#31

Wieso existieren wir überhaupt? Und was ist unser Weltreaum und unser Lebensraum im engeren Sinne?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 26.02.2021 12:43
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von Findus
Wollen wir über deine Ängst reden?

Hier? Warum? Ich nicht.

Zitat
Warum macht Hoffnung dir Angst?

Ich verstehe den Sinn der Frage nicht.Hoffnung ist Hoffnung, und als notorischer Optimist trage ich viel Hoffnung in mir - Hoffnung auf eine Welt für unserere Nachfahren ohne Kriege, Umweltzerstörung, ohne Bildungsarmut, mit nur wenig Krankheiten, ohne Verbrechen, einem langen Leben und einem geschickteren Handwerk, uns glücklich zu machen!


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)
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#32

RE: Wieso existieren wir überhaupt? Und was ist unser Weltreaum und unser Lebensraum im engeren Sinne?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 26.02.2021 16:59
von Anthea | 12.400 Beiträge

Zitat von Gysi im Beitrag #29
Hoffnung auf die Ewigkeit? Gibt es nicht auch andere Ziele? Zum Beispiel eine Welt ohne Umweltzerstörung, Krankheit, Siechtum, Kriege, Bildungsarmut und Verbrechen?


Wenn man schon nur zeitlich begrenzt auf der Erde lebt, dann will man es so angenehm wie möglich haben. Eine schöne Welt.
Jedoch denke ich, dass viele Menschen nicht "edel" genug wären - wenn es hundertprozentig klar wäre, dass die wirklich ewige Dunkelheit sich nach dem letzten Atemzug auf den Verstorbenen senken würde, es also keine weitere, andere Existenz mehr geben würde - sich Gedanken um die Nachwelt zu machen. Eben: Après nous le deluge...
Denn die sollten schließlich alle selbst sehen, wie sie klar kommen.

Der Sinn des Lebens sollte ja, so man den herzensguten Lehrherren glaubt, die Maxime sein: "Edel sei der Mensch, hilfreich und gut."
Aber eigentlich muss ja auch eine Belohnung dafür drin sein.

Wenn es nämlich diese "Jenseitsbeglückung" als Versprechen der Religionen nicht geben würde, dann wären viele möglicherweise gar nicht mehr so gut... All diejenigen, die gläubig an den Lippen der Prediger hängen und Angst vor Strafe und Verdamnis haben... Das hänge ja auch noch alles dran an dem "edlen Gemüt", so man es nicht haben würde. .

---


Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi


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#33

Wieso existieren wir überhaupt? Und was ist unser Weltreaum und unser Lebensraum im engeren Sinne?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 26.02.2021 18:56
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von Anthea
Wenn es nämlich diese "Jenseitsbeglückung" als Versprechen der Religionen nicht geben würde, dann wären viele möglicherweise gar nicht mehr so gut... All diejenigen, die gläubig an den Lippen der Prediger hängen und Angst vor Strafe und Verdamnis haben... Das hänge ja auch noch alles dran an dem "edlen Gemüt", so man es nicht haben würde. .

Diese Menschen heucheln dann doch nur ihr Gutsein! Was für ein charakterliches Armutszeugnis!

Ich sehe nicht, dass Atheisten schlechtere Menschen sind, weil (oder wenn) sie denn davon ausgehen müssen, dass nach ihrem Sterben sich die ewige Dunkelheit über sie senkt. Ein biologisch in uns eingepflanzter Reflex lässt uns um eine Zukunft sorgen, die über unsere Lebenszeit hinausgeht. Wir wollen unseren Kindern und Nachfahren eine bessere Welt hinterlassen. Weil es irgendwie doch angenehm ist, ihre Dankbarkeit zu fühlen. Die Liebe bindet uns. Wir sind 'gut', weil wir geliebt sein wollen! Und da mag die Liebe wieder auf ein egoistisches Motiv zurückgehen. Aber ich meine schon, dass in unseren Adern eine alles übergreifende Empathie wummert, die uns glücklich macht. Das hat mit Gott nichts zu tun!


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#34

RE: Wieso existieren wir überhaupt? Und was ist unser Weltreaum und unser Lebensraum im engeren Sinne?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 27.02.2021 00:11
von Atue (gelöscht)
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Die Kernfrage ist viel grundlegender -und führt (meiner Sichtweise nach) darauf zurück auf die Frage: "Hat das Leben, das Universum und der Ganze Rest einen Sinn - oder nicht.....".

DASS wir uns diese Frage stellen, hat viel damit zu tun, dass wir Menschen entscheidungsfähige Wesen sind. Weil wir entscheiden können, unterscheiden wir zwischen Gut und Böse, oder auch zwischen Sinnvoll und Nicht-Sinnvoll.

Die Folge davon ist, dass wir als Menschen Sinnsuchende sind.

Im Prinzip haben wir ganz grundlegend zwei Alternativen: Wir gehen davon aus, dass es einen Sinn gibt (manche definieren auch einen solchen.......andere suchen ihn noch eine Weile weiter.....) oder wir gehen davon aus, dass es ihn nicht gibt.

Ob wir den Sinn im Diesseits oder Jenseits suchen, ist dabei erst mal weniger relevant.

