#16

RE: Solidarität! Zu teuer oder doch umsonst?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 06.05.2018 15:05
von Till (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #15
Solidarität ist eine Wertehaltung und kein Gesetz. Dieser Wert kann nur frei aus dem innersten des Menschen selbst entspringen. Dann ist er von Werte. Würde er hingegen verpflichtend angeordnet, so würde er zu autoritärem Zentralismus wie in der DDR.
Das Wort zum Sonntag.

Wenn du der Meinung bist, dass sich alles von selbst regelt, dann müssen wir ja wegen INSM und Neoliberalismus keine Sorgen haben. Und die Linke ist echt überflüssig.



zuletzt bearbeitet 06.05.2018 15:09 | nach oben springen

#17

RE: Solidarität! Zu teuer oder doch umsonst?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 06.05.2018 15:17
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Till im Beitrag #16
Zitat von Findus im Beitrag #15
Solidarität ist eine Wertehaltung und kein Gesetz. Dieser Wert kann nur frei aus dem innersten des Menschen selbst entspringen. Dann ist er von Werte. Würde er hingegen verpflichtend angeordnet, so würde er zu autoritärem Zentralismus wie in der DDR.
Das Wort zum Sonntag.

Wenn du der Meinung bist, dass sich alles von selbst regelt, dann müssen wir ja wegen INSM und Neoliberalismus keine Sorgen haben. Und die Linke ist echt überflüssig.



Das hat Findus ja keinesfalls gesagt, dass sich alles von selbst regelt. Nur, dass es Dinge gibt, die aus dem Innersten kommen müssen. Dinge, die nicht angeordnet werden können, weil sie dann den Namen nicht mehr verdienen. Und wertlos sind.

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#18

RE: Solidarität! Zu teuer oder doch umsonst?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 06.05.2018 16:09
von Findus (gelöscht)
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Zitat von Till im Beitrag #16
Zitat von Findus im Beitrag #15Solidarität ist eine Wertehaltung und kein Gesetz. Dieser Wert kann nur frei aus dem innersten des Menschen selbst entspringen. Dann ist er von Werte. Würde er hingegen verpflichtend angeordnet, so würde er zu autoritärem Zentralismus wie in der DDR.Das Wort zum Sonntag.Wenn du der Meinung bist, dass sich alles von selbst regelt, dann müssen wir ja wegen INSM und Neoliberalismus keine Sorgen haben. Und die Linke ist echt überflüssig.


Freiheit und Gerechtigkeit sind zwei Dinge, die gleichberechtigt zusammen gehören. Es braucht den gut ausgebauten Sozialstaat und das freie Individuum, dass sich einen eigenen Begriff von z.B. Solidarität bildet, zugleich.
Daher kann ich sowohl auf das INSM als auch auf die Linkspartei gut verzichten.


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#19

RE: Solidarität! Zu teuer oder doch umsonst?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 06.05.2018 16:13
von Till (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #15
Ich denke Till, wir lassen daher lieber alles dort, wo es hingehört. Das Gesetz beim Staat, den gesellschaftlichen Wert Solidarität beim Menschen.
Wer ist denn für dich der Staat? Für mich ist es die Gesamtheit aller Menschen in diesem unserem Lannnde. Wie viele von diesen Menschen leben den Gesellschaftlichen Wert Solidarität? Wenn alle gut sind, brauchen wir keine Gesetze, keine Sozialversicherung etc. Wenn nicht, muss der Staat dies schaffen.
Leider wird unser Staat heute von Menschen vertreten, denen Solidarität fremd ist. Es wundert mich nicht, dass der Artikel in der Zeit von 1996 ist; damals hatten wir schon gut zehn Jahre Kohlsche Politik der "geistig moralischen Wende" und des "Leistung muss sich wieder lohnen". Daran hat sich bis heute kaum etwas geändert, wobei man von einem völlig pervertierten Leistungsbegriff ausgeht.


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#20

RE: Solidarität! Zu teuer oder doch umsonst?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 06.05.2018 16:14
von Till (gelöscht)
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Zitat
Freiheit und Gerechtigkeit sind zwei Dinge, die gleichberechtigt zusammen gehören. Es braucht den gut ausgebauten Sozialstaat und das freie Individuum, dass sich einen eigenen Begriff von z.B. Solidarität bildet, zugleich.

