#61

Für Dekadente

in Literatur 29.03.2018 11:17
von Anthea | 12.405 Beiträge

Scheinen wollen und nicht sein. Wie z.B. im Joke über Dennis Scheck im Gespräch mit Frau Neureich: Diese erklärt stolz, dass sie gerade "Das Kapital" von Karl May gelesen haben. Scheck: "Aber das ist doch von Karl Marx..."Sie: Ach, jetzt verstehe ich, warum da so wenig Indianer drin vorkamen...

Oder gleiche Paarung. Frau Neureich: "Ich habe gerade ein Buch über den Alten Fritz gelesen. Aber schrecklich mit dem Mord am Ende". Schreck: "Aber der Alte Fritz ist doch eines ganz natürlichen Todes gestorben." Sie: "Da irren Sie sich wohl Gehen Sie mal in die Bibliothek meines Mannes. Da hängt ein Bild "Der alte Fritz nach einem Stich von Menzel". ;-)

Und für solche Leute gibt es jetzt Fototapeten nach dem Motto: Wer angibt, hat mehr vom Leben.



---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#62

RE: aktueller Lektürekanon

in Literatur 29.03.2018 12:49
von denker_1 | 1.598 Beiträge

Zitat von moorhuhn

... Bei den Jüngeren darf ich die Liste sogar selbst zusammenstellen und tobe mich gern aus in der neuen Kinder- und Jugendliteratur....



Zum Beispiel Harry Potter!

Warum gerade Harry Potter?:

Weil damit auf kindgerechte Weise das Thema Rassismus behandelt wird. Voldemort, der dunkle Herrscher ist Rassist, er hätte in seinem Zauberreiche am liebsten nur reinblütige Zauberer, keine Mischlinge. Eine Schülerin aus Harry Potters Jahrgang dürfte, wäre der "Dunkle Lord" noch mächtig genug, dort gar nicht studierren, nur weil ihre Eltern keine Zauberer sind.

Die haben dort auch ein Unterrichtsfach, wo sie das was sie am meisten fürchten, visualisieren und danach ganz klein zaubern müssen, um es nun verlachen zu können und die Angst davor zu verlieren.

Wenn das mit der nationalsozialistischen Ideologie so einfach wäre....



zuletzt bearbeitet 29.03.2018 12:51 | nach oben springen

#63

RE: aktueller Lektürekanon

in Literatur 31.03.2018 22:46
von oisín | 112 Beiträge

@ denker_1

Das Thema Rassismus scheint wirklich gut verarbeitet zu sein im HP.
Aber auch andere Diskriminierungen finden durchaus auch Eingang. Ich denke da unter Anderem an die Diskriminierung von Zauberern die die sog. Muggles nicht diskriminieren oder eben auch die Diskrimnierung von ärmeren Zauberern... Das sind alles Spielformen, die es tagtäglich in der gesellschaft zu erleben gibt...


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#64

RE: aktuelle Lektüre

in Literatur 04.05.2018 08:25
von Aoife | 90 Beiträge

Habe lange bevor der Film gedreht wurde mal "The Lord of the Rings" gelesen und mir nach den Filmen immer mal wieder vorgenommen, dies Buch auch auf deutsch zu lesen.
Bin gerade dabei und muss sagen, manche Bücher verlieren in der Übersetztung doch ein wenig an Charm und Präzision.
Das ist mir auch bei anderer Lektüre aufgefallen z. B. Shakespear, William Blake oder auch Robert Burns.
Ich denke vor allem Gedichte sind sehr schwierig zu übersetzen.
Eigentlich zu schade, das ich nicht mehr Sprachen beherrsche, dann könnte ich immer das Original lesen. Wäre wahrscheinlich eine Bereicherung.