WEIL wir entscheidungsfähige Wesen sind, ist es für uns von Nachteil, wenn es keinen Sinn gibt - denn dann wären Entscheidungen sinnlos oder gar beliebig.

Insofern führt uns schon unsere Biologie dazu, dass wir einen Vorteil darin erkennen, einen Sinn zu sehen. Deshalb suchen wir nach diesem, und finden ihn auch regelmäßig in irgendwas.....

Schon die Frage am Threadanfang macht nur Sinn, wenn es einen Sinn gibt.....


Man könnte also auch so antworten:
Wir existieren! Weil wir existieren, muss es einen Sinn geben. Die Alternative dazu wäre weniger attraktiv.
Den Rest der Frage.....beantworten wir, wenn wir mehr wissen......



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#35

Wieso existieren wir überhaupt? Und was ist unser Weltreaum und unser Lebensraum im engeren Sinne?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 27.02.2021 10:02
von Gysi (gelöscht)
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Zitat von Atue
"Hat das Leben, das Universum und der Ganze Rest einen Sinn - oder nicht.....".

Du sagtest es schon, dass wir uns die Sinnfrage stellen, weil wir entscheidungsfähige - und uns entscheiden müssende - Wesen sind! Wir stellen uns daher die Frage: 'Macht die eine Entscheidung Sinn oder mehr die andere?' Können Sinnfragen weiter gehen? Man kann sich fragen, ob das eigene Leben Sinn macht. Es macht Sinn, zu essen und zu trinken, sonst ist Schicht im Schacht. Es macht wenig Sinn, bei rot über die Ampel zu gehen, und so fort. Sinn machen Handlungen, die bestimmte Ziele verfolgen. Und unser Ziel ist erst mal das Überleben!

Aber das trifft nicht auf das Universum zu! Es folgt den Naturgesetzen, aber die Ereignungsprozesse aus ihr sind alternativlos! Es sei denn... da steckt ein lebender Schöpfergott hinter, der das Universum mit seinen Galaxien, Sonnen, Planten, der Biologie, den Tieren und den Menschen willentlich geschaffen hat! Dann müsste man den Plan dieses Demiurgen kennen, um beurteilen zu können, ob der ganze Kladderadatsch, den wir 'Leben' nennen, 'sinnvoll' ist...

Aber etliche von uns fangen ja erst an, an den Sinn des Lebens zu glauben, wenn das Leben nach dem Tod - mit nicht abreißender Erinnerungskette - ewig weitergeht. Diesen - etwas gierigen - Sinnanspruch an das Leben kann ich nicht logisch nachvollziehen. Nach dem ist das komplette Leben und Erleben sinnlos, wenn es nicht ewig ist? Solange ich tue, was ich will, ist mein Leben nicht sinnlos! Ich fühle das so, jeder fühlt das so, und ich meine, dass ich in dem Fall auch recht habe.


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#36

RE: Wieso existieren wir überhaupt? Und was ist unser Weltreaum und unser Lebensraum im engeren Sinne?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 27.02.2021 18:36
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Zitat von Anthea

Wenn man schon nur zeitlich begrenzt auf der Erde lebt, dann will man es so angenehm wie möglich haben. Eine schöne Welt.



Ja, korrekt und so verhaltern sich auch ALLE politischen Führer. Auch die der Kirche und die in anderen Glaubensrichtungen. Einschließlich der Corona Religion.

Zitat von Anthea

Jedoch denke ich, dass viele Menschen nicht "edel" genug wären - wenn es hundertprozentig klar wäre, dass die wirklich ewige Dunkelheit sich nach dem letzten Atemzug auf den Verstorbenen senken würde, es also keine weitere, andere Existenz mehr geben würde - sich Gedanken um die Nachwelt zu machen. Eben: Après nous le deluge...
Denn die sollten schließlich alle selbst sehen, wie sie klar kommen.



Nun, auch solche Zeitgenossen gibt es und zwar in jeder Generation neu und viele der Hitlerfaschisten waren überzeugte Katholiken. Wie ist es da möglich, politisch anders denkende in Lager zu sperren und dort zu Tode zu martern oder das auserwählte Volk Gottes der Vernichtung preis zu geben, wenn man sich nach seinem Tod dafür beim obersten aller Richter, Gott dafür verantworten muss?

Zitat von Anthea

Der Sinn des Lebens sollte ja, so man den herzensguten Lehrherren glaubt, die Maxime sein: "Edel sei der Mensch, hilfreich und gut."



So hoch trabend muss das gar nicht sein. Verhalte Dich Deinen Mitmenschen gegenüber einfach so wie Du von ihnen behandelt werden willdt. Würde vollkommen genügen ohne Machtgefüge, ohne Hierarchien in der Gesellschaft ohne die unterschiedlichen sozialen Ränge. Die Welt sähe ohne die soziale Hirarchie bedeutend besser aus.

Zitat von Anthea

Aber eigentlich muss ja auch eine Belohnung dafür drin sein.



