#61

RE: Petrys Gedanken zur linken Sammelbewegung

in Deutschland 23.09.2018 19:43
von SirPorthos | 3.127 Beiträge

Sarah hat Charakter.

Sie braucht keine schleimenden Lakaien.

Ich mag diese Frau saugerne.

Gruß aus dem alten Land !


Die Freiheit führt das Volk ! Eugène Delacroix


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#62

Termin 1. Oktober

in Deutschland 29.09.2018 11:33
von Anthea | 12.414 Beiträge

Sicherlich interessant. Wer vor Ort ist...

Jakob Augstein diskutiert mit Sahra Wagenknecht über die neue linke Sammlungsbewegung #Aufstehen und das Aufrütteln der etablierten Parteien. Live im Maxim Gorki Theater
radioeins & Freitag Salon

ag.de/autoren/freitag-salon/radioeins-freitag-salon-mit-sahra-wagenknecht-2

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#63

Die Spaltung hat begonnen?

in Deutschland 01.10.2018 08:53
von Anthea | 12.414 Beiträge

Da verteidigen Kipping und Co. ihre eigenen Schäfchen - sprich: Daseinsberechtigung als Etikettenschwindler - gegen die böse Sahra.
Die Zeit WIRD über kurz oder lang reif sein, dass eine neue Partei aus der Sammlungsbewegung mit und unter Wagenknecht entsteht. Denn unter Kipping und Riexinger ist die LINKE zu einem Päckchen verkommen, wo nicht drin ist, was draufsteht. Eben ein Tarnetikett!

LINKE Spaltung
#Unheilbar - ein Aufruf zur Kipping-Sammlung

Autor: U. Gellermann
Datum: 29. September 2018


Schon häufig hatten sich Beobachter gefragt, wie lange es die linken Linken mit den rechten Linken in einer Partei aushalten würden. Bereits rund um die Wagenknecht-Lafontaine-Initiative AUFSTEHEN wurde vermutet, dass mit deren "Sammlungsbewegung" der Grundstein für eine auch parlamentarische Sammlung bewegter LINKEN über die Linkspartei hinaus gelegt werden könnte. Nun erscheint der neue Aufruf #Unteilbar, der mit den Unterschriften der Vorsitzenden der Linkspartei Katja Kipping und Bernd Riexinger geziert ist. Ergänzt wird dieses Duo durch den Berliner Zensur-Senator Klaus Lederer.

Dass mit der Überschrift "Unteilbar" ausgerechnet ein Slogan aus der alten Bundesrepublik reanimiert wurde, der die Einheit Deutschlands inklusive der verlorenen Ostgebiete beschwor, entbehrt nicht der Komik. Weniger komisch ist es, wenn in der Überschrift des Aufrufs für eine "Offene und freie Gesellschaft" geworben wird: Das sind genau jene sprachlichen Versatz-Stücke, mit denen seit Jahr und Tag der American Way of Live propagiert wurde und wird. Jener Weg, der Freiheit für US-Interventions-Truppen und Regime-Changes verspricht und im Freihandel seine Inkarnation findet.

Dieser schludrige und verschleiernde Umgang mit der Sprache findet sich auch in den Untertiteln des Pamphletes: "Humanität und Menschenrechte, Religionsfreiheit und Rechtsstaat werden offen angegriffen." Vom wem wird der Angriff geführt und gegen wen richtet er sich? Ist mit der Religionsfreiheit die bayerische Kreuz-Indoktrination gemeint? Oder der neue Antisemitismus-Beauftragte, der als ideologische Institution für eine der Religionen in Deutschland die Israel-Politik der Bundesregierung zur Innenpolitik machen soll? Keine linke Kontur, nirgends.