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#65

RE: aktuelle Lektüre

in Literatur 04.05.2018 08:49
von Anthea | 12.405 Beiträge

Zitat von Aoife im Beitrag #64
Habe lange bevor der Film gedreht wurde mal "The Lord of the Rings" gelesen und mir nach den Filmen immer mal wieder vorgenommen, dies Buch auch auf deutsch zu lesen.
Bin gerade dabei und muss sagen, manche Bücher verlieren in der Übersetztung doch ein wenig an Charm und Präzision.
Das ist mir auch bei anderer Lektüre aufgefallen z. B. Shakespear, William Blake oder auch Robert Burns.
Ich denke vor allem Gedichte sind sehr schwierig zu übersetzen.
Eigentlich zu schade, das ich nicht mehr Sprachen beherrsche, dann könnte ich immer das Original lesen. Wäre wahrscheinlich eine Bereicherung.


Hallo Aoife, das wäre natürlich gut. Aber dann sollte man eine Sprache wirklich "beherrschen". Damit meine ich, in dieser Sprache leben, denken und fühlen können und nicht nur übersetzen können. Ich habe mir das nie weder im Englischen noch im Französischen zugetraut.

Was den Herrn der Ringe anbelangt so muss ich sagen, dass das Lesen alleine schon in Deutsch eine schwierige Aufgabe ist. Bereits das Einlesen stellt vor Probleme. Damit meine ich, dass, so ich das Buch nach einigen Seiten zur Seite legte, ich bei Wiederaufnahme der Lektüre mindestens noch einmal "querlesen" musste. Somit muss ich gestehen, dass ich es nie schaffte, das ganze Buch zu lesen.
Aber dann kamen ja die fantastischen Filme... ;-).

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)


zuletzt bearbeitet 04.05.2018 08:50 | nach oben springen

#66

RE: aktuelle Lektüre

in Literatur 04.05.2018 08:54
von woipe (gelöscht)
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liebe anthea,

diese erfahrung mit dem herr der ringe habe ich auch gemacht. mehrfach hatte ich das buch begonnen... tja - jahrelang war es noch die "gute alte übersetzung" mit der ich schwer tat.
mit der neuübersetzung, die deutlich näher an unserem alltäglichen sprachgebrauch orientiert ist, ging es dann wesentlich einfacher. dafür ist die sprachgewaltigkeit deutlich schwächer und weniger eindrucksvoll.


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#67

RE: aktuelle Lektüre

in Literatur 04.05.2018 09:26
von Aoife | 90 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #65
Hallo Aoife, das wäre natürlich gut. Aber dann sollte man eine Sprache wirklich "beherrschen". Damit meine ich, in dieser Sprache leben, denken und fühlen können und nicht nur übersetzen können. Ich habe mir das nie weder im Englischen noch im Französischen zugetraut.

Was den Herrn der Ringe anbelangt so muss ich sagen, dass das Lesen alleine schon in Deutsch eine schwierige Aufgabe ist. Bereits das Einlesen stellt vor Probleme. Damit meine ich, dass, so ich das Buch nach einigen Seiten zur Seite legte, ich bei Wiederaufnahme der Lektüre mindestens noch einmal "querlesen" musste. Somit muss ich gestehen, dass ich es nie schaffte, das ganze Buch zu lesen.
Aber dann kamen ja die fantastischen Filme... ;-).

---



Englisch kann ich ganz gut. Um diese Sprache jedoch zu denken, also nicht etwas zu lesen und im Kopf zu übersetzen, damit man es versteht, brauche ich bei einem Buch immer so 20 oder 30 Seiten. Dann bin ich wieder drin. Oder ein Tag in Irland und schon läuft es wieder.
Die Schwierigkeiten mit "Herr der Ringe" kann ich gut verstehen. Gerade in der alten Übersetzung bzw. in der Originalfassung werden oft alte Worte bzw. Satzkonstruktionen verwendet, die heute keinen Gebrauch mehr finden und die auch kaum einer mehr flüssig lesen kann.