Nun, wenn die dann ausbleibt, sei es wegen des niedrigeren sozialen Ranges oder ais anderen Gründen, dann besteht gar kein Anreiz mehr zu Wohlverhalten. Wie aktuell. Warum sollte ich mich impfen lassen, wenn die Belohnung, das Ende des Lockdowns immer weiter nach hinten verschoben wird. Bei den horrenden Nebenwirkungen des Impfstoffes will ich mehr dafür und sofortige Freiheit. Man könnte ja die Risikopersonen zuerst impfen und dann zur Normalität übergehen ohne ständige Miteationen des Virus die die Wirksamkeit und damit Sinnhafgtigkeit des Impfstoffes infrage stellen. Wäre de riMpstoff sicher, brauchte es den Dauerklockdown nicht. Ist zwar hier nicht Thema aber das ist halt ein aktuelles Beispiel wo Gehorsam von den Regierenden eingefordert wird, ohne das danach die Belohnung in Gestalt wieder erlangter Freiheit folgt.

Zitat von Anthea

Wenn es nämlich diese "Jenseitsbeglückung" als Versprechen der Religionen nicht geben würde, dann wären viele möglicherweise gar nicht mehr so gut... All diejenigen, die gläubig an den Lippen der Prediger hängen und Angst vor Strafe und Verdamnis haben... Das hänge ja auch noch alles dran an dem "edlen Gemüt", so man es nicht haben würde. .



Hältst Du es also für erstrebenswert, die Menschen mit Angst vor Strafe zu erziehen?

Wäre es nicht besser, die Menschen wären von sich aus kooperativ und emphatisch?

Ist nicht der von vornherein friedliebende Mensch besser als der Terrorist, der aus Angst vor Strafe keinen Anschlag verübt.

Oder ist nicht ein Mann, der mitfühlend mit dem weiblichen Geschlecht verkehrt, besser als ein Vergewaltiger der nur aus Angst vor der Strafe die Frauen nicht vergewaltigt?


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#37

RE: Wieso existieren wir überhaupt? Und was ist unser Weltreaum und unser Lebensraum im engeren Sinne?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 27.02.2021 19:01
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Zitat von Anthea

Die einzige Welt, welche jeder wirklich kennt und von der er weiß, trägt er in sich, als seine Vorstellung, und ist daher das Zentrum derselben. Deshalb eben ist jeder sich alles in allem; er findet sich als den Inhaber der Realität und kann ihm nichts wichtiger sein, als er selbst. Arthur Schopenhauer



Das ist dann die ganz subjektive Sicht der Dinge, die persönliche Weltanschauung. Wenn auch von Schopenhauer sehr akademisch abstrakt ausgedrückt.

Zitat von Anthea

Das würde bedeuten: Existieren um den Existierens willen! Wobei der "Sinn", so man ihn finden und benennen möchte, im "Leben" selbst liegt. Mit der Konsequenz des "Klappe zu, Affe tot".



Aus evolutionärer Sicht ist das letztlich auch so. In etwa so, wie das Jack London in "Der Seewolf" duch diesen ausdrücken lassen hat.

Zitat von Anthea

Das ist mir irgendwie zu einfach - nicht genug. "Sinn einfach" ohne einen höheren Sinn?
Was soll das Ganze? Wenn noch nicht einmal die eigene Erinnerung bleiben soll?



Dann musst Du in diesem Leben irgendwas tolles leisten, was Dich für die Nachwelt in Erinnerung bleiben lässt. Oder dieses Leben einfach leben.

Zitat von Anthea

---
Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
Mahatma Gandhi



Da ergibt sich die Frage, was Du als Wahrheit definierst. Deinen Glauben oder die so genannte "Obkektive Realität", die real existierende Welt, die unabhängig von Deiner Sicheweise so und nicht andesr existiert und funktioniert.

Zitat von Anthea

Wieso existieren wir überhaupt? Und was ist unser Weltreaum und unser Lebensraum im engeren Sinne?



Geht wohl nur biologisch zu erklären oder halt vom religiösen Standpunkt aus, wobei es dann je nach Weltanschauung verschiedene Antworten gibt.

Die religiöse Sichtweise genügt mir da nicht, denn wie ist dann Gott entstanden?

Und wieso tut dieser Gott einmal das von ihm auserwählte Volk vom Judenhasser Haman (Buch Ester) befreien, während er den anderen Judenhasser gewähren ließ und alle Versuche, ihn zu beseitigen verhindert hat, das Attentat vom 20.Juli 1944 war nur das Bekannteste, es gab viele Versuche, auch vor Hitlers Machergreifung.

Zitat von Anthea

Interessanterweise gibt es keine wirkliche Begriffsbestimmung der Existenz. Sartre, der immer als das „Vorzeigemodell“ fungiert, sagte: „Die Existenz ist nichts, was man aus der Entfernung denken kann, das muss dich plötzlich überfluten, das bleibt über dir, das lastet schwer auf deinem Herzen wie ein großes, unbewegtes Tier – sonst ist gar nichts“.



Die Existenz an sich ist unser Sein hier auf der Erde. "Ich denke also bin ich". Aber Tiere denken nicht über ihre Existenz nach und existieren dennoch. Sind einfach da.

JHWH bedeutet "Ich bin, der ich bin" Könnte auch heißen, "ich bin die Existenz an sich".