Mit dem hochtrabenden Satz "Das Sterben von Menschen auf der Flucht nach Europa darf nicht Teil unserer Normalität werden“, entlarven sich die Autoren des Aufrufs als gewöhnliche Objektivierer: "Das Sterben" kennt im Text keinen Namen und vor allem keine Verursacher. Doch wer Krieg und ungleiche Handelsbeziehungen nicht nennt, der versucht mit dem Allgemein Menschlichen einen geblümten Vorhang über die nackten kapitalistischen Mechanismen zu ziehen, die hinter dem aktuellen “Sterben" das nächste Sterben vorbereiten.

Die Stoßrichtung der Kipping-Fraktion ist klar. Auch wenn der Name Wagenknecht nicht fällt: Wer über die Regelung der Fluchtbewegung im Land, über das WIE von Asyl und Heimat reden will, der sei nicht solidarisch, der wolle ausgrenzen, wird unterstellt. Dieser Versuch die Ursachen der Flucht zu vertuschen, setzt sich auch mit den vielen Namen unter dem Aufruf fort, die aus dem Lager der GRÜNEN stammen: Kein Wort zur Kriegspolitik der GRÜNEN, keine Distanzierung von denen, die für die Massenflucht politisch mitverantwortlich sind.

Sie wird fehlen die LINKE, wenn der Spaltungsversuch gelingt. Denn sie ist voller fleißiger Genossen, die sich durchaus antikapitalistisch begreifen. Menschen, die sich leider von den Kippings, Riexingers und Lederers am Nasenring des Parlamentarismus durch die Profitmanege ziehen lassen. Was deren linke Tarnung wert ist, kann man zum Beispiel im Land Berlin gut sehen, wo die Linkspartei durch den Verkauf städtischen Eigentums am Mieten-Wahnsinn aktiv beteiligt war und sich bis heute der Solidarität mit der Mieterbewegung verweigert.

"Solidarität statt Ausgrenzung!" heißt es in der Überschrift des Spalter-Aufrufs. Ausgegrenzt durch die konkrete Wohnungspolitik der Berliner LINKEN sind auch die Obdachlosen. Gerade hier entlarven sich die Worthülsen des Textes von #Unteilbar. Offenkundig un-heilbar sind jene Initiatoren, die wortreich versuchen, Anhänger für die nächste Legislatur zu sammeln. Um ihre eigenen Jobs im Parlament und ihre Dienstwagen zu sichern. Dass die Organisatoren der im Aufruf beworbenen Kundgebung aus der LINKEN-Fraktionskasse bezahlt werden, ist ein Beitrag zur Alterssicherung von Kipping & Co. So versteht #Unteilbar Solidartät.
Kommentare


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#64

RE: Die Spaltung hat begonnen?

in Deutschland 17.10.2018 10:19
von Anthea | 12.414 Beiträge

Hoffentlich legen sich jetzt nicht wieder alle hin. Denn es gibt schließlich viel zu tun für Sahra Wagenknechts Bewegung.

Und nur zu sammeln, damit ist es ja auch nicht getan. Da gilt es dann zu sortieren. Und irgendwo muss man ja anfangen. Und die Basis muss einzig und alleine Deutschland und das Wohlbefinden seiner Bürger sein. Und da gibt es nun einmal wichtige Felder, die beackert werden müssen.

Es müssen bei den "Aufgestandenen" die Gemeinsamkeiten herauskristallisiert werden in Bezug auf die Dringlichkeit sozialer Themen.
Ich denke Sahra Wagenknecht ist "taff" genug, sich durch die jetzigen Aufschreie wegen ihrer Nichtteilnahme an der Demo nicht beeindrucken zu lassen.

