#121

RE: für "irgendwann" vorgenommene Lektüre

in Literatur 26.05.2018 08:31
von oisín | 112 Beiträge

Zitat von Till im Beitrag #105
Zitat von Anthea im Beitrag #104
Das sollte man tolerieren und nicht zu abgefahren nur in "höheren Regionen" schweben.
Da mein Niveau offenbar unter dem von Pilcher liegt, muss ich mich damit nicht angesprochen fühlen.


Lieber Till, das kannst du halten wie du willst.
Ich schätze die allermeisten deiner Beiträge, sage aber auch bescheid, wenn das Niveau auch mal nicht deinen üblichen Standard erreicht. Aber ich denke, damit kannst du bestens leben.


nach oben springen

#122

RE: für "irgendwann" vorgenommene Lektüre

in Literatur 26.05.2018 08:35
von oisín | 112 Beiträge

Zitat von SirPorthos im Beitrag #109
Mein Wikinger Partner liest gerade etwas von einem dänischen Autor:

"Fräulein Smillas Gespür für Schnee" von Peter Hoeg.

Er ist kaum ansprechbar und hat heute sogar das Wasser anbrennen lassen auf dem Herd.

Das Buch muss spannend sein.

Kennt das jemand ?

Gruß aus Hamburg !



Ich kenne das Buch und finde es absolut faszinierend. Peter Hoeg hat darüber hinaus einen durchaus ansprechenden Schreibstil.
Im übrigen sind auch seine weiteren Bücher durchaus nicht weniger beeindruckend.


nach oben springen

#123

RE: Belletristik

in Literatur 26.05.2018 08:47
von oisín | 112 Beiträge

Zitat von Jackdaw im Beitrag #113
Zitat von oisín im Beitrag #100
[…] Belletristik scheint dir ein Graus zu sein […]
Nicht zwangsläufig.


Schön das von dir zu lesen. Du hattest aber den Eindruck vermittelt. Mir zumindest. Gut wenn es sich nicht wirklich so verhält.

Zitat von Jackdaw im Beitrag #113
Zitat von oisín im Beitrag #100
[…] Wer sind denn die sogenannten Sender der Nachricht? Für wen schreiben die Sender denn die Nachricht überhaupt […] ? […]
Übermitteln marktgängige "literarische" Werke überhaupt noch eine Nachricht? Und der "Empfänger" der werkimmanenten Nachricht muss ja längst nicht jeder Leser sein, in dessen Finger besagtes Buch gerät - das Problem der Nichterreichbarkeit des Lesers durch den Autor hat übrigens kein geringerer als Bryan Stanley Johnson in seinem zweiten Roman ("Albert Angelo", 1964), der seinen Protagonisten als Aushilfslehrer in einer Klasse mit Problemschülern dargestellt hat, kongenial thematisiert.



Sehr schön - ein Literaturtip für mich. Das Buch kenne ich bislang noch nicht.
Daher kann ich deinen Vergleich, den du hier anführst nicht beurteilen.

Allerdings möchte ich mal in den Raumstellen, dass Bücher als solche immer eine Nachricht übermitteln. Und sei es die Nachricht, dass es keine weiteren Nachrichten gibt.
Ein Hinweis in eigener Sache. Du verweist hier wieder auf marktgängige "literarische" Werke, um das mit deinen Worten zu formulieren. Die Anführungsstriche an sich machen schon deutlich, was du darüber denkst. Die Formulierung in Gänze entschärft das sicher nicht. Wundere dich also bitte nicht, wenn dir jemand sagt, du würdest einen bestimmten Eindruck vermitteln.


nach oben springen

#124

RE: für "irgendwann" vorgenommene Lektüre

in Literatur 26.05.2018 08:50
von oisín | 112 Beiträge

Zitat von SirPorthos im Beitrag #114
Moin,

ich dachte, man schreibt hier über Lesevergnügen und nicht über Neurosen oder Psychosen irgendwelcher Art.

Ich freue mich auf meinen Umzug aufs Land. Wieder mehr Klavier spielen, lesen, Gartenarbeit. Ab und zu in der Dorfkirche die Orgel spielen. Die meisten der Besucher sind dort schwerhörig.