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#68

RE: aktuelle Lektüre

in Literatur 05.05.2018 21:34
von Findus (gelöscht)
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Zitat von woipe im Beitrag #66

mit der neuübersetzung, die deutlich näher an unserem alltäglichen sprachgebrauch orientiert ist, ging es dann wesentlich einfacher. dafür ist die sprachgewaltigkeit deutlich schwächer und weniger eindrucksvoll.


Es gibt eben so Bücher, die man schwer durch bekommt.
Mir ging es mit James Joyce Werk Ulysses so. Ich bewundere die unheimliche Dichte seiner Gedankenstromtechnik, die auch zu einer richtigen Nähe zu seinem Protatonisten Leopold_Bloom führt.
Mit dem durchlesen bin ich dennoch gnadenlos gescheitert. Wahrscheinlich müsste ich den Tag seiner Geschichte durch Dublin wandern, um das hin zu bekommen. Die Tour durch Dublin soll in 24 Stunden möglich sein.


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#69

RE: HdR

in Literatur 05.05.2018 23:04
von Jackdaw | 454 Beiträge

Zitat von woipe im Beitrag #66
[…] jahrelang war es noch die "gute alte übersetzung" mit der ich schwer tat. […]
Klett-Cotta?
Zitat von woipe im Beitrag #66
[…] mit der neuübersetzung, die deutlich näher an unserem alltäglichen sprachgebrauch orientiert ist, ging es dann wesentlich einfacher. […]
Die Neuübersetzung von Wolfgang Krege mag die Romantrilogie einem jüngeren Lesepublikum "mundgerecht" darreichen - aber wann hat Tolkien seine große Saga niedergeschrieben? Und der Autor war doch Sprachforscher und Professor für Sprachgeschichte - er hat wohl bald 20 Jahre am Herrn der Ringe geschrieben - herausgekommen ist die Buchveröffentlichung 1954.


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#70

RE: HdR

in Literatur 06.05.2018 08:32
von Findus (gelöscht)
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Zitat von Jackdaw im Beitrag #69
Klett-Cotta?


Klett-Cotta hatte bereits eine ältere Übersetzung.


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#71

RE: "Büchertausch"

in Literatur 06.05.2018 22:32
von Jackdaw | 454 Beiträge

In einem dieser im Öffentlichen Raum angebrachten Bücherschränken zur Selbstbedienung entdeckte ich heute eine Reihe von Buchrücken, die meine Aufmerksamkeit weckten - ein mehrbändiges Volkslexikon offenbar, das wohl in 70ern oder der ersten Hälfte der 80er Jahre über einen Buchclub vertrieben worden sein mochte - leider waren von den zwanzig Bänden lediglich sechzehn vorhanden… ausgerechnet die ersten vier Bände fehlten.
So war, was dort stand, nicht einmal geeignet, ein Kompendium veralteten Wissens zu repräsentieren… 
Dabei wär's editionsgeschichtlich glatt erhaltenswert gewesen, denn auch wenn die Brockhaus-Redaktion das Lexikon herausgebracht haben soll, wurde dies moderne Konversationslexkon unter dem Namen Merckle vertrieben, des Pharmazeuten, der das Unternehmen Ratiopharm gegründet hatte.


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#72

RE: aktuelle Lektüre

in Literatur 07.05.2018 23:27
von woipe (gelöscht)
avatar

Zitat von Findus im Beitrag #68
Zitat von woipe im Beitrag #66

mit der neuübersetzung, die deutlich näher an unserem alltäglichen sprachgebrauch orientiert ist, ging es dann wesentlich einfacher. dafür ist die sprachgewaltigkeit deutlich schwächer und weniger eindrucksvoll.