"Es gäbe keine soziale Frage, wenn die Reichen von jeher Menschenfreunde gewesen wären." Marie von Ebner-Eschenbach

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#65

Aufstehen und Bewegen!

in Deutschland 25.10.2018 11:18
von Anthea | 12.414 Beiträge

Das Video zur vorher angekündigten Veranstaltung in Berlin

AUFSTEHEN! BEWEGEN!
Das Video zur Dialog-Veranstaltung

Autor: U. Gellermann
Datum: 25. Oktober 2018


Im gut besuchten Berliner Buchhändler-Keller war man gespannt auf den Dialog zwischen der Sammlungsbewegung AUFSTEHEN, vertreten durch Harri Grünberg (DIE LINKE) und die Vertreter der Bewegungen: Kurt Jotter (Mieterbewegung) und Pedram Shahyar (Friedensbewegung). Neben kritischen Anmerkungen zu AUFSTEHEN – „eine Pressekonferenz ist keine Bewegung“ – wünschten sich viele Teilnehmer der Diskussion dringend gemeinsame Aktionen der Bewegungen. Harri Grünberg versicherte dem Publikum, es gäbe bald eine größere Konferenz der Bewegungen, veranstaltet von AUFSTEHEN, von der dann Aktionen ausgehen würden. Aus der Mieterbewegung konnte Kurt Jotter von einer geplanten Kampagne zur Enteignung der DEUTSCHE WOHNEN, dem größten deutschen Wohnungskonzern, berichten. Pedram Shahyar wünschte sich „Vertrauen in die Kraft der Einzelnen“ und eine Orientierung auf kleine Gruppen zur Organisation der Sammlung.

Uli Gellermann fasste zusammen, es gäbe einen wesentlichen inhaltlichen Punkt, der den verschiedenen Bewegungen gemein wäre: Der Kampf gegen das private Eigentum. Ob in der Wohnungswirtschaft oder der Rüstungsindustrie.

Aber sehen Sie selbst:

https://www.youtube.com/watch?v=8pYtdgCKmzk

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#66

RE: Aufstehen und Bewegen!

in Deutschland 25.10.2018 21:51
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Zitat von Anthea im Beitrag #65
Uli Gellermann fasste zusammen, es gäbe einen wesentlichen inhaltlichen Punkt, der den verschiedenen Bewegungen gemein wäre: Der Kampf gegen das private Eigentum. Ob in der Wohnungswirtschaft oder der Rüstungsindustrie.


Also ich habe hier Herrn Gellermann nur so verstanden, dass er als gemeinsames Thema der unterschiedlichen Strömungen von "Aufstehen" das Thema "Eigentum" gefunden hat. "Kampf gegen das private Eigentum" ist in diesem Sinne schon eine Interpretation, die meiner Ansicht nach deutlich pauschaliert über die geäußerten Zusammenhänge hinausgeht.

Vielleicht habe ich das auch überhört, aber ich habe überhaupt kein Problem damit, dass man "Eigentum" und "Vermögen" zu einem zentralen politischen Thema macht. Dabei geht es um die Fragen, wer kommt wie zu wieviel Eigentum, und was bedeutet auch der zentrale Satz im Grundgesetz, dass Eigentum verpflichtet.....

Auch die Sammlungsbewegungen unter "Aufstehen" begreife ich nicht so, dass diese gegen das private Eigentum kämpfen, schon gar nicht in einer verallgemeinerten Form die Abschaffung von privatem Eigentum fordern. Spätestens bei solchen Forderungen würden wohl auch die meisten Teilnehmer von Aufstehen sich wieder abwenden.

Korrekterweise geht es doch wohl eher darum, dass man die Fragen danach, wer was und wie viel und warum als Eigentum benennen darf, kontrovers diskutieren möchte, und dabei schon auch im Blick hat, dass die Eigentums- und Vermögensverhältnisse wie wir sie derzeit in der Welt erleben, nicht so das gelbe vom Ei sind.

Wenn einerseits Mieter einen immer höheren Anteil ihres verfügbaren Einkommens für die Miete ausgeben müssen, und es immer weniger bezahlbaren Wohnraum gibt - andererseits aber Vermieter sich dumm und dämlich verdienen, nur wenig versteuert werden, und dann auch noch Wohnungen verlottern lassen - dann ist das ein Mißstand, der schon mit Eigentum zu tun hat - aber nicht gleich bedeutet, dass man generell den Kampf gegen privates Eigentum aufnehmen möchte.