Und - das ist einer der Hauptpunkte - weniger Psychotherapeuten !

Gruß aus Hamburg !


Neurosen und Psychosen können das Lesevergnügen schon auch beeinflussen. Ich wollte eigentlich "beeinträchtigen" schreiben, stellte dann aber fest, dass auch das schon eine Beeinträchtigung wäre.


nach oben springen

#125

RE: Der Schnee von vorvorgestern… 

in Literatur 26.05.2018 08:57
von narr des königs | 131 Beiträge

Zitat von Jackdaw im Beitrag #115
Zitat von SirPorthos im Beitrag #109
[…] "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" von Peter Hoeg. […]
Ist der Thread, ohne, dass ich es bemerkt hätte, in Bestseller von vor fünfundzwanzig Jahren, umbetitelt worden?


in der tat wäre erst einmal zu hinterfragen, wie der titel des stranges im eigentlichen sinne zu verstehen wäre.
geht es dem initiator um aktuellen - also brandneuen - lesestoff?
oder war vielleicht ganz trivial angefragt, was gerade ganz aktuell so gelesen wird?
ich meine unabhängig vom erscheinungsjahr der bücher.


nach oben springen

#126

RE: Der Schnee von vorvorgestern… 

in Literatur 26.05.2018 11:02
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von woipe im Beitrag #1
mich würde interessieren, was ihr gerade lest und ob es euch gefällt...

Zitat von narr des königs im Beitrag #125
Zitat von Jackdaw im Beitrag #115
Zitat von SirPorthos im Beitrag #109
[…] "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" von Peter Hoeg. […]
Ist der Thread, ohne, dass ich es bemerkt hätte, in Bestseller von vor fünfundzwanzig Jahren, umbetitelt worden?


in der tat wäre erst einmal zu hinterfragen, wie der titel des stranges im eigentlichen sinne zu verstehen wäre.
geht es dem initiator um aktuellen - also brandneuen - lesestoff?
oder war vielleicht ganz trivial angefragt, was gerade ganz aktuell so gelesen wird?
ich meine unabhängig vom erscheinungsjahr der bücher.


Eigentlich beantwortet der Threadersteller woipe die Frage schon in seinem Intro, was er sich so dachte.
"mich würde interessieren, was ihr gerade lest und ob es euch gefällt..."

Man beginnt mit dem Lesen eines Buches ja nicht, um sich zu langweilen oder sich zu ärgern. Also erst einmal existiert reine Vorfreude! Kann sich dann natürlich ändern, so dass man das Buch zur Seite legt und sich sagt "bis hierhin und nicht weiter - oder aber sich durch die weiteren Seiten quält. Habe ich oft getan, bin ich aber von abgekommen. So bleiben dann so einige Bücher halbgelesen nur auf der Strecke.

Ich habe jedenfalls den Thread von woipe von Anfang an so verstanden, dass er lediglich hinterfragen möchte, WAS da so von den anderen gelesen wird. Und zwar ohne qualitative Einordnung. Also quasi von Mickey Mouse bis Sartre. Oder so ähnlich.

Dieser Thread muss sich ja im Übrigen nicht mit reiner Titelnennung von Büchern verstehen, sondern kann ja durchaus auch eigenes "feeling" und Interpretation des Gelesenen beinhalten. Mit auch weiterführenden Fragen...

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
nach oben springen

#127

RE: Der Schnee von vorvorgestern… 

in Literatur 26.05.2018 13:45
von woipe (gelöscht)
avatar

Zitat von Anthea im Beitrag #126
Zitat von woipe im Beitrag #1
mich würde interessieren, was ihr gerade lest und ob es euch gefällt...

Zitat von narr des königs im Beitrag #125
Zitat von Jackdaw im Beitrag #115
Zitat von SirPorthos im Beitrag #109
[…] "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" von Peter Hoeg. […]
Ist der Thread, ohne, dass ich es bemerkt hätte, in Bestseller von vor fünfundzwanzig Jahren, umbetitelt worden?


in der tat wäre erst einmal zu hinterfragen, wie der titel des stranges im eigentlichen sinne zu verstehen wäre.
geht es dem initiator um aktuellen - also brandneuen - lesestoff?
oder war vielleicht ganz trivial angefragt, was gerade ganz aktuell so gelesen wird?
ich meine unabhängig vom erscheinungsjahr der bücher.