Zitat von Anthea

„Denn die individuelle Existenz des Menschen ist im Existenzialismus „Dasein“, danach schafft er sich „seinen Entwurf“. Und seine „Erkenntnis“, dass er in diese Welt hineingeworfen wurde und hin- und hergeworfen wird. Angeblich machtlos!"



Maximal machtlos gegenüber seiner Existenz, aber immerhin mit einem materiellen Körper ausgestattet, der diese Existenz und Selbsterhaltung möglich macht.


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#38

RE: Wieso existieren wir überhaupt? Und was ist unser Weltreaum und unser Lebensraum im engeren Sinne?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 27.02.2021 19:13
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Zitat von Anthea

"Hinterm Horizont geht's weiter..."

Zitat


Nur sehen wir das nicht. Hat unser Schöpfer nicht vorgesehen in siener Software, dass wir hinter den Horizont blicken

[Quote="Anthea"]
Warum nur hat dann der/ein Schöpfer sein Menschen-Android-Programm nicht so gestaltet, dass sie alles wissen können?


Diese Frage ist mit meiner Annahme nicht beantwortbar, außer mit "Hat der Schöpfer halt nicht vorgesehen".

[quote="Anthea"]
Auch um das Geheimnis "hinter dem Vorhang", der Tod heißt? Vielleicht würde Gewissheit viele Ängste nehmen können.




Auf jeden Fall wäre das so.

Zitat von Anthea

Übrigens empfehle ich dir die Serie (auf Sky) "Raised by wolves". Da sieht man "Schöpfungen" von Androiden. Menschen könnten nicht "lebendiger" sein...



Danke, werd ich mir mal anschauen.

Zitat von Anthea

Ich halte es derweil mit Descartes: Cogito ergo sum - ich denke, also bin ich!



Aha, Descaertes hat das gesagt, wusste ich nicht mehr, aber diese Aussage habe ich woanders in diesem Strang auch geschrieben.


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#39

RE: Wieso existieren wir überhaupt? Und was ist unser Weltreaum und unser Lebensraum im engeren Sinne?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 27.02.2021 19:31
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Zitat von Anthea

Philosophie ist "Kunstdenken" und dabei hat es seit Urzeiten viele Künstler gegeben.

Wieso "ist" etwas? Ist das "aus sich heraus" der Schöpfer, sozusagen "eigenbefruchtend"?

Über "unendlich" nachzudenkem ist auch eine endlose Story. ;-)))



Ja, liebe Anthea, so kann man das ausdrücken, Philiosophie ist Kunstdenken! Gefällt mir.

Über "unendlich" nachzudenken ist endlos. Auch gut.

Wieso ist "Etwas" und nicht "Nichts". Wenn man von Schöpfer ausgeht, könnte das so sein mit der Eigenschaft des eigenbefruchtend seins. Dann aber wäre dieser Schöpfer nicht eine menschenähnliche Person, sondern das was alles schafft, eine Art Urkraft.

Das "Nichts stelle ich mir als absolutes Vakuum vor. Da gibt es nur Raum ohne jegliche Materie. Nicht mal Strahlung, keie Photonen einfach gar nichts. Hier liegt schon ein Widerspruch, denn auch der Raum ist ja Etwas, nämlich besagter Raum. Was also ist dann "Nichts"? Kann ich nicht beantworten.


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#40

RE: Wieso existieren wir überhaupt? Und was ist unser Weltreaum und unser Lebensraum im engeren Sinne?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 27.02.2021 19:40
von denker_1 | 1.598 Beiträge

@Kuschelgorilla:
Dein würfelförmiger Globus hat es mir angetan.

Wie würde sich bei dieser Form die Erdgravitation verteilen?

Wenn es da einen Erdmittelpunkt gäbe wie in einer Kugel, müsste trotz flacher Oberfläche der Kraftaufwand in Richtung Kante immer größer werden, bis zum Gipfel, von wo aus es steil nach unten ginge, denk ich mal, dann aber dürfte an so einer Kante kein Wasser sein. Wenn die Masse dann aber ganz anders und gleichmäßiger verteilt wäre, wie würden wir dann die Würfelkante erleben, wie würde sich das Wasser des Meeres dann an der Kante Verhalten oder was würd mit einem Schiff an so einer Kante passieren? Fragen auf die ich keine Antwort habe?


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#41

RE: Wieso existieren wir überhaupt? Und was ist unser Weltreaum und unser Lebensraum im engeren Sinne?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 28.02.2021 22:31
von Atue (gelöscht)
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Zitat von Gysi im Beitrag #35
Sinn machen Handlungen, die bestimmte Ziele verfolgen. Und unser Ziel ist erst mal das Überleben!


Das ist mir zu wenig. Es geht längst nicht nur um Ziele - und schon gar nicht bei einem Wesen mit Bewußtsein. Es geht auch um Metaziele.

Und mehr noch: Gerade die Metaziele sind es, die uns wirklich antreiben. Ziele wäre auch ziemlich langweilig. Dann wäre das Leben eine Art Checkliste - Ziel erreicht, abhaken, tot.

Überleben ist aber kein Metaziel - überleben ist eigentlich noch nicht mal ein Ziel, es ist vielmehr eine notwendige Bedingung (Voraussetzung), damit wir leben können.