Letzten Endes geht es Bewegungen wie Aufstehen auch gar nicht um das Eigentum an und für sich, sondern um Werte wie Fairness, Wohlstand für Alle, Gerechtigkeit u.ä..

So leicht wie sich viele Menschen finden lassen, die sich für solche Werte einsetzen - so schwierig wird es dann aber auch, wenn man dann ins Detail geht.
So hat ein Mieter in einer kleinen Sozialwohnung in München ein anderes Verständnis von Fairness als ein selbstständiger Apotheker, der noch drei Eigentumswohnungen besitzt.

Ganz real gehen die meisten Diskussionen, die sich rund um Eigentum und Vermögen bewegen, sowieso deshalb an der Sache vorbei, weil regelmäßig klein gegen groß ausgespielt wird - was aber weitgehend irrelevant ist, weil der Unterschied zwischen einem, der 1.500€ im Monat hat, und einem der 6.000€ im Monat hat zwar groß, aber nicht sonderlich groß ist. Die richtig großen Unterschiede betreffen nur einen sehr kleinen Teil der Gesellschaft (<5% in Deutschland und <1% weltweit) die einen übergroßen Anteil am Vermögen und am Eigentum haben - faktisch aber gehen noch so starke Bewegungen nur äußerst selten in der Geschichte an dieses Thema ran.


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#67

RE: Aufstehen und Bewegen!

in Deutschland 26.10.2018 09:53
von Anthea | 12.414 Beiträge

Lieber Atue, ich verstehe Uli hierbei eher im Sinne von Sahra Wagenknecht, was das Thema „Eigentum“ anbelangt. Wenn man solche Worte liest wie „Der Kampf gegen das private Eigentum. Ob in der Wohnungswirtschaft oder der Rüstungsindustrie.“. dann werden sich Menschen, die das missverstehen, wie es gemeint ist, natürlich abwenden, hat das doch den Ruch von Enteignung und Kommunismus. So versuchten auch in der letzten Maischberger Talkrunde der FAZ Redakteur Rainer Hank und die Börsenkorrespondentin Anja Kohl im Verbund Sahra Wagenknecht auf diese Schiene zu bringen.

„Hank und Kohl argumentierten nach dem "geht's der Wirtschaft gut, geht's allen gut"-Muster, die Linkspartei-Politikerin verweist auf die vielen Menschen, die nicht profitieren vom Boom – und fordert höhere Beiträge von den Reichen.
"Konfiszieren" wolle sie also das Vermögen von Wohlhabenden, sagte Rainer Hank, als sie die Forderung nach einer Vermögenssteuer auf den Tisch brachte. "Wir konfiszieren doch nichts", antwortet Wagenknecht, leicht pikiert – und erinnert Anja Kohl daran, dass es diese Steuern in Deutschland noch bis 1997 gegeben hat."

Tatsächlich soll es bei diesen Bestrebungen um mehr Ausgleich gehen. Im Sinne des Stopps und der Bewegung in die andere Richtung der immer weiter auseinander klaffenden Schere des Unterschiedes zwischen Arm und Reich. 250.000 neue Millionäre hat es im letzten Jahr in Deutschland gegeben. Und vielfach nicht durch die „Arbeit, die sich lohnen würde“, sondern durch Immobilien, die für sich selbst arbeiten und Geld bringen. Und hier, so denke ich, ist/wäre das im Sinne aller neuen Anhänger der Bewegung.

Ausführlich ein Artikel zur Sendung, die ich verfolgt hatte. Recht unangenehm fielen mir die beiden oben genannten Personen auf, speziell Kohl.

https://web.de/magazine/politik/politisc...lkshow-33260566

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#68

RE: Aufstehen und Bewegen!

in Deutschland 26.10.2018 15:54
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Diese Sammlungsbewegung ist eine Totgeburt.