Der "gut ausgebaute Sozialstaat" ist nichts anderes als staatlich eingeforderte Solidarität.



zuletzt bearbeitet 06.05.2018 16:20 | nach oben springen

#21

RE: Solidarität! Zu teuer oder doch umsonst?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 06.05.2018 16:30
von Findus (gelöscht)
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Wir wissen alle, was ein Staat ist. Völkerrechtlich gesehen definieren sich Staaten nach den drei Grundelementen:
- Staatsgebiet
- das Staatsvolk
- die Staatsgewalt
(zum nachlesen bei der Bundeszentrale für politische Bildung: http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/recht-a-z/22908/staat)

Du aber willst individuelle Wertehaltungen diskutieren. Es steht nirgends geschrieben, dass Staat den Wert "Solidarität" fördern müsste. Denke ich an Adam Smith und seine unsichtbare Hand, hätte ich z.B. einen Staat dem es darum geht gute Rahmenbedingungen für freie wirtschaftliche Entwicklung zu setzen vor Augen.
Die politische Diskussion greift in einer Demokratie das auf, was die Zivilgesellschaft bewegt. In Zeiten neoliberalen Denkens ist also logisch, dass Leistung im Vordergrund steht. Aktuell ist es das gesellschaftlich wiederentdeckte Bedürfnis nach Solidarität, dass uns über Nachbesserungen bei Hartz IV oder bessere Alternativen der sozialen Absicherung sprechen lassen. Genau diese zweite Sphäre Gesellschaft scheinst du mir zu vergessen.


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#22

RE: Solidarität! Zu teuer oder doch umsonst?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 06.05.2018 16:38
von Findus (gelöscht)
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Zitat von Till im Beitrag #20
ZitatFreiheit und Gerechtigkeit sind zwei Dinge, die gleichberechtigt zusammen gehören. Es braucht den gut ausgebauten Sozialstaat und das freie Individuum, dass sich einen eigenen Begriff von z.B. Solidarität bildet, zugleich.Der "gut ausgebaute Sozialstaat" ist nichts anderes als staatlich eingeforderte Solidarität.


Früher hieß es noch Wohlfahrtsstaat. Dann fehlte das Geld. Leistungen wurden gesenkt und Wirkungsorientierung eingeführt. Das Ergebnis des abgespeckten Wohlfahrtsstaates ist der Sozialstaat.
Ein zweites Argument, dass gegen deine These spricht, ist das Versicherungsprinzip in der Sozialversicherung. Es dient nicht der Gemeinschaft, sondern einer rationalen individuellen Absicherung.


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#23

RE: Solidarität! Zu teuer oder doch umsonst?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 06.05.2018 16:39
von Till (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #21
Aktuell ist es das gesellschaftlich wiederentdeckte Bedürfnis nach Solidarität, dass uns über Nachbesserungen bei Hartz IV oder bessere Alternativen der sozialen Absicherung sprechen lassen.
Ja, da wird ein bisschen geredet, mehr aber nicht. Wirklich grundlegende Änderungen gibt es nicht. Das "gesellschaftlich wiederentdeckte Bedürfnis nach Solidarität" existiert bei maximal 30 % unserer Gesellschaft.

Zitat
Genau diese zweite Sphäre Gesellschaft scheinst du mir zu vergessen.

Für mich gibt es keinen Unterschied zwischen Staatsvolk und Gesellschaft.


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#24

RE: Solidarität! Zu teuer oder doch umsonst?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 06.05.2018 16:40
von Findus (gelöscht)
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Wenn du Gesellschaft ausblendest, lieber Till, wirst du die Welt um dich herum schlicht nicht begreifen können. Aber auch das ist eine individuelle Freiheit, die du hast.


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#25

RE: Solidarität! Zu teuer oder doch umsonst?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 06.05.2018 16:42
von Findus (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #17

Das hat Findus ja keinesfalls gesagt, dass sich alles von selbst regelt. Nur, dass es Dinge gibt, die aus dem Innersten kommen müssen. Dinge, die nicht angeordnet werden können, weil sie dann den Namen nicht mehr verdienen. Und wertlos sind.


Anthea, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Vielen Dank für deine wunderschöne Formulierung


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#26

RE: Solidarität! Zu teuer oder doch umsonst?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 06.05.2018 16:44
von Till (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #22
Früher hieß es noch Wohlfahrtsstaat. Dann fehlte das Geld. Leistungen wurden gesenkt und Wirkungsorientierung eingeführt. Das Ergebnis des abgespeckten Wohlfahrtsstaates ist der Sozialstaat.
Das Geld hat nie gefehlt.

Zitat
Ein zweites Argument, dass gegen deine These spricht, ist das Versicherungsprinzip in der Sozialversicherung. Es dient nicht der Gemeinschaft, sondern einer rationalen individuellen Absicherung.