Eigentlich beantwortet der Threadersteller woipe die Frage schon in seinem Intro, was er sich so dachte.
"mich würde interessieren, was ihr gerade lest und ob es euch gefällt..."

Man beginnt mit dem Lesen eines Buches ja nicht, um sich zu langweilen oder sich zu ärgern. Also erst einmal existiert reine Vorfreude! Kann sich dann natürlich ändern, so dass man das Buch zur Seite legt und sich sagt "bis hierhin und nicht weiter - oder aber sich durch die weiteren Seiten quält. Habe ich oft getan, bin ich aber von abgekommen. So bleiben dann so einige Bücher halbgelesen nur auf der Strecke.

Ich habe jedenfalls den Thread von woipe von Anfang an so verstanden, dass er lediglich hinterfragen möchte, WAS da so von den anderen gelesen wird. Und zwar ohne qualitative Einordnung. Also quasi von Mickey Mouse bis Sartre. Oder so ähnlich.

Dieser Thread muss sich ja im Übrigen nicht mit reiner Titelnennung von Büchern verstehen, sondern kann ja durchaus auch eigenes "feeling" und Interpretation des Gelesenen beinhalten. Mit auch weiterführenden Fragen...

---



so schaugts aus.


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
nach oben springen

#128

RE: Belletristik

in Literatur 26.05.2018 22:28
von Jackdaw | 454 Beiträge

Zitat von oisín im Beitrag #123
[…] Das Buch kenne ich bislang noch nicht. […]
Das wird der Mehrzahl deutscher Leser und Buchhandelskunden so ergehen - obwohl der Roman immerhin in drei Verschiedenen Ausgaben auf dem deutschen Markt erschienen ist: Als fest eingebundener und auch einzeln erhältlicher Band einer siebenbändigen Werkausgabe bei Schneekluth, als Fischer Taschenbuch, und Jahre später nochmals als Hardcover im Taschenbuchformat bei Argon. Die erhoffte Wiederbelebung des Leserinteresses an diesem englischen Autor ist lediglich im englischsprachigen Raum erfolgt - und viel schlimmer: Eines französischsprachigen Schriftstellers Werke, deren Einfluss auf B.S.Johnson, gründlicher untersucht zu werden noch aussteht, sind niemals in deutscher Übersetzung erschienen.
Zitat von oisín im Beitrag #123
[…] Allerdings möchte ich mal in den Raum stellen, dass Bücher als solche immer eine Nachricht übermitteln. Und sei es die Nachricht, dass es keine weiteren Nachrichten gibt. […]
Die "Nachricht", die die weitaus meisten Bücher mit sich transportieren, lautet schlicht: Sowas wird gekauft, also greift zu! - alternativ dazu präsentieren Verlage und Handel auch Titel mit der Botschaft: Ihr kennt mich aus Film, Fernsehen, von der Bühne, der Politik oder als Sportstar - die Glanzzeit meiner Karriere ist vorbei, also sattle ich jetzt um und lasse Euch am Leben meiner bisherigen Glitzerwelt teilhaben.

In der Tat ist die Wahrscheinlichkeit, auf eine wertigere Botschaft zu treffen, bei der Lektüre fleißig zusammengetragener Dokumentationen größer, als im Marktsegment der Belletristik - oder gar bei den romanhaft geschriebenen Biographien und "historischen Romanen", die gerade sehr in Mode sind.
Das ist wohl der Grund, weswegen ich Autoren wie Clive Lemming, Kennth J. Westwood, F. Brian Jewell, Kenneth Graham, Arthur Ward und Jean-Christophe Carbonel weitaus höher schätze als jeden Bestsellerautor - wenngleich poetologisch betrachtet deren Lektüre gewissermaßen fruchtlos ist… da lobe ich mir dann Reinhard Döhl!