🐻🐻🐻 an die Macht // es gibt immer ein a🐻 // Plüsch ist liebe // Wer Fehler findet, darf sie behalten // Wer sich 🐻schweren will, soll sich Gewichte umhängen //


zuletzt bearbeitet 26.10.2018 15:55 | nach oben springen

#69

RE: Aufstehen und Bewegen!

in Deutschland 26.10.2018 16:55
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Teddybär im Beitrag #68
Diese Sammlungsbewegung ist eine Totgeburt.


Waum siehst du das so pessimistisch, lieber Teddybär?
Da als Gründer dieser Bewegung solche klugen und fähigen Köpfe wie Oskar und Sahra stecken, da denke ich, dass diese Bewegung irgendwann zu einer neuen Partei wird.
Hat sich auf jeden Fall gut angelassen.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#70

RE: Aufstehen und Bewegen!

in Deutschland 26.10.2018 17:20
von gun0815 (gelöscht)
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Geht dir das Nachgefrage nicht auf den Keks? Er hätte sein Statement ja mal, so wie es sich eigentlich in einer Diskussion gehört, begründen können. erspart den ganzen Mist, der danach kommt, wie ...."Ey, wie haste das gemeint?" oder so....

...aber bei der Füllung, da geb ich dir recht, kann man nix anderes erwarten.


Wer in Grenzen denkt, denkt begrenzt!


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#71

RE: Aufstehen und Bewegen!

in Deutschland 26.10.2018 17:48
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von gun0815 im Beitrag #70
Geht dir das Nachgefrage nicht auf den Keks? Er hätte sein Statement ja mal, so wie es sich eigentlich in einer Diskussion gehört, begründen können. erspart den ganzen Mist, der danach kommt, wie ...."Ey, wie haste das gemeint?" oder so....

...aber bei der Füllung, da geb ich dir recht, kann man nix anderes erwarten.


Was, wenn überhaupt, mir etwas "auf den Keks geht" dann, wenn jemand seinen "Unmut" über einen anderen, den er offensichtlich nicht leiden kann, "zum Schlechten" gibt.
Eine Meinung kann begründet werden - ist der Idealfall, muss aber nicht zwingend.
Natürlich ist das direkte "warum" einer Zustimmung oder Ablehnung dem weiteren Verlauf einer Diskussion förderlich. Aber man kann auch hinnehmen, wenn jemand so "rein gefühlsmäßig" eine Meinung von sich gibt.
"Bauchgefühl" z.B. lässt sich ja nicht wirklich begründen.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#72

RE: Aufstehen und Bewegen!

in Deutschland 26.10.2018 20:27
von Findus (gelöscht)
avatar

Zitat von Anthea im Beitrag #67
"Konfiszieren" wolle sie also das Vermögen von Wohlhabenden, sagte Rainer Hank, als sie die Forderung nach einer Vermögenssteuer auf den Tisch brachte. "Wir konfiszieren doch nichts", antwortet Wagenknecht, leicht pikiert – und erinnert Anja Kohl daran, dass es diese Steuern in Deutschland noch bis 1997 gegeben hat."


Und nicht die Substanz des Vermögens besteuert hat, sondern den Wertzuwachs. Wenn ich einmal so frei sein darf zu ergänzen


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#73

RE: Aufstehen und Bewegen!

in Deutschland 26.10.2018 20:31
von Findus (gelöscht)
avatar

Zitat von Anthea im Beitrag #69
Da als Gründer dieser Bewegung solche klugen und fähigen Köpfe wie Oskar und Sahra stecken, da denke ich, dass diese Bewegung irgendwann zu einer neuen Partei wird.

Zitat von Anthea im Beitrag #69
Zitat von Teddybär im Beitrag #68
Diese Sammlungsbewegung ist eine Totgeburt.


Waum siehst du das so pessimistisch, lieber Teddybär?
Da als Gründer dieser Bewegung solche klugen und fähigen Köpfe wie Oskar und Sahra stecken, da denke ich, dass diese Bewegung irgendwann zu einer neuen Partei wird.
Hat sich auf jeden Fall gut angelassen.