Zitat

Aber das trifft nicht auf das Universum zu! Es folgt den Naturgesetzen, aber die Ereignungsprozesse aus ihr sind alternativlos! Es sei denn... da steckt ein lebender Schöpfergott hinter, der das Universum mit seinen Galaxien, Sonnen, Planten, der Biologie, den Tieren und den Menschen willentlich geschaffen hat! Dann müsste man den Plan dieses Demiurgen kennen, um beurteilen zu können, ob der ganze Kladderadatsch, den wir 'Leben' nennen, 'sinnvoll' ist... Aber etliche von uns fangen ja erst an, an den Sinn des Lebens zu glauben, wenn das Leben nach dem Tod - mit nicht abreißender Erinnerungskette - ewig weitergeht. Diesen - etwas gierigen - Sinnanspruch an das Leben kann ich nicht logisch nachvollziehen. Nach dem ist das komplette Leben und Erleben sinnlos, wenn es nicht ewig ist? Solange ich tue, was ich will, ist mein Leben nicht sinnlos! Ich fühle das so, jeder fühlt das so, und ich meine, dass ich in dem Fall auch recht habe.



Hier spekulierst du viel und gehst auch von Axiomen aus, die nicht zwingend so stimmen müssen.
Eine Fragestellung wäre beispielsweise, ob das Universum überhaupt so etwas wie Zeit in dem Sinne kennt, wie wir Menschen sie kennen. Zeit könnte auch eine subjektive Art der Wahrnehmung des Menschen im Universum sein. Es gibt physikalische Theorien, die genau so etwas vorhersagen, also dass Zeit eine Illusion ist, die durch das begrenzte Wahrnehmungsvermögen des Menschen überhaupt erst entsteht. Ohne Zeit aber gibt es keine Ereignisabfolgen, und ohne diese keine Prozesse.
Ein anderer durchaus auch valider Zugang wäre es, dass es im Universum insgesamt keine Naturgesetze gibt, sondern nur Chaos. Aber auch im Chaos kann es temporär halbwegs stabile Zustände geben - und wenn wir in einer solchen stabilen Blase leben, dann interpretieren wir in das Chaos lediglich Naturgesetze rein, die es insgesamt so aber gar nicht geben muss. Wenn du an solchen Gedankenexperimenten Spaß hast, kann ich die die Trisolaris-Trilogie von Cixin Liu empfehlen, die teilweise solche Gedankenwelten in ihrer Story mitschwingen lässt.
Auch die Aussage "Solange ich tue was ich will. ist mein Leben nicht sinnlos...." ist in philosophischer Sicher spekulativ. Woher weißt du mit Bestimmtheit, dass du tust was du willst? Ist denn schon entschieden, dass du überhaupt die Freiheit hast irgendetwas selbstbestimmt zu tun - oder glaubst du nur, dass es so ist? Was, wenn sich doch herausstellt, dass der Mensch eine Reiz-Reaktionsmaschine ist - wenn auch eine ziemlich komplexe....
Und selbst wenn du tust was du willst und du glaubst, dass es sinnvoll ist......muss es nicht sinnvoll sein. Ganz banal könnte man argumentieren, dass so mancher im Laufe seines Lebens erkennt, dass so manches was er tut dann doch nicht so sinnvoll war, wie er oder sie gedacht hat.......wer also garantiert mir, dass mein Glaube an das sinnvolle Handeln im Leben wirklich richtig ist?
Eine bitterböse Fragestellung dazu....nimm dir Diktatoren und Menschenunterdrücker...nimm Stalin oder gleich Hitler.....meinst du ernsthaft, dass sie wirklich umfassende Zweifel daran hatten, dass das, was sie getan haben, nicht sinnvoll war? Wenn dem so wäre - warum haben sie es dann wider dem eigenen Glauben getan? Oder sie haben es für sinnvoll gehalten - war es damit also schon sinnvoll? Millionen Opfer würde das anders sehen! Der SINN kann also kaum allein nach eigenem Maßstab erschlossen werden - sonst gäbe es auch mehr als einen Sinn. Wenn es aber einen übergreifenden Sinn gibt, reicht dein individueller Sinn eigentlich nur für ziemlich wenig......
Nein - die Sache ist schon komplexer.



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#42

RE: Wieso existieren wir überhaupt? Und was ist unser Weltreaum und unser Lebensraum im engeren Sinne?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 01.03.2021 07:49
von Hamlets Gummibärchen (gelöscht)
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Lebensraum? Als Zyniker würde ich sagen, daß unser Lebensraum derjenige ist, den kaputt zu machen wir uns zur Zeit alle Mühe geben. Aber ich bin nur nach Feierabend Zyniker: ich leide noch darunter.


"Bosheit, mein Herr, ist der Geist der Kritik, und Kritik bedeutet den Ursprung des Fortschritts und der Aufklärung" (Thomas Mann, Der Zauberberg)

Man kann aus keiner Mücke einen Elefanten machen, aber jeden Elefanten zur Schnecke.
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#43

RE: Wieso existieren wir überhaupt? Und was ist unser Weltreaum und unser Lebensraum im engeren Sinne?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 01.03.2021 10:15
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Zitat von Atue

Und mehr noch: Gerade die Metaziele sind es, die uns wirklich antreiben.