Ein reines Versicherungsprinzip gibt es nur bei der Rente. Und was sollte eine Sozialversicherung anderes sein als eine individuelle Absicherung? Für mich ist das staatlich organisierte Solidarität; von Solidaritätsbekundungen einzelner Mitmenschen kann ich mir nichts kaufen.


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#27

RE: Solidarität! Zu teuer oder doch umsonst?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 06.05.2018 16:44
von Till (gelöscht)
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Zitat von Findus im Beitrag #24
Wenn du Gesellschaft ausblendest, lieber Till, wirst du die Welt um dich herum schlicht nicht begreifen können. Aber auch das ist eine individuelle Freiheit, die du hast.
Hauptsache, du begreifst sie.


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#28

RE: Solidarität! Zu teuer oder doch umsonst?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 06.05.2018 17:00
von Anthea | 12.414 Beiträge

Zitat von Till im Beitrag #20
Der "gut ausgebaute Sozialstaat" ist nichts anderes als staatlich eingeforderte Solidarität.


Falsch, das ist "staatlich verordnete Solidarität".
Wenn man etwas "einfordert", dann richtet man sich an die Einsichtsfähigkeit der Menschen. Und das ist dann noch auf freiwilliger Basis. Da aber diese schlichte Forderung nicht bei allen nutzt, heißt es dann: Und bist nicht nicht willig, dann brauch ich Gewalt.
Oder kann sich ein Bürger dieser "Solidarität" des Abgabenzwangs entziehen?

---


Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt. (Khalil Gibran)
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#29

RE: Solidarität! Zu teuer oder doch umsonst?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 06.05.2018 17:01
von Findus (gelöscht)
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Die Gedanken sind frei, lieber Till. Jeder Mensch hat die wunderbare Freiheit, selbst zu denken. Du musst selbst herausfinden, wie du die Welt siehst oder woran du glaubst.

Zitat von Till im Beitrag #26
Zitat von Findus im Beitrag #22
Früher hieß es noch Wohlfahrtsstaat. Dann fehlte das Geld. Leistungen wurden gesenkt und Wirkungsorientierung eingeführt. Das Ergebnis des abgespeckten Wohlfahrtsstaates ist der Sozialstaat.
Das Geld hat nie gefehlt.


Du darfst gerne eine Verteilungsdiskussion beginnen. Über die sinnvolle Verteilung von Geldern kann man sicher an einigen Stellen sehr berechtigt diskutieren. Irgendwer wird dir trotzdem immer widersprechen und seine berechtigten Argumente darlegen.
Wenn du über Gerechtigkeit reden willst, wird dir eine Verteilungsdiskussion nicht wirklich helfen. Niemand wird deswegen seine Haltung ändern. Du wirst eher erzählen müssen, was es denn heisst, von Hartz IV leben zu müssen oder was es heisst, als Alleinerziehende keinen Krippenplatz bekommen zu haben.

Zitat

Zitat
Ein zweites Argument, dass gegen deine These spricht, ist das Versicherungsprinzip in der Sozialversicherung. Es dient nicht der Gemeinschaft, sondern einer rationalen individuellen Absicherung.

Ein reines Versicherungsprinzip gibt es nur bei der Rente. Und was sollte eine Sozialversicherung anderes sein als eine individuelle Absicherung? Für mich ist das staatlich organisierte Solidarität; von Solidaritätsbekundungen einzelner Mitmenschen kann ich mir nichts kaufen.




Die Rente wird individuell nach Leistung gezahlt (gemessen an der Einkommenshöhe).
Die Höhe von Arbeitslosengeld bemisst sich ebenfalls an Leistung (Einkommen).
In die GKV zahlst du nach Leistungsfähigkeit ein, ab einem gewissen Punkt ist es dir aber erlaubt dieses System zu verlassen und dich privat und ganz individuell zu versichern.
Gleiches mit der Pflegeversicherung.
Ausnahme ist die Unfallversicherung. Diese tragen die Unternehmen allein - weil ihnen durchaus ein großes finanzielles Risiko fern gehalten wird.


Solidarisch wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen.


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#30

RE: Solidarität! Zu teuer oder doch umsonst?

in Alles rd. um Familie, Jugend, Kriminalität, Gesetze, Sozialstaat uvm 06.05.2018 17:10
von Till (gelöscht)
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Zitat von Anthea im Beitrag #28
Zitat von Till im Beitrag #20
Der "gut ausgebaute Sozialstaat" ist nichts anderes als staatlich eingeforderte Solidarität.


Falsch, das ist "staatlich verordnete Solidarität".
Wir können natürlich auch über Wörter streiten.


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