nach oben springen

#129

RE: Peter Hoeg

in Literatur 26.05.2018 22:31
von Jackdaw | 454 Beiträge

Zitat von oisín im Beitrag #122
…] Im übrigen sind auch seine weiteren Bücher durchaus nicht weniger beeindruckend.
Welche wären das?


nach oben springen

#130

RE:

in Literatur 26.05.2018 22:40
von Jackdaw | 454 Beiträge

Zitat von Anthea im Beitrag #126
[…] Dieser Thread muss sich ja im Übrigen nicht mit reiner Titelnennung von Büchern verstehen […]
Das wäre auch höchst langweilig.


nach oben springen

#131

RE: Peter Hoeg

in Literatur 26.05.2018 23:20
von woipe (gelöscht)
avatar

Zitat von Jackdaw im Beitrag #129
Zitat von oisín im Beitrag #122
…] Im übrigen sind auch seine weiteren Bücher durchaus nicht weniger beeindruckend.
Welche wären das?


ich würde hier vor allem: die frau und der affe nennen


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
nach oben springen

#132

RE: Belletristik

in Literatur 26.05.2018 23:49
von woipe (gelöscht)
avatar

Zitat von Jackdaw im Beitrag #128
Zitat von oisín im Beitrag #123
[…] Das Buch kenne ich bislang noch nicht. […]
Das wird der Mehrzahl deutscher Leser und Buchhandelskunden so ergehen - obwohl der Roman immerhin in drei Verschiedenen Ausgaben auf dem deutschen Markt erschienen ist: Als fest eingebundener und auch einzeln erhältlicher Band einer siebenbändigen Werkausgabe bei Schneekluth, als Fischer Taschenbuch, und Jahre später nochmals als Hardcover im Taschenbuchformat bei Argon. Die erhoffte Wiederbelebung des Leserinteresses an diesem englischen Autor ist lediglich im englischsprachigen Raum erfolgt - und viel schlimmer: Eines französischsprachigen Schriftstellers Werke, deren Einfluss auf B.S.Johnson, gründlicher untersucht zu werden noch aussteht, sind niemals in deutscher Übersetzung erschienen.


dieses schicksal teilen viele bücher. ich kann mich erinnern, wie mein bruder von seinen einjährigen studienaufenthalt aus den usa zurückkam und über die unterschiedliche sichtweise erzählte, was als literatur bezeichnet wird. oder auch wie unterschiedlich an texte herangegangen wird. hier zeigt sich ganz deutlich, dass es keine einheitlichen definitionen gibt. es gibt unterschiedliche leserschaften mit unterschiedlichen interessen. es muss doch auch nicht alles immer und überall den gleichen widerhall erfahren.

Zitat von Jackdaw im Beitrag #128
Zitat von oisín im Beitrag #123
[…] Allerdings möchte ich mal in den Raum stellen, dass Bücher als solche immer eine Nachricht übermitteln. Und sei es die Nachricht, dass es keine weiteren Nachrichten gibt. […]
Die "Nachricht", die die weitaus meisten Bücher mit sich transportieren, lautet schlicht: Sowas wird gekauft, also greift zu! - alternativ dazu präsentieren Verlage und Handel auch Titel mit der Botschaft: Ihr kennt mich aus Film, Fernsehen, von der Bühne, der Politik oder als Sportstar - die Glanzzeit meiner Karriere ist vorbei, also sattle ich jetzt um und lasse Euch am Leben meiner bisherigen Glitzerwelt teilhaben.

