Je länger und mehr und intensiver ich mich mit dem Thema Religion und Staat auseinandersetze, desto mehr tendiere ich dazu, Religion und Staat konsequent trennen zu wollen.
Wenn eine Kirche (von mir aus auch eine Moschee) dann Glocken läuten lassen will, oder sonstige Geräusche von sich geben will, dann bitte nur im Rahmen dessen, was die allgemeinen Gesetze dazu zulassen. Es geht dann mehr um Themen wie Lärmbelästigung, Erregung öffentlichen Ärgernisses und ähnliches mehr.
Inhaltlich ist mir eine Religion beliebiger Art suspekt, die zu ihrer Ausübung öffentliches Geläut, Muezzinrufe oder ähnlichem Bedarf. Im Rahmen einer öffentlich beantragten Veranstaltung kann man zeitlich begrenzt da auch mal locker damit umgehen - aber quasi als Dauerveranstaltung sind solche öffentlichen Zur-Schau-Stellungen doch eher kritisch zu sehen.
Aus kulturell historischen Gründen kann von mir aus auch noch jede Gemeinde frei entscheiden, ob sie so ein Glockengeläut oder auch einen Muezzinruf als Teil der Kultur begreifen möchte, und deshalb dies toleriert - so wie man anderen Ortes auch toleriert, dass jeden Samstag rund um das Stadion die Fußballfans aktiv werden......aber eben nicht mehr.
Wären Religionen auf Toleranz, Friedfertigkeit, Liebe und ähnlichen weiteren Werten eingenordet - sie wären kein Problem. Religionen aber, die offensichtlich oder unterschwellig Menschen zur Intoleranz, zum Kampf und ähnlichem animieren - oder die auch ihrerseits vielfältiger Quell von sexuellem Mißbrauch und Unterdrückung sind - das sind keine Religionen, die im Einklang mit einer modernen aufgeklärten Politik auf Basis der Werte der Aufklärung stehen. Deshalb sollten alle Religionen daraufhin betrachtet werden, und entsprechend kritisch auch gesellschaftlich in die Ecke gestellt werden, in die sie hingehören!
Meine Toleranz gegenüber Religionen neigt sich zunehmend ihrem Ende zu.