Ich kann die Begeisterung für Sarah Bosettis "Gleichnis" nicht teilen.
Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass dem "Fordernden" (Bettler) - dessen "Verletzung" im Falle, wie er geschildert wurde, nun einmal einer der Art "Phantomschmerz" war - völlig gleichgültig war, wie das Befinden des anderen war, der total verunsichert war. Da könnte man auch die Botschaft rauslesen: Tu, was ein anderer sagt im vorauseilenden Gehorsam.
Da war die "Komödiantin" bemüht, eine "hochdurchgeistige" Kritik anzubringen, die über das "Pfui"-Geschrei der allgemeinen "Empörten" hinausging. Ich fand es nicht gelungen und das Beispiel gequält.
Das "Gleichnis" von Gottschalk war etwas "flapsig" aber durchaus interpretierbar, resp. übertragbar in Situationen, wo sich jemand als "Fremdkörper" fühlt. Ein Weißer unter Farbigen und umgekehrt. Da gibt es viele Beispiele.
Daraus einen solchen Bohei zu machen zeugt aus meiner Sicht davon, dass manche Leute nicht wirklich "um die Ecke denken" können, sprich: Aussagen richtig und normal einordnen. Stattdessen wird immer sofort "Unheil" gewittert und losgewettert. Albern.
Nach wie vor gilt der Grundsatz, dass man nicht bösartig und mutwillig jemanden verletzen sollte. Aber auch da gibt es Grenzen. Wenn jemand meint, die Deutungshoheit, was z.B. Satire und Meinungsfreiheit anbelangt, für sich beanspruchen und verbieten zu können. Oder selbst zu ahnden...