Am Diesel wird festgehalten, so lange man kann.
https://www.sueddeutsche.de/auto/diesel-...ive-x-1.4707480
Bemerkenswert ist aber folgender Ausschnitt:
Zitat
Dass Volkswagen seine Hausaufgaben auch bei der Abgasnachbehandlung gemacht hat, zeigt das sogenannte Twindosing: Zwei Katalysatoren - einer im Partikelfilter direkt hinter dem Motor und einer im Fahrzeugunterboden - reduzieren die Stickoxide bei jedem Tempo zuverlässig um 80 Prozent. Den doppelten Katalysator gab es bisher nur bei größeren Luxusautos. Er ist die Voraussetzung, um die nächste Abgasnorm Euro 6d zu erfüllen. Tatsächlich sind die Abgase neuer Dieselmodelle schon jetzt in vielen Fällen sauberer als die eingesaugte Stadtluft. Sie können die Luft von Feinstaub reinigen, ergab eine Untersuchung von Emissions Analytics. Über eine Million dieser Saubermänner mit Euro 6d-Temp sind bereits unterwegs. Mit dem Golf als Marktführer dürfte die Zahl der Diesel-Neuwagen wieder wachsen. Denn der befürchtete Preisanstieg für den Super-Selbstzünder ist ausgeblieben. Die Wolfsburger rufen in der mittleren Life-Ausstattung 33 800 Euro für den 2.0 TDI mit Doppelkupplungsgetriebe auf.
Zunächst: Alles schön und gut. Jede Maßnahme, die den Feinstaub reduziert, ist grundsätzlich zu begrüßen. Doch es führt nicht zum grundsätzlichen Umdenken. Eher kann man das als Aufruf verstehen: "Fahrt mit möglichst vielen Autos der neuesten Abgasnorm durch die Stadt, um den Feinstaub zu reduzieren." Ziel muss aber sein, den Verkehr zu reduzieren. Die Autolobby hat natürlich kein Interesse, egal ob mit Diesel oder elektrisch.
Die zunehmende Konkurrenz zu Akkuantrieb und Gasverbrennungsmotoren treibt die Dieseltechnologie nach vorn. Es ist aber wie ein letztes Aufbäumen. Es erinnert mich an die Dampfloks in den 30er-Jahren in Deutschland. Sie gerieten in zunehmende Konkurrenz zu dieselgetriebenen Schnelltriebwägen wie der Fliegende Hamburger und zu den Elektroloks. Letztere waren schon leistungsstärker als Dampfloks, aber zunächst nicht schnell. [Deswegen wurden sie erst auf Bergstrecken eingeführt, wo starke Leistung wichtiger war als hohe Geschwindigkeit. Die Schweiz war in dieser Hinsicht weit voraus.] Das führte zum Bau von besonders schnellen Dampfloks wie die Baureihe 05, bei der eine bei einer Versuchsfahrt 200km/h schaffte. Wäre der 2. Weltkrieg nicht gekommen, wäre das Dampfzeitalter in DE früher beendet worden. 1939 stand eine E-Lok mit regulär 180km/h zur Verfügung (bei einer Versuchsfahrt sogar 225km/h), aber der Krieg kam dazwischen. Wenn Hitler keine Expansionslust gehabt hätte: Deutschland stand kurz davor, in den Hochgeschwindigkeitsverkehr einzusteigen. Der 2. WK hat erst einmal DE zurückgeworfen, und die 50er-Jahre waren das Goldene Jahrzehnt der Dampfloks.
Zu den neuesten Dieseltechniken: Als umsonst sehe ich sie nicht. Vielleicht kann man diese Techniken anderweitig sinnvoll einsetzen.