Was für Metaziele. Ist mir zu abstrakt.

Hab ja am Anfang des Stranges die These aufgestellt, dass wir vielleicht nur Software sind, die ihren Schöpfer nicht erkennt, weil das im Programm nicht vorgesehen ist. So wi unseren Computern unsere Urhberschaft nicht bekannt ist.
Dabei könnte dieses Wissen über uns durchaus mittlerweile mit einprogrammiert werden.

Zitat von Atue

Hier spekulierst du viel und gehst auch von Axiomen aus, die nicht zwingend so stimmen müssen.



Ohne irgendwelche Basisannahmen geht gar nichts.

Zitat von Atue

Eine Fragestellung wäre beispielsweise, ob das Universum überhaupt so etwas wie Zeit in dem Sinne kennt, wie wir Menschen sie kennen. Zeit könnte auch eine subjektive Art der Wahrnehmung des Menschen im Universum sein.



Ich sag mal, die Zeit, die wir erleben ist was anderes als die physikalische Zeit.

Zitat von Atue

Es gibt physikalische Theorien, die genau so etwas vorhersagen, also dass Zeit eine Illusion ist, die durch das begrenzte Wahrnehmungsvermögen des Menschen überhaupt erst entsteht.



Ich kenne da eher die Definition von Zeit als Abfolge von Erignissen. Diese Ereignisabfolge ist real, wir können sie auch wahrnehmen. Nix Illusion. Wir können diese Zeit ja messen. Auch dafür ist eine Grundannahme nötig, die Zeiteinheit.

Zitat von Atue

Ohne Zeit aber gibt es keine Ereignisabfolgen, und ohne diese keine Prozesse.



Korrekt.

Zitat von Atue

Ein anderer durchaus auch valider Zugang wäre es, dass es im Universum insgesamt keine Naturgesetze gibt, sondern nur Chaos. Aber auch im Chaos kann es temporär halbwegs stabile Zustände geben - und wenn wir in einer solchen stabilen
Blase leben, dann interpretieren wir in das Chaos lediglich Naturgesetze rein, die es insgesamt so aber gar nicht geben muss.



Das kan ich wiederum nicht glauben, denn dass dürfte es keine definierten chemischen Reaktionen geben. Aber immer wenn ich eine vorgegebene Menge eines Stoffes mit anderen Stoffen mische und Energie zuführe,
entsteht immer wieder genau derselbe Stoff als Ergebnis. Und mit einer definierten Menge Kraftstoff im Auto kann ich immer wieder dieselbe Kilometerstrecke zurück legen. Es gibt zwar das Zusammenwirken von Prozessen deren Ergebnis nicht voraussagbar ist, aber wer sagt
uns, dass uns dazu nicht lediglich Informationen fehlen. Auch Informationen, die wir zu diesen Prozessen niemals bekommen können. Zum Beispiel über das individuelle Verhalten der Menschen in einer Gesellschaft unter bestimmten gesellschaftlichen Verhältnissen. Da können nur Entwicklungstrends vorher gesagt werden.
Zum Beispiel, dass sich in Kriesenzeiten die Gesellschaft radikalisiert und immer das Risiko einer Entwicklung in Richtung Faschismus besteht. Wann diese fachistische Diktatur aber auftritt und in welcher Form, kann niemand voraus sagen.


Zitat von Atue

Wenn du an solchen Gedankenexperimenten Spaß hast, kann ich die die Trisolaris-Trilogie von Cixin Liu empfehlen, die teilweise solche Gedankenwelten in ihrer Story mitschwingen lässt.


Kann ich mir mal anschauen.

Zitat von Atue

Auch die Aussage "Solange ich tue was ich will. ist mein Leben nicht sinnlos...." ist in philosophischer Sicher spekulativ. Woher weißt du mit Bestimmtheit, dass du tust was du willst?



Ok, im Fall einer von der Gesellschaft als kriminell eingestuften HAndlung könnte es sein, dass ich sie aus Angst vor der Strafe nicht begehe. Ich könnte aber auch aus Emphatie auf die Handlung verzichten.

Zitat von Atue

Ist denn schon entschieden, dass du überhaupt die Freiheit hast irgendetwas selbstbestimmt zu tun - oder glaubst du nur, dass es so ist? Was, wenn sich doch herausstellt, dass der Mensch eine Reiz-Reaktionsmaschine ist -
wenn auch eine ziemlich komplexe....



Dann dürfte auch die härteste staatliche Abschreckung mit empfindlichen Strafen nichts nützen. Dann würde das junge Mädchen das in einer einsamen Gegend gerade in der Nähe eines notgeilen Mannes rumläuft, unweigerlich vergewaltigt.
Aber da gibt es Männer die das aus Angst vor späterer Bestrafung nicht tun un des gibt Männer die sehr gut wissen, was sie diesem Mädchen damit antun und verzichten aus Emphatie auf die Tat und einer der locker und entspannt auf Frauen zu gehen kann und noch dazu gut aussieht, spricht sie dann eher an, vielleicht ist sie ja gerade genau so notgeil, der Traumfall in dieser Situation, dann erreicht er sein Ziel zusammen mit ihr.

