#241

RE: Europäische Bürgerinitiative zum BGE

in Ökonomie 02.09.2023 16:33
von Meridian | 2.857 Beiträge

Ich spreche das Thema wieder an. Zunächst zu den möglichen Beträgen eines BGE von Atue: Der vorige Beitrag ist von Ende 2021. Wegen der Inflation sind die Geldbeträge wohl deutlich höher anzusetzen.

Zum meinem eigentlichen Anliegen. Es gibt einen Verein, der immer wieder BGE verlost von bislang 1000€ pro Monat für 1 Jahr. Jetzt gibt es eine zweite Möglichkeit eines BGE: Das wird nun als das realistische Grundeinkommen (RBGE) bezeichnet, während das bisherige als das utopische Grundeinkommen (UBGE) benannt wird. Verlost wird beides. Beim UBGE bleibt alles beim Alten, beim RBGE wird der Gewinner bis zu 3 Jahre ausgezahlt, und zwar bis zu 1200€ pro Monat, hängt aber von seinem Einkommen ab. Abgezogen werden 50% seines zu versteuernden Einkommens minus die Einkommenssteuer.

https://www.mein-grundeinkommen.de/zwei-...&action=button1

Es gibt einen Rechner, der mit dem man herausbekommt, was in Abhängigkeit vom Netto-Verdienst vom RBEG noch übrig bleibt. Erst ab 3350€ netto gibt es nichts mehr, draufzahlen muss man aber nicht.

Zumindest ist das eine interessante Alternative, zumal hier auch eine Möglichkeit der Finanzierung ins Spiel kommt. Verglichen mit dem Bürgergeld bleibt mehr übrig, allerdings erst, wenn der Zuverdienst ca. 300€ oder mehr beträgt. Immerhin gibt es beim Bürgergeld einen Freibetrag von 100€, den es bei einem RBGE nicht geben würde. Wer 1000€ hinzuverdient, dem werden vom Bürgergeld 720€ abgezogen, beim RBGE wären es ca. 500€ (man hätte noch ca. 700€ vom RBGE). Man muss aber berücksichtigen, dass beim Bürgergeld mit dem Zuverdienst der Bruttowert gemeint ist, wohingegen beim RBGE der Nettoverdienst angerechnet würde. Allerdings ist im unteren Lohnniveau der Unterschied zw. Netto und Brutto gering.

Interessant wäre noch der Nettoverdient von 1500€: Der entspricht ungefähr einem Monatslohn beim Mindestlohn von 12€/h bei 40h-Vollzeit (Steuerklasse 1). Da würde man noch 511€ vom RBGE zusätzlich übrig haben, so dass man auf knapp über 2000€ käme.

Arbeit würde sich weiterhin lohnen, denn man hat immer noch mehr Geld als ohne Arbeit. Mit 1200€ im Monat ohne Zuverdienst kommt man kaum noch über die Runden bei den jetzigen Preisen.

Und zu den Preisen: Ich war im Urlaub in der Schweiz. Bekannt ist sie für ihr sehr hohes Preisniveau. Doch offensichtlich hat die Inflation der letzten 2 Jahre die Schweiz kaum oder zumindest deutlich weniger betroffen. Immer noch ist es dort insgesamt teurer. Aber erste Produkte sind teilweise sogar billiger als in DE, so z.B. Gemüse und v.a. Käse (nicht aber Butter, für die man 4-5 CHF für 250g zahlen muss!). Aber keine Sorge: Wir Deutschen holen mächtig auf. Zunehmend muss ich für Kaffee und Kuchen in einem Café 8€ entrichten. Das entspricht dem Niveau der Schweiz. Der Unterschieds ist nur: In DE fühle ich mich dabei abgezockt, während in CH ich weiß, dass aufgrund der dortigen hohen Löhne Dienstleistungen teuer sind.

Und um noch zum Thema zu kommen: In der Schweiz gab es ja mal eine Volksabstimmung zum BGE. Vorgeschlagen wurden 2500 CHF pro Monat, also mehr als das doppelte, was man sich in DE vorstellt. Es wurde vom Volk deutlich abgelehnt. Der Schweizer ist halt eben konservativ, und das hat man zu respektieren.


Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.
(Benjamin Franklin)
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