt das Gewand.

Lasst in Boutiquen uns jetzt eilen
damit wir nett uns neu dann stylen.

Man schreibt dann reizende Sonette
und singt mit Vöglein um die Wette.

Hofft auf den Wonnemonat Mai
danach ist´s meistens dann vorbei.

Vorbei mit Lenzens Harmonien
denn dann muss man vor Hitze fliehn.

Im Gras, im Grünen, allen Ecken
da lauern dann die bösen Zecken.

Und Stacheltiere und Schmeißfliegen
muss mit ´ner Klatsche man bekriegen.

So sollte man den Lenz jetzt loben
Weil nur die Frühjahrsstürme toben.

Gaia und Pontos geben Acht
dass ihre Tochter nicht erwacht.

Genießt des Frühjahrs süße Zeit
der heiße Sommer ist noch weit!


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#38

RE: Eigene Gedichte

in Gedichte 29.09.2020 18:41
von Urmel | 62 Beiträge

Liebe Anthea,
ich finde alle Deine Gedichte sehr schön - mit viel Empathie. Man sagt:" Menschen mit Empathie sind hellsichtig und hellfühlig.


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#39

RE: Eigene Gedichte

in Gedichte 29.09.2020 20:48
von Anthea | 12.404 Beiträge

Danke, liebe Urmel.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#40

RE:

in Gedichte 29.09.2020 21:31
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
avatar

Noch´n Gedicht.


In den Kronen der Bäume
finden Dramen statt,
von denen man hier nichts weiß.

Landschaften sind dort,
Gesänge der Eintagsfliegen.

Nichts erzählt mir der Buntspecht
aus seinem Werdegang.
Er lehnt mich ab.
Du verstehst nichts, sagt er,
von der Härte der Stämme
und vom Geräusch des Windes in den Blättern.


"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)

Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.
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#41

Straßenhund

in Gedichte 20.01.2021 11:28
von Gysi (gelöscht)
avatar

Können hier Gedichte rein, egal welches Thema? Dann mal was Lustiges:

Straßenhund


Wieder bin ich stinkbesoffen,
natterndicht und rappelzu,
Hosenreißverschluss steht offen,
und links unten fehlt der Schuh,

vollgekotzt ist die Krawatte,
Hemd hängt aus dem Hosenbund,
und die Wirtin, diese Ratte,
nennt mich einen Straßenhund!

Hart ist doch das Säuferleben!
Soviel Kies im Übermaß
hab ich hier schon ausgegeben -
dann beschimpft sie mich, das Aas!

Oh, was ist die Welt beschissen!
Ehrerbietung und Respekt
muss man viel zu oft vermissen -
nur dein Geld wird eingesteckt!

Fährt sie derart mit dir Schlitten!
Dieses miese Ego-Schwein!
Hart ist der Verfall der Sitten!
Lass dir den kein Vorbild sein!


2020

Ich hoffe, es gefällt.


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)
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#42

RE: Straßenhund

in Gedichte 20.01.2021 11:53
von Anthea | 12.404 Beiträge

Das ist nett. Danke fürs Schmunzeln.

Da ich davon ausgehe, dass du dieses Gedicht verfasst hast, habe ich es in der Rubrik "Gedichte" unter "Eigene Gedichte" eingeordnet. Es gibt noch eine andere Rubrik für Gedichte von Fremdautoren.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#43

Straßenhund

in Gedichte 21.01.2021 10:00
von Gysi (gelöscht)
avatar

Ja richtig, es ist natürlich von mir. Es gehört daher in diese Rubrik. Ich hatte mich vertan. Das bemerkte ich erst, als es schon zu spät war, das zu korrigieren. Tut mir leid. Wer neugieig auf mehr von mir ist: => Aus Gisbärs Höhle - www,poems.xobor,de (Wenn das 'unzulässige Werbung' ist, bitte ich dich, den Teil zu löschen. )


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)


zuletzt bearbeitet 21.01.2021 10:01 | nach oben springen

#44

RE: Straßenhund

in Gedichte 21.01.2021 10:23
von Anthea | 12.404 Beiträge

Lieber Gysi, ich habe die "Höhle" besucht und war von dem, was ich bis dato gelesen habe, recht angetan.

Nur eines schockierte mich, entdeckte ich doch oben einen "Werbespruch", der da lautet:
Make the world GREATA!

Da kam mich direkt das Reimenn an:
"Willst du dir den Tag versauen,
musst du Greta Thunberg schauen".

Nichts für ungut.


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#45

Noch ein Gedicht

in Gedichte 21.01.2021 11:33
von Anthea | 12.404 Beiträge

Ein kleines "bosliches" Gedicht, das ich einmal schrieb. Die Zeiten ändern sich zwar, aber manche Dinge eben nie. Und die besondere "Spezies Mann" stirbt eben nie aus.

Gleichberechtigung oder Wenn zwei das Gleiche tun.


Ein „Womanizer“, gar nicht schlecht –
gilt überall als toller Hecht.
Doch die Moral lässt er vermissen,
denn ER wird viele Frauen küssen!

Die Frau, sie darf zu Hause stricken.
Der Mann darf viele noch beglücken.
Und hat er sich dann ausgetobt:
Sie als die Beste Aller lobt!

Doch ist das ähnlich wie im Job:
Erhält man dort das größte Lob –
ist man, noch richtig jung an Jahren
doch wie ein Alter schon erfahren!

Das Wichtigste auf dieser Welt...
Dabei sein, das ist das, was zählt?
Doch Ehemann ist „not amused“,
wenn er mit seiner Frau jetzt schmust!

Denn sittsam, rein, das ist ganz nett –
jedoch bringt's keine Freud´ im Bett.
Und auch wenn Mann die Frau jetzt „deckt“
hat er sie lang noch nicht erweckt!

Sie denkt: Ich muss die Decke streichen,
würd´ er nur endlich von mir weichen.
Sie fragt sich, welches blöde Luder
ist scharf auf so ´nen Rammelbruder?

Da hat' als Jungfrau sie gedacht,
dass „Knaben Wunderhorn“ ihr lacht.
Denn schließlich tat sie sich genieren -
kein andrer durft sie deflorieren!

„Ich bin der Tollste“ er beschied,
denn sie kennt´keinen Unterschied.
Und treu ergeben hält sie still,
weil doch ihr Männe das so will!

Am End´ ihr Mann hat eine Wampe –
und sie war niemals eine Schlampe.
Und fragt sich resignierend dann:
Ist´s alles, was ein Mann so kann?

Scheint´s besser, eh´ es geht ans binden
den Prinz aus Fröschen rauszufinden.
Anstatt zu warten, kochen, putzen,
kann SIE die Männer auch benutzen!

Den Spaß, den gibt es ganz bestimmt,
wenn Sie's selbst in die Hände nimmt.
Sie findet dann den Don Juan,
der durch und durch ein richt´ger Mann!

Nicht nur den Hund, der bellt, nicht beißt
und nicht Erfüllbares verheißt.
Nicht Sex, Erotik sei im Hirne
und Frau dafür „ehrbare Dirne“!

Drum, Mädels, das was Mann stets tut,
ist für die Frau genau so gut.
Weil dann am Ende sie versteht:
Nicht Quantität, doch Qualität!


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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