Zitat von Atue

Und selbst wenn du tust was du willst und du glaubst, dass es sinnvoll ist......muss es nicht sinnvoll sein.



Subjektiv kann eine Handlung immer sinnvoll sein. Auch wenn sie für die Mitmenschen kontraproduktiv ist. Zum Beispiel wenn ich mir fremdes Gut widerrechtlich aneigne. Für mich sehr sehr sinnvoll, ich muss das Gut nicht mehr teuer bezahlen (außer wenn ich geschnappt werde).
Füe den bestohlenen ist es dagegen schädlich bis grauenvoll, je nachdem wie vermögend er ist oder wie dringend er dieses Gut selber benötigt. Von sinnloser Zerstörung in einem Wutanfall mal abgesehen. Aber dieser Wutanfall dient dem Abbau der überschießenden Aggression, auch wenn dabei was kaputt geht.

Zitat von Atue

Ganz banal könnte man argumentieren, dass so mancher im Laufe seines Lebens erkennt, dass so manches was er tut dann doch nicht so sinnvoll war, wie er oder sie gedacht hat.......wer also garantiert mir, dass mein Glaube an das sinnvolle Handeln im Leben wirklich richtig ist?



Das kann niemand garantieren. Hitler hätte in diesem Sinne ebensogut Kommunist werden können oder wenn schon Faschist, dann wenigstens mit Stelin gemeinsame Sache machen oder auch einen wirklich basisdemokratischen Kommunismus schaffen können. Mit all diesen Handlungen hätte er die Chance gehabt, in die Geschichte einzugehen.

Zitat von Atue

Eine bitterböse Fragestellung dazu....nimm dir Diktatoren und Menschenunterdrücker...nimm Stalin oder gleich Hitler.....meinst du ernsthaft, dass sie wirklich umfassende Zweifel daran hatten, dass das, was sie getan haben,
nicht sinnvoll war?



Du musst diese Frage anders stellen. Denn hätten di ihre Handlungen als sinnlos erachtet, hätten sie eine andere Politik betrieben, die waren felsenfest davon überzeugt, das Richtige zu tun.

Zitat von Atue

Wenn dem so wäre - warum haben sie es dann wider dem eigenen Glauben getan? Oder sie haben es für sinnvoll gehalten - war es damit also schon sinnvoll?



Die haben das nicht entgegen ihrem Glauben getan sondern weil sie daran geglaubt haben dass ihr Handeln richtig ist.

Zitat von Atue

Millionen Opfer würde das anders sehen! Der SINN kann also kaum allein nach eigenem Maßstab erschlossen werden - sonst gäbe es auch mehr als einen Sinn.



Es gibt keinen über uns stehenden absoluten Sinn.

Zitat von Atue

Wenn es aber einen übergreifenden Sinn gibt, reicht dein individueller Sinn eigentlich nur für ziemlich wenig......
Nein - die Sache ist schon komplexer.



Worin sollte denn dieser übergeordnete Sinn bestehen?

Und wenn wir schon einmal bei diesem angeblich höheren Sinn sind: Lies mal in der Bibel das Buch Esther, die Haman Geschichte. Dieser Haman wurde durch Esther und Mordechai, die zum genau richtigen Zeitpunkt in der Regierung saßen, ausgeschaltet, bevor dieser Judenhasser den ersten Bleistiftstrich für ein KZ tun oder den ersten Judentransport oder das erste Militärmassaker hätte organisieren können. Militärmassaker hätte Hamen dazu auf jeden Fall durchführen können. Todesmärsche in dem persischen Wüstenklima ebenso. Paar Tage ohne Wasser dort das war es dann. Dieser Haman also wurde auf wunderbare Weise ausgeschaltet, nachdem seine Absicht gegenüber den Juden bekannt wurde. Nun frage ich, warum hat dieser Gott dann nicht bei Hitler das gleiche getan. Warum hat er dort die Attentäter Hitlers umgebracht. Das Attentat vom 20. Juli 1944 ist nur das bekannteste, es gab noch andere, sogar vor seiner Machtergreifung. Eines davon bei einer seiner Reden im Münchener Hofbräuhaus.

Sogar die Natur selber liefert Beispiele dafür, dass das nicht sein kann.

Eines davon:

Ein Vulkan spuckt Feuer und heiße Asche aus. Die tötet Menschen, die in Nähe dieses Vulkans leben wohnen und arbeiten. Dann sorgt diese Asche für derart fruchtbaren Boden, dass es sich lohnt in der Nähe dieses Vulkanes bei allem Risiko zu leben, auf diesem herrlich fruchtbaren Boden Landwirtschaft zu betreiben, bis der nächste Vulkanausbruch kommt. Was ist der Sinn dieser Konstellation. Warum nicht gleich weniger fruchtbarer Boden und so auch weniger Menschen die dafür bis ins hohe Alter leben dürfen?


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#44

RE: Wieso existieren wir überhaupt? Und was ist unser Weltreaum und unser Lebensraum im engeren Sinne?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 02.03.2021 00:00
von Atue (gelöscht)
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Zitat von denker_1 im Beitrag #43
Was für Metaziele. Ist mir zu abstrakt.