In der Tat ist die Wahrscheinlichkeit, auf eine wertigere Botschaft zu treffen, bei der Lektüre fleißig zusammengetragener Dokumentationen größer, als im Marktsegment der Belletristik - oder gar bei den romanhaft geschriebenen Biographien und "historischen Romanen", die gerade sehr in Mode sind.
Das ist wohl der Grund, weswegen ich Autoren wie Clive Lemming, Kennth J. Westwood, F. Brian Jewell, Kenneth Graham, Arthur Ward und Jean-Christophe Carbonel weitaus höher schätze als jeden Bestsellerautor - wenngleich poetologisch betrachtet deren Lektüre gewissermaßen fruchtlos ist… da lobe ich mir dann Reinhard Döhl!


und ist das alles wirklich verkehrt? ich denke mir, du empfindest das so. auf alle fälle hast du deine präferenzen. das ist auch gut so. aber wenn du kritik an üben willst, dann wird es vor allem eine kritik an der leserschaft im speziellen und der gesellschaft im allgemeinen werden, die - in deinen augen nicht sinnvoll - ihre lektüre auswählt - bzw. eine kritik am geschäftsgebaren der verlage und autoren.
ich kann mich noch an ein referat über kurzprosa erinnern. in einem teil ging es um kalendergeschichten. in der geschichte hatten und haben sie ihre berechtigung. sie trugen unter anderem dazu bei, ein wachsendes lesebedürfnis in der gesellschaft zu stillen. sie zeigen auch eine entwicklung auf.
https://wortwuchs.net/kalendergeschichte/
im grunde deckten die kalendergeschichten aber auch die bereiche des smalltalks ab. wetter - rezepte - schlagzeilen (mit verspätung - aber die tageszeitung war ja noch in weiter ferne). ist das heute wirklich so viel anders?


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
nach oben springen

#133

RE: Lesen - verstehen und lieben

in Literatur 26.05.2018 23:56
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Jackdaw im Beitrag #130
Zitat von Anthea im Beitrag #126
[…] Dieser Thread muss sich ja im Übrigen nicht mit reiner Titelnennung von Büchern verstehen […]
Das wäre auch höchst langweilig.


Ich habe mich eigentlich immer als "belesen" betrachtet, wovon auch die Vielzahl meiner Bücher Zeugnis ablegen kann. Jedoch muss ich wirklich passen, wenn ich Autoren-Namen sehe, die mir nun absolut nichts sagen. Da bist du mir wohl um vieles voraus - oder auch nur um anderes. Es sei denn, man würde mir sagen, dass das eine wirkliche "Wissenslücke" ist, gar ein "Sakrileg", dies oder das nicht gelesen zu haben...

Denn tatsächlich ist es doch so, dass man sich intensiv damit befasst, was wirklich einen persönlich interessiert. Mehr noch: Wovon man fasziniert ist in einer Weise, die nach "mehr" verlangt. Richtungsmäßig.
Ich jedenfalls handhabe das so. Es mag Menschen geben, die das anders sehen.

Somit würde ich z.B. nicht unbedingt auf die Idee kommen, mangelnde Defizite in meinem Geschichtswissen auszugleichen trachten, indem ich mich mit einem "Faktenbuch" befasse. Das würde mir außer Quälereien durch die Seiten nichts bringen. Und schon gar nichts Nachhaltiges, was dann "abgespeichert" wird.
Viel mehr würde mir dann ein Roman etwas nahebringen können, der sich an Gegebenheiten orientiert. Versehen mit der dichterischen Freiheit und Fantasie, die ein Buch zu einem lebendigen Miterlaben macht.

Lesen ist schön, lesen bildet, lesen ist Vergnügen. Aber immer: Wer's mag. Oder auch: chacun à son gout.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
nach oben springen

#134

RE: Lesen - verstehen und lieben

in Literatur 27.05.2018 00:10
von woipe (gelöscht)
avatar

liebe anthea,

diese haltung ist mehr als verständlich.
wenn man wirklich umfassend alles lesen wollte, was man vielleicht lesen sollte, muss man das arbeiten aufgeben, den tag auf 96 stunden verlängern, und nach möglichkeit 400 jahre alt werden... letztlich muss jeder auch mut zur lücke haben.
ich nehme jeden literaturtip gerne an. ob ich mir dann das buch auch besorge, hängt letztlich von meinen interessen und gesetzten prioritäten ab.
dabei bin ich schon recht breit aufgestellt, lese sachbücher genauso, wie trivialste literatur. dabei schaffe ich es mit sicherheit nicht auch nur einen angemessenen anteil an den deutschen klassikern zu lesen. meine interessen sind hier schon zu vielfältig...
jetzt muss ich aber wirklich ins bett...