---



Wie kann die Sammlung für eine Partei denn eine Bewegung sein? Das verstehe ich ehrlich gesagt immer noch nicht so ganz.


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#74

RE: Aufstehen und Bewegen!

in Deutschland 26.10.2018 21:07
von Teddybär | 1.675 Beiträge

Fundus schrieb:
Wie kann die Sammlung für eine Partei denn eine Bewegung sein? Das verstehe ich ehrlich gesagt immer noch nicht so ganz.

Es gibt doch auch den Ausdruck Sammlungsbewegung gegen den Young-Paln.

PNF steht beispielsweise für Partito Nazionale Fascista und ist ein Widerspruch in sich Partei im klassischen Sinne und Bund.


🐻🐻🐻 an die Macht // es gibt immer ein a🐻 // Plüsch ist liebe // Wer Fehler findet, darf sie behalten // Wer sich 🐻schweren will, soll sich Gewichte umhängen //
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#75

RE: Aufstehen und Bewegen!

in Deutschland 26.10.2018 23:57
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Zitat von Anthea im Beitrag #67
Lieber Atue, ich verstehe Uli hierbei eher im Sinne von Sahra Wagenknecht, was das Thema „Eigentum“ anbelangt. Wenn man solche Worte liest wie „Der Kampf gegen das private Eigentum. Ob in der Wohnungswirtschaft oder der Rüstungsindustrie.“. dann werden sich Menschen, die das missverstehen, wie es gemeint ist, natürlich abwenden, hat das doch den Ruch von Enteignung und Kommunismus.


Das Schwierige daran ist, dass Begriffe und Worte das Denken und das Bewusstsein prägen. Hier sollte als KLARTEXT gesprochen werden - wer Enteignung meint, sollte auch Enteignung sagen. Wer Kampf gegen das private Eigentum sagt, impliziert, dass privates Eigentum bekämpft werden muss oder sollte. Das halte ich für problematisch, wobei....


Zitat von Findus im Beitrag #72
Und nicht die Substanz des Vermögens besteuert hat, sondern den Wertzuwachs. Wenn ich einmal so frei sein darf zu ergänzen smile]



Ich persönlich habe zum Thema Eigentum insofern einen anderen Ansatz, dass ich mir klar mache, was Eigentum eigentlich ist. Und hier komme ich zu der Erkenntnis, dass Eigentum eine individuelle Ebene hat - also das, was ich mir zu Eigen mache. Eigentum hat aber auch eine gesellschaftliche Dimension - also das, was mir die Gesellschaft gewährt, was ich mir zu eigen machen darf.

In meinem Sinne sind meine Gedanken (und in diesem Sinne auch weitere immateriellen Güter) selbstverständlich mein Eigentum - denn auf meine Gedanken hat die Gesellschaft weder Einfluss, noch hat die Gesellschaft daran Rechte.
In meinem Sinne aber ist materielles Eigentum immer unter dem Vorbehalt der Gesellschaft zu sehen - also nur wenn mir die Gesellschaft zugesteht, dass ich ein materielles Gut als Eigentum haben darf, kann ich es auch mein Eigentum nennen.

In UNSERER Gesellschaft sagt das Grundgesetz noch in Artikel 14 (2) aus:

Zitat
Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt
.



In diesem Sinne halte ich es für überzogen und sogar für falsch, wenn die Idee entsteht, dass per se nur der Wertzuwachs besteuert werden darf, nicht aber die Substanz. Denn die beiden Dinge haben miteinander zu tun - und vor allem ist es gar nicht so einfach, den Wertzuwachs konsequent zu besteuern. So wird heute beispielsweise der Wertzuwachs von Wertpapieren oder Häusern oder Grundstücken nicht besteuert, der über die Spekulationszeit von 10 Jahren hinaus geht. Konkret bedeutet dies, wer beispielsweise heute ein Haus von einer Tante in München erbt, die 1950 fort am Stadtrand selbiges auf einem 800m² Grundstück errichtet hat, der hat heute ein riesiges Grundstück in der Innenstadt von München mit einem Haus - wenn er das verkauft, dann ist das wahrscheinlich mehr als eine Million Euro wert. Die Kosten 1950 lagen dabei eher bei 100.000 DM. Dieser Wertzuwachs wurde niemals besteuert - und allein die Erbschaftssteuer fängt dies derzeit nicht auf.