Unter einem Ziel definiert man regelmäßig einen messbaren Zustand. So kann das Ziel sein, Millionär zu werden. Du kannst dann messen, indem du dein Geld zählst, und wenn die Million voll ist, dann hast du das Ziel erreicht.

Du könntest auch das Ziel haben, der reichste Mann/die reichste Frau der Welt zu werden....auch das ist messbar.

Andere Ziele sind nicht wirklich messbar - wie beispielsweise Freiheit, Liebe, Zufriedenheit, Allwissen (Erkenntnis, Bildung), Gelassenheit u.ä.....sie sind aber regelmäßig die eigentlichen Motive hinter unseren Zielen.

Relativ kann man auch das Erreichen von Metazielen anstreben, und dieses Anstreben kann man auch messbar machen. Dies macht man typischerweise, indem man aus den Metazielen Ziele ableitet - die ja gerade messbar sind.

Bei Freiheit kann man beispielsweise messen, ob man frei von körperlichen Gebrechen ist, oder ob man frei seine Gedanken aussprechen darf.....nur - wenn man ein solches Ziel erreicht hat, kann man dann schon davon sprechen, dass man Freiheit erreicht hat? Was ist mit inneren Zwängen? Ist man frei von diesen, und zwar wirklich frei?

Zitat von denker_1 im Beitrag #43
Es gibt keinen über uns stehenden absoluten Sinn.

Zitat von denker_1 im Beitrag #43
Worin sollte denn dieser übergeordnete Sinn bestehen?


An meiner Allwissenheit arbeite ich noch.....
Wir wissen derzeit noch so wenig vom Universum, da erscheint mir das Definieren eines übergeordneten Sinns derzeit vor allem Spekulation zu sein.

Mathematisch wäre ich aber folgendem induktiven Existenzbeweis eines übergeordneten Sinns zugeneigt:

1) Bestimmte Handlungen meinerseits sind für mich auf der Basis meines Wissens sinnvoll.
2) Wenn es einen Menschen gibt, der Handlungen tut, die ihm auf der Basis seines Wissens sinnvoll erscheinen, dann stellt man in einem echten Dialog über diese Handlung und den Sinn dahinter mit einem weiteren Menschen fest, dass entweder der zweite Mensch sich nach dem Dialog den Sinn des ersten Menschen erschließen konnte, oder der erste Mensch nach dem Austausch mit dem zweiten Menschen dessen Einschätzung zum Sinn übernimmt oder dass sich aus dem Dialog der beiden ergibt, dass sich ein höherer Sinn erschließt.


Aus 1) und 2) folgt zumindest, dass aus dem Dialog aller Menschen sich ein übergeordnetes gemeinsames Verständnis zu dem gemeinsam erschließbaren Sinn entstehen kann.


Was ist damit gemeint:
Flaschen mit einem Getränk zu kaufen, auszutrinken und dann wegzuschmeißen erscheint sinnvoll, weil man damit seinen Durst gelöscht hat, und die Hände danach wieder frei sind.
Die Flaschen nicht einfach wegzuschmeißen, sondern Pfandflaschen zu kaufen und diese neben einem Mülleimer aufzustellen erscheint sinnvoll, weil man damit den Pfandsammlern unter den Obdachlosen die Möglichkeit gibt, recht einfach ein paar Cent hinzuzuverdienen. Der Aufwand ist minimal, und ein anderer hat noch einen Nutzen.
Noch sinnvoller wäre es aber sicherlich, wenn es erst mal gar keine Obdachlosen gäbe, die Pfandsammeln müssten, um sich was hinzuzuverdienen.....das schreit eventuell nach einer anderen Sozialpolitik.....

Das ist natürlich nur ein sehr einfaches Beispiel was aber erläutert, was ich damit meine. Es gibt schon so etwas wie einen Sinnkaskade - also eine Art Sinnhierarchie.....durch mehr Erkenntnisse, durch mehr Wissen, mehr Hinschauen und mehr Dialog kann man im echten Verstehen mehr und mehr den Sinn hinter einer Sache erkennbar machen.

Nihilisten glauben (Diskussion im anderen Thread), dass diese Sinnkaskade eine Illusion ist und irgendwo endet - und mehr noch: dass und eigentlich nur unser Gehirn einen Streich spielt - die rauhe Wirklichkeit aber ist, dass das Leben endet, und dann nichts wesentliches mehr bleibt, zumindest nicht auf lange Sicht.....



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#45

Wieso existieren wir überhaupt? Und was ist unser Weltreaum und unser Lebensraum im engeren Sinne?

in Allgemeine philosophische Betrachtungen 02.03.2021 09:23
von Gysi (gelöscht)
avatar

Zitat von Atue
Das ist mir zu wenig. Es geht längst nicht nur um Ziele - und schon gar nicht bei einem Wesen mit Bewußtsein. Es geht auch um Metaziele.

Was ist ein 'Metaziel'?

Zitat
Hier spekulierst du viel

ICH spekuliere? Und du nicht?


Reden ist Silber, Schweigen ist Blech! (gz)
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