Es gibt eben so Bücher, die man schwer durch bekommt.
Mir ging es mit James Joyce Werk Ulysses so. Ich bewundere die unheimliche Dichte seiner Gedankenstromtechnik, die auch zu einer richtigen Nähe zu seinem Protatonisten Leopold_Bloom führt.
Mit dem durchlesen bin ich dennoch gnadenlos gescheitert. Wahrscheinlich müsste ich den Tag seiner Geschichte durch Dublin wandern, um das hin zu bekommen. Die Tour durch Dublin soll in 24 Stunden möglich sein.


ulysses steht bei meinen eltern im regal und dort habe ich es mir vor gefühlten 1000000 jahren rausgezogen und auch gelesen. ob ich es wirklich verstanden habe? ich bin mir nicht sicher.
aber vielleicht ist es eine richtig gute idee, die du da vorschlägst. irland liebe ich - dublin habe ich jedoch noch nicht heimgesucht. vielleicht ist das für eines der nächsten jahre eine aufgabe für mich.
danke lieber findus!


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#73

RE: HdR

in Literatur 07.05.2018 23:34
von woipe (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #70
Zitat von Jackdaw im Beitrag #69
Klett-Cotta?


Klett-Cotta hatte bereits eine ältere Übersetzung.


ich habe beide übersetzungen von klett-cotta hier vorliegen, die aktuelle wie auch die ältere übersetzung.
angefangen hatte ich die gefährten in einer alten übersetzung, die meine mutter über einen buchclub bezogen hatte - ich vermute den bertelsmann club. ich muss da noch mal nachhaken, ob es sich hier um die gleiche übersetzung handelt, wie die alte von klett-cotta...


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#74

RE: "Büchertausch"

in Literatur 07.05.2018 23:35
von woipe (gelöscht)
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Zitat von Jackdaw im Beitrag #71
In einem dieser im Öffentlichen Raum angebrachten Bücherschränken zur Selbstbedienung entdeckte ich heute eine Reihe von Buchrücken, die meine Aufmerksamkeit weckten - ein mehrbändiges Volkslexikon offenbar, das wohl in 70ern oder der ersten Hälfte der 80er Jahre über einen Buchclub vertrieben worden sein mochte - leider waren von den zwanzig Bänden lediglich sechzehn vorhanden… ausgerechnet die ersten vier Bände fehlten.
So war, was dort stand, nicht einmal geeignet, ein Kompendium veralteten Wissens zu repräsentieren… 
Dabei wär's editionsgeschichtlich glatt erhaltenswert gewesen, denn auch wenn die Brockhaus-Redaktion das Lexikon herausgebracht haben soll, wurde dies moderne Konversationslexkon unter dem Namen Merckle vertrieben, des Pharmazeuten, der das Unternehmen Ratiopharm gegründet hatte.


merkwürdigkeiten sind hier offensichtlich mannigfaltig... auch ich bin manchmal richtig baff...


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
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#75

RE: für "irgendwann" vorgenommene Lektüre

in Literatur 12.05.2018 12:00
von Jackdaw | 454 Beiträge

Der in Wien lebende Künstler Julius Deutschbauer hat, angeregt u.a. durch die bei Lektüre von Robert Musils "Mann ohne Eigenschaften", 1997 begonnen eine Bibliothek ungelesener Bücher zusammenzutragen, die mittlerweile also den zwanzigsten Jahrestag ihres Bestehens feiern konnte… 

Nun mag der Buchbestand jener Bibliothek ungelesener Bücher sich gar nicht so sehr unterscheiden vom Buchbestand anderer Bibliotheken - aber zu jedem Buch wird quasi eine Geschichte zusätzlich eingepflegt, nämlich das Interview des Bibliothekars mit dem Einlieferer eines jeden Buches, und der erzählt, wie es dazu gekommen ist, dass er's nicht gelesen hat. Auch die Bibliotheksveranstaltungen widmen sich also weniger der Lektüre des vorhandenen Buchbestandes, während das Gespräch um aufgeschobene oder verhinderte Lektüre sich fortspinnt… 


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