Auch langfristig gehaltene Aktien haben einen "Wertzuwachs", der sich teilweise durch die Inflation ergibt, aber auch teilweise durch die Produktivitätsgewinne, die die zugrunde liegenden Firmen über die Jahrzehnte hinweg erwirtschaftet haben. Nach mehr als 10 Jahren ist aber DIESER Wertzuwachs steuerfrei.

In unserem heutigen Steuersystem wird Vermögen bei der Besteuerung weitgehend aussen vor gelassen. Dabei geht die Problematik noch weit über das Steuersystem hinaus. Tatsächlich gibt es ja auch noch die Sozialversicherungssysteme - und auch die sind munter und leider meist nicht besonders systematisch mit dem Steuersystem verquickt.

Systematisch sauber wäre es, wenn man mal die Grundfrage lösen würde, ob soziale Umverteilung von Oben nach Unten über das Steuersystem oder über die Sozialsysteme organisiert werden soll. Aus systematischen Gründen spricht vieles dafür, dies konsequent im Steuersystem abzubilden, und diesen Teil der Finanzproblematik aus dem Sozialsystem konsequent zu entfernen.

Würde man dies praktizieren, wäre schnell klar, dass im heutigen Steuer- und Sozialsystem zahlreiche Ungerechtigkeiten enthalten sind - nicht nur die schon angesprochene Thematik der Nicht-Besteuerung von Wertzuwächsen bei Eigentum, die längerfristig gehalten werden.

Unter diesem Gesichtspunkt aber auch weil wir die Thematik haben, dass wir klar ein Vermögens-Verteilungsproblem in unserer Gesellschaft haben (unser derzeitiges System neigt dazu, dass es zur Vermögensakkumulation kommt).

Konsequent wäre also ein Steuersystem, welches die wesentlichen Aspekte zur finanziellen Umverteilung über das Steuerrecht organisiert. Dann könnte man konsequenterweise auch das Steuerprinzip wie folgt formulieren:

Steuern dienen im Staat dazu, dass die staatlichen Ausgaben gegenfinanziert werden. Ein Grundprinzip einer gerechten Besteuerung sollte sein, dass jeder entsprechend seiner Möglichkeiten besteuert wird. In Konsequenz führt dies aber dazu, dass sich die Steuerhöhe vor allem am Vermögen - und zwar konkret am Privatvermögen ohne Trivialvermögen - orientieren sollte. Wer 10% des Privatvermögens aller Deutschen sein Eigen nennen kann, der sollte auch mit 10% zur Staatsfinanzierung beitragen.

Konkret muss dies nicht über eine Vermögenssteuer organisiert sein - und es geht auch nicht darum, dass man den GENAUEN Anteil jedes Einzelnen GANZ KORREKT ermittelt - es geht darum, dass sich die konkrete Besteuerung jedes Einzelnen an seinem Vermögen, also auch an dem, was der einzelne vermag, orientieren sollte.

Organisieren könnte man dies über einen Vermögenssteuerausgleich, der ähnlich organisiert wie heute der Einkommenssteuer/Lohnsteuerausgleich würde. Einmal im Jahr wird konkret ermittelt, welches Vermögen man besitzt (hier reichen Vermögensklassen) und dem wird entgegen gehalten, welche Nachweise man hat, was man an Steuern schon alles bezahlt hat. Entsprechend seinem Vermögen wird dann der eigentlich zu zahlende Steueranteil ermittelt - und die Differenz wird entweder erstattet oder nachbelastet.