"nichts habe ich mir fester zum grundsatz gemacht, als meine lebensführung nicht nach euren vorurteilen zu gestalten." seneca
nach oben springen

#135

RE: unterschiedliche Leserschaften mit unterschiedlichen Interessen

in Literatur 27.05.2018 03:03
von Jackdaw | 454 Beiträge

Zitat von woipe im Beitrag #132
[…] aber wenn du kritik an üben willst, dann wird es vor allem eine kritik an der leserschaft im speziellen und der gesellschaft im allgemeinen werden […]
Unterschiedliche Interessen sind nicht das Problem - problematisch ist, dass "der Markt" eine schrumpfende Anzahl derartiger Interessen bedient - und der Verkaufserfolg gut laufender Titel bestätigt Verleger, Lektoren und Handel darin, all jene weniger gut laufenden Interessen künftig gar nicht mehr zu bedienen… 
Dass bestimmte Prosaformen oder Erzählweisen zu unterschiedlichen Zeiten ihre Bedeutung hatten, steht ausser Frage - dass aber Literatur sich zusehends an Alltagssprache angleicht, entwertet sie. Als Stilmittel in Reportagen mag dergleichen sogar heute noch berechtigerweise Anwendung finden, was aber in den letzten Jahren auf den Markt geschwemmt wird, müsste schon ob der kurzen Sätze den Beteiligten des Literaturbetriebes die Schamesräte ins Gesicht treiben. Sprachliche Schönheit, wie sie etwa im erzählerischen Werk Georg Hermanns vorzufinden ist, ist längst passé.
Schlimm genug, dass der Versuch der Neuausgabe seines Gesamtwerkes mangels Subskribenten auf halbem Wege folglich gescheitert ist - dennoch feiert der Literaturbetrieb alljährlich weiterhin seine Preisvergaben und seine Preisträger, als würden in der Vielzahl aktueller Buchveröffentlichungen vielleicht zwanzig Titel wöchentlich (also die, die auf der jeweiligen Shortlist landen) inhaltlich oder sprachlich herausstechen.


nach oben springen


Ähnliche Themen Antworten/Neu Letzter Beitrag⁄Zugriffe
China
Erstellt im Forum Asien von Findus
16 13.09.2023 18:13goto
von Findus • Zugriffe: 390
Erziehung in der DDR
Erstellt im Forum Schule und Bildung von moorhuhn
3 04.04.2021 12:33goto
von denker_1 • Zugriffe: 211
Wie halte ich meinen Rechner sauber
Erstellt im Forum Dies und das von Atue
12 18.03.2021 18:24goto
von denker_1 • Zugriffe: 369
Klimaschutz - "Verfehlt" - das sind Verfehlungen
Erstellt im Forum Ökonomie von Anthea
5 08.02.2019 14:20goto
von kuschelgorilla • Zugriffe: 236
Die aktuelle Entwicklung der Grünen
Erstellt im Forum Deutschland von MaMi
18 24.10.2017 15:08goto
von fjodorov • Zugriffe: 482
Edward Snowden – Germanys persona non grata
Erstellt im Forum Deutschland von Anthea
0 19.10.2017 17:23goto
von Anthea • Zugriffe: 212
Macron schon entzaubert?
Erstellt im Forum Europa von merte
25 23.09.2017 20:51goto
von Luftdrache • Zugriffe: 447
Was der Bundestag so treibt - reiner Infothread
Erstellt im Forum Deutschland von Thats me
9 27.06.2017 18:51goto
von Till • Zugriffe: 191
"Grüß Gott" in der Kritik
Erstellt im Forum Schule und Bildung von moorhuhn
11 14.02.2018 17:28goto
von woipe • Zugriffe: 840

Besucher
0 Mitglieder und 5 Gäste sind Online

Besucherzähler
Heute waren 295 Gäste und 3 Mitglieder, gestern 343 Gäste und 4 Mitglieder online.

Forum Statistiken
Das Forum hat 2267 Themen und 50208 Beiträge.

Heute waren 3 Mitglieder Online: