Danke für eure Eindrücke. Um die habe ich ja gebeten.
Aber Wagenknechts Grenzen sind z.B. genauso dicht wie Seehofer sind. Und um das Thema diskutieren wir gerade, oder etwa nicht? Wo ist ihre Position anders als die Seehofers?
Für intelligent und rethorisch begabt halte ich Wagenknecht auch. Trotzdem halte ich sie nicht für unfehlbar. Und es wundert mich, dass - auch bei anderen Themen - hier im Forum so oft betont wird, man könne ihr argumentativ nicht das Wasser reichen. Das sieht doch ein wenig nach einem quasi-religiösen Status aus, wie z.B. Beim Papst und den Katholiken.

Zitat von narr des königs im Beitrag #90

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so kommt sie zumindest rüber.
entweder sie verkauft sich extrem gut oder sie ist wirklich authentisch.
im zweifel für den angeklagten...

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och katerchen...

wer ohne schuld ist möge sich doch bitte um den ersten stein bemühen...

Das ist keine rationale Antwort, woipe. Normalerweise würdest du jetzt etwas von "man solle die Positionen abwägen" schreiben. Warum hier nicht?
Porthos Haltung kann ich als seine persönliche Erfahrung hingegen nachvollziehen.

Tja, das Volk zeigt Seehofer deutlich seine Grenzen.

https://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/bayern.htm

CSU nur noch bei 38%. Aber auch die SPD kann weiter nicht davon profitieren. Im Gegenteil. Ihr droht Platz 4 nach Grüne und AfD. Letztere beiden kämpfen um Platz 2, wobei die Grünen aktuell etwas besser dastehen. Nach jetzigem Stand kann die CSU auch nicht mehr ihren Koalitionspartner frei wählen. Mit der FDP (6%) reicht es nicht, auch nicht mit den FW (8%). Dann muss sie schon mit FDP und FW zusammen koalieren, was alles andere als leicht sein dürfte.

Mit der dezimierten SPD würde es aber reichen, genauso mit den Grünen. Aber beide sind wohl kaum bereit, mit Leuten wie Seehofer und Söder zu koalieren. Reichen tut's auch mit der AfD. Die CSU sträubt sich zwar, aber nach der Wahl kann sich das ändern.

Nebenbei: Es wird ja immer befürchtet, dass die CSU bundesweit unter die 5%-Hürde fällt. Es stimmt zwar, dass diese Hürde tatsächlich auch für die CSU gilt, und zwar bundesweit. Bei einem Ergebnis von unter 35% in Bayern werden das bei überall ähnlich hoher Wahlbeteiligung bundesweit tatsächlich unter 5%. Doch mit einem Rauswurf muss sie nicht rechnen, da sie bestimmt mehr als 3 Direktmandate holt. Noch ist die CSU in Bayern die mit Abstand die stärkste Partei, solange die zweitstärkste bei unter 20% liegt. Damit würde sie weiterhin (fast) alle Direktmandate in Bayern abräumen. Allerdings kann es sein, dass sie dadurch derart viele Überhangmandate erhält, dass auch die anderen Parteien viele Ausgleichsmandate erhalten und der Bundestag auf vielleicht 800 oder mehr Mitglieder aufgebläht wird.

Nur als Bsp: Bekäme die CSU mit 4,5% 45 Direktmandate (also pro Prozent 10 Sitze), dann muss dieses Verhältnis auch bei den anderen Parteien stimmen. (Ohne Überhang hätte der BT 600 Sitze, also pro Prozent 6 Sitze.) D.h. die CDU bekäme bei z.B. 25% 250 direkte und indirekte Mandate zusammen. Würde nur 5% der Stimmen an "sonstige Parteien" gehen und damit 95% der Stimmen an Parteien, die in den Bundestag gelangen, würde der BT damit auf 950 Mitglieder aufgebläht werden. Dann muss der Plenarsaal umgebaut werden. Die Sitze werden enger, ja so eng wie in der EconomyClass von RyanAir.

Zitat von Findus im Beitrag #88

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Mal ehrlich: Sarah Wagenknecht sagt letztlich nichts anderes als Merkel oder Seehofer. Nur vielleicht ein wenig netter. Was findet ihr also an Wagenknecht? Das Gegenstück zu Merkel und Seehofer sind wohl eher Kipping oder Kevin Kühnert (um nicht immer nur bei der Linkspartei zu verweilen).
Ich verstehe diesen Widerspruch einfach nicht.

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Zitat von Bicyclerepairman im Beitrag #96

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Zitat von Findus im Beitrag #88

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Mal ehrlich: Sarah Wagenknecht sagt letztlich nichts anderes als Merkel oder Seehofer. Nur vielleicht ein wenig netter. Was findet ihr also an Wagenknecht? Das Gegenstück zu Merkel und Seehofer sind wohl eher Kipping oder Kevin Kühnert (um nicht immer nur bei der Linkspartei zu verweilen).
Ich verstehe diesen Widerspruch einfach nicht.

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Eben. Sie mag zwar recht fundiert und geschliffen Ihre Meinung vertreten, ist dabei aber teils meilenweit von den Inhalten Ihrer eigenen Partei, den Linken entfernt. Siehe den Parteitag.

Sie hätte, frei nach ihren eigenen Parteigenossen Bartsch, Jesus Christus auch draussen vor der Tür gelassen um ein paar antichristliche Wählerstimmen mit einzusacken.

Und genau das, macht eben die Linken noch einen Rest authentischer, sprich moralische Grundsätze nicht für 30 Silbermünzen, hier für die aufkommenden rechten Schweinetrogverteidiger in der sogenannten Mitte der Gesellschaft aufzugeben die selbst null, nichts zu bieten haben als williger Humus für unsere Hardcorerechten, die verdammt scharf am Rand unserer demokratischen Grundordnung vorbeischrammen.

Und traurigerweise ist es genau das was es so ungemein sexy für diese Wahlklientel macht.

Und die werden auch nicht verschwinden, egal wie Seehofer und Co. sich anstrengen.

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