Wenn wir konkret die Steuerthematik so organisieren, führt dies ganz natürlich dazu, dass Superreiche höhere Steuern bezahlen müssen - und alle anderen weniger Steuern zu zahlen haben. Mit höheren Steuern wäre ein relativ kleiner Teil von ca. 5% der Bevölkerung betroffen - hart treffen würde es weniger als 1% der Bevölkerung. Für DIESE könnte eine solche Form der Besteuerung auch in der Folge mittelbar eine gewisse Enteignung nach sich ziehen, weil sie die hohen Steuern nicht ohne Aufgabe von Eigentum bezahlen könnten.

Man mache sich aber klar: Das wäre nur eine temporäre Angelegenheit - binnen weniger Jahre wäre das Thema Enteignung passe, weil sich binnen weniger Jahre ein neues Gleichgewicht in der Vermögensverteilung in der Gesamtgesellschaft einstellen würde.
Man kann sich auch leicht klar machen, dass ein solcher Ansatz keineswegs bedeuten würde, dass es keine Unterschiede mehr zwischen Vermögenden und wenig-Vermögenden mehr gäbe - nur wären die Unterschiede nicht mehr ganz so groß wie heute. Sozialistisch wären sie aber nicht! Es wäre keine GLEICHmacherei - sondern nur eine angemessene Angleichung von dem, was man an Vermögen haben darf, was einem die Gesellschaft auch zugesteht.

An dieser Stelle kommen gerne die Kritiker eines solchen Vorschlags und erzählen etwas von "Privatvermögen ist meist Firmenvermögen" - was aber in der Praxis nicht haltbar ist. Es geht gerade nicht um Firmenvermögen in privater Hand, sondern tatsächlich um Privatvermögen, welches zu mehr als 60% noch in Form von Kapitalvermögen in privater Hand ist, der Rest sind im Wesentlichen Vermögen an privaten Grundstücken und Häusern - nicht aber an Grundstücken und Häusern die gewerblich genutzt werden.

Eine weitere Kritik an diesem Modell ist es, dass Verluste nicht dazu führen, dass man diese Verluste steuermindernd im Folgejahr anrechnen kann....auch diese Kritik geht ins Leere, weil dies bezogen auf PRIVATVERMÖGEN auch heute schon so im Steuerrecht abgebildet ist. Tatsächlich würde eine Vermögensverringerung zukünftig dennoch dazu führen, dass man niedrigere Steuern bezahlen muss - aber halt auch erst in dem Jahr, in dem man nur noch ein verringertes Vermögen hat.

Eigentum verpflichtet - und wer Privateigentum haben will, den verpflichtet es dann halt, in angemesseren Weise sich dieses Eigentum leisten zu können - weil man für dieses Recht am Eigentum entsprechend anteilig am Staatshaushalt beteiligt wird.

Wer sich die systemischen Zusammenhänge klar macht, der erkennt, dass es dieser Schluss des Regelkreises ist, der derzeit in unseren Gesellschaften fehlt. Ohne diesen Schluss kommt es zur Vermögensakkumulation - mit dem Schluss wird das nachhaltig vermieden, ohne deshalb gleich Gleichmacherei zu betreiben! Auch mit diesem Schluss sind große Vermögensunterschiede in der Gesellschaft möglich - abe rmit diesem Schluss wird dem Grundgesetz genüge getan, denn "Eigentum verpflichtet".

Eigentum muss man sich leisten können - viele Menschen können sich das aber auch leisten, weil sie was leisten, was der Gesellschaft etwas wert ist. Genau so entsteht ein systemischer Regelkreis, der keinen überfordert, der aber auch gleichzeitig leistungsfördernd und leistungsfordernd ist.

DIES wäre meines Erachtens nach eine GUTE linke Forderung - leider sind zu wenige bereit, sich diesen Gedanken mal konsequent bis zum Ende zu